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Close to you

Tag 1 der KawaGata-week.

Das wundervolle Coverbild ist von nutzloses_etwas , vielen Dank dir <3

Ich hoffe ihr habt in der kommenden Woche genauso viel Spaß mit den OS wie ich beim Schreiben. In diesem Sinne will ich euch nicht länger aufhalten, viel Spaß mit dem ersten Häppchen meiner Lieblinge.

~~~

Freitagabend. Wie jeden Freitag starrte Taichi gebannt auf sein Handy. 19:57 Uhr.

Nicht mehr lange und es würde klingeln.

Wie jeden Freitag.

Allein beim Gedanken an die altbekannte Stimme, die er in weniger als drei Minuten hören würde, machte sein Herz bereits einen kleinen Hüpfer. Seine Wangen färbten sich leicht rosig, eine unsinnige Reaktion angesichts der Tatsache, dass sie ja jede Woche telefonierten. Doch auch nach all der Zeit löste der Ältere diese Reaktion in ihm aus. Und das würde sich wohl auch nie ändern.

Wie jeden Freitag erschrak er doch ein wenig und zuckte leicht zusammen, als das sehnlichst erwartete Klingeln ertönte. Keine Sekunde später hatte er bereits abgenommen und hielt das Handy gespannt ans Ohr.

„Heyyy!" Energiegeladen wie eh und je erklang Hayatos Stimme aus der Hörmuschel.

„Hey Hayato", antwortete er, ein leichtes Lächeln formte sich auf seinen Lippen.

„Hach, das Training diese Woche war die absolute Hölle." Das Gespräch hatte kaum begonnen, da war es bereits so, als hätten sie nie aufgelegt. Hayato schaffte es immer wieder, direkt einen Anfang zu finden. Beinahe war es, als wären sie nicht getrennt. Taichi konnte sich bildlich vorstellen, wie Hayato gerade aussah; die Haare wirr im Gesicht hängend, noch feucht vom Duschen nach dem Training. Er hatte ihn in seiner Schulzeit oft genug so gesehen und musste sich eingestehen, dass er durchaus Gefallen an diesem etwas wilderen Aussehen seines Freundes gefunden hatte.

Es war relativ ruhig am anderen Ende der Leitung. Einzig und allein die Stimme des Älteren drang voll und klar an sein Ohr. Er lief also nicht, wie so oft, in seinem Zimmer auf und ab. Nein, Taichi sah es förmlich wie er auf dem Bett lag, die Beine an die Wand gelehnt, den Kopf über die Bettkante hängen lassend. Wenn er genau horchte, konnte er es sogar hören, die leichte Beschlagenheit, die Hayatos Stimme belegte. Gebannt lauschte er den Erzählungen seines Freundes. Er mochte es, ihm einfach zuzuhören. Schließlich war Hayato schon immer derjenige von ihnen beiden, der mehr redete. Schlimm war das dennoch nicht gewesen, dafür konnte Taichi gut zuhören. Und es machte ihm ganz sicher nichts aus. Er mochte es, seinem Liebsten zuzuhören, da war es auch zweitrangig, über was er redete.

Langsam ließ auch er sich aufs Bett fallen und schloss die Augen. So war es leichter, sich vorzustellen, dass sie beisammen waren. Fast war es, als könnte er den Lufthauch von Hayatos Stimme an seinem Ohr spüren. Als könnte er die Wärme seiner Hand spüren, die er immer auf seiner Brust abgelegt hatte. Sie hatten oft stundenlang gemeinsam im Bett gelegen, Hayato hatte geredet und er hatte still gelauscht.

Es war zur Gewohnheit geworden. Zur schönen Gewohnheit. Er hatte es immer genossen, seinem Freund so nah zu sein. Auch, wenn sich ihre Körper kaum berührten, das mussten sie überhaupt nicht. Es reichte vollkommen, Hayatos Hand auf seiner Brust zu spüren, die Finger mit den seinen zu verschränken und die Wärme schoss durch seinen Körper, wärmte ihn von innen und gab ihm das Gefühl, vollständig zu sein.

„Taichi? Taichi hörst du mir zu?"

„Ja Hayato, ich hör dir zu. Das Training war anstrengend und das Spiel habt ihr gewonnen, nicht, dass ich es nicht gesehen hätte." Kurz lachte er. Natürlich hatte er das Spiel gesehen. Gemeinsam mit Kenjirou hatte er es gestern Abend im Fernsehen geschaut und mitgefiebert. Bei jedem Ball, den Hayato annahm, noch gekonnter als zu seiner Oberschulzeit, hatte er vor Stolz laut aufgeschrien. Fast hätte Kenjirou ihn ruhig halten müssen, doch der Kupferblonde hatte Verständnis für seinen Enthusiasmus. Irgendwie.

„Du hast nichts gesagt, ich dachte, du wärst vielleicht eingeschlafen." Nun war es Hayato, der leise lachte. Taichi hingegen begann zu schmollen.

„Das war ein Mal. Ein einziges Mal bin ich eingeschlafen und nur zu meiner Verteidigung, es war drei Uhr nachts und wir hätten eh schon längst schlafen sollen. Aber danke, dass du mich immer wieder daran erinnerst."

„Immer wieder gerne, du kleine Schmollbacke", feixte der Ältere und lachte nun etwas lauter. Tief und schallend drang sein Lachen an Taichis Ohr und das Schmollen war vergessen, war einem leisen Glucksen gewichen.

