Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 17: Sicht Tessa

Hier stand ich nun also, mit dem Rücken an der Wand. Wenn ich von den Kreaturen entdeckt werden würde wäre es vorbei. Ich merkte selbst, dass ich keine Kraft mehr hatte und ich langsam begann zu schwanken, weil mich meine Beine kaum mehr hielten. War es tatsächlich vorbei? Vor wenigen Tagen war ich noch fest davon überzeugt gewesen, der Tod könne mir nichts anhaben. Ich hatte mich darauf gefreut, meinen Herzstillstand entgegenzunehmen.
Doch schon nach dieser kurzen Zeit außerhalb und das, obwohl ich mich nur bei Cam und in dieser Höhle aufgehalten hatte, war mir all zu gut bewusst geworden, dass ich 17 Jahre alt war.
Ich hatte ein Leben vor mir.

Geschockt beobachtete ich, wie sich die Leiche in der Sonne langsam verwandelte und vom Wind weggeweht wurde. Ich fragte mich, wie alt sie gewesen war. Vom Aussehen her hätte ich sie auf vier oder fünf geschätzt. Doch ganz eindeutig hatte ich es hier nicht mit normalen Kindern zu tun. Wenn es denn überhaupt Kinder waren. Ich war mir nun über gar nichts mehr sicher. Wenn Cam schon im Mittelalter gelebt hatte, dann diese Wesen vielleicht auch. Ganz eindeutig wirkten sie klein, aber so ein starker Ausdruck auf dem Gesicht kam oft nur durch Alter und Weisheit zustande. 

Aus dem Inneren der Höhle drang ein Geräusch. Ich zuckte zusammen, als ein lautes Poltern erklang. Ich atmete hastiger ein und aus, während ich mich dichter an die Wand drückte. Nochmals ein dumpfer Knall. Ein drittes Mal. Nun bemerkte ich, dass eine gewisse Gleichmäßigkeit darin lag. Etwa alle drei Sekunden kam es erneut. Das Geräusch wurde mit jedem Mal lauter, als würde es näher kommen. Noch vorsichtiger als schon davor lehnte ich mich nach vorne und sah wieder zu den Kindern. Auch sie wirkten ängstlich und tauschten panische Blicke aus. Was ging hier bloß vor sich? Wenn nun noch mehr der Wesen kämen wäre es endgültig vorbei mit mir. Ich hatte mich schon gewundert, dass die sieben mich nicht bemerkt hatten, aber so dumm, zu denken, dass ich auch beim zweiten Mal nicht gefunden werden würde, war ich nicht. Aber dann würden sie sich nicht fürchten.

Und dann ging alles viel zu schnell. Dass es sich bei dem Poltern um das Geräusch von Schritten handelte, bemerkte ich erst, als das riesige Ungetüm aus dem Schatten hinaustrat. Mit einschüchternd gewaltigen und zugleich eleganten Schritten kam es auf mich zu. Die Kinder pressten sich an die Wand, ihre Augen waren voller Angst. Auch ich merkte, wie ich mich unbewusst etwas mehr zusammengekauert hatte, vor allem, nachdem ich gesehen hatte, dass es ein Kind bei sich hatte. Schließlich wusste jeder, dass Mütter noch um einiges aggressiver wurden, sobald sie Nachwuchs bekamen.

Es war ein Bär, der dort den Höhlengang entlangschritt. Dann war er bei mir. Automatisch hielt ich die Luft an, während ich beobachtete, wie das Fell mich beinahe streifte. Anscheinend waren die seltsamen Wesen nicht die einzigen Bewohner der Höhle. Das Bärenjunge trottete gemächlich hinter seiner Mutter her. Erst als das Hinterbein der Bärin beinahe an mir vorbei war begriff ich, dass dies vielleicht meine einzige Chance war. Die Kinder pressten sich an die rechte Wand. Ich hockte auf der linken Seite. Und ohne weiter nachzudenken stand ich auf und rutschte in die Lücke zwischen dem gewaltigen Bein und der Steinwand. Wenn sich das große Tier nun auch nur ein winziges Stück in meine Richtung bewegen würde, wäre nicht mehr genug Platz für mich. Darauf bedacht, nicht an die Bärin zu stoßen, damit sie sich nicht erschreckte, bewegte ich mich langsam und vorsichtig vorwärts. 

Noch acht Meter. Gleich war ich am Ziel. Dann war ich gerettet.

Noch fünf Meter. Ein Lächeln breitete sich automatisch auf meinem Gesicht aus, als ich realisierte, wie knapp ich davor war, hier rauszukommen. Obwohl das Risiko so hoch war merkte ich, dass ich unglaublich erleichtert war, nicht in den Fängen der Kinder gelandet zu sein. Vielleicht lag es auch genau daran. Vielleicht war es die Aufregung, dass ich nicht wusste, was als nächstes passierte, das  Adrenalin freisetzte.

Noch zwei Meter. Auf der anderen Seite des Bären konnte ich Stimmen lauter werden hören. Beunruhigt beugte ich mich nach unten und spähte am Bauch das gewaltigen Tieres an. Ein Paar blutunterlaufener Augen starrte zurück. Verdammt! Sie hatten mich entdeckt. Es kam mir so vor, als würde sich die Bärin noch langsamer vorwärtsbewegen, als sowieso schon. Ein Zischen kam von der rechten Wandseite. Hände griffen nach mir, welche ich allerdings erfolgreich abstreifen konnte. 

Gleich war ich in Sicherheit. Dieser verdammte Bär musste nur ein bisschen schneller gehen. Ich wurde schneller, bis ich mich so weit wie möglich vorne befand, außer dass ich von meinem Schutzschild entdeckt wurde. Und dann war ich draußen. In einer hektischen Bewegung versuchte ich, nach links abzubiegen, um zu entkommen und mich schnell von dem Bärin zu entfernen, als mich sehnige Hände zurück ins Dunkle zogen. Eines der Kinder hatte den Bären von hinten umrundet und mich nun gepackt. Während mein Gehirn noch damit beschäftigt war, zu realisieren, was hier gerade passierte, reagierte mein Körper schneller. Ich schnellte herum, riss mein Bein hoch und trat dem Kind ins Gesicht. Dessen Kinn flog hoch. Es knackte, dann fiel es tot auf die Erde. Meine Beine trugen mich weg von dem Ort, ohne dass ich es wirklich merkte. Das dumpfe Geräusch das Aufpralls hatte mir wieder Kraft verschafft. Am Ende der Höhle lag ein Wald, durch den ich verzweifelt rannte, während ich versuchte, das Bild von Leichen aus meinem Kopf zu bekommen. 

Ich hatte Cam getötet. Ok. Ich war mir nur zu bewusst, dass man davon normalerweise nicht so begeistert ist, wie ich es war. Aber nun mit den Kindern war es etwas anderes. Auch wenn es gemein klang, Cam lebte seit 500 Jahren. Seine Zeit hier auf Erden war längst abgelaufen. Doch die Kinder waren klein gewesen. Ich hatte gerade erst hunderte von jungen Leben beendet, allerdings hatte ich keinerlei Schuldgefühle. Was war bloß falsch mit mir?

Als ich das Gefühl hatte, mich ausreichend von der Höhle entfernt zu haben, blieb ich stehen und ließ mich an einem Baumstamm hinabsinken, während ich das kleine Heftchen auf der Suche nach Antworten herausholte. Ich war überzeugt davon, dass Cam es mir nicht ohne Grund gegeben hatte. Irgendwo darin musste eine Botschaft versteckt sein. Ich merkte, dass meine Erinnerungen langsam zurückkamen, aber diese Bruchstücke konnten noch lange nicht alles sein.  Ich schlug es auf und las einen weiteren Eintrag. Es war der letzte in dem Heft.

Ich bin nicht selbstmordgefährdet, aber manchmal stelle ich mir vor, wie es wäre, wenn ich mir heimlich in meinem Zimmer die Pulsschlagader aufschneiden würde. Zuzusehen, wie sich mein Geist von meinem Körper trennt. Und dann die Gesichter der Menschen sehen zu können. Wie würden sie reagieren? Wären sie geschockt? Traurig? Glücklich? Wäre es nicht toll, wenn man sich einfach umbringen könnte? Wenn der Tod keine Konsequenzen hätte?
Mein Leben ist toll, aber hast du schon mal darüber nachgedacht, wie es auf der anderen Seite ist? Tatsächlich ist es einer der Gedanken, die mich am meisten beschäftigen. Was passiert dann? Ist es dann einfach vorbei? Aber das kann nicht sein, das darf nicht sein. Ich will nicht, dass es so ist. Da muss noch etwas kommen, etwas, das besser ist, als die raue Welt hier. Wenn das alles nur ein Traum ist, dann ist der Tod der Arm einer Mutter, der mich schützend wiegt und auffängt, wenn ich endgültig falle. 
Vielleicht bin ich ja doch selbstmordgefährdet. Vielleicht sind wir es alle. Wer weiß, wie sich die Dinge drehen? 
Ich jedenfalls habe mich entschieden, mich von mir und meinem Leben zu verabschieden.

Konsterniert blickte ich auf, denn mir war etwas aufgefallen, was ich die ganze Zeit übersehen hatte. Es war so auffällig, dass ich es schon wieder vergessen hatte. Ein unbedeutender Fakt, doch er sagte so viel aus.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro