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7 | Filmabend

„Wie läuft es eigentlich bei der Arbeit!", frage ich neugierig, als Jess ein paar Snacks aus dem Schrank kramt und zusammen mit seinem Drink ins Wohnzimmer balanciert. Er steht total auf diese asiatischen Knabbereien, die einem Löcher in die Zunge brennen, weil sie so scharf sind. Für mich hat er die ‚superekligen' Käse Chips besorgt, die schon nach Füßen riechen, wenn man die Tüte aufreißt, aber die ich so geil finde.

„Wir haben einen neuen Filialleiter. Herr Riecken", sagt er abschätzig. „Herr Titten?", versuche ich mich ebenfalls an einem Witz, doch Jesse lächelt nur milde. Naja, das ist auch eher sein Spezialgebiet. „Auf jeden Fall ist er ein Arschloch. Über fünfzig, weiß und nulltolerant." Jesse schüttelt angewidert den Kopf. „Was ist passiert?", frage ich mitfühlend.

Jesse stellt die Schüsseln und den Drink auf den Tisch und lässt sich aufs Sofa plumpsen. Sofort verschmilzt seine graue Jogginghose mit dem Grau des Sofas. Auch ich habe mir eine bequeme Haremshose angezogen, die Jesse ‚albern' findet, zumindest so lange, bis ich mich auf seinen Schoß setze und er mich dadurch so deutlich spüren kann. Aber gerade ist nicht die Zeit für Sex, sondern fürs Zuhören. Und das scheint er dringend zu brauchen.

„Meine Kollegin Anja und ich haben nach meiner Mittagspause noch kurz zusammengestanden und uns unterhalten", erzählt er mir. „Sie fragte mich, wie es mit dir läuft und das hat Herr Riecken mitbekommen. Er hat mich nicht direkt gefragt, ob ich schwul bin, doch er konnte wohl aus unserem Gespräch seine Schlüsse ziehen. Und weil ich ein paar Minuten über meiner Pausenzeit war, hat er eine Abmahnung ausgesprochen."

Meine Augen werden groß bei diesem Geständnis. „Er hat was?", frage ich ungläubig. „Das kann er doch nicht machen!", empöre ich mich.
„Anscheinend schon", meint Jess und zuckt mit den Schultern.
„Das ist Diskriminierung! Das darf er nicht!", lasse ich nicht locker. Warum regt es Jesse nicht ebenso auf? Er muss doch wütend sein?!
„Er darf mich abmahnen, wenn ich meine Pause überziehe. Hab's nachgelesen", meint er nur.
„Aber das macht doch keiner... vor allen nicht, wenn man gerade neu irgendwo dazu kommt. Lass dir das nicht gefallen!"

Jesse schüttelt den Kopf. „Ich habe keine Lust meine Energie an den Typen zu verschwenden. Wenn er will, dass ich gehe, gehe ich halt. Es gibt Millionen Jobs wie diesen."
„Aber du warst zuerst da! Es sind deine Kollegen und dein Supermarkt. Er kann nicht einfach kommen und dir alles wegnehmen!"
Jesse lächelt mich an. „Für einige Dinge lohnt es sich nicht zu kämpfen. Und nun will ich den Film sehen, okay?"

Am liebsten würde ich etwas dazu sagen. Mich weiter aufregen, über diesen Filialleiter. Aber Jesse macht mir klar, dass dies kein Thema ist, dass er jetzt mit mir besprechen will. Aber ich werde es noch nicht zu den Akten legen.

Als ich mich ebenfalls auf das Sofa lümmele, fällt mir ein Satz auf, den Jesse eben ganz nebenbei hast einfließen lassen. Was hat er Anja über uns erzählt?

Als ich am Morgen nach Isabelles Geburtstag meine Augen aufschlug, stellte ich fest, dass mein Kopf auf der Brust eines Mannes lag. Auf Jesses Brust, um genau zu sein.

Ruckartig schnellte ich hoch und hielt mir sofort den Kopf, der die Reste des letzten Bieres noch nicht überwunden hatte.
Vor meinen inneren Augen tauchten, viel zu schnell und zu heftig, die Bilder der letzten Nacht auf: Jesses Hand in meiner Shorts, meine Finger auf seiner Brust und seiner Hüfte. Seine funkelnden Augen, als er mir ein Kondom reichte. Die Sauerei mit dem Gleitgel und dann...
Sein Gesicht vor mir, als ich in ihn eindringe. Seine sanften Bewegungen gegen meinen Unterkörper. Unser gemeinsames Stöhnen, als ich ihn zum Höhepunkt bringe und kurz danach selbst einen gigantischen Orgasmus erlebe.

Was hatten wir nur getan?

Als ich in der Küche auf den Kaffee wartete, der grade durchlief, dachte ich daran, wie verrückt es war, dass ich mit Jesse geschlafen hatte. Wir waren Freunde, verdammt. Beste Freunde seit der Zehnten und auch nach unserem Abschluss hatten wir Kontakt gehalten, obwohl ich angefangen hatte zu studieren und Jesse sich mit Jobs über Wasser hielt. Sein Wunsch, direkt nach dem Abi Psychologie zu studieren, war an seinen Noten gescheitert, die zwar gut, aber halt kein Numerus Clausus waren. So versuchte er die Wartesemester zu überbrücken, bis er in der Warteliste aufrücken würde.

Die Wohnung, die er mit einer guten Freundin zusammen bewohnte, war ein Glücksfall. Für alle von uns. Da ich mir keine eigene Wohnung leisten konnte, war Jesses und Isas WG auch ein wenig zu meinem zweiten Zuhause geworden. Wenn jetzt durch diesen Ausrutscher irgendwas an unserer Freundschaft kaputt gehen würde, wäre das für mich in vielerlei Hinsicht eine Katastrophe.
Ich konnte nur hoffen, dass Jesse vielleicht zu betrunken gewesen war, um sich an die letzte Nacht zu erinnern.

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