10: VERMISST
Es waren nun schon drei Tage vergangen und die Anspannung und sorge von Padmé stieg fast mit jedem Atemzug. Die Basis ohne Poe jeden Tag zu begegnen fühlte sich unrealistisch an, als würde ein Teil eines Puzzles einfach fehlen.
„Guck doch nicht schon wieder so wehleidig. Poe geht es mit Sicherheit gut und er ist bestimmt schon auf dem Rückweg", die Worte von Jessica Pava riss die Brünette aus ihren Gedanken und fast überrascht öffnete sie ihren Mund. „Ich habe nicht an Poe gedacht", murmelte Organa-Solo eher zu sich selbst, doch ihre Freundin hatte es dennoch gehört. „Natürlich nicht", der Sarkasmus von der Pilotin war deutlich zu hören und sie warf ihr einfach nur einen kurzen strengen Blick zu.
„Hast du eigentlich schon mal wieder mit deiner Mutter geredet, nach naja du weißt schon", hakte sie fast vorsichtig nach und beobachtete wie Padmé in ihrem essen herumstocherte.
Unsicher biss sie sich auf ihre Unterlippe und traf den Blick von Pava.
„Nicht wirklich", gab Organa-Solo zu und legte den Löffel beiseite, der Hunger für ihr essen war ihr nun vergangen. Jessica schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln und Padmé erwiderte es nur kurz. „Wie lange dauert es eigentlich immer, bis Poe sich meldet?" Sie konnte ihre Fragen einfach nicht stoppen. Etwas in ihrem Kopf sagte ihr, das etwas komisch war, nur wusste sie nicht was.
Die dunkelhaarige Asiatin zuckte kurz mit ihren Schultern, als sie den letzten Bissen ihres Essens nahm. „Kommt darauf an, auf welche Mission er ist", beantwortete sie die Frage und hielt kurz inne. Pava verzog leicht ihre Lippen und verengte ihre Augen als sie überlegte, dabei zeigte sie mit der Gabel auf die Brünette vor ihr.
„Auf welcher Mission ist er eigentlich? Keiner scheint das zu wissen."
Padmé versuchte ihre Emotionen ein wenig zu überspielen, denn ihre Mutter hatte sich klar ausgedrückt das all die Leute, die dort versammelt waren nicht erzählen durften, was die neue Mission betraf, was sie einerseits von ihrer Mutter verstehen konnte. Aber dennoch machte es die ganze Situation nicht einfacher.
„Hat er nicht gesagt", log Organa-Solo und strich sich ihre Strähnen hinters Ohr. Bevor Jessica aber mehr Fragen stellen konnte, schob Padmé ihr nicht berührtes essen in ihre Richtung. „Willst du den Rest, ich hab keinen Hunger mehr", murmelte sie fast und Freude Blitze in Pava's Augen auf. „Padmé Organa-Solo du schlauer Fuchs, du weißt wie man ein Herz ergattert." Grinsend rollte die genannte ihre Augen und stützte sich mit ihren Ellenbogen am Tisch ab.
„Keiner Wunder das Poe auf dich steht", fügte die Pilotin mit vollem Mund noch hinzu und empört gab Padmé ihr einen leichten tritt. „Hör auf das jedes Mal zu sagen", meckerte Organa-Solo fast und schob den Gedanken, das etwas von Pava's Aussage vielleicht doch ein wenig Wahrheit in sich trug schnell beiseite.
„Aber Jessica hat recht weißt du." Die plötzliche männliche Stimme, die zu niemand anderen als Snap gehörte, der sich sofort neben seiner Kollegin setzte und mit einem Grinsen die junge Brünette vor ihm ansah.
„Poe hat es erwischt", fügte er fast dramatisch hinzu, während Padmé ihm einen ungläubigen Blick zuwarf, da sie wusste, worauf er hinaus wollte.
„Ihr zwei seid so unglaublich süß zusammen, das man sich dabei übergeben muss, wenn zu langen zusieht", meldete sich erneut Jessica zu Wort und Padmé musste es sich verkneifen nicht erneut ihre Augen zu rollen oder rot zu werden. „Nicht zu vergessen, dass ihr beide total blind seid das ihr die gleichen Gefühle füreinander habt", Snap sprach seinen Satz so sicher aus, das die Asiatin neben ihm stolz ihre Hand hochhielt, damit er ein Klatschen konnte.
Jessica allein zu haben das kriegte Padmé noch irgendwie mit ihren neckischen Ideen hin. Aber Snap und Jessica zusammen waren wie ein schlimmer Alptraum voller verrückten Ideen.
Ihre Augen huschten zur Uhr und erst jetzt fiel ihr auf, wie spät es schon war, selbst für ein Abendessen. Aber das heutige Training mit Pava hatte sich ein wenig gelohnt, auch wenn es nicht das gleiche war wie mit Poe. Nicht zu vergessen, dass sie seinen kleinen Droiden ebenfalls vermisste. „Das ist mein Zeichen endlich ins Bett zu gehen", verkündete Organa-Solo ihre Entscheidung und stand auf.
„Ach komm schon wir machen doch nur Spaß." Mit einem schmunzeln auf den Lippen blieb sie noch kurz stehen. „Ich weiß, aber ich bin wirklich müde, das Training war heute ein wenig anstrengend für mich", gab Padmé sanft zu und verständnisvoll nickte Snap ihr zu.
„Schlaf gut", sagten die beiden Piloten gleichzeitig und ein kurzes Lachen entfuhr ihr. „Ihr auch und bleibt brav okay, wir wollen ja nicht so ein Chaos wie letztes Mal." Empört schnaufte Pava laut und zeigte mit ihrem Löffel wieder auf ihre Freundin vor ihr. „Das war nur einmal und es war nach einer Feier. Ich bereue es zutiefst vor allem mit dem Alkohol im Spiel", versuchte sich die Asiatin zu retten aber beide warfen ihr nur einen lustigen Blick zu.
„Bis morgen."
Ruckartig setzte sich Padmé auf, ihr Herz hämmerte viel zu schnell gegen ihren Brustkorb, während sie versuchte ihre Atmung zu beruhigen. „Poe", hauchte sie fast und zog ihre Augenbrauen zusammen. Sie hatte ihn gesehen, gefesselt an eine Art Stuhl. Eine Person in ganz schwarz stand neben ihm und als dieser seine Hand hob, hatte sie den Schmerz gespürt.
Ein ziehen, welches immer stärker wurde als würde jemand in ihren Kopf sehen wollen. Es war einfach viel zu real und ein Schauer lief Padmé über den Rücken.
Sie wusste nicht, warum sie das gesehen hatte, aber eines wusste sie, und zwar das Poe Dameron in Schwierigkeit war, gefangen gehalten, wahrscheinlich von der ersten Ordnung und schon allein dieser Gedanke brachte den Magen von Padmé zum Drehen. Sofort stieg sie aus ihrem Bett und zog sich ihre dünne Jacke darüber. Sie musste es ihrer Mutter sagen, ob sie es wollte oder nicht.
Mit eiligen Schritten trat sie in den kühlen Gang. Es waren noch nicht alle schlafen, ab und zu kam ihr jemand entgegen, und als Padmé gerade abbiegen wollte, erkannte sie jemanden in ihrem Augenwinkel.
„Lieutenant Connix", rief die dunkelhaarige fast und zog die Aufmerksamkeit der Blondine weiter vorne auf sich.
„Was kann ich für sie tun Organa-Solo?", fragte sie höflich nach, als Padmé sich zu ihr stellte. Ein leichtes Lächeln schmückte ihr Gesicht und kurz zuckten selbst die Mundwinkel von Padmé nach oben. „Ist meine Mutter noch im Kontrollraum?" Die blonde junge Frau schien kurz zu überlegen, bevor sie nickte. „Als ich eben herausgegangen war, befand sie sich noch drinnen", beantwortete Kaydel Ko Connix die Frage und mit einem schnellen „Dankeschön", von Organa-Solo, lief sie schnell weiter.
Sie stürmte fast in den Raum, das merkwürdige Gefühl in ihrem Bauch breitete sich immer mehr aus. „Mutter", war das erste, was ihr über die Lippen glitt und sofort blickte ihre Mutter zu ihr. „Padmé was ist denn los?", die Sorge in Leia's Stimme war sofort zu hören, als sie merkte das ihre Tochter nur in Unterhemd und mit einer dünnen Jacke vor ihr stand.
Angst war sofort in ihren Augen zu erkennen und ihr Herz fing wieder erneut schnell das Schlagen an. Ihre Finger krallten sich fast in ihre Jacke und Padmé leckte sich über ihre trockenen Lippen.
„Ich glaube Poe ist in Schwierigkeiten."
„Hast du dich ein wenig beruhigt?", fragte Leia sachte und sah abwartend zu ihrer Tochter. In Wahrheit hatte Padmé sich keine Minute beruhigt, der Gedanke, was die erste Ordnung Dameron antun würde um Informationen zu bekommen machte sich einfach nur fertig. Trotzdem nickte sie einfach und machte es sich kurz bequemer auf den Stuhl, in den sie saß. „Dann erzähl nochmal wie du darauf kommst."
Padmé's braunen Augen huschten kurz zu ihrem Finger, als diese mit ihrer Jacke spielten. „Ich weiß nicht wie ich es erklären soll, aber ich habe ihn gesehen, gefesselt an eine Art Stuhl", fing sie langsam an und verzog kurz ihre Lippen.
„Dort war eine Person, schwarz gekleidet denke ich. Er hat seine Hand gehoben und dann durchzog mich dieser grausame Schmerz", fügte die Brünette noch hinzu und stockte kurz. Diese Art Schmerz würde sie nie wieder vergessen. Ihre Mutter schien zu überlegen und es faszinierte sie auch, wie ihre Tochter so etwas wissen würde. „Es stimmt, er hat sich noch nicht gemeldet, aber oft braucht das auch seine Zeit", fing Leia langsam an und sofort sah Padmé auf.