„Ich geb dir gleich Schmollbacke, du kleiner Frechdachs."

„Du hast etwas Wichtiges vergessen!"

„Huh?" Vergessen? Was denn?

„Ich bin dein Frechdachs", verbesserte Hayato siegessicher.

Bei diesem Gedanken wurde Taichis Lächeln breiter. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, dass auch Hayato dieses breite Grinsen auf den Lippen trug, das er so gerne an ihm sah. Dieses Lächeln, das bis zu seinen Augen reichte und diese strahlen ließ. Das Lächeln, das die kleinen Grübchen auf den Wangen Hayatos zum Vorschein brachte.

Das Lächeln, mit dem er ihn ansah.

„Taichi?" Ruhig durchbrach Hayato die Stille, in die sie gefallen waren.

Schon am Tonfall in der Stimme seines Liebsten erkannte er, dass ihm das Folgende wohl nicht gefallen würde.

„Ja?", fragte er, zwang sich ebenfalls dazu, ruhig zu bleiben.

Noch einen Moment blieb es still, fast hätte er erneut etwas gesagt, doch da rückte der Libero schon mit der Sprache heraus.

„Wir haben nächste Woche noch ein Spiel. Wenn wir das gewinnen, sind wir für die Meisterschaften qualifiziert ... und ..."

Er brauchte den Satz nicht zu beenden. Er wusste, dass Taichi verstand, worauf das alles hinauslaufen würde. Wenn sie sich für die Meisterschaften qualifizierten, dann würde er noch länger unterwegs sein. Es würde noch länger dauern, bis sie sich wiedersehen würden.

„Gib dein bestes", war alles, was er sagte. Seine Stimme klang ruhig, er konnte es sich nicht erlauben, jetzt seine wahren Gefühle durchbrechen zu lassen. Er würde Hayato unterstützen. Ganz sicher würde er ihn nicht aufhalten, oder ihm gar ein schlechtes Gewissen einreden.

„Das werde ich." Es raschelte, Hayato schien sich aufgesetzt zu haben.

Er wusste, was jetzt kam. Es war immer so. Ein Blick auf die Uhr bestätigte die Befürchtung, dass es schon wieder Zeit war, das Gespräch zu beenden.

„Ich liebe dich", sagte er schnell, noch bevor Hayato etwas sagen konnte. Es war selten, dass er das sagte, für ihn waren diese Worte nicht nur eine Floskel, die viel zu oft benutzt wurde. Er wusste, dass eben diese Tatsache auch seinen Freund bewusst war. Er konnte es hören, hörte, wie Hayato kurz stockte, ehe er fortfuhr. Das breite Lächeln, das er so liebte, konnte er beinahe aus der Stimme des Kleineren heraushören.

„Ich freue mich schon so sehr darauf, wenn du mir das dann auch endlich ins Gesicht sagst. Ich liebe dich. Über alles."

Taichi hörte das Klopfen an Hayatos Zimmertür, gedämpft durch das Telefon, aber dennoch konnte er hören, wie der andere gerufen wurde. „Ich bin gleich da, Moment noch", brüllte Hayato, hatte wohl vergessen, das Handy etwas zur Seite zu drehen.

„Taichi, ich liebe dich, vergiss das nie. Ich liiiiiiiiiiebe dich. Und ich freue mich schon auf nächste Woche. Und noch mehr darauf, wenn wir uns wiedersehen. Ich hoffe bald..." Gegen Ende klang der sonst so aufgeweckte Libero doch glatt etwas wehmütig.

„Na los, geh schon. Die anderen warten doch schon auf dich. Nicht, dass sie dich aus dem Team werfen. Also ich meine, ich hätte ja kein Problem dam-"

„Ja ist ja gut, ich bin schon weg", unterbrach Hayato ihn schnell.

„Bis Freitag", sagte Taichi, Hayatos Reaktion ließ ihn leicht kichern.

„Freitag, selbe Uhrzeit?", fragte der Libero noch einmal nach.

„Selbe Uhrzeit." Man konnte glauben was man wollte, doch egal wie man es drehte und wendete, Taichi sorgte sich eben doch auch um seinen Liebsten und gab sich Mühe, dass sie immer irgendwie in Kontakt zueinander standen.

~

Seufzend ließ Taichi das Handy sinken. Das Lächeln, das er die ganze Zeit über auf den Lippen trug, verschwand langsam. Dafür wurde dieses leichte Ziehen, das er schon vor einigen Minuten gespürt hatte, langsam aber deutlich stärker. Die letzten Sätze seines Liebsten machten ihm doch mehr zu schaffen, als er zugeben wollte. Wie konnte Hayato das so einfach sagen? So, als würde es ihm gar nichts ausmachen, noch länger wegzubleiben. War es denn so? Dass es ihm nichts ausmachte? Nein, daran wollte er jetzt nicht denken. Es reichte schon, dass er ihn so sehr vermisste, da musste er sich nicht noch mehr belasten.

Alles, was er wollte, war doch nur, Hayato wieder in seine Arme schließen zu können. Nur ein Mal, das würde doch schon reichen. Wie lange war es her, dass sie sich zuletzt sahen? Er wusste es nicht mehr, doch eines stand fest: es war zu lange her. Ihn ein einziges Mal in die Arme schließen, ihn küssen, wie sehr er das alles einfach vermisste.

