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»7« Der stumme Junge

K A T R I N A

Eigentlich kann ich gut mit Tieren umgehen.

Ich kann auch gut mit Menschen und sogar mit Kindern umgehen. Seit etwa drei Jahren arbeite ich jeden Samstag für wenige Stunden und vergütungsfrei im Waisenhaus, um mit den Kindern etwas zu spielen und ihnen Freude bereiten zu können. Im Waisenhaus haben sie aber auch Tiere, wo ich manchmal helfe sie zu waschen oder ihnen Futter zu geben,

Nie wurde ich angegriffen. Weder von den Kindern, noch von den Tieren.

Wieso also sind Leroy's Hunde so unglaublich aggressiv und griffen mich sofort an?

Ich sitze auf meinem Bett und warte auf jemanden, der sich um meine Wunden kümmern soll. Ich habe nämlich seine Hunde kennengelernt, nachdem er mir sagte, dass es nun meine Aufgabe sei, mich um diese zu kümmern. Die ganze Situation wäre ja nicht beschissen genug, wenn ich nicht auch noch Aufgaben bekommen hätte.

Leroy hat zwei serbische Schäferhunde, zwei asiatische Kangals und einen ausgewachsenen Husky. Sobald einer seiner Securitymänner die Käfige aufgeschlossen hat, jagten mich die Schäferhunde. Was ich so unglaublich finde ist, dass sie nicht einmal knurrten, als ich mich näherte. Wie zwei hinterhältige Biester warteten sie bis die Käfige aufgeschlossen wurden, um mich dann erst anzugreifen. Der Husky und einer der Kangale beschützten mich, indem sie die Schäferhunde am Hals bissen und sie zurückzogen. Doch so tollpatschig wie ich nun mal bin, knickte ich um und viel auf allen Vieren. Der Securitymann führte die Hunde wieder in die Käfige und Leroy trat zu uns.

„Sie werden sich an dich gewöhnen müssen." Das ging an mich.

„Du hättest sie nicht einfach heraus rennen lassen dürfen!" Und das an seine Security, ehe sein Blick wieder auf mich fiel.

„Dein Knöchel ist wahrscheinlich nur geprellt, also hör auf zu flennen", hatte er gelangweilt gebrummt. Die Tränen nur schwer unterdrückend, hatte ich den Kopf abgewandt. Es war hoffnungslos. Alles schien für ihn schmerzlos. Was war denn schmerzhaft für ihn? Bei welchen Verletzungen würde er sagen, dass sie schlimm sind? Er kann nicht wissen, wie schmerzempfindlich ich bin und es ist dreist, dass er dennoch sagt, ich solle aushalten und... keine Schmerzen empfinden? Selbst in meinem Kopf klingt es bescheuert und noch bescheuerter ist es, dass er tatsächlich so denkt.

Erschöpft puste ich die Luft aus. Irgendwann komme ich hier eh raus. Eines Tages. Und ich bin mir sicher, dass es bald sein wird. Meine Eltern werden in wenigen Wochen wieder Zuhause sein und dann werden sie merken, dass ich nicht da bin. Die Polizei wird eingeschaltet und ich komme hier lebend wieder heraus.

„Klopf, klopf", ertönt plötzlich eine weibliche Stimme. Eine Frau mittleren Alters betritt den Raum. Sie trägt ein Tablett auf den Händen. Darauf befinden sich Desinfektionsmittel, sowie Verbände und ein großes Pflaster.

„Ich bin Yang. Ich werde dir jetzt helfen und deine Wunden verarzten", lächelt sich mich freundlich an, während sie spricht. Unsicher erwidere ich ihren Blick.

„Alles wird gut, Herzchen. Ich werde aufpassen, dass dir nicht weh getan wird", erwidert sie nur auf meinen Blick hin. Argwöhnisch nehme ich sie genauer unter die Lupe. Sie trägt ein Tuch um ihre Haare, jedoch schauen einige Strähnen raus. Ihre Haut ist ziemlich blass, was einen ziemlichen Kontrast zu ihren großen, runden Augen gibt, welche dunkelbraun sind. Viele Falten zieren ihr Gesicht und zeigen, dass sie schon vorangeschritten ist. Schmale, rosa Lippen, auf denen noch immer ein sehr freundliches und willkommenes Lächeln liegt.

„Fangen wir hier an. Wie ist das nur passiert? Sieht ja schmerzhaft aus", sagt sie, während sie mir das Kinn mit einer Salbe einreibt. Dann klebt sie das große Pflaster drauf und lächelt mich besorgt an.

„Ich bin hingefallen", hauche ich und bin mir nicht einmal sicher, ob sie es überhaupt gehört hat.

„Oh, das tut mir echt leid. Aber mache dir keine Sorgen, es sieht nicht allzu schlimm aus", erwidert sie und beginnt eine Schiene um meinen Knöchel zu legen.

„Wie heißt du, Herzchen?"

„Katrina."

„Utsukushīdesu!", ruft sie begeistert. Verwirrt sehe ich sie an. Auf welcher Sprache war das denn?

„Was bedeutet das?", frage ich sie zögernd.

„Es ist japanisch und bedeutet: Es ist wunderschön", antwortet sie.

„Danke", lächle ich sie leicht an. Dann weiß ich nicht mehr, was ich sagen soll und beobachte sie still dabei, wie sie mir die Schiene anlegt. Kaum zu glauben, dass ich so fies umgeknickt bin. Und dann sagt das Arschloch, dass ich nicht flennen soll - pff! Soll er sich mal den Fuß prellen!

„Fertig", höre ich sie sagen, woraufhin ich sofort den Blick abwende.

„Dankeschön", hauche ich.

„Nicht hierfür, Herzchen. Leg dich ein wenig hin, Mr. Kingston möchte, dass du dich ausruhst.", sagt sie und drückte mich in die weiche Matratze.

„Okay."

Lächelnd verlässt sie das Zimmer, sodass ich nun erschöpft die Augen schließen kann. Schlaf wäre jetzt tatsächlich ganz gut, doch hätte ich sicher kein Auge zu machen können, wenn die Frau noch hier stehen würde.

Die war irgendwie komisch.

°°°

Als ich das nächste mal wach werde, ist es schon ziemlich dunkel draußen. Langsam schwinge ich meine Beine aus dem Bett, muss aber sofort zischen vor Schmerz. Ich habe meinen Knöchel ganz vergessen. Seufzend erhebe ich mich langsam und verlasse leise das Zimmer. Ich habe unglaublich Durst und bin es leider gewohnt eine Wasserflasche neben dem Bett stehen zu haben, doch ich bin ja nicht mehr Zuhause. Wann habe ich überhaupt zuletzt getrunken? Just in dem Moment knurrt auch mein Magen und meine Augen weiten sich bei der Lautstärke. Gott, das hört sich an, als würde eine Löwin gebären! Gegessen habe ich heute auch nicht mehr...

Leise schleiche ich die Treppen herunter. Ich halte mich am Treppengeländer fest um nicht hinzufallen, welches jedoch bei jedem Schritt etwas knarzt. Zum Glück wird jede Stufe durch eine in der Wand eingebauten Lampe spärlich beleuchtet, denn somit ist die Möglichkeit hinzufallen noch geringer und ich schaffe es heile in die Küche, wo ich sofort die Schränke öffne und mir ein Glas nehme, welches ich mir mit Wasser fülle.

Ich seufze, als das Wasser meine trockene Kehle berührt. Es fühlt sich an wie ein eisiger Regen auf einer brennenden Wüste. Einfach toll.

Doch als ich plötzlich eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahrnehme, erschrecke ich mich so sehr, dass mir das Glas aus der Hand fällt. Es zerspringt in tausend Teilen auf den Fliesen, doch es kümmert mich nicht. Mich kümmerte mehr, wer dieser kleiner Junge ist, der gerade links von mir steht. Ich verenge leicht die Augen, doch nein, meine Augen täuschen mich nicht. Leise ziehe ich die Luft ein und lege mir die Hand aufs Herz, welches heftig gegen meine Knochen schlägt. Auch er hat sich etwas erschrocken und sieht aus großen grünen Augen zu mir auf. Ich schätze ihn gerade mal auf fünf Jahre, so klein scheint er.

„Hey", durchbreche ich die Stille. Sanft lächele ich ihn an. Nur das Mondlicht scheint hier rein, doch ich sehr das unsichere Lächeln.

Hält Leroy diesen kleinen Jungen etwa fest?

Nein, so ein Monster ist er nicht. Oder etwa doch?

Langsam nähere ich mich ihm.

„Was machst du hier?", frage ich ihn vorsichtig und gehe in die Hocke, um ihn besser betrachten zu können. Er sieht unglaublich süß aus. Ein Grübchen bildet sich gleich oben rechts über seine Lippe, als er mich anlächelt, doch alles worauf ich schaue, sind seine Augen. Sie strahlen in einem so hellem Grün, dass ich mich in ihnen verliere.

„Mein Name ist Rina und wie heißt du?", versuche ich es wieder. Doch er lächelte mich bloß etwas traurig an.

„Danny?", ertönt plötzlich Leroys raue stimme, woraufhin ich kräftig zusammenzucke.

Der kleine Junge, der scheinbar Danny heißt, dreht sich sofort um und auch ich schaue auf. Leroy steht in voller Pracht an der Küchentür. Da es so dunkel ist, kann ich sein Gesicht nicht sehen aber dafür seine Statur. Und die lässt mich kräftig schlucken. Er macht das Licht an, weswegen ich sofort die Augen zusammenkneife. Sobald ich mich an das Licht gewöhne, stehe ich auf.

„Was machst du hier, Danny? Ich habe doch gesagt, dass du sofort auf dein Zimmer sollst", fragt Leroy ihn und zum ersten Mal seit ich hier bin, hört sich seine Stimme wirklich sanft und liebevoll an. Wie gebannt starre ich ihn an. Wer ist dieser kleine Junge, dass er so lieb mit ihm umgeht?

Plötzlich hebt der Kleine seine Hände, zuerst brauche ich einige Sekunden um zu verstehen, was er tut, doch dann verstehe ich. Er fängt an mit ihnen zu sprechen. Meine Augen weiten sich.

Er ist stumm.

„Ich hatte Durst, aber dann sah ich dieses Mädchen hier und sie hat mich angesprochen."

Gebärdensprache. Ich verstehe sie, weil viele Kinder in dem Waisenheim, den ich jeden Samstag besuche, um mit ihnen zu spielen, stumm sind. Mit der Zeit habe ich dann die Gebärdensprache gelernt, damit ich mit ihnen kommunizieren kann.

Ich schüttle den Kopf und reiße mich somit aus den Gedanken, als mir klar wird, dass Danny auf mich zeigt. Erst jetzt sieht Leroy mich an. Verschwunden ist der liebevolle Ausdruck und eine harte Miene kommt zum Vorschein.

„Was tust du hier?", fragt er dunkel und so scharf, wie die Klinge eines Messers, woraufhin ich erschaudere. Verdammt, ich hasse es, dass mein Körper so reagiert! Ja, er macht mir ein wenig Angst, aber das muss er ja nicht unbedingt wissen.

„Ich... ich wollte Wasser", beginne ich leise.

„Danny, hoch mit dir. Ich komme gleich nach", sagt er, ohne mich aus den Augen zu lassen. Ich jedoch wende den Blick ab und schaue zu Danny. Dieser schenkt mir ein unsicheren Blick, bevor er verschwindet.

Leer schluckend beiße ich mir auf die Unterlippe, ehe ich seine Schritte höre, die langsam immer näher kommen.

Reiß' dich zusammen, Rina und hör' auf ihm ständig zu zeigen, dass du dich vor ihm fürchtest!

Genau! Ich sollte keine Schwäche zeigen. Selbstbewusst und mit dem Gedanken ihm diesmal in seine Schränke zu weisen, hebe ich den Blick und schaue ihm direkt in die Augen.

„Oh, Gott!", entfährt es mir vor Schreck, als ich bemerke wie nah Leroy mir schon ist.

Ich reiße die Augen auf, als er mir noch näher kommt. Sein heißer Atem prallt gegen meine Stirn. Ein quieken entflieht mir, als er seine Arme links und rechts neben meinem Kopf abstemmt. Ich wusste gar nicht, dass wenige Zentimeter hinter mir, eine Wand ist.

„Nie wieder. Nie wieder wirst du mit diesem Jungen sprechen, haben wir uns da verstanden?", raunt er bedrohlich. Seine Stimme so tief, wie ich sie noch nie gehört habe.

Mein gerade erst gekommenes Selbstbewusstsein hat mich schon verlassen.

Verräter.

Ich bringe nur ein schnelles nicken zur Stande, so schnell, dass meine Zähne aufeinander treffen. Ein letzter ernster Blick von Leroy und dann steigt er langsam die Treppen hoch, als ich, ohne es selbst zu bemerken, laut nach Luft schnappe.

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Hallo, ihr Lieben!

Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen!

Wieso soll Rina wohl mit dem kleinen Jungen nicht sprechen dürfen? Was glaubt ihr?

Kennt ihr stumme Menschen? Wenn ja, wie fandet ihr es mit ihnen zu kommunizieren, falls ihr die Gebärdensprache nicht könnt?

Bis bald!

SevenTimes-

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