„Dann schicke jemanden hin um das zu überprüfen", redete sie fast rein und spürte, wie ihre Emotionen fast verrückt spielten.
„Padmé ich kann nicht jedes Mal jemanden aussenden, wenn sich ein Pilot auf Mission nicht gleich meldet." Ein kurzes Schnaufen entfuhr ihr und sie setzte sich aufrechter hin. „Und wenn die erste Ordnung ihn hat?"
„Auch wenn es mir wirklich schwerfällt Padmé, aber Poe Dameron weiß was auf ihn zukommen würde und er weiß auch, das, wenn die erste Ordnung ihn hat, wir keine Rettungsaktion starten können."
Ungläubig sah sie ihre Mutter an, tausende fragen schwirrten in ihrem Kopf herum und zum ersten Mal war sich Padmé Organa-Solo nicht sicher, ob die Person vor ihr wirklich ihre eigene Mutter war. „Und ich soll dir das glauben?", fragte Padmé verwirrt und langsam wütend nach. Sie gab ihrer Mutter nicht einmal Zeit ihr darauf eine Antwort zu geben. „Als du gefangen genommen wurdest, hast du eine Nachricht ausgesendet und Onkel Luke und Väter haben sich gerettet. Warum ist das hier jetzt anders?"
„Poe Dameron ist mit einer der besten Piloten, aber wir können uns es nicht leisten noch einen weiteren Piloten zu verlieren", war das einzige, was Leia darauf sagte. Empört und ein wenig verletzt stand Padmé auf, ihre Wut stieg erneut auf und sie verzog ihre Lippen zu einer geraden Linie. „Wenn du niemanden schickst dann lass mich gehen", flehte sie fast, in der Hoffnung das ihre Mutter sie doch irgendwie verstand.
„Nein, Padmé-", Leia kam nicht einmal dazu ihren Satz zu beenden. „Entweder du schickst mich nach Jakku oder ich werde einfach selber gehen." Ihre Worte klangen harsch, aber fest und ihre Augen wichen nicht ab. Sie sah ihre Mutter genau an, abwartend was sie darauf erwidern wird.
Nach einer kurzen Stille überkam Leia ein Seufzer und sie rieb sich über ihre Stirn. „Du bist schlimmer als ich, wenn du etwas durchsetzen willst", sagte sie fast sanft und erkannte, wie ernst es Padmé war, herausfinden was passiert war und um Dameron zu helfen. Die beiden schienen es noch nicht realisiert zu haben, das sich etwas zwischen ihnen anbahnte, aber Leia Organa wollte das sie es selber herausfinden. Sie sah sich in diesen Moment in ihrer Tochter, als sie ihren geliebten Han einst aus den Fängen von Jabba dem Hutten befreite.
„Na gut", sagte ihre Mutter schließlich und stand kurz auf. „Du wirst, aber gleich Bericht erstatten, wenn du etwas weißt auf Jakku", fügte ihre Mutter noch hinzu. „Und ich glaube Pava würde dich sicherlich gerne begleiten."
Padmé blinzelte kurz, während die Wörter ihre Mutter einsickerten. Ein kurzes Lächeln huschte über ihre Lippen und die junge Brünette fühlte Erleichterung und stolz, das sie es geschafft ihre Mutter doch noch zu überreden. Vor allem nach ihrem letzten Gespräch. „Danke Mutter", hauchte sie fast und strich sich ihre Haare hinters Ohr. „Wenn du möchtest, kannst du morgen auch gleich aufbrechen, ich werde Pava noch Bescheid geben, wenn du möchtest", meinte Leia Organa und konnte sich das leichte Lächeln auf ihren Lippen nicht verkneifen.
„Ich glaube, ich sage es ihr gleich selbst", meinte Padmé eher und zufrieden nickte ihre Mutter. „In Ordnung, ich werde alles vorbereiten for morgen."
„Danke", wiederholte Padmé ihren Satz erneut, bevor sie schließlich aus der Tür verschwand. Sie musste es Pava am besten gleich sagen, denn Organa-Solo wusste nicht, ob sie heute überhaupt noch schlafen konnte. Die Brünette betete, dass es Poe gut ging und das sie noch rechtzeitig kam, aber sie glaubte fest daran das er hart ihm nehmen wahr und auch nicht leicht aufgab.
Ungeduldig klopfte sie an die Tür von Jessica Pava, die nach einer zu langen Weile endlich ihre Tür öffnete. „Was zur Hölle ist denn los?", fragte diese leicht benommen nach und rieb sich ihre müden Augen. Ihre schwarzen Haare waren zerzaust, aber Padmé ignorierte ihre Frage fast. „Du und ich werden morgen gleich auf eine Mission gehen", platzte es aus Organa-Solo heraus und Jessica zog ihre Augenbrauen zusammen. „Bitte was? Welche Mission denn?", hakte sie noch nach und warf ihrer Freundin verwirrte und fast genervte blickte zu, aber nach dem nächsten Satz von Padmé, änderte sich der Gesichtsausdruck von Pava drastisch.
„Wir werden Poe Dameron retten."
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