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»49« Sólo él y yo

K A T R I N A

Am nächsten Morgen will Leroy nur noch frühstücken und losfahren. Es geht zurück nach Hause, sagt er zu mir, als er plötzlich am Kleiderschrank steht, nachdem er die Nacht über gar nicht erst ins Bett gekommen ist. Ich konnte ihn noch nicht einmal fragen, wieso er so plötzlich gehen möchte, denn schon war er wieder weg. Gestern Nacht, als die Party vorbei war, hat er mir befohlen ins Zimmer zu gehen, doch er selbst ist nicht gekommen. Ich wollte keinen weiteren Streit provozieren und habe deshalb getan, was er wollte, doch auch als ich mitten in der Nacht wach geworden bin, war die Bettseite neben mir unberührt, genauso wie heute Morgen. In der Küche angekommen, finde ich ihn. Er belegt gerade für Danny ein Brot, während William und Olga sich über irgendetwas unterhalten, was sie auf der Zeitung sehen und Franca schimpft mit ihren Söhnen. Selbst Alexandro ist heute da und macht gerade die Haare seiner Töchter.

„Guten Morgen", begrüße ich die Gruppe, woraufhin sie alle außer Leroy den Kopf heben und mich ansehen.

„Ach, guten Morgen, meine Liebe", ruft William lächelnd. Ich erwidere sein Lächeln und setze mich vorsichtig neben Leroy - den letzen freien Platz. Danny sieht sofort aus großen Augen zu mir und lächelt mich an.

„Na, gut geschlafen?", frage ich ihn auf Gebärdensprache, weil ich nicht Leroy's Aufmerksamkeit auf mich ziehen möchte. Danny zeigt seine Milchzähne, als er grinsend nickt.

„Und du?", fragt er, wobei Leroy diesmal doch den Kopf hebt und zunächst auf Danny sieht, bevor er seinem Blick folgt und seine Augen auf mir landen.

Eins... zwei... drei.

Und schon wendet er den Blick wieder ab. Stumm lasse ich die angehaltene Luft wieder aus meinen Lungen. Ich ringe mir ein Lächeln ab und sehe wieder zu Danny, welcher nun die Stirn gerunzelt hat, keine Spur mehr von seinem Lächeln. Abwechselnd sieht er von mir zu Leroy, als würde er die Anspannung, die zwischen uns beiden herrscht, ebenfalls spüren.

„Ich habe auch gut geschlafen", beantworte ich seine vorherige Frage. Danny nickt bloß und sieht dann stumm auf sein Essen. Unwohl drehe ich den Kopf wieder nach vorn und greife nach dem Brot. Viel zu lange muss ich überlegen, womit ich es belegen möchte, denn plötzlich ist mir der Appetit vergangen.

„Ich wünschte, ihr könntet noch etwas bleiben", unterbricht William die Stille, die sich kurz über uns gelegt hat.

„Wir gehen nicht für immer, Onkel", versichert Leroy viel zu stumpf, wenn man mich fragt. Ich sehe wieder zu ihm. Seine Gesichtszüge haben sich verhärtet und seine Kiefer bleiben angespannt.

„Das letzte Mal ist auch schon so lange her. Du hast drei Jahre gebraucht, bis du mich wieder besucht hast, Muchacho", beschwert William sich. Als ich zu ihm sehe, blicke ich in traurige Augen.

„Dann freue dich auf das nächste Mal. Porque entonces vendré con tu hermano", sagt Leroy - das interessanteste jedoch zu meinem Pech auf spanisch. Dass es interessant sein muss, sagt mir William's Gesichtsausdruck. Er ist wie erstarrt und sieht Leroy an, als habe dieser ihm erzählt er wolle ins Weltall fliegen, um dort nach dem schwarzen Loch zu suchen. William's Augen füllen sich mit Tränen und er versucht sie gar nicht erst zu unterdrücken. Fragend sehe ich mich um, bloß um in die selben versteinerten Gesichter zu sehen.

Warum musste er auch auf Spanisch sprechen?

„Tìo...", murmelt Leroy seufzend, als sein Onkel in Tränen ausbricht. Mir wird ganz schwer ums Herz, als ich die dicken Tränen sehe, die ihm die Wange runter kullern. Was hat Leroy bloß zu ihm gesagt? Alexandro, welcher vorher bereits stand, läuft auf seinen Vater zu und drückt einmal seine Schultern von hinten zum Trost. Er schnieft und holt tief Luft, versucht die Tränen wegzuwischen.

„Sabía que no te rendirías...", haucht William erstickt und presst sich die Hand auf den Mund, um seinen Schluchzer zu dämpfen. Olga greift nach seiner anderen freien Hand und hält diese fest. Auch in ihren Augen glitzern die Tränen.

„Nunca me atrevería", erwidert Leroy. Als ich zu ihm sehe, sieht dieser weiterhin auf William, bevor er kräftig schluckt, mir plötzlich Danny auf den Schoß setzt und aufsteht. „Ich muss noch einige Dinge erledigen. Katrina, mach Danny nach dem Frühstück fertig."

„Jetzt habe ich ihn mit meinen Tränen verjagt", murmelt William und wischt sie die Tränen mit den Ärmeln seines Hemdes weg. „Er hat doch noch gar nichts gegessen. Katrina, mach ihm doch ein Brot bitte und bring es ihm hoch, Liebes. Danny kannst du ja auf den Stuhl setzen."

„Ich bin gleich wieder da", flüstere ich Danny ins Ohr und drücke ihm einen Kuss auf die Wange. Dann mache ich für Leroy ein Sandwich fertig und erhebe mich mit zittrigen Beinen. Bei den Stufen angekommen, gehe ich so langsam wie nur möglich nach oben, um das, was mich dort oben erwartet, so weit wie möglich hinauszuzögern.

Leroy finde ich in unserem Schlafzimmer. Er sieht sich gerade etwas auf seinem Tablet an. Seine Stirn ist gerunzelt und wenn man mich fragt, würde ich sagen, dass er besorgt sei. Leise räuspere ich mich, da er mich noch nicht bemerkt hat und sofort schießt sein Kopf in die Höhe. Eine Furche bildet sich zwischen seinen Augenbrauen, als er mich erblickt.

„E-Eh, ich habe dir ein Sandwich gemacht. Also, weil du noch g-gar nichts gegessen hast. Dein Onkel wollte es", stottere ich. Sein Blick verunsichert mich und aus meinem Mund kommt nichts verständliches heraus. Leroy sieht mich ausdruckslos an. Sein indifferentes Verhalten lässt mich schlucken.

„Soll ich es dir irgendwo hinle...-", beginne ich, doch abrupt unterbricht er mich.

„Du kannst gehen", sagt er bloß und sieht wieder auf sein Tablet. Fassungslos sehe ich ihn an, doch er dreht mir bereits den Rücken zu. Wütend beiße ich die Zähne zusammen und drehe mich zur Tür, um zu gehen. Meine Hand legt sich gerade auf die Türklinke, als ich nochmal innehalte. Nein, ich will nicht, dass er mich so behandelt.

Ich lasse die Türklinke wieder los und laufe auf ihn zu. Als ich vor ihm stehe, greife ich nach seinem Tablet, damit ich seine Aufmerksamkeit habe. Sein Blick gleicht einer Bestie, als er mich ansieht, doch ich lasse der Angst keinen Raum.

„Katrina", knurrt er.

„Hör mir zu. Nur einmal, bitte", verlange ich und lecke mir über die trockenen Lippen. Leroy lässt die Luft schwer aus seinen Lungen und seine Kiefer spannen sich an.

„Du hattest gestern die Möglichkeit...-", beginnt er, doch diesmal unterbreche ich ihn, in dem ich einen Schritt auf ihn zu mache, sodass sein fester Atem auf mein Gesicht trifft

„Bitte. Du hast mich noch nie ausreden lassen. Lass mich heute ausreden", sage ich und lasse seinen Blick nicht los. Wenn ich es will, nicht wenn du es willst, hätte ich am liebsten noch hinzugefügt, doch dann hätte er mir sicherlich nicht zugehört. Leroy ist jemand, der es nicht mag, wenn man über ihn bestimmt und er ist nicht jemand, dem man etwas befehlen kann. Wenn ich ihm das Gefühl gebe, dass er das Sagen hat, wird er mir sicherlich mehr entgegenkommen.

Er sagt nichts mehr, was für mich Zeichen genug ist.

„Ich habe dich nicht für Charles ausspioniert. Charles war an dem Abend, an dem du mich entführt hast, bei mir Zuhause. Blutig und schwer verletzt. Er hatte sich vor der Mafia versteckt, welche ihn übrigens so entstellt hatte. Meine Freundin und ich haben ihn bloß etwas verarztet, dann ist er wieder gegangen und wollte nach Hause, doch kaum war er unten, wurde er erschossen. Seitdem dachte ich, dass er tot ist, doch auf der Gala habe ich ihn dann wiedergesehen. Und er sagte mir, dass er - weil er noch eine offene Rechnung mit meinem Vater hätte - mich absichtlich zu dir geführt hat, damit du mich entführst und ich dich ausspioniere. Er wusste nicht, wer du bist, ich aber schon und ich habe es ihm dennoch nicht gesagt! Er tut das wohl für seine Tochter. Ich habe mit Kelly darüber gesprochen und sie hat mir erzählt, dass sie eine Agentin ist und wie ihr euch kennengelernt habt, doch sie hat ihrem Vater gesagt, dass sie sich in einen deiner Männer verliebt habe und hier nun glücklich mit ihm zusammen sei. Er verfolgt sein Interesse dich auszulöschen, aber hauptsächlich ist er wegen Kelly hinter dich her. Und zu Kelly? Sie war von Anfang an gemein zu mir und selbst das habe ich geduldet, weil ich keine andere Wahl hatte. In der Nacht unserer Hochzeit hat sie mir im Gartenhaus die Hand zerquetscht und mir geschworen, mir das Leben heiß zu machen, weil ich ihr dich weggenommen habe. Einen Tag später habe ich ihr nicht gesagt, dass sie nicht kochen kann, sondern dass ich essen will, denn sie hat das Essen einfach weggeräumt und mir gesagt, dass ich doch hätte früher aufstehen sollen", erkläre ich. Ich bin selbst verwundert darüber, wie sanft und ruhig ich gesprochen habe, doch das liegt an der Erleichterung, die ich gerade fühle. Leroy hört mir stumm zu. Er hat die Arme abweisend vor seiner Brust verschränkt und die Augenbrauen sind immer noch zusammengezogen, doch er hört mir zu und das ist das Einzige, was für mich gerade zählt.

Tränen bilden sich in meinen Augen, weil ich mich plötzlich so müde fühle.

„Ich wusste nichts über meinen Vater, nichts über dich und auch nichts über Charles oder Kelly. Gestern war mein Leben noch normal, dann kam Charles und plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Meine Mutter hat mir erklärt, dass sie mich aus den Angelegenheiten meines Vaters raushalten wollte und deswegen damals abgehauen ist. Ihr hattet nichts besseres zu tun, als all ihre Mühen mit Füßen zu zertreten, denn alles, was sie bisher für mich getan hat, habt ihr wieder zunichte gemacht. Und du bist nicht besser, Leroy."

Wütend fahre ich mir durch die Haare und hole tief Luft.

„Sobald du erfahren hast wessen Tochter ich bin, hast du dich mir gegenüber nur noch schlechter benommen und du hast so lange nicht mit der Wahrheit rausgerückt. Ich war und bin immer noch diejenige, die im dunklen tappt. Kaum habe ich mich besser in deiner Nähe gefühlt... kaum dachte ich, dass wir...", versuche ich zu sagen, doch ich schaffe es nicht. Ich kann es einfach nicht über die Lippen bringen.

„Ich habe gestern Worte zu Charles gesagt, die ich nicht ganz so meinte. Es ist nun mal auch für mich nicht leicht. Zuallererst war ich wütend. In dem Moment ging es nur um mich und um das, was Charles mir angetan hat. Ich wollte in Charles Schuldgefühle wecken, denn das, was er angetan hat, war falsch. Es spielt keine Rolle, wie schön die letzten Tage waren und es ist egal, dass ich dich so langsam nicht mehr als den sehe, der du eigentlich bist. Ich will meine Eltern sehen und ich will weiterhin studieren. Und wenn ich nicht in Freiheit leben kann, dann kann ich dich auch nicht akzeptieren."

Sobald diese Worte gesagt sind, atme ich tief durch. Leroy sieht mich stillschweigend an, von einem Auge zum anderen. Sekunden vergehen und er sagt gar nichts.

„Okay", hauche ich und drehe mich um, damit er meine bebende Unterlippe nicht sieht. Sobald ich das Zimmer verlasse, lehne ich mich an die geschlossene Tür und lasse den Tränen freien Lauf. Einige Sekunden später betrete ich die Toilette, um mein Gesicht abzukühlen.

Was hast du bloß gedacht, Rina? Dass deine Worte ihm etwas bedeuten?

Die letzten Tage hat er anscheinend eh nur vorgespielt.

Sobald ich mich etwas beruhigt habe, verlasse ich das Bad und treffe unglücklicherweise auf Kelly, welche gerade mit einem Koffer ihr Zimmer verlässt. Kaum hat sich mich bemerkt, hebt sie eine Augenbraue und scannt meinen Körper ab. Desinteressiert möchte ich einfach die Treppen runter und zurück zu den anderen, doch ihre Stimme hält mich davon ab.

„Och, hast du etwa geweint?", fragt sie und verstellt die Stimme. Ich beiße die Zähne zusammen und bleibe stehen. Tief atme ich durch, doch die Wut kommt so gewaltig, wie ein Hurrikan. Nein, ich möchte nicht mit ihr diskutieren. Entschlossen setze ich gerade einen Schritt auf die Stufen, als scharfe Fingernägel sich in mein Fleisch bohren. Grob dreht Kelly mich in ihre Richtung. Fassungslos starre ich sie an. Dass sie es doch ernsthaft wagt, mich so rüde zu berühren.

„Ich rede mit...-", zischt sie, doch da schlage ich bereits ihre Hand weg.

„Und ich höre dir nicht zu. Besser, wenn du es dabei belässt", fauche ich und drehe ihr wieder den Rücken zu, da greifen ihre Finger nach meinem Haar.

„Du kleines Miststück solltest...-", beginnt sie mir ins Ohr zu zischen, wird jedoch wieder unterbrochen.

Diesmal nicht von mir.

„Lass sie sofort los, Kelly."

Leroy. Seine Stimme ist klingt so tyrannisch und herrisch zugleich, dass es mir kalt den Rücken herab läuft. Kelly zieht eilig die Hand zurück.

„Leroy", stellt sie panisch fest und nimmt Abstand von mir. „Du musst verstehen... sie hat mich beleidigt! Sie meinte, mein dreckiger Vater und ich seien Schuld, dass sie jetzt unter deiner Gewalt leidet. Sie hat mich eine Hure gennant."

Mein Herz setz einen Schlag aus, bevor es mit doppelter Geschwindigkeit wieder zu schlagen beginnt.

„Kelly", seufzt er und schüttelt belustigt den Kopf. Vor ihr bleibt er stehen und sieht ihr fest in die Augen. „Ich habe alles gehört."

Erleichternd sacken meine Schultern zusammen, doch Kelly lässt sich davon nicht beirren.

„Super! Dann kannst du deiner Frau mal benehmen beibringen", erwidert sie und schüttelt gespielt fassungslos den Kopf. Sie sieht mich an und zieht eine Schnute. „Warum hasst du mich so sehr, Rina?"

Leroy's Gesichtszüge verhärten sich.

„Noch ein weiteres Wort und ich breche dir jeden einzelnen Finger."

Ich halte die Luft an und sehe von Leroy zu Kelly. Nun ist sie wie erstarrt.

„Und wage es nie wieder mir so dreist ins Gesicht zu lügen." Mit diesen Worten greift er nach meiner Hand und verflechtet unsere Finger miteinander, bevor er mich hinter sich her die Treppen runter zieht. Kelly ist wie festgeklebt.

Als wir die Küche betreten, sind die anderen ausgelassen am lachen und unterhalten sich über Elvis Presley. Leroy seufzt.

„Danny ist noch nicht angezogen", murmelt er genervt, bevor er meine Hand wieder loslässt und auf ihn zugeht. „Aufgesessen?", fragt er ihn und Danny nickt. Er steckt leider noch im Pyjama.

„Dann los", sagt Leroy und hebt ihn auf seine Arme.

„Echt blöd, dass ich dir Ohio nicht zeigen konnte", meint Franca, sobald Leroy mit Danny wieder hochgeht.

„Bring diesen Esel sobald wie möglich wieder her, dann kann Franca dir auch Ohio zeigen", ruft Alexandro. Ich lächle die beiden an und nicke. „Beim nächsten Mal ziehen wir um die Häuser und die Kinder überlassen wir unseren Männern." Franca grinst verschwörerisch.

„Träumt weiter", sagt Leroy, als dieser gerade mit Danny an der Hand wieder in die Küche kommt. Franca verdreht die Augen und ich gehe gar nicht erst drauf ein. Dafür bin ich aber unglaublich verwundert, dass er so schnell war.

„Fertig?", fragt er mich und sieht mich an. Ich nicke, ohne ihn anzusehen.

Als wir das Haus verlassen, begleiten uns alle bis zum Auto. Sobald ich einsteige und Leroy es mir nachtut, nachdem er Danny hinten anschnallt, sehe ich mich verwirrt um.

Was ist mit Kelly?

Nicht, dass ich sie hier haben wollen würde, aber dennoch frage ich mich, was mit ihr ist...

„Und Kelly?", frage ich, als Leroy den Motor startet.

„Sie hat einen Auftrag zu erledigen und muss wo anders hin. Außerdem war sie nur zu Besuch da. Sie kommt nicht so schnell wieder", entgegnet er. Seine Worte erleichtern mich unglaublich. Endlich bin ich diese Hexe los.

„Schlaf etwas. Wir haben sieben Stunden Fahrt vor uns und danach müssen wir beide noch wohin. Wir werden Danny bloß zuhause absetzen", sagt Leroy nach einiger Zeit. Verwirrt sehe ich ihn an.

„Wohin wollen wir denn?", frage ich. Leroy sieht auf die Straße und benetzt seine Unterlippe mit seiner Zunge. Antworten tut er mir jedoch nicht. Genervt sehe ich aus dem Fenster und schwöre mir ihm nichts mehr zu sagen. Stille legt sich über uns. Nach einiger Zeit hört man nur noch Danny regelmäßig atmen, was uns zeigt, dass er schläft.

„Ich wollte dir nur nicht antworten, damit Danny nicht mithört", unterbricht Leroy plötzlich die Stille. Ich sehe vorsichtig zu ihm auf, doch er sieht mich nicht an.

„Ich glaube dir", sagt er plötzlich und schnalzt genervt mit mir der Zunge. Überrascht runzle ich die Stirn.

„Du glaubst mir?", frage ich nochmal nach, da ich nicht fassen kann, was er gerade gesagt hat. Leroy nickt und zuckt dann die Schultern.

„Ich habe eben nichts zu verlieren, selbst wenn ich dir glaube. Du jedoch verlierst alles, solltest du mich anlügen", erwidert er. Natürlich muss er so einen Satz hinzufügen und alles wieder kaputt machen.

„Heißt das, ich darf gehen?", frage ich hoffnungsvoll. Leroy runzelt die Stirn.

„Was?", blafft er und ich halte verwirrt inne.

„Ich dachte, jetzt wo du weißt, dass ich keine Gefahr darstelle", erkläre ich, doch Leroy's Blick bringt mich zum Schweigen. Ich schließe den Mund und sehe weg.

„Erinnerst du dich an den Mann auf der Gala? Wegen dem wir letztendlich gegangen sind? Philippe Espinosa war sein Name", fragt Leroy mich und ich nicke langsam. Ja, es war der Mann, welcher herausgeführt wurde.

„Gut. Er hat etwas, dass ich brauche. Einen Chip, den wir uns heute holen werden", erklärt Leroy. Ein ungutes Gefühl macht sich in mir breit, doch ich höre ihm erstmal nur zu.

„Und diesen Chip zu holen, wird nicht einfach sein. Aber alles nähere besprechen wir, wenn es soweit ist."

„Wieso soll ich mit?", frage ich verwirrt. Leroy's Mundwinkel zucken, als ich zu ihm sehe.

„Weil das, was auf dem Chip ist, sicherlich auch dich erfreuen wird. Außerdem ist dort jemand, dem es die Sprache verschlagen wird, wenn er dich sieht", entgegnet er amüsiert und als ich diesmal fragen möchte, was er meint, schüttelt er den Kopf.

Ich hasse es, wenn er mich mit Fragen zurücklässt.

꧁꧂

In New York wieder angekommen, ist es bereits sechs Uhr abends. Leroy hat Danny früher geweckt, damit dieser spätestens um neun Uhr abends wieder müde ist, doch mich hat er schlafen lassen, damit ich topfit bin. Als wir die Villa nun nach einer Woche endlich wieder betreten, ist Yang die Erste, die ich sehe. Ganz erfreut winkt sie mir zu, ihre Wangen gerötet und einige Strähnen lugen aus dem Kopftuch heraus, welches sie sich hintenherum locker zugebunden hat.

„Hallo, kleiner Mann", ruft sie Danny zu, welcher sofort ins Wohnzimmer möchte und an ihr vorbeikommt. Sie schließt ihn in die Arme und fährt ihm einmal durch die Haare. Er hatte mir bereits im Auto erzählt, dass heute der Film Cars läuft und er es auf gar keinen Fall verpassen will, weswegen er auch ständig Leroy fragte, wann wir denn endlich da sind.

„Hallo, mein Herzchen. Na, war es schön in Ohio?", fragt sie mich und schließt auch mich in die Arme. Lächelnd versinke ich in ihrer Umarmung. Was habe ich sie vermisst.

„Ja, es war wirklich wundervoll dort", antworte ich. Dann erzähle ich ihr einige schöne Dinge, denn davon gab es glücklicherweise mehr als von den Schlechten.

„Katrina?", unterbricht Leroy's laute Stimme mich plötzlich. Ich lächle Yang entschuldigend an, doch sie winkt lächelnd ab, bevor ich seiner Stimme folge.

„Ja?", frage ich etwas verunsichert.

Leroy steht vor der Kellertür. Seine Hand liegt bereits auf die Türklinke.

„Komm mit mir", befiehlt er und möchte die Türklinke gerade herunterdrücken, da halte ich ihn davon ab.

„E-Eh, ich möchte da nicht runter", sage ich viel zu schnell. Leroy hebt selbstgefällig die Augenbrauen.

„So plötzlich? Du hast doch gerne Detektiv gespielt", entgegnet er und ich ziehe die Augenbrauen zusammen, als ich den Spott heraushöre. Gerade als ich etwas sagen möchte, greift er bereits nach meinem Ellenbogen und reißt gleichzeitig die Tür auf. Ich ziehe scharf die Luft ein, als er mich vor sich her in den Keller schiebt. Die Angst kommt wie eine gewaltige Welle und ich drücke mich näher an Leroy's Brust.

Ich bin nicht verrückt, ich weiß, dass ich hier damals das kleine Mädchen gesehen habe!

„Du wolltest wissen, was im Keller ist", raunt er und legt seinen Arm um meine Hüfte. Ihm so nah zu sein, beruhigt mich, doch ich will nicht weiter über das Gefühl, welches ich gerade empfinde, nachdenken.

Will ich das noch?

Leroy läuft zügig voran und steuert auf eine bestimme Tür zu. Als wir vor dieser stehen bleiben, sieht er mir in die Augen.

„Du hattest recht. Hier unten halte ich Kinder fest", gesteht er plötzlich. Meine Augen werden so groß wie Unterteller.

„W-Was?", stottere ich leise. Moment.

Was?

„Du lügst", wispere ich. Leroy benetzt seine Unterlippe mit der Zunge, bevor er die Tür öffnet.

Und er behält recht. Ich kann meinen Augen nicht trauen, als ich den schön eingerichteten Raum sehe, der eher einem Kinderzimmer gleichkommt, statt einem Keller. Fünf Augenpaare richten sich auf uns.

Fünf Kinder hocken oder liegen auf ihren Betten und halten IPads in den Händen.

Fassungslos schlage ich mir die Hand auf den Mund, so erschrocken bin ich. Eisige Kälte umschließt mein Herz und ich verspüre nur noch Ekel gegenüber Leroy.

Da sitzt das Mädchen. Stacy.

Sobald sie mich erkennt, grinst sie. Ich erzittere und schlage Leroy's Hände weg.

„Lass mich sofort los", rufe ich, denn kaum habe ich mich losgerissen, hat Leroy mich wieder an sich gezogen. Ich ignoriere die Tatsache, dass ein Anflug von Panik in seinen Augen lag.

„Bleib ruhig", zischt er mir ins Ohr. Ich schlucke und drehe den Kopf wieder zu den Kindern. Es sind drei Mädchen und zwei Jungs.

„Hast du uns etwas zum Naschen gebracht?", fragt Stacy. Verwirrt runzle ich die Stirn und Leroy befestigt seinen Griff um mich. Er geht nicht darauf ein.

„Das ist Stacy. Das Mädchen, dass du das letzte mal gesehen hast", sagt er zu mir. Stacy sieht Leroy fest in die Augen.

„Und die, die deinen Liebsten bald töten wird", säuselt sie und während ich die Augen aufreiße, verdreht Leroy seine.

„Klar, wirst du das", seufzt er und zeigt dann auf die anderen Kinder.

„Das sind Mia, Jacky, Alessandro und Jason. Sie sind alle im Alter von elf und zwölf", erklärt Leroy. Die Jungs heben zur Begrüßung die Hand und die zwei anderen Mädchen lächeln mich an, was ich vorsichtig und viel zu verunsichert erwidere.

Was zum Teufel geht hier vor?

„Kinder, das ist Katrina, aber ich denke mal, dass ihr sie Rina nennen dürft", stellt er mich ihnen vor und sieht mich dann fragend an. „Oder habe ich unrecht?", fragt er. Ich zucke die Schultern und hebe dabei hilflos die Augenbrauen.

„Sie hat Angst vor uns", sagt der blonde Junge namens Jason.

„Nein, sie hat keine Angst vor euch, sondern vor mir. Sie denkt, ich halte euch hier fest und tue euch weh", sagt Leroy, woraufhin Stacy ihn mit Chips bewirft und mich dabei auch etwas trifft.

„Tust du auch, Arschloch", faucht sie und Leroy fletscht die Zähne.

„Du musst mir noch erklären, wieso du im Keller herumrennst, aber jetzt verabschieden wir uns erstmal", meint Leroy und zieht mich wieder aus der Tür.

„Nicht aus den Augen lassen", flüstert er mir ins Ohr. Ich tue, was er sagt, bis er die Tür wieder zugezogen hat. Dann winde ich mich bis er mich loslässt und gehe mehrere Schritte von ihm weg. Er hebt die Hände.

„Es gibt eine gute Erklärung", meint er und kommt mir langsam näher. Ich schüttle den Kopf.

„Welche Erklärung? Für Kinder im Keller festhalten, gibt es keine Erklärung", zische ich.

„Ich halte sie aus gutem Grund fest", meint er und ich schüttle heftig den Kopf.

„Hörst du dir überhaupt selbst zu? Du sadistisches, kleines...-", beginne ich, doch da steht er bereits vor mir und drückt mich sanft, jedoch bestimmend an die Wand.

„Sag jetzt nichts falsches, Chica", raunt er und ich halte inne. Lange sieht er mir in die Augen, bis er seufzt.

„Diesen Kindern wurde beigebracht zu töten, seit sie denken können. Mein Vater hat sie in einer Klinik gefunden, die niedergebrannt wurde. Sie wären da drin fast gestorben. Er hat sie hier eingesperrt und ihnen geholfen dem Trieb zu widerstehen. Jetzt wo er weg ist, führe ich sein Werk weiter", erklärt er und zuckt die Schultern. Fassungslos sehe ich ihn an. Damit habe ich nun nicht gerechnet.

„Es ist schwierig mit ihnen, gerade mit Stacy. Sie verstehen nicht, dass sie Kinder sind und keine tödlichen Maschinen. Ihre Psyche ist komplett gestört."

„Du hilfst ihnen. Oh Gott, es tut mir so leid", hauche ich. Leroy nickt.

„Ist gut. Ich hätte dich vorwarnen sollen", meint er und ich nicke. Dann ziehe ich die Augenbrauen zusammen.

„Ja, das hättest du", erwidere ich barsch. Leroy sagt nichts mehr, greift stattdessen nur nach meinem Handgelenk und zieht mich wieder hinter sich her.

„Nimm das mit, was du brauchst. Wir fliegen mit dem Privatjet nach Las Vegas. Ein Kleid für dich ist bereits im Hotel."

„Jetzt?", frage ich. Wir sind doch erst angekommen.

„Ja, natürlich jetzt!", meint Leroy und sieht mich fragend an. „Habe ich dir doch gesagt."

„Ich warte draußen auf dich. Beeil dich", fügt er noch hinzu, bevor er die Kellertür verschließt und die Villa verlässt. Ich bin zunächst wie festgeklebt, doch dann reiße ich mich zusammen. Ich nehme nur meine Schminke mit. Dann verabschiede ich mich von Danny und Yang, bevor ich ebenfalls die Villa verlasse und auf Leroy zulaufe.

„Wir müssen zum Flugplatz. Dann haben wir gute zwei Stunden, bis wir ankommen", erklärt er, während wir ins Auto steigen. Diesmal fährt nicht er, sondern einer seiner Männer.

„Wohin geht es denn?", frage ich nach einige Zeit. Leroy beobachtet die Bäume, bevor er zu mir sieht und einen Mundwinkel anhebt.

„In ein Bordell", grinst er und mir entgleiten die Gesichtszüge.

꧁꧂

Drei Stunden später betreten wir Hand in Hand das Bordell. Ich stecke in ein außergewöhnlich schönes, tiefrotes Kleid, welches Leroy für mich ausgesucht hatte. Das Kleid hat einen tiefen Ausschnitt und mein Rücken ist bis knapp über meinen Hintern offen. Einzig die Schnüre halten das Kleid am Rücken fest. Die Haare habe ich mir gelockt und offen gelassen, damit ich mich nicht so nackt fühle, denn Leroy meinte, dass ich mich hübsch machen soll. Eine angenehme Musik ertönt, sobald wir uns an einen schönen Tisch setzen. Der Raum ist in ein rotes Licht getaucht und wenn ich nicht wüsste, dass das ein Bordell ist, hätte ich gedacht, es sei eine Spielhalle, bloß ohne Automaten.

Aber die Frauen, die hier in spitzen Unterwäsche rumlaufen versichern mir, dass ich hier auch wirklich im Bordell bin. Die Leute um mich herum sind alle herausgeputzt. Das Bordell scheint mir außerdem nicht für jedermann zu sein. Es wird nämlich nach einer Visitenkarte gefragt, bevor man dich hereinlässt. Außerdem sind sie hier alle sehr offen. Einige Frauen tanzen auf der Mitte in Käfigen und ziehen sich langsam, in obszönen und zotigen Bewegungen immer mehr Kleidungsstücke aus. Sie erregen sich selbst.

Mich wundert, dass die Männer teilnahmslos an ihren Tee schlürfen und sich unterhalten oder Karten spielen.

„Danken wir dem Licht, dass man deine roten Wangen nicht sieht", raunt mir Leroy ins Ohr. Ich zucke zusammen und beiße mir auf die Lippe.

„Lass mein Gesicht in Ruhe und verrate mir lieber wie wir vorgehen", versuche ich vom Thema abzulenken. Aber es ist schwieriger als ich dachte, denn die Menschen um mich herum sind offensichtlich erregt und es interessiert sie nicht, dass einige Leute sie sehen und sie stöhnen hören. Als ich links von mir zu einer Frau sehe, steckt diese sich gerade etwas in die Mitte. Rasch sehe ich weg, doch Leroy ist meinem Blick bereits gefolgt und hebt belustigt eine Augenbraue.

„Ein Tisch auf neun Uhr", sagt Leroy und ich nehme einen Schluck aus meinem Glas, bevor ich langsam dorthin sehe. Ein alter Mann, umzingelt von den schönen Frauen, sitzt an diesem Tisch und lässt sich berühren, während er raucht. Selbst aus dieser Entfernung kann ich die offene Hose sehen und auch die Frau, die vor ihm hockt.

„Wenn ich vorstellen darf, Amor. Don César", haucht Leroy mir ins Ohr. Beherrscht sehe ich weg, bevor ich mich noch übergebe. Ich kann nicht glauben, das Mom mich vor diesem widerlichen Mann gerettet hat, an den mein Vater mich verschachern wollte.

„Zunächst einmal ziehen wir seine Aufmerksamkeit auf uns", erklärt Leroy und greift nach seinem Getränk.

„Und wie?", frage ich, worauf sich ein kleines Lächeln auf seinen Lippen legt.

„Mit einem kleinen Tanz", sagt er. Der Hut, der auf seinen dunkelblonden Locken liegt, lässt ihn verruchter aussehen. Lässt ihn gut aussehen. Und gemeinsam mit diesem Lächeln, dass die kleinen Grübchen um sein Mund herum und gleich unter dem Auge erscheinen lässt, sieht er wirklich zum anbeißen aus.

Ich wende den Blick ab und räuspere mich.

„Wie meinst du das?", frage ich verwirrt, doch Leroy greift bloß nach seinem Glas und trinkt diesen in wenigen Zügen aus.

„Tango, Chica. Wir tanzen Tango à la Español", sagt er, bevor nach meinem Handgelenk greift und mich auf die Tanzfläche des Bordells führt. Er wirft eine Münze auf den Akkordeonspieler und sogleich ertönen angenehme Melodien. Leroy setz geschmeidig zwei Schritte nach vorn, seine Hand legt sich fest auf meinen nackten Rücken und presst mich voran an sich, sodass ich seinen Herzschlag an meiner Brust spüren kann.

„Ich hoffe, du kannst Tango tanzen", raunt er mir zu und ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen.

„Hättest du Salsa gesagt, wäre ich verloren", erwidere ich und setze meinen Fuß voran, lasse die Hüften kreisen und komme seinem Gesicht automatisch näher. Verwunderung blitzt in seinen Augen auf, bevor er leicht lächelt.

Dann tanzen wir, wie als seien wir dafür geschaffen worden. Leroy weiß immer, wann ich mein Bein absetze, sodass er diesmal meinen nächsten Schritt mit seiner Fußspitze abfängt und ich für wenige Sekunden schwebe. Sobald ich wieder festen Boden unter den Füßen habe, schlinge ich mein rechtes Bein um sein Torso und schnappe mir sein Hut, um ihn mir selbst aufzusetzen.

„Klischee", flüstert er mir zu und lächelt. Ich lächle zurück, vergesse, wo ich bin und sogar, dass ich gerade tatsächlich mit Leroy Spaß habe.

„Er guckt uns an und er hat uns beide erkannt", raunt er mir ins Ohr und fährt mit seiner Hand mein Bein hoch. Ich bin so in meinem Element, dass ich gar nicht bemerke, wie er über meinen Hintern streicht, hoch bis zu den Schnüren meines Kleides. Als er daran zieht, gerate ich fast ins Stocken.

„Was tust du denn da?", zische ich und Leroy beißt mir sanft in die Halsbeuge, woraufhin die Gäste raunen. Ich erstarre, als tausende Schmetterlinge in meinem Bauch zum Leben erweckt werden.

„Komm runter. Dein Kleid ist sowieso wie festgenagelt", wispert er mir ins Ohr und zieht fester an der Schnur. Er hat recht. Das Kleid kann mir nicht vom Körper rutschen.

„Hör auf mich zu beißen", fauche ich, als er mich nun am Ohr beißt. Sein Körper vibriert, als er leise lacht.

„Das ist Show, Chica."

Aber das Kribbeln in meinem Unterleib ist keine Show.

Der Tanz wird beendet, als Leroy noch zu guter letzt nach seinem Hut greift und ihn sich wieder aufsetzt.

„Binde die Schnüre wieder zu", murmle ich und Leroy stellt sich lächelnd hinter mich, während die Gäste applaudieren. Seine Finger streichen sanft über meine Wirbelsäule und ich ziehe scharf die Luft ein.

„War mir eine Freude, Chica", raunt er mir heiser ins Ohr. Ich schlucke und drücke ihn amüsiert von mir weg, sobald mein Kleid wieder wie vorher sitzt.

Doch als ich mich umdrehe, erstarre ich, denn niemand Geringeres als Don César selbst steht vor mir.

꧁꧂

Hallo meine Lieben!

Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen. Es sind über 5K Wörter, eigentlich viel zu lang - sorry!

Eigentlich wollte ich das Kapitel trennen, doch ich liebe die Kommentare hier und wollte sie nicht durcheinander bringen. Es passiert viel hier drin xD Was haltet ihr von dem Verlauf dieses Kapitels?

Bis bald :)

SevenTimes-

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