Wie lange würde er das noch schaffen? Diese ewige Entfernung zwischen ihnen machte ihn fertig. Nicht nur körperlich, sondern vor allem seelisch. Er vermisste Hayato einfach so unfassbar sehr, so sehr, dass es schon wehtat. Das war dieses Ziehen, das er immer spürte, wenn sie auflegten. Das Ziehen, das sich bemerkbar machte, wenn der Ältere davon redete, noch länger wegbleiben zu müssen. Das Ziehen, das sich jedes Mal meldete, wenn er in der Stadt andere Paare sah, gemeinsam händchenhaltend oder sich küssend. Es war die Sehnsucht, die da aus ihm sprach, die langsam begann, ihn von innen heraus aufzufressen.

Dennoch sagte er nichts. Er konnte Hayato damit nicht auch noch belasten. Er wusste, dass es eine unfassbar große Chance für den Libero war, die er da hatte, und er würde es sich niemals verzeihen, wenn er es wäre, der ihn davon abhielt, diese wahrzunehmen. Das konnte er nicht. Und er freute sich ja auch für ihn. Es freute ihn von Herzen, Hayato so glücklich zu sehen. Noch zu ihrer Oberschulzeit hatte der Ältere darüber gescherzt, dass Taichi ihn später im Fernseher anschmachten könnte, nicht im geringsten ahnend, wie Recht er doch haben würde. Denn das war alles, was Taichi derzeit tun konnte. Seinen Freund im Fernsehen anschmachten. Über all die Entfernung.

Aber es war ja nicht mehr so lange.

Wie oft hatte er das schon gesagt? Zu oft.

Immer wieder hatte sich ihr Wiedersehen etwas verschoben. Noch ein Auswärtsspiel, noch eine Woche länger Training, irgendetwas kam immer dazwischen. Er kam mit dem Studium ganz gut voran, es waren noch drei Semester bis zum Abschluss. Drei Semester, die sie noch überstehen mussten. Die er noch überstehen musste. Dann könnte er zu Hayato kommen und müsste nicht immer darauf warten, dass es der Ältere zwischen all dem Stress schaffte, zu ihm zu kommen.

Spätestens an seinem Geburtstag, da würde Hayato ihn besuchen. Das hatte er fest versprochen. Seit seinem ersten Jahr in der Oberschule hatten sie jeden, ausnahmslos jeden seiner Geburtstag zusammen verbracht. Und diese vier Wochen bis dahin würde er schaffen. Das wusste er.

Sie würden nächsten Freitag ja wieder telefonieren.

~

In den nächsten Wochen wurden die Gespräche kürzer. Nicht viel, aber dennoch so, dass es Taichi auffiel. Er bemerkte es und es nagte an ihm. Kein Wunder. Es hatte ihn von Anfang an belastet, dass sie so lange getrennt waren. Diese Gespräche einmal in der Woche waren das Einzige, was ihn dazu gebracht hatte, dem Ganzen überhaupt erst zuzustimmen. Die Gespräche und der Wille, seinen Freund mit allem, was er hatte, zu unterstützen.

Doch jetzt, da auch die Telefonate und mit ihnen der gesamte Kontakt zwischen ihnen weniger wurde... es fühlte sich an, als würde Hayato ihm langsam entgleiten. Als würde sich der Ältere immer weiter von ihm entfernen. Noch weiter, als er es eh schon war. Diese Entfernung, die sich nun zwischen sie drängte, war nicht physisch. Hayato schien sich seelisch von ihm zu entfernen, emotional.

Etwas, das ihm das Herz brach. Allein die Vorstellung, ihn zu verlieren... Nein, daran durfte er nicht denken.

Er wusste von Anfang an, dass es schwierig werden würde. Er hatte schon zu Beginn gewusst, dass diese Distanz ihre Beziehung auf die Probe stellen würde, doch immer, wenn er Bedenken diesbezüglich geäußert hatte, hatte ihm sein Liebster gut zugeredet. Hayato hatte ein Vertrauen in ihre Beziehung, das er so gerne auch hätte. Er war schon immer der Skeptischere von ihnen gewesen. Wo Hayato einfach ohne nachzudenken handelte, dachte er zuerst gründlich nach, wog mögliche Folgen ab. Gemeinsam ergänzten sie sich ausgezeichnet, bildeten eine unzerstörbare Einheit. Dachte er zumindest.

Denn selbst dieses Unzerstörbare begann langsam zu bröckeln. Diese Distanz tat ihnen nicht gut.

~

Noch eineinhalb Wochen. Eineinhalb Wochen bis zu seinem Geburtstag. Eineinhalb Wochen, bis er Hayato wieder in seine Arme schließen könnte. Er würde kommen, er hatte es versprochen.

Doch so langsam begann Taichi zu Zweifeln. Etwas, was er noch nie zuvor getan hatte. Sein Freund hatte es bisher immer geschafft, seine Versprechen zu halten. Wieso also sollte es jetzt anders sein? Das wusste er, dennoch blieb dieses ungute Gefühl in seiner Magengegend.

Und am Freitag, als sie wieder telefonierten, wurde aus diesem leichten Gefühl in seinem Bauch ein immer schwerer werdendes Geschwür. Kurz und knapp hatte Hayato ihn abgespeist, hatte kaum etwas erzählt, außer, dass das Training immer straffer wurde, er kaum noch Zeit hatte und wohl auch erst etwas später an seinem Geburtstag auftauchen würde. Wie ein Schlag ins Gesicht, so hatte es sich angefühlt. Noch nie in all den Jahren hatten sie einen Geburtstag getrennt gefeiert.

Ändern konnte er es nicht. Und er hatte noch eine Woche, um sich darauf vorzubereiten. Der erste Geburtstag seit langem, den sie nicht komplett zusammen verbringen würden. Allein der Gedanke daran reichte aus, um ihm einen Schauer über den Rücken zu jagen. Sein Geburtstag war der einzige Lichtblick in naher Zukunft gewesen, der sich bot. Die ganze Zeit war er davon ausgegangen, dass er Hayato zumindest dann sehen würde, einen ganzen Tag lang oder womöglich sogar noch etwas länger, je nachdem, wie er dann Training hatte. Er hatte sich darauf gefreut. Doch diese Freude war mit dem vorangegangenen Gespräch erloschen.

Trotz allem versuchte er, etwas Positives in der Situation zu finden. Immerhin würden sie sich sehen, wenn auch nicht lange. Wie Hayato es schaffte, stets in allem etwas Gutes zu finden, das wusste er nicht. Doch gerade jetzt, wo die Welt um ihn herum langsam immer dunkler wurde, beneidete er ihn um diese Gabe. Denn egal, was er auch tat, er wurde dieses dumpfe Gefühl in seiner Magengegend einfach nicht los.

~

Noch nie, wirklich noch nie in all den Jahren, die sie sich nun kannten und in denen sie zusammen waren, hatte Hayato ihn sitzen gelassen. Doch es gab eben immer ein erstes Mal. Traurig sah Taichi zur Uhr. Es war mittlerweile schon 16 Uhr, Hayato hatte ihm eigentlich hoch und heilig versprochen spätestens um 15 Uhr bei ihm zu sein. Wahrscheinlich steht er im Stau.

Er wusste selbst, wie naiv diese Gedanken waren, vor allem danach, wie sich Hayato in den letzten Wochen verhalten hatte. Es war ein langsamer, schleichender Prozess, doch er hatte es bemerkt. Natürlich bemerkte er es. Zuerst hatte Hayato etwas früher aufgelegt. Dann wurden auch die Nachrichten, die sie täglich hin und her schickten, immer weniger und kürzer. In den letzten Tagen hatte er noch nicht einmal mehr ein Gute Nacht bekommen.

Sie hatten schon öfter solche Phasen gehabt. Phasen, in denen der Libero so im Stress steckte, dass er schlichtweg alles um sich herum vergaß. Dann gab es nur noch das Training und Volleyball, er vergaß zu antworten oder sich zu melden, vergaß sogar zu essen. Es war nicht immer einfach, aber sie hatten jede dieser Phasen überstanden.

Doch noch nie hatte eine dieser Phasen so lange gedauert.

Lange hatte er versucht, darüber hinwegzusehen, hatte sich eingeredet es wäre doch nicht so schlimm, das würde sich schon alles wieder einpendeln. Nach dem Spiel, nach dem nächsten Spiel, nach dem Training, nach den Vorentscheiden... es gab immer ein nach und es würde auch immer so weitergehen. Das wusste er, versuchte es dennoch zu vergessen.

Kenjirou hatte heute eigentlich mit ihm ausgehen wollen, doch er hatte abgelehnt. Schließlich wollte er den Nachmittag und Abend mit Hayato verbringen, oder er hatte es zumindest vorgehabt. Doch so langsam bereute er es, die Pläne mit seinem besten Freund abgesagt zu haben. 17 Uhr und sein Freund war immer noch nicht da, hatte nicht einmal eine Nachricht geschrieben. Das letzte Mal, dass er etwas von dem Libero gehört hatte, war gestern nach dessen Training gewesen. Und das war schon über 25 Stunden her.

Ein paar Mal schon hatte er sein Handy in der Hand gehalten, war kurz davor gewesen, den Älteren anzurufen und doch er hatte sich immer wieder dagegen entschieden. Wieso, das wusste er selbst nicht so ganz zu beantworten.

Gerade hoffte er einfach nur, dass er sich täuschte. Dass ihm dieses ungute Gefühl in seinem Bauch nur einen Streich spielte.

Vielleicht war es doch besser, wenn er einfach schlafen gehen würde. Müde war er nicht, aber dennoch war er irgendwie einfach schlapp. Diese ganze Situation machte ihm zu schaffen.

Heute Morgen hatte er schon mit seinen Eltern telefoniert, wurde von ihnen mit allem drum und dran beglückwünscht.

Danach wurde es etwas ruhiger, nachdem er Kenjirou gestern ja schon abgesagt hatte.

Um halb sechs wurde er von einem Klingeln aus den Gedanken geschreckt. Etwas verwirrt lief er zur Tür, Hayato hatte einen Schlüssel, wieso sollte er also Klingeln? Und sonst erwartete er niemanden.

In dem Moment, als Taichi die Tür öffnete und in die roten Augen des ehemaligen Guess Monsters blickte, hatte er schon bereut, überhaupt erst aufgestanden zu sein. Er mochte Satori, wirklich, aber jetzt gerade hatte er weder die Energie, noch die Nerven sich mit dem Rotschopf herumzuschlagen. Doch noch bevor er handeln konnte, geschweige denn etwas hätte sagen können, kam Satori ihm zuvor.

„Ich weiß schon was du sagen willst, du brauchst dir gar nicht erst die Mühe zu machen, es ist mir nämlich egal. Du kommst jetzt mit mir mit und da gibt es keine Widerrede." Gelassen hielt er die Arme vor der Brust verschränkt, unterstrich seine Worte damit nur noch.

Gerade als Taichi antworten wollte, setzte Satori nach: „Ich weiß auch, dass du keine Lust hast, aber ich hab die Schokoladentorte gebacken, die du so gerne isst." Triumphierend grinste er ihm entgegen. Satori wusste bereits, dass er gewonnen hatte. Gegen seine grandiose Schokotorte war Taichi machtlos. Leise murrend gab er sich geschlagen, griff nach seiner Jacke, als Satori ihn abermals unterbrach.

„Willst du dir vielleicht noch was anderes anziehen? Ist nicht böse gemeint, aber ähm vielleicht habe ich ein paar der anderen auch herbestellt und da willst du vielleicht nicht unbedingt in Jogginghose dort aufkreuzen."

Nun noch etwas genervter legte er die Jacke wieder zur Seite. „Willst du noch hereinkommen, bis ich mich umgezogen hab?", fragte er im Weggehen. Eine unnötige Frage, das Kichern hinter ihm verriet ihm, dass Satori ihm bereits gefolgt war.

Die anderen. Zu gerne hätte er gefragt, ob Satori auch etwas von Hayato gehört hatte. Doch wieso sollte er sich denn bei ihm gemeldet haben und nicht bei seinem Freund? Das war doch total unsinnig. Und sich vor Satori die Blöße zu geben und zuzugeben, dass es irgendwie... nicht ganz so rund lief? Nein danke, das würde er nur auf ewig vorgehalten bekommen. Darauf konnte und wollte er lieber verzichten.

Im Schlafzimmer angekommen drückte sich der Rotschopf direkt an ihm vorbei und öffnete den Kleiderschrank. Er schien etwas Bestimmtes zu suchen, zumindest wirkte sein Blick so, der akribisch jedes Fach des Schrankes einzeln absuchte, ehe er zufrieden ein dunkles Hemd aus dem zweiten Fach zog und es ihm zuwarf. Nur kurze Zeit später hielt er die dazu passende schwarze Jeans in der Hand.

Schnell schlüpfte Taichi in die Sachen und wurde gleich darauf von Satori aus der Wohnung gezogen. Aus seiner Wohnung, aber was hatte er auch erwartet, als er den Rotschopf hereingebeten hatte?

~

Vor Satoris kleinem Café angekommen stellte sich der Inhaber hinter ihn und hielt ihm die Augen zu. „Hey was-", setzte er an, doch Satori unterbrach ihn schnell.

„Halt einfach die Klappe und freu dich. Oder tu wenigstens so, wir haben uns wirklich Mühe gegeben." Es war kaum mehr als ein Flüstern, dennoch verstummte Taichi. Das hatte er nicht gewollt. Schon früher hatte er es nicht gemocht, wenn sich die anderen so für ihn ins Zeug gelegt hatten und auch heute hatte sich daran nichts geändert. Langsam setzte er einen Fuß vor den anderen, die Hände nach vorne gestreckt, um mögliche Hindernisse rechtzeitig zu erkennen. Sein Vertrauen in Satoris Führungskünste war dann doch eher begrenzt.

Er hörte das kleine Glöckchen der Tür und es wurde wärmer, sie schienen das Innere des Ladens erreicht zu haben. Endlich nahm Satori auch die Hände von seinen Augen. Es dauerte einen Moment, bis sich seine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, doch noch bevor das ganz der Fall war, wurde er von einem lauten: „Alles Gute zum Geburtstag" begrüßt und er musste lächeln.

Satori hatte wirklich nicht übertrieben. Beinahe das ganze Team war da und das kleine Café war wunderschön dekoriert. Überall hingen Luftballons und Girlanden, alles in lila und weiß gehalten, ihren alten Schulfarben.

Der Erste, der ihn in die Arme schloss, war natürlich der Rotschopf selbst. „Ich wünsche dir aaaalles Gute zum Geburtstag, Taichi", trällerte er ihm ins Ohr, ehe er ihn langsam aus der Umarmung entließ.

Als Taichi sich wieder umdrehte, erschrak er kurz.

„Alles Liebe zum Geburtstag mein Schatz." Heute Morgen hatte er noch mit seinen Eltern telefoniert, doch gesagt hatten sie nichts, hatten nicht einmal erwähnt, dass sie auch in der Stadt waren.

„Aber...Ihr... Wieso habt ihr denn nichts gesagt?", stammelte er, etwas überrumpelt von der Situation. Mit seinen Eltern hatte er nun wirklich nicht gerechnet.

„Was wäre das denn für eine Überraschung gewesen." Lachend umarmten ihn auch seine Eltern, ach, wie lange war es her, dass er die beiden das letzte Mal gesehen hatte. Seit er zum Studium ausgezogen war, kam er sie meist nur an den Feiertagen oder in den Semesterferien besuchen. Viel zu selten, wie ihm jedes Mal aufs Neue vorgehalten wurde.

Eine Weile später, nachdem die Umarmungs- und Gratulationsrunde beendet war, bat Satori zu Tisch. Er hatte sich wirklich nicht lumpen lassen, hatte neben besagter Schokoladentorte noch ein paar weitere Köstlichkeiten gezaubert und auf einem angrenzenden Tisch schön angerichtet.

Vielleicht war es doch keine so schlechte Idee gewesen, mitzukommen. Taichis den ganzen Tag schon etwas gedrückte Stimmung hatte sich doch tatsächlich verbessert. Ein kleiner Stich im Herzen blieb, denn eine ganz bestimmte Person fehlte, doch davon durfte er sich die Stimmung nicht vermiesen lassen. Es freute ihn ehrlich, dass sich seine Freunde so viel Mühe gemacht hatten und sogar extra seine Familie hergeschleift hatten.

Feierlich zündete Satori die Kerzen auf der Torte an und trug sie zu Taichi, der am Kopfende der großen Tisches saß. Das kleine Ständchen, das sie alle ihm zu Ehren sangen, war zwar eher schief als schön, aber wer wäre er denn, darüber zu urteilen. Andächtig schloss er für einen Moment die Augen. Was er sich wünschte? Da brauchte er nicht zu überlegen. Und mit einem Lächeln auf den Lippen pustete er die Kerzen aus, 25 an der Zahl.

Alle auf einen Streich, der ganze Tisch applaudierte und Satori rief begeistert: „Das heißt doch, dass dein Wunsch in Erfüllung geht. Was hast du dir denn gewünscht?"

Schnell boxte Tsutomu ihm in die Rippen. „Hey, wenn er das verrät, geht es doch nicht mehr in Erfüllung." Schmollend zog Satori eine Schnute, woraufhin der Rest des Tisches in schallendes Gelächter ausbrach.

Lächelnd ließ sich Taichi nach hinten zurück auf seinen Stuhl fallen.

Oder er wollte es.

Denn da war kein Stuhl mehr.

Dafür wurde er aber von zwei Armen aufgefangen, die sich direkt und ohne zu zögern um ihn schlossen und ihn in eine enge Umarmung zogen. Er brauchte nicht einmal die Augen zu öffnen, die er vor Schreck zusammengepresst hatte, er wusste direkt, dass sich sein Wunsch soeben erfüllt hatte und sein Lächeln wurde noch eine Spur breiter. „Alles Gute zum Geburtstag." So schnell er konnte drehte er sich um und erwiderte die Umarmung, auf die er so lange gewartet hatte.

„Ich dachte schon du hast mich vergessen", flüsterte Taichi in das Ohr seines Liebsten.

„Das hättest du wohl gerne", lachte Hayato. Oh wie schön war es, dieses Lachen direkt zu hören und nicht nur über das Telefon. Wie schön war es, den Kleineren in die Arme nehmen zu können? Und wie schön es doch war-

Weiter kam er gar nicht, da hatte Hayato ihn schon in einen Kuss gezogen. Ganz sanft, ein Kuss voller Liebe und doch spürte Taichi dieselbe Sehnsucht, die er die ganze Zeit über in sich gespürt hatte und von der er befürchtete, sein Freund würde diese nicht spüren. Offensichtlich konnte der Ältere diese Gefühle lediglich besser verstecken.

Ihre Lippen trennten sich und Hayato gab ihm noch einen kurzen Kuss auf die Lippen, bevor er sich wieder etwas nach unten gleiten ließ und aufrecht hinstellte, loslassen wollte er ihn anscheinend aber noch nicht, denn er griff nach seiner Hand und blieb stehen. Beinahe andächtig hielt er seine Hand in den seinen und die Wärme, die von den vom Volleyball etwas rauen Händen Hayatos ausging, durchströmte wohlig seinen Körper.

„Taichi Kawanishi. Wir kennen uns jetzt schon eine ganze Weile und schon von Beginn an hattest du mein Herz gestohlen. Ich weiß, es ist nicht immer einfach mit mir und du musst immer viel aushalten und glaub mir, ich bin dir unendlich dankbar dafür. Aber was wäre das Leben denn auch, wenn immer alles so einfach laufen würde. Wir mögen Vieles sein, aber einfach ganz bestimmt nicht. Wir sind jetzt schon so lange zusammen, aber es gibt eine Sache, die ich an dir nicht mag und die ich dir noch nie gesagt habe. Es tut mir leid, dass ich erst jetzt damit komme, aber es kann einfach nicht mehr länger warten, ich halte das einfach nicht mehr aus."

Die dramatische Pause, die Hayato hier einlegte, raubte Taichi noch den letzten Nerv. Er mochte etwas nicht an ihm? Was? Dabei hatte er doch immer zu ihm gesagt, er würde ihn mit Haut und Haar lieben. War das nur gelogen? Wollte er Schluss machen? Hier? Vor allen? Taichi spürte, wie ihm die Farbe aus dem Gesicht wich und sich Panik in ihm breit machte.

„Ha-Hayato, bitte. Bitte, tu das nicht", hauchte er, den Tränen nahe. Tief atmete er durch und blinzelte ein paar Mal. Hier vor allen abserviert zu werden war das eine, dabei noch in Tränen auszubrechen etwas ganz anderes. Vorsichtig befreite er seine Hand aus Hayatos Griff.

Als er seinen Blick wieder zu Hayato gleiten ließ, sah dieser ihn fassungslos an. Oder geschockt. Oder beides, so ganz ließ sich das nicht sagen. „Oh, ich ähm..." Deutlich war die Unsicherheit des Liberos zu spüren. Und unangenehm wurde den beiden bewusst, dass sie von allen angestarrt wurden. Das machte das Ganze nicht gerade besser.

„Ähm, hey alle mal herhören, vielleicht sollten wir jetzt den Kuchen essen", schlug Satori vor und startete damit einen kläglichen Versuch, die mehr als eigenartige Stimmung im Raum zu retten.

Taichi wollte sich gerade seinen Stuhl greifen und sich setzen, als er plötzlich am Arm gepackt und in die angrenzende Küche geschleift wurde.

„Ihr zwei hört mir jetzt mal ganz genau zu. Ich hab das Ganze hier nicht veranstaltet damit ihr euch jetzt in die Haare bekommt, also klärt das. Und ihr kommt erst wieder raus, wenn das aus der Welt geschafft ist, habt ihr das verstanden?", fuhr Satori ihn an. Zögerlich nickte er. Erst als Hayato zu sprechen begann, er hatte leise „ja" gesagt, bemerkte er, dass der Rotschopf seinen Freund, oder was auch immer sie jetzt waren, ebenfalls mitgezogen hatte.

Doch schneller, als sie schauen konnten, war der Hausherr auch wieder verschwunden. Alles was blieb, war eine unangenehme Stille.

„Uhm, ich dachte wirklich du freust dich", flüsterte Hayato, klang dabei ungewohnt niedergeschlagen. Er sah ihn nicht einmal an.

„Was?! Wieso sollte ich mich denn bitte darüber freuen?!" Noch immer fassungslos blickte Taichi Hayato an, der aufgrund der Worte immer mehr in sich zusammensackte.

„Ich dachte... weil deine Familie und so...", stotterte Hayato.

„Nein verdammt. Das ist etwas, was wir unter uns hätten klären sollen und nicht vor Publikum. Ich weiß ja nicht wie du dir das vorgestellt hast, aber dabei sollte doch keiner zusehen." Immer weiter redete er sich in Rage, bemerkte gar nicht, wie sehr seine Worte dem Kleineren zusetzten. Unruhig ließ er den Blick durch die Küche gleiten, suchte nach einem Fixpunkt, nach irgendetwas, auf das er sich konzentrieren konnte. Hauptsache, er müsste Hayato jetzt nicht ansehen.

„Es tut mir leid", setzte dieser an, doch Taichi unterbrach ihn gleich wieder.

„Ist schon okay. Okay nein, nichts ist okay. Hör mir mal zu, wenn du jemand anderen hast, dann sags mir einfach. Jetzt hier. Einfach frei heraus. Ich komm damit klar. Ich liebe dich, über alles, aber wenn du das nicht mehr tust, dann versuche ich deine Entscheidung zu akzeptieren." Wieder hatte er mit den Tränen zu kämpfen, schon zum zweiten Mal an diesem Abend.

Statt der erwarteten Antwort, irgendeiner Ausrede oder etwas anderem herzzerbrechenden, blieb es still. Erst nach ein paar Augenblicken wandte Taichi seinen Blick wieder Hayato zu, der etwa drei Schritte von ihm entfernt an die Küchenzeile gelehnt stand und ihn nun endlich ebenfalls ansah, die Augen stark geweitet.

„Was?" Die Stimmlage zu beschreiben, mit der dieser einzelne Laut gesprochen wurde, war unmöglich. Gesprochen oder gehaucht und gleichzeitig stimmlos geschrien, schrill und doch schwach. Alles, was aus Hayato sprach, war pure Fassungslosigkeit.

„Wie, was?" Jetzt war Taichi auch ein wenig verwirrt, mehr als nur ein wenig.

„Von was redest du?" Langsam schien Hayato sich wieder etwas zu fangen, seine Stimme wurde ruhiger und klarer.

„Von gerade eben da draußen. Dass du mich abservieren willst?", sagte er, nun ebenfalls etwas ruhiger als noch vor einer Minute.

„Was?! Nein! Wie kommst du denn auf so einen Quatsch?"

„Na... Du hattest in den letzten Wochen immer weniger Zeit und sogar die Telefonate wurden immer kürzer. Und heute? Wir waren verabredet und du hast mich sitzen lassen. Und dann kommst du vorhin und sagst du magst mich nicht-"

Von warmen Lippen wurde er unterbrochen, die sich bestimmend auf die seinen pressten.

Keuchend lösten sie sich wenig später voneinander. Nun war er absolut und endgültig vollkommen verwirrt.

„Ich glaube, du hast da etwas ganz ganz schlimm missverstanden", begann Hayato zu erklären, doch die Verwirrung legte sich kein Stück. Es wurde eher noch schlimmer.

„Huh?"

„Taichi?", begann der Ältere erneut.

„Ja? Wenn du mit mir Schluss machen wi-", setzte er an, doch Hayato unterbrach ihn.

In seiner Stimme klang ein Hauch Gereiztheit mit. Nicht viel, aber eben doch ein ganz klein wenig. „Weißt du, was mich an dir stört?"

„Ich im Gesamten, das hab-" Nun war auch Taichi genervt. Nicht nur ein wenig. Erst wollte Hayato mit ihm Schluss machen, dann bestritt er es, küsste ihn, und jetzt unterbrach er ihn auch noch dauernd.

Doch auch Hayato schien es nicht besser zu ergehen. Auch in seiner Stimme schwang eine deutliche Ladung Wut mit. „Du bist ein elender Idiot, meine Güte, du versaust hier noch alles."

„Wie bit-", schrie er schon fast und wurde zur absoluten Krönung abermals unterbrochen.

Doch dieses Mal klang der Ältere sanfter. „Taichi Yamagata, jetzt halt endlich deine Klappe und lass mich dir einen gescheiten Antrag machen."

Hayato hatte es geschafft. Er hatte Taichi nun endgültig die Sprache geraubt. Stumm blickte er ihm entgegen, wie er in seiner Tasche kramte und vor ihm auf die Knie ging, während er selbst zu keiner Regung fähig war.

„Taichi, das Einzige, was ich jemals an dir ändern wollen würde, ist dein Nachname. Ich wusste schon früh, dass ich dich nicht wieder hergeben würde und habe lange auf diesen Moment gewartet. Es tut mir leid, dass die letzten Wochen etwas chaotisch verlaufen sind und eigentlich hatte ich mir den Antrag auch etwas anders vorgestellt, aber na ja, was solls.

Taichi Kawanishi, willst du mich heiraten?"

Die Tränen, die sich nun in Taichis Augen sammelten, konnte er nicht mehr zurückhalten. Ununterbrochen kullerten sie über seine Wangen und er konnte nur noch Nicken. Das erleichterte Seufzen, das seinem Freund, nein, seinem Verlobten entwich, brachte ihn zum Schmunzeln.

Vorsichtig steckte er ihm den Ring an den Finger und nahm ihn in den Arm.

Eine ganze Weile standen sie so da, bis Hayato ihm leise ins Ohr flüsterte: „Und glaub ja nicht, ich hätte nicht gehört, was du vorhin zu mir gesagt hast."

Taichi spürte das Grinsen auf den Lippen Hayatos, als dieser leicht seine Wange küsste, er brauchte ihn dafür nicht einmal anzusehen. Dennoch tat er es. Er mochte dieses Lächeln, ganz besonders, wenn er der Grund dafür war. Und jetzt gerade war er sich absolut sicher, dass Hayato durch und durch glücklich war. Wegen ihm.

Kurz drückte auch er ihm einen Kuss auf die Nasenspitze. „Das nächste Mal hörst dus erst wieder an der Hochzeit, das hier war ja wohl geschummelt."

Frech streckte er ihm die Zunge raus und richtete sich auf. Gespielt schmollend schob Hayato die Unterlippe vor, folgte ihm aber in Richtung des Cafésaals, wo die andere noch immer warteten.

Mit verschränkten Fingern traten sie durch die Tür und sofort wurde es still, alle blickten sie gespannt an. Hayato riss ihre verschränkten Hände in die Höhe, die Hand, an der Taichi den Ring trug und verkündete voller Stolz: „Er hat ja gesagt!"

Während die Gäste applaudierten, hatte Taichi nur Augen für Hayato, seinen Hayato. Noch einmal gab er ihm einen kurzen Kuss auf die Wange und zog ihn dann mit zu seinem Platz.

Dort gehörte er hin. Sie beide zusammen, beieinander. Genau hier war sein Platz. Bei Hayato.



Bonus:

Zu Hause angekommen, die Schuhe neben der Tür abgestellt, die unbequemen Hemden und Jeans schon auf dem Weg ins Schlafzimmer achtlos auf dem Boden verloren, lagen Taichi und Hayato im Bett, eng aneinander gekuschelt. Sie hatten schließlich einiges aufzuholen.

„Und du dachtest wirklich, ich würde mit dir Schluss machen?" Er konnte es einfach nicht lassen. Doch innerlich hatte Taichi schon gewusst, dass er sich das wohl oder übel noch ein paar Mal würde anhören müssen. Auch wenn er gehofft hatte, dass er zumindest heute noch von derartigen Sticheleien verschont bleiben würde.

„Meine Güte, es kam halt so rüber", brummte er und vergrub seinen Kopf im Kissen.

„Du hast sie doch wirklich nicht mehr alle. Als würde ich dich jemals wieder hergeben." Kichernd stupste Hayato ihm in die Rippen, bis er sich geschlagen gab und sich wieder zu ihm drehte.

„Das wirst du mir auf ewig vorhalten, hab ich Recht?"

„Oh, aber sowas von. Ewig."

„Ist das eine Drohung oder ein Versprechen?", fragte er und sah seinem Verlobten in die Augen.

Lachend küsste Hayato ihn. „Suchs dir aus."

Ewig. Das war doch eine schöne Vorstellung. Wenn es hieß, auf ewig mit Hayato zusammen zu sein, dann würde er auch in Kauf nehmen, wegen solcher Kleinigkeiten aufgezogen zu werden. Das wusste er, hatte es schon immer gewusst. Hayato war der Richtige.

Mit ihm würde er es ewig aushalten.

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Dieser OS war tatsächlich auch der erste, den ich für die Week geschrieben hatte. Das Lied, das ich euch oben angepint hab, gab den ersten Funken für die Story, der Rest hat sich dann einfach so ergeben XD

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