Ein anderes Viertel
Wir verbrachten einige Stunden in dem Laden und ich konnte nicht sagen wie viel Geld wir für Alkohol und für die Tänzerinnen hin geblättert haben. Im Laufe des Abends hatte ich erfahren das die blauhaarige Konan hieß, sie war einer der beliebtesten Tänzerin im Laden. Ich hätte gelogen wenn ich gesagt hätte sie wäre nicht die Art Frau die mir gefiel und ich wäre noch länger geblieben wenn Itachi mich nicht dazu gedrängt hätte nach Hause zu gehen. „Du musst damit aufhören.“ Ich hörte das Gejammer von Itachi schon gar nicht mehr und vergaß direkt seine Worte als ich wieder alleine zu Hause saß. Ohne nachzudenken nahm ich den Kasten Bier neben die Couch während durch die Boxen die Musik von Slayer lief. Wie immer fühlte ich nichts, es war ein Tag wie jeder andere auch, aber musste schon des Öfteren an diese Konan denken. Mit jedem weiteren Bier sank ich immer tiefer in meine düsteren Gedanken und in die Müdigkeit.
Im Traum begegnete ich einen alten Freund, der eher eine Vaterfigur für mich war, er schüttelte mit dem Kopf und fragte mich wieso ich immer weiter in diesen Sumpf versank. „Es gibt immer noch einen Ausweg, aber du siehst ihn nur nicht. Du brauch Hilfe, aber du willst keine Hilfe.“ Diese Worte wiederholte er mehrmals, wie oft hatte ich diese Worte auch schon in Echt gehört. Für mich hatten sie schon keine Bedeutung mehr gehabt. Ich lebte seit einigen Jahren schon zwischen Absturz und Besserung. Die Welt war grausam, aber ich lebte mit ihr. Es könnte ein Meteorit die Erde treffen und ich würde mich darüber freuen, denn nur so könnte sich alles verbessern. Danach träumte ich nichts mehr und erwachte nach einigen Stunden auf meiner Couch.
Trotz des Schlafs war ich erschöpft, müde und mein Körper fühlte sich unendlich schwer an. Mein Kopf dröhnte, aber ich ignorierte es. Mit großer Mühe erhob ich mich von der Couch und nahm mein Handy in die Hand. Einige meiner Freunde hatten mir geschrieben und mich gefragt, ob ich zu unserem Treffpunkt komme. Ich schrieb ihnen das ich noch duschen und was essen würde und dann direkt kommen würde.
Nicht mal eine Stunde später stand ich auch schon mitten in dem Viertel was keine normale Person besuchen sollte. Hier trieben sich viele kaputte Menschen rum, Alkoholiker, Drogensüchtige, sehr depressive Menschen und viele andere. Hidan war grad dabei irgendwas zu erzählen als ich Konan mehrere Meter hinter ihm entdeckte. Sie saß mit einer dicken schwarzen Jacke und einem kleinen schwarzen Rucksack auf den Boden. Ihr schwarze Jeanshose und ihre gefälschten Adidas Schuhe waren schon sehr ramponiert. Zu meinem Glück bemerkte mein Kumpel nicht, dass ich ihm gar nicht wirklich zuhörte, aber dafür hörten ihn die anderen begeistert zu. „Sorry Leute. Hab grad was zu erledigen.“ Mit diesen Worten entfernte ich mich von meinen Leuten und ging geradewegs auf die Blauhaarige zu. Ich blieb genau vor ihr stehen, sie hielt etwas in der Hand, es war ein Blister. Ich konnte zwar nicht genau sehen was es war, aber ich wusste auf jeden Fall, dass es Schmerztabletten waren, aber keine Ibu. Nach einigen Sekunden registrierte sie das jemand vor ihr stand. Sie hatte extreme Augenringe, ihr Blick war leer, aber dann kam ein gewisses Leuchten in ihre Augen. „Warst du nicht der Kerl der gestern mit paar Freunden im Stripschuppen war?“ „Du erinnerst dich an mich? Aber ja ich bin das.“
Ohne danach zu fragen setzte ich mich neben sie. „Gell Konan ist dein Name?“ „Ja und wie ist dein Name?“ Als ich sie mir näher betrachtete fiel mir ihre Blässe noch mehr auf als gestern im Club. „Mein Name ist Pain.“ Sie musterte mich mit ihren orangefarbenen Augen und ich bemerkte wie sie zitterte und sich auf ihre Unterlippe biss. Ohne hin zusehen griff sie in ihre Tasche und zog zwei kleine Wodkaflaschen raus und hielt mir eine hin. Dankend nahm ich die Miniflasche an. Wieder dachte ich an ihre Narben an ihrem Arm. Da fragte ich mich wieder wieso ich mich zu Menschen hingezogen fühlte die offensichtlich genau so kaputt waren wie ich. „Was treibst du eigentlich in dieser Gegend?“ Aus ihrer Frage nahm ich an, dass sie annahm das ich gar nicht so kaputt war wie manch andere hier. „Gewisse Freunde und ich haben hier einen Treffpunkt und ich wohne nicht allzu weiter entfernt von hier.“ Ich drehte die Flasche auf und stieß mit Konan an und trank paar kleine Schlucke. „Die Welt ist zu klein und manchmal zu groß.“ Die Melancholie war klar und deutlich herauszuhören. „Die Welt ist einfach zu grausam.“
Wir redeten nicht viel, aber ich verstand sie auch oft ohne Worte denn ihre Blicke sagten schon alles. Eine kaputte Frau, die hochgradig depressiv und Schmerzmittel abhängig war. Ich saß seit zwei Stunden lang neben ihr und in der Zeit nahm sie den Blister mehrmals aus der Tasche, fast im halben Stunden Takt, aber fast genau so nahm ich mir ein Bier aus meiner Tasche. „Wie alt bist du Konan?“ „27 und du?“ „28.“ Nach paar Minuten lehnte sie sich gegen meine Schulter, schloss ihre Augen und ihr Atmen ging immer ruhiger. „Na..Nagato..es tut mir leid..“ Diese Worte sprach sie im Schlaf und ich fragte mich wer er wohl war. Ihr Bruder, ihr Freund oder ein Bekannter? Ihre Worte klangen noch trauriger als sie ihre anderen Worte, aber sie wachte nach zehn Minuten panisch auf. Ihr Herzschlag war schnell und ihr Körper zitterte heftig. Vorsichtig legte ich einen Arm um sie und drückte sie an mich. „Es ist alles gut. Ich bin da.“ „Warum bist eigentlich noch hier Pain?“ „Ich habe das Gefühl heute für dich da zu sein.“ Was war plötzlich mit mir los? Ich war für eine Fremde mehr da als für andere die ich länger kannte. Plötzlich merkte ich wie Tränen über ihre Wangen liefen, dadurch nahm ich sie richtig in die Arme, aber fragte nicht nach weil ich das Gefühl hatte sie wollte das nicht. Ohne nach zu denken zog ich ihr Gesicht zu mir und küsste sie.
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