12. "Du vermisst ihn, nicht?" [Harmione]
(Ein OS auf freundschaftlicher Basis)
Harry musterte Hermine. Sie hatte sich in die vielen Decken gehüllt und las ein wenig aus einem Buch. Welches konnte er nicht erkennen, aber er hoffte dass es seine Freundin ein wenig von Ron ablenkte. Sie hatten kein Wort mehr über ihn verloren, seit er abgehauen war. Hermine schien sich das aber mehr ans Herz zu nehmen als Harry.
Harry war sich nämlich sicher, dass Ron das gar nicht so gemeint hatte. Das tat Ron meistens. Seine Wut ergriff manchmal die Oberhand und da beherrschte er sich einfach nicht mehr. Das müsste Hermine eigentlich auch wissen, schließlich hatte sie es oft genug am eigenen Leib erfahren. Ron hatte sie immer wieder beleidigt - es waren keinen schlimmen Anschuldigungen gewesen - und es hinterher nicht mehr so gemeint.
Harry zögerte, stand aber schlussendlich doch auf und lief hinüber zu Hermine.
Umso näher er ihr kam, umso besser konnte er die kleinen Tränen, die ihre Wangen hinunter liefen erkennen. Kurz hielt er inne. Eigentlich tat sie das nur, wenn sie dachte, Harry würde es nicht bemerken - gar hören.
"Hermine?" Sie sah nicht auf, obwohl sie seinen kalten Atem spürte, da er direkt vor ihr stand. Er kitzelte ihre Haut. Aber sie sah nicht auf. Sie wollte ihn nicht so offenbaren, dass sie diesem - diesem Ron nachtrauerte.
"Hermine?", wiederholte Harry unsicher und legte eine Hand auf ihre Schulter. Er vernahm einen leisen schluchzer. "Hermine, ich weiß dass du weinst. Ich weiß dass du manchmal nachts weinst. Komm, jetzt sieh mich an."
Seine beste Freundin schien sich aber arg dagegen zu sträuben. Harry unterdrückte einen Seufzer. Sie hatte doch letztes Jahr gesagt, dass er ihr bester Freund war und dass sie es schnell bemerkt hatte. Schmerzhaft wurde Harry bewusst, dass es sich damals um Ginny gedreht hatte - und um Ron. Der Gedanke an seine Freunde versetzte ihn einen kleinen Stich ins Herz. Er würde sie jetzt lieber vor ihm sitzen haben - auch wenn Hermine seine beste Freundin war. Er verspürte das komische verlangen sie zu berühren, sie zu küssen.
Vorsichtig legte er einen kalten Finger auf ihre warme Haut und hob mit sanfter Gewalt ihr Kinn, sodass sie gezwungen war ihn anzusehen. "Du vermisst ihn, nicht?"
"Ich weiß nicht von wem du sprichst", stellte sich Hermine mit tränenerstickter Stimme dumm. Natürlich wusste sie von wem Harry sprach.
"Dich dumm zu stellen steht dir nicht, Hermine", grinste Harry. "Du bist das klügste Mädchen, was ich kenne und du weißt ganz genau von wem hier die Rede ist."
Hermine lächelte leicht auf Harrys Kompliment. Zumindest sah sie es als Kompliment. Doch das das Lächeln verschwand wieder, als er indirekt von Ron sprach. Sie stand auf und umarmt ihn um sich dabei an seiner Schulter auszuweinen.
"Oh Harry...", schluchzte sie und schlang ihre Arme weiter um seinen Hals.
Harry war äußerst überrascht über diese Geste. Viel zu spät schlang er ebenfalls seine Arme um sie. Doch er genoss es. Er roch an ihren Parfüm - auch wenn es nicht das selbe wie Ginnys war - roch es unheimlich gut.
Und so lagen sich sich beide noch lange in den Armen. Beide vermissten sie jemanden. Harry Ginny und Hermine Ron...
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro