Kapitel 10 "Sickness"
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«Taehyungs Sicht«
Ich seufzte frustriert, nachdem ich seit einer Stunde wieder bei Bewusstsein war und der Arzt mir erklärte, dass ich hohes Fieber haben würde. Er hatte sich natürlich gefragt, warum ich auf der Straße im Regen nass in irgendeiner Gasse aufgefunden wurde, und woher meine Verletzungen kamen.
Zu meinen Verletzen, eigentlich waren es 'nur' blaue Flecken und Blutergüsse, ich war wütend und fassungslos davon gestürmt, nachdem Jungkook mich aus dem Auto geschmissen hatte. Plötzlich hatte es angefangen zu regnen und meine Laune war noch mehr im Eimer gewesen. Ich war gegen zwei Typen geknallt, hatte mich entschuldigt, aber sie ließen mich trotzdem nicht gehen. Danach wurde ich mehr oder weniger zusammengeschlagen und war noch auf der Stelle zusammen geklappt. Wie ich ins Krankenhaus gekommen war, wusste ich nicht mehr.
"Ihr Mann wird bald hier sein", sagte die Krankenschwester, während sie meine Wunden säuberte.
Fassungslos rief ich: "Ich wollte doch nicht, dass er kontaktiert wird...!"
"Aber eine Bezugsperson muss Sie doch abholen."
"Ich bin kein Kind mehr, sondern mittlerweile 19. Und außerdem kommt er wahrscheinlich sowieso nicht", murmelte ich erschöpft.
"Er ist auf dem Weg. Und Sie sollten sich ausruhen, sonst steigt das Fieber noch mehr", sagte sie und verließ den Raum.
Wenige Minuten später wurde die Tür erneut geöffnet. "Du machst mir wirklich viele Problem", schnauzte Jungkook mich sofort genervt an, aber sein Blick wurde weich und überrascht, als er meinen Zustand sah.
"Was ist passiert...?"
Ich lachte leise, ohne in seine Augen zu sehen. "Wieso interessiert dich das?"
Jungkook seufzte. "Komm mir nicht mit diesem Ton. Ich musste extra früh aufstehen wegen dir."
"Wegen wem bin ich hier wohl überhaupt gelandet??"
"Ist es meine Schuld, dass du zu blöd bist, um richtig zu gehen?!"
"Ich bin gegen Leute gerempelt und sie haben mich eben geschlagen! Wenn du mich nicht aus dem Auto geschmissen hättest, dann wäre mir das doch nie passiert, und wir wären nicht hier!"
"Wenn du von Anfang an einfach leise gewesen wärst, wäre alles in Ordnung!"
"In Ordnung ist schon mal gar nichts hier! Du hast mir immer noch nicht erklärt, was die Küsse und das alles bedeu-"
Plötzlich tauchten vor meinen Augen grüne Punkte auf. "Was ist los?"
"I-Ich...mir ist etwas heiß?"
Jungkook verschwamm auf einmal vor meinen Augen. Ach, er sollte sich einfach auflösen...nein, sein schlechtes...wirklich mieses Verhalten sollte verschwinden.
"Taehyung? Taehyung!"
Warum schrie er denn jetzt schon wieder? Ah, er tat doch nichts anderes als mich grundlos anzuschreien...
«Jungkooks Sicht«
Ich schleppte den bewusstlosen Taehyung aus dem Auto und nahm ihn Huckepack bis zum Haus. Mit Mühe öffnete ich die Tür und trat sie mit meinem Fuß wieder zu. Taehyung war größer, aber er war definitiv nicht schwer, zum Glück. Irgendwie schaffte ich es auch noch ihn die Treppe hoch zu tragen und ihn aufs Bett zu legen.
Nachdem ich ihn zugedeckt hatte, stand ich etwas unschlüssig vor dem Bett. War es meine Schuld, dass Taehyung sich in diesem Zustand befand? Ich atmete frustriert aus und schrieb Jimin eine Nachricht.
Ich: Jimin Hyung, du musst herkommen!
Jiminie♡: Nein, Jungkook, ich hab gesagt, dass wir uns nicht wiedersehen sollen
Ich: Es geht nicht um mich, sondern um Taehyung
Jiminie♡: Was redest du da?
Ich: Taehyung hat Fieber und liegt im Bett, was soll ich tun?
Jiminie♡: Was hast du getan??
Ich: Ich habe nichts getan!
Jiminie♡: Wie auch immer, ich bin gleich da
Ich: Warte!
Jiminie♡: Ja?
Ich: Ich liebe dich, Hyung...!
Darauf hatte Jimin nicht mehr geantwortet, was ich fast schon voraussehen hatte.
♤♡◇♧
"Also, geht es ihm besser?", fragte Jimin, als ich ihm die Tür öffnete und er einfach an mir vorbei ins Innere hineinstürmte.
"Er ist noch nicht aufgewacht."
Er drehte sich zu mir um und wirkte irgendwie gereizt. "Was hast du getan? Taehyung wird nie einfach so mal krank. Er ist der gesündeste Mensch, den ich kenne!"
"Ich war wütend, okay? Nachdem du mich so abserviert hast, bin ich dorthin gegangen, wo ich mich mit ihm zum Abendessen treffen wollte. Er hat zu viel geredet während der Autofahrt und deswegen habe ich ihn rausgeschmissen. Es hat angefangen zu regnen und er ist nicht nach Hause gekommen. Heute wurde ich vom Krankenhaus angerufen und die haben gesagt, dass Taehyung dort sei."
"Wieso machst du sowas?", fragte Jimin empört.
"Weil ich immer mehr das Gefühl von Abscheu gegenüber ihm habe, während du meine Gefühle einfach nicht akzeptieren willst. Hyung, ich liebe dich. Bitte drück mich nicht von dir weg", murmelte ich verzweifelt und zog Jimin in meine Arme.
Er holte hörbar nach Luft und erstarrte. "Jungkook, lass mich los. Das ist nicht richtig..."
"Du sagst immerhin nicht, dass du mich nicht wenigstens ein bisschen magst."
"Ich mag dich, Jungkook und ich habe nichts gegen dich. Aber das bedeutet auch nur, dass ich dich als den Partner meines besten Freundes akzeptiere...!"
Ich biss mir auf die Lippen und drückte ihn von mir weg, ohne ihn wirklich loszulassen. Jimin sah mich irritiert an und wusste nicht so recht, was er nun machen sollte, aber ich nahm ihm die Entscheidung ab. Ich hielt ihn an den Schultern fest und küsste ihn.
Seine vollen Lippen berührten meine und ich hatte das Gefühl, dass es schon immer so schön war, dass wir das schon viele Male getan hatten. Jimin reagierte nicht, weshalb ich zu seinem Hals wanderte und leicht an seiner weichen Haut saugte und rein biss, bis ein dunkelroter Fleck zurück blieb.
«Taehyungs Sicht«
Ich blinzelte zögernd. Ein nasser, kühler Lappen lag auf meiner Stirn und ich war bis zur Nasenspitze zugedeckt. Die Helligkeit in dem Zimmer war gedämmt, da die Rollläden bis zu drei viertel heruntergefahren wurden.
Ich wollte mich aufsetzen, aber mein Körper fühlte sich krank und schwach an. "Taehyung, du bist wach."
"Jimin? Was machst du denn hier?"
"Ah...also, ich hab dich vorhin zufällig angerufen und Jungkook ist dran gegangen. Er hat gesagt, dass du krank bist und ich kommen soll, weil er nicht weiß, was er tun sollte."
"Ach so."
Jimin lächelte. "Geht es dir besser?"
"Ja, ich schätze mal dank dir", sagte ich und lachte leise.
"Ach was", erwiderte er bescheiden, nahm das Tuch von meiner Stirn, drehte sich zur Seite und legte es in einen Eimer kaltes Wasser.
Ich konnte seinen ganzen Hals sehen und den nicht ganz so unauffälligen Knutschfleck, der seine Haut markieren zu schien. Als würde jemand anderes damit sagen wollen, du gehörst mir und jeder sollte es sehen. Ich musste an Jungkook denken und wurde plötzlich traurig. Jungkooks Küsse waren bisher wahrscheinlich nie so gemeint und bedeuteten auch nichts. Ich wusste nicht, warum mich dieser Gedanke so sehr störte.
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