Chapