Kapitel 8 - Veränderungen
„Du stehst im Tagespropheten", bemerkte Harry am Morgen nach Ginnys erstem Quidditchspiel, seitdem sie von ihrer Schwangerschaft wusste.
Ginny schaute ihn skeptisch an. „Will ich wissen, was da steht?"
„Sag du es mir", erwiderte er und reichte ihr die Zeitung.
Sie nahm sie entgegen und musste nicht lange suchen, bis sie fand, was sie suchte. Ein Bild von ihr war schon auf dem Titelblatt abgebildet. Darauf war sie auf einem Besen zu sehen. Breit lächelnd hatte sie eine Hand auf ihren Bauch gelegt – eine Geste, die, seit sie schwanger war immer häufiger geworden war. Darüber stand in großen Buchstaben „QUIDDITCH STAR GINNY POTTER IST SCHWANGER" geschrieben.
Ginny blätterte ein paar Seiten weiter, um zu dem Artikel zu gelangen. Sie brauchte ein paar Minuten, bis sie alles gelesen hatte und dann als sie fertig war, musste sie lächeln.
„Mit so einem netten Artikel habe ich nicht gerechnet", bemerkte Harry.
„Naja, das ist der Sportteil des Tagespropheten, das heißt, dass jemand den Artikel geschrieben hat, der Ahnung hat. Warte Mal ab bis morgen die Artikel der Hexenwoche oder die vom Tagespropheten, die von Rita Kimmkorn geschrieben sind, rauskommen", erwiderte Ginny, legte die Zeitung ab und strich sich über den Bauch.
„Ich habe gestern noch mit deiner Mum geredet", wechselte Harry kurzerhand das Thema. „Sie kommt morgen vorbei, um beim Kartons packen zu helfen. Nächstes Wochenende kommen deine Brüder und helfen mir beim Kisten schleppen und am Mittwoch haben Ron und ich Zeit und bekommen noch Hilfe vom George, um am Haus weiterzuarbeiten."
Ginny lächelte. „Es kommt mir so vor als wäre es gestern gewesen als ich mit meiner Mum unsere Sachen aus meinem Zimmer zusammengepackt habe, um hier in die Wohnung zu ziehen. Das ist schon viereinhalb Jahre her."
„Da waren wir erst siebzehn und achtzehn. Und jetzt sind wir einundzwanzig und zweiundzwanzig und bekommen ein Baby", sagte Harry schmunzelnd.
Ginny erwiderte sein Lächeln. „Und vor viereinhalb Jahren hatten wir noch die Pläne in diese Situation erst in dreizehn Jahren zu geraten."
~
Molly kam am nächsten Tag abends vorbei als Harry und Ginny beide schon von der Arbeit zu Hause waren. Als sie aus dem Kamin stieg, erblickte sie Ginny auf dem Sofa liegen. Als diese das Geräusch des Floh-Netzwerks hörte, öffnete sie kurz ihre Augen und murmelte „Hi Mum".
„Hallo Ginny", entgegnete ihre Mutter und runzelte die Stirn. „Wie geht es dir?"
„Ganz gut. Ich bin nur so was von müde."
Molly setzte sich neben ihre Tochter und strich ihr sanft über den Kopf. „Das kann ich mir vorstellen. Schwanger sein ist schon so anstrengend genug und du trainierst und spielst auch noch Quidditch."
„Und du wirst mich nicht davon abbringen können", murmelte Ginny mit immer noch geschlossenen Augen.
„Hast du das Baby schon gespürt?", fragte Molly dann interessiert.
Ihre Tochter nickte und öffnete ihre Augen. „Man kann es auch schon von außen spüren. Du hättest mal Harrys Gesicht sehen sollen als er es gespürt hat. Es ist ein schönes Gefühl." Auf ihrem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. „Auch wenn ich sonst nicht so angetan vom schwanger sein bin und das Schlimmste habe ich noch nicht mal hinter mir. Wie konntest du das sechs Mal durchstehen?"
„Du wirst es schon sehen, wenn das Baby da ist. Danach willst du noch mindestens ein weiteres Kind." Es breitete sich ein angenehmes Schweigen zwischen den zwei Frauen aus, bis Molly wieder etwas sagte. „Und ihr wollt das Geschlecht immer noch nicht herausfinden."
Ginny verdrehte die Augen und legte eine Hand auf ihren Bauch. „Nein, wollen wir nicht. Uns ist es scheißegal, ob wir einen Jungen oder ein Mädchen bekommen werden."
In dem Moment betrat Harry das Wohnzimmer und lächelte als er seine Schwiegermutter erblickte. „Oh hey Molly", begrüßte er sie.
Sie erhob sich vom Sofa und umarmte ihren Schwiegersohn zur Begrüßung. „Du siehst gut aus Harry-Schätzchen."
Harry grinste. „Es ist auf der Arbeit ziemlich ruhig momentan, deswegen mache ich nicht viel mehr außer Papierkram."
„Ginny, nimm dir mal ein Beispiel an Harry und gönn dir ein bisschen mehr Ruhe."
Ginny stöhnte und richtete sich auf. „Harry ist auch nicht schwanger", brummte sie und stand langsam auf. „Und jetzt kommt, die Kartons packen sich nicht von selbst."
„Natürlich, natürlich", sagte Molly.
„Danke, dass du uns hilfst, Mum."
Molly winkte ab. „Das ist doch selbstverständlich. Ihr arbeitet beide und Ginny ist schwanger, da könnt ihr nicht alles alleine bei dem Umzug machen." Sie machte eine kurze Pause. „Aber wenn ich es mir recht überlege, könntet ihr mir schon einen Gefallen schulden. Und zwar geht ihr mit mir Babysachen einkaufen."
Ginny lachte auf. „Wenn es sein muss, Mum."
„Was Ginny damit sagen will", sagte Harry, trat hinter seine Frau und legte sein Hände auf ihre Schultern, „ist, dass wir liebend gern mit dir Babysachen einkaufen gehen, da wir eh noch gar nichts haben."
„Wie dem auch sei", erwiderte Ginny und machte Anstalten den Raum zu verlassen. „Jedenfalls fange ich schonmal mit dem Packen im Schlafzimmer an", sagte sie und verließ den Raum.
Molly folgte währenddessen Harry in die Küche und schloss die Tür hinter ihr. „Wie geht es Ginny momentan wirklich mit der Schwangerschaft? Genießt sie es wenigstens ein bisschen?", fragte sie vorsichtig.
Harry seufzte. „Ja, schon. Sie hatte eine schwierige Zeit zu akzeptieren, dass sie schwanger ist, aber mittlerweile kommt sie gut damit klar. Natürlich gibt es auch schlechte Tage, wo sie daran zweifelt, ob es die richtige Entscheidung war, da sie davon überzeugt ist, dass sie als Mutter versagen wird. Es bricht mir das Herz sie so zu sehen. Momentan finden einfach viele Veränderungen in unserem Leben statt"
Seine Schwiegermutter nickte langsam. „Das kann ich nachvollziehen. Ich habe mich damals dafür entschieden schon so früh Mutter zu werden und hatte trotzdem Zweifel. Kein Wunder, dass Ginny sich so fühlt. Wie geht es dir damit, Schätzchen?"
„Ich habe auch manchmal Zweifel. Ich hatte nie wirklich einen Vater und weiß deswegen nicht, wie ich mit allem klarkommen soll. Aber ich habe Arthur als Vorbild, der mir das Gefühl gibt, dass ich vielleicht doch genug Ahnung habe. Und jedes Mal, wenn ich das Baby treten spüre sind alle Zweifel wie weggeblasen." Er machte eine kurze Pause. „Ginny scheint auch von Tag zu Tag besser mit allem klarzukommen."
Molly lächelte. „Ich glaube es tut ihr auch gut, dass sie noch Quidditch spielt. Dadurch hat sie wenigstens etwas, was sich nicht verändert."
Harry wollte gerade etwas erwidern als er Ginny aus dem Schlafzimmer rufen hörte.
„Harry, komm her! Ich komme an das oberste Regalbrett nicht dran!"
Molly und Harry schauten sich an und mussten beide unweigerlich lachen.
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