11.Kapitel
Geh Schlittschuhlaufen, verkündete der Zettel fröhlich die Hiobsbotschaft. Juliet erinnerte sich noch daran, wie sie im Winter mir ihrer Familie über das Eis des Eisringes, der jeden Weihnachtsmarkt aufgestellt war, geglitten war. Doch das war mehr als 4 Jahre her und schon damals hatte sie mit dem rutschigen Eis kämpfen müssen. Nur an der Hand ihrer Mutter oder ihrer Freunde, hatte sie einige Bahnen ohne Bande gewagt.
Flashback
,,Das machst du gut, Schatz.",lobte ihre Mutter, nachdem sich Juliet zum gefühlt 50.mal trotzig aufgerappelt hatte. ,,Das Wasser ist gefroren. Deswegen ist es so rutschig. Es möchte wieder frei sein, aber die Menschen halten es mit der Maschiene da in einem Schockzustand und deswegen ist es böse und lässt mich immer ausrutschen. Der Mensch ist nicht fürs Schlittschulaufen gemacht.",bockte die 6-Jährige und taumelte leicht, als sie ein Raudi mit wahnwitzigen Tempo schier umfuhr. ,,Hey.",beschwerte sich die Kleine. ,,Ach Schatz. Wenn du mehr üben würdest, könntest du die Beste werden.",beschwichtigte Alice Juliet und griff unauffällig nach ihrer Hand, da sie trotz dessen, das sie fast anhielten- so langsam waren sie- schon wieder beträchtlich ins Schlingern geriet. Juliet entglitt die Hand ihrer Mutter und sie plumste wieder auf die Eisfläche. ,,Meinst du, Mama?",fragte sie und kicherte etwas, als das Aufstehen misslang. ,,Sicher! Du kannst alles, was du wirklich willst. Du musst nur bereit sein alles zu geben,Prinzessin.",versicherte ihr die junge Frau und stellte sie wieder auf die Kufen. Und dann war Juliet doppelt so schnell und freihändig gefahren und in diesem Moment schien das Eis unter ihren Füßen zu schwinden. Sie breitete die Arme aus und konzentrierte sich. Sie flog! Juliet hatte den größten Spaß ihres Lebens gehabt und sie war auch nur fast mit voller Wucht gegen die Bande gefahren, als sie jemanden ausweichen musste, denn Lenken hatte sie noch nicht gelernt und Bremsen bestand daraus, sich rückwärts auf das Eis fallen zu lassen.
Flashback Ende
,,Ist doch super.",freute sich Alex, als er und Juliet Richtung Bäckerei gingen. ,,Jetzt bekomme ich dich auch noch auf die Eisfläche."
,,Mh.",murmelte Juliet abgelenkt von der Strategie, die sie gerade entwickelte, um sich nicht zu blamieren. Die Freunde traten in die wohlige Wärme des Cafés und wurden von dem vertrauten Klang der Glocke empfangen. Heute fiel nichts herunter, aber Phillip's Stimme klang fröhlich aus dem hinteren Raum. Er sang und ignorierte anscheinend vollkommen die Tatsache, dass sie da waren. ,,ALL I WANT FOR CHRISTMAS IS YOUUUUHUUUU BABY."Alex lachte sich schlapp, aber Juliet fand seine Stimme ganz angenehm. Auch wenn er vielleicht nicht 100%ig alle Töne traf. Phillip machte noch immer keine Anstalten vor zu kommen. Sie setzten sich also an einen der Tische. Alex plauderte über den geplanten Nachmittag und das Schlittschuhlaufen. Juliet's Aufmerksamkeit kam aber erst wieder zurück, als sie Phillip hinein kommen sah. Heute trug er eine rote Weihnachtsschürze, hatte seine Haare nicht geglättert und balancierte fröhlich pfeifend ein Tablett auf einer Hand. ,,Hey ihr 2."Phillip stellte das Tablett ab. Ein riesiges Exemplar beladen mit dampfenden Kakao und merkwürdig in einander geschlungenen Teigteilchen ab. ,,Was steht im Kalender?", fragte er unschuldig.
,,Schlittschuhlaufen.", brummte Juliet düster. ,,Warum dann so genervt?"Phillip war reichlich verwirrt. Jeder mochte doch Schlittschuhlaufen. Warum Juliet nicht? ,,Julie kann es nicht. Sie hat zu viel Angst. Sie könnste sich ja die Knochen brechen. Der Mensch ist ja nicht für's Schlittschuhlaufen gedacht.", sagte Alex ironisch. An dem Singsang den Alex benutzte machte Phillip fest, dass Juliet den Satz schon mehr als einmal benutzt hatte, um nicht auf's Eis zu müssen. ,,Ich bringe es dir bei.", besänftigte er Juliet, deren Augen trotzig ins Leere schauten. ,,Ich kann es schon.",behauptete das Mädchen und hatte für einen Moment den arroganten Tonfall aufgesetzt, den man benutzt, um sich zu schützen, wenn man aufgezogen wird. Einfühlsamkeit war aber nicht die Stärke mit der sich Alex brüsten konnte. ,,Wir wissen alle, dass es einfach für dich ist, an der Band entlang zu fahren.", spottete er. Juliet fuhr zu ihm herum. Ihr trotziger Ausdruck und die Arroganz waren einer Fassungslosigkeit und Wut gewichen, die auch Alex neu zu sein schien. Sie ballte die Fäuste. ,,Du, Alex kannst vielleicht Schlittschuhlaufen, aber wenigstens hält es irgendwer mit mir aus. Kannst du nicht einfach mal deine verdammte Klappe halten.",fauchte sie und ihr Kopf lief vor Wut ganz rot an und dann setzte biss sie in ihr Brötchen und gab ein zufriedenes ,Mhm' von sich. ,,Ich bekomme gerade einen Geschmacksorgasmus.",stellte sie fest und für sie war das Thema offenbar beendet. Sie ignorierte gekonnt Alex's verletzten Blick. Er würde sich schon wieder einkriegen!
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,,Wie war eigentlich dein Schultag?",fragte Phillip als Juliet vorsichtig einen Fuß auf das Eis setzte, als könnte es brechen. Alex war nicht mitgekommen. Er war noch beleidigt, wegen Juliet's groben Worten. ,,Die 2.Klässler sind so goldig!", schwärmte sie. ,,Ich habe ihnen die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens vorgelesen. Sie waren ganz still und haben mir zugehört." Unsicher hielt sie sich an der Bande fest. Phillip, der, wenn möglich jedes Wochenende Schlittschuh lief, trat ebenfalls in den Eisring, um ihr zu helfen. Er reichte ihr die Hand und zog die protestierende Juliet in die Bahn. ,,Learning by doing." Phillip fiel auf, dass Juliet versuchte auf den Eis auf den Kufen zu laufen, wie an Land. ,,Mach es flüssiger und auch ein Bisschen nach hinten, nicht nach Oben. Ja genau so!"
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Juliet erwieß sich als eine Kämpfernatur und wenn sie eines konnte, dann war es das Aufstehen. Sie drehte neben Phillip ihre Runden und schien tatsächlich Spaß zu haben. ,,Kannst du eigentlich bremsen?", fragte der Junge interessiert, nach dem Juliet schon zum dritten Mal die Bremsmöglichkeit genutzt hatte, ihren Schwung loszuwerden, indem sie zu ihm fuhr und sich an seinen Schultern festhielt. Die Brünette schüttelte den Kopf und lief langsam wieder an. Den Zweck ihres Abbremsens davor, versuchte Phillip nicht zu hinterfragen.
,,Dann versuch es doch mal!", schlug er ihr stattdessen vor und lächelte sie an. ,,Dann kannst du immer abbremsen, wenn wieder jemand an dir vorbei will und musst dich nicht auf den Boden schmeißen."Zögerlich lenkte sie die Fußspitzen nach Innen, so dass so etwas wie die Bremsung beim Skifahren entstand. ,,So macht man das nicht.",neckte er sie, als sie zum Stehen kam. ,,Ein Bein vor, nach Vorne lehnen uuund..."Er hielt an. Juliet nickte, aber machte trotzdem weiter mit ihrer
,Pizzatechnik'. Die hatte ja schließlich auch funktioniert. Es war noch nicht spät, aber es wurde langsam dunkel und jemand schaltete Lichterketten über der Eisfläche an. Phillip und Juliet liefen einträchtig nebeneinander. Fast wie zufällig fand seine Hand Ihre. Juliet blickte hoch, doch Phillip sah sie nicht an, er lächelte nur. Und Hand in Hand mitten im Dunkeln liefen sie über's Eis. Beide rechtfertigten sich damit, dass Phillip Juliet vom Stürzen abhielt, aber vielleicht das Mädchen war seit einigen verstrichen Minuten, spgar seit mehr als einer Stunde nicht mehr hingefallen und vielleicht hätte sie Phillip's Hand nicht mehr gebraucht. Und ganz eventuell bekamen beide das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht, fragten sich, ob ihre Hände bei der Kälte so stark frieren konnten, dass sie schon kribbelten. So endete der 11.Tag.
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Heyyyyyyy Sweaties!(Die Begrüßung ist jetzt schon in meiner Autokorrektur...gruuuuuselig!)
Ach Kitsch! Ich bin schon gespannt, was ihr vom Nächsten Kapitel haltet....
Würdet ihr Alex zum (besten)Freund haben, zum Bekannten oder lieber ganz weit weg von Euch?
Würdet ihr auch gerne mal mit jemanden Schlittschuhlaufen gehen(selbstverständlich nur als Freunde...So wie Juliet und Phillip *hust*) ?
Leg dich heute einfach mal ins Bett und denn mal darüber nach, wie toll du es eigentlich hast! Mit deinen Freunden/deiner Familie/deinem Haustier und ganz wichtig:Mit dir!Ja mit genau dir rede ich! Du bist toll!
Ich habe gute Laaaaaaauneeee!Wohooo
Okay bye😘😂
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