Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Eleven

Meine Synapsen feuern wie verrückt, ein wahres Feuerwerk der Emotionen. Mein Körper ist wie auf Autopilot, während mein Herz in tausende Stücke zerbrochen ist. Ich sehe die Scherben, winzig kleine Teile, die niemals wieder zusammengerückt werden können.

Mein Herz wird also nie wieder so sein wie es vor ein paar Minuten noch war, bevor es von Dean auf brutale Art und Weise zerstört wurde. Es ist fast so, als hätte er es mir herausgerissen während des noch schlug. Er hielt es in seinen Händen, ein pulsierender Muskel der so lebensnotwendig wie die Luft zum Atmen ist. 

Und genau dieses Organ hat er zerstört und hat mich somit getötet. Doch ich stehe noch da. Atme noch. Aber emotional bin ich bereits irgendwo zwischen Himmel und Erde. Eine Parallelwelt in der all die zerstörten Mädchenherzen herumwandeln, in der Hoffnung auf ein Happy End. Doch das gibt es nicht. 

Diese Hoffnung hat er mir genommen, genau wie so vieles andere auch. Meine Würde zum Beispiel. 

Wie soll ich ihm jemals wieder unter die Augen treten und wieso mache ich mir überhaupt Gedanken darüber

Er sollte mir nicht mehr unter die Augen treten. Genau so! 

Wenigstens hat er meinen Stolz dagelassen, oder er war nie weg, ich weiss es nicht. Irgendwann kriecht mir die Kälte in die Knochen und ich beginne wie Espenlaub zu zittern. 

Ich muss dringend ins Warme, also gehe ich zu den Umkleiden und ziehe mich um. Um die verpasste Sportstunde mache ich mir keine Gedanken, entweder sage ich es meinen Eltern, oder ich fälsche ihre Unterschrift auf der Entschuldigung. Seit wann mache ich mir solche Überlegungen? Ich weiss es nicht. Erschrocken über meine Gedankengänge schüttle ich den Kopf, um sie ein für alle Mal los zu werden. 

Und das am besten so schnell wie möglich. Fertig angezogen mache ich mich auf den Weg ins Schulgebäude und warte darauf, dass die nächste Stunde beginnt. Die Zeit vergeht so schleichend, als wäre sie zäh wie Kaugummi. Endlich erklingt die Schulklingel und ich schliesse mich dem Strom der anderen Schüler an. Geschichte. Ein Fach das mir mehr als alles andere liegt. Doch auch wenn ich die Erste im Klassenzimmer bin, so fühle ich mich deplatziert. 

Als gehöre ich nicht hierher, weder in diese Schule, noch in diese Stadt, noch in dieses Leben. Was sich noch verstärkt, als die anderen aus meiner Klasse, angeführt von Dean, den Raum betreten. Sofort erklingt Gelächter und das Getuschel geht wieder los. Ich starre in mein Buch, Gott sei Dank verdecken meine langen Haare das Gesicht. 

So sehen sie nicht, wie nahe ich davor bin wieder zu weinen. Wenigstens ziehen sie nicht weiter über mich her, was auch unsere Geschichtslehrerin unterbricht. Mrs Margot ist eine gute Seele und die einzige, die mich versteht. Das habe ich wenigstens das Gefühl und das gibt mir ein klein wenig Sicherheit zurück.

„Wir beschäftigen uns den Rest des Semesters mit dem Thema Industrialisierung. Kann mir jemand sagen, wann diese Zeitepoche anfing und endete?", erklingt ihre Stimme. Mrs Margot stammt eigentlich aus Deutschland und das merkt man ihrem starken Akzent auch an. 

Aber ihre braunen Augen strahlen eine solche Wärme aus, dass man das gar nicht mehr achtet. Keiner meldet sich, das war ja klar. Also strecke ich meine Hand nach oben und höre wieder wie einige hinter mir zu tuscheln beginnen. Doch das ist mir egal, denn hier bin ich die Beste und keiner hier kann mir etwas anhaben.

„Ja, Emily?", sagt sie und sieht mich auffordernd an. Ich nehme meine Hand nach unten und streiche mir die Haare aus dem Gesicht. Die Tränen sind verschwunden und ich kann wieder richtig durchatmen. Wenigstens für eine Stunde lang.

„Sie begann im späten achtzehnten Jahrhundert und endete neunzehnhundertvierzehn mit dem ersten Weltkrieg", sage ich und höre wieder wie einige sich etwas zuflüstern. Dieses Mal riskiere ich einen scheuen Blick nach hinten und begegne Deans Blick. In dem ich nicht viel erkennen kann, ausser Bewunderung und Reue. Doch das ändert nichts an der Tatsache, dass er mir das Herz gebrochen hat. Also drehe ich mich wieder nach vorne und ernte von meiner Lehrerin ein wohlwollendes Nicken.

„Korrekt", sagt sie und beginnt mit dem Thema. Seufzend lausche ich ihrer Stimme und mache mir Notizen. Nach der Stunde stehen noch Mathematik, Deutsch, sowie Biologie und Physik an. Und auch diese Fächer bringe ich erfolgreich hinter mir, auch wenn mir viel Kraft abverlangt. Vielleicht alle Kraft die ich noch habe. Völlig geschafft trete ich den Heimweg an, dieses Mal zu Fuss. 

Ich hatte heute Morgen keine Lust mein Fahrrad zu benutzen, auch wenn sich dadurch mein Schulweg verdoppelt hat. Der Himmel ist heute trüb, die Sonne kommt kaum durch die grauen Wolkenschichten und so brennen die Laternen bereits um vier Uhr Nachmittags. Einige sind unterwegs, nicken mir zu oder nennen mich beim Namen. 

Wenn man Eltern hat die beide Ärzte sind, dann kennen einem die Nachbarn länger, als man sie selbst kennt. Aber mir macht das nichts aus, es ist schön wenn sie sich an den Namen meiner Eltern und auch an den meinen erinnern. So weiss ich wenigstens, dass ihre harte Arbeit nicht umsonst ist und sie geschätzt werden. Dennoch ist etwas anders als sonst, ich drehe mich immer wieder um, als würde ich so endlich erkennen, weshalb mein Magen sich immer wieder zusammenzieht. Doch da ist nichts. Weit und breit nicht. 

Stirnrunzelnd schüttle ich den Kopf, umklammere meine Schulbücher fester und versuche mich abzulenken. Als ich klein war haben meine Grosseltern und ich ein Spiel gespielt. Wir haben die vorbeifahrenden Autos gezählt, wer die meisten roten oder gelben in einer bestimmten Zeit gesichtet hat, hat gewonnen. Das hat mir immer Spass gemacht, doch als ich es heute ausprobiere, fühlt es sich nicht wie damals an. 

Was wahrscheinlich daran liegt, dass ich älter geworden bin, oder aber das mich dieses Spiel zu sehr an meine geliebten Grosseltern erinnert. Ich schiebe die schmerzliche Erinnerung an die vielen glücklichen Stunden zur Seite und schrecke zusammen, als ich hinter mir ein Geräusch höre. Ich springe fast auf die andere Strassenseite, so sehr hat mich das Geräusch- das ich nicht recht einschätzen kann- erschrocken. Doch es ist nur die Klingel eines Fahrrads. Nichts was mich bedrohen kann. Ich atme tief durch und lächle dem Mädchen zu, als es mich überholt.

„Reiss dich zusammen", rüge ich mich selbst und erhöhe mein Tempo. Als ich wenige Minuten später die Tür zu meinem Haus aufschliesse, bin ich erleichtert, dass meine Eltern nicht da sind. Nicht mehr lange und sie haben endlich Urlaub, dann verbringen wir die ganze Zeit miteinander. Das ist eine Woche vor Weihnachten, weil sie über die Festtage Dienst haben. Aber lieber so, als gar nicht. Ich ziehe Jacke und Schuhe aus und gehe in die Küche, wärme mir das vom Vortag auf und esse es, während ich meine Hausaufgaben mache. 

Danach setze ich mich auf die Couch und schaue meine Lieblingssendung an. Ich muss eingeschlafen sein, denn als ich hochschrecke, höre ich ein Kratzen. Es ist gerade einmal nach acht Uhr, als ich an die Tür gehe und nachsehe was los ist. Ohne gross darüber nachzudenken, öffne ich sie und bin überrascht. Denn der schwarze Wolf sitzt vor davor und sieht mich mit seinen goldfarbenen Augen an.

„Was machst du denn hier? Warst du an Halloween zu beschäftigt?", witzle ich, wobei leiser Schmerz in meiner Stimme liegt. Er legt den Kopf schräg und sieht mich mitfühlend.

„Das macht nichts, wirklich", sage ich und lächle ihn an. Ich bilde mir ein, dass er es erwidert, was gar nicht sein kann. Oder lächeln Wölfe etwa?

„Komm rein", damit halte ich ihm die Tür offen und sehe zu, wie er ins Wohnzimmer läuft. Dabei erzeugen seine Krallen- die mich unweigerlich töten könnten- kratzende Geräusche. Doch das stört mich nicht, also schliesse ich die Tür und hole aus der Küche eine Schale mit Wasser. Die er gierig austrinkt.

„Es ist schön, dass du hier bist", sage ich, als handle es sich um einen alten Freund. Und irgendwie sehe ich ihn auch als solches an. Als einen alten Vertrauten. Ich setze mich wieder auf die Couch und ohne, dass ich ihn dazu auffordere, gesellt er sich neben mich. Er legt sogar seinen Kopf auf meinen Schoss und während ich weiterschaue, streichle ich seinen Kopf. Fühle das seidig weiche Fell zwischen meinen Fingern und spüre, wie ich mich entspanne.

„Du hast mir gefehlt, weißt du das?", sage ich, ohne dass ich überhaupt merke was aus meinem Mund kommt. Der Wolf hebt den Kopf und sieht mich fragend an und ich weiss auch nicht wieso ich einfach weiter rede.

„Ich dachte schon, du hättest mich vergessen. Und ich zweifelte schon an meinem Verstand, obwohl ich du mich ja bereits zwei Mal besucht hast. Aber ich hatte einfach Angst, dass ich mir das aus lauter Einsamkeit ausgedacht habe. Denn das kann gut möglich sein", flüstere ich und streichle wieder seinen Kopf. Als seine feuchte Nase meinen Arm anstupst, schaue ich zu ihm runter und lächle, als er mich mit seinen treuen Augen anblickt, als wolle er mir sagen, dass er immer da ist. Nicht nur an Halloween. 

Stimmt das denn auch? 
Ist er wirklich immer da? 
Und wenn ja, wieso zeigt er sich dann nicht öfters

Diese Fragen würde ich ihm gerne stellen, doch er kann sie ja sowieso nicht beantworten. Also schweige ich und geniesse seine Gesellschaft. Seine Wärme und die gleichmässigen Atemzüge lullen mich ein und irgendwann fallen mir die Augen zu. Als ich sie das nächste Mal öffne, ist es bereits nach Mitternacht. Ich strecke mich vorsichtig, um den Wolf nicht zu wecken, der sich neben mir zusammengerollt hat. Ich will gerade aufstehen, als ich ein Geräusch höre. 

Es scheint vom Dach zu kommen und jagt mir eine Heidenangst ein. Auch mein treuer Freund scheint es gehört zu haben, denn er springt von der Couch und knurrt die Tür an. Fletscht mit den Zähnen, als stünde davor ein Axtmörder.

„Was ist denn nur los?", flüstere ich und weiss nicht was ich tun soll. Das Herz schlägt mir bis zum Hals und meine Knie zittern so stark, dass ich jeden Moment zu Boden fallen könnte. Der Wolf knurrt noch immer, fletscht die Zähne. 

Sein Fell ist nach oben gerichtet und die Ohren sind angelegt. Es ist wirklich jemand da. Wieder erklingt das Geräusch- ein Knacken und Knarren- und ich zucke zusammen, wimmere leise und weiss nicht was ich tun soll. Das Haus ist bis auf die kleine Lampe, die im Wohnzimmer brennt, stockdunkel. Was vielleicht auch gut so ist, denn sonst würde derjenige der vor der Tür- oder auf dem Dach?- ist, sehen wer hier drin ist. 

Ich wage nicht zu atmen, noch gebe ich ein Geräusch von mir. Stattdessen weiche ich immer weiter nach hinten aus, bis ich die Küchenzeile in meinem Rücken spüre. Das Knurren des Wolfes, sowie das Zähne fletschen ist nach wie vor zu hören, als ich mich langsam nach unten sinken lasse und die Knie anziehe. Ich schlinge meine Arme darum und bete zu Gott, dass er mich beschützt. Als der Wolf aufheult, zucke ich zusammen und bin mir sicher, dass mein letztes Stündlein geschlagen hat. Doch auch wenn ich es nicht will, lausche ich angestrengt.

 Aber ich kann nichts hören. Nichts, bis auf die Schritte des Wolfes. Die Krallen kratzen dabei über den Parkett und erst als seine Schnauze mein Haar streift, hebe ich den Kopf und blicke geradeswegs in seine Augen. Sie sehen wirklich aus wie flüssiges Gold, oder doch eher wie Bernstein? Ich weiss es nicht. Er leckt mir mit seiner Zunge über die Wange, ein Zeichen das alles wieder gut ist? Ich strecke meine Hand aus und streichle ihm über seinen grossen Schädel.

„Was war das bloss?", flüstere ich, während ich mich auf das weiche Fell des Wolfes konzentriere. Er leckt mir über meine Hand und stupst mich noch einmal an, schmiegt sich dann an mich und sein grosser und warmer Körper drückt sich gegen meinen dünnen und eiskalten.

„Danke, dass du mich beschützt hast", sage ich und presse mein Gesicht an seine Halsbeuge. Und wünschte mir, dass er für immer bei mir bleiben könnte. Eine ganze Weile bleibe ich so sitzen, die Arme um den Wolf geschlungen und das Gesicht in seiner Halsbeuge vergraben, lausche ich seinem Herzschlag. 

Doch irgendwann stehe ich auf und gehe in mein Bett, wo sich der schwarze Wolf neben mich legt und mich beschützt. Ja, in ihm habe ich einen wahren Beschützer gefunden. 

Aber wovor? 

Diese Frage verfolgt mich bis in meine Träume. Die dunkler sind, als das Fell des Raubtiers, das neben mir liegt und bedrohlicher, als die rabenschwarze Nacht. 

-------------------------------

Ein weiteres Kapitel für euch, was denkt ihr?

Eure Amanda


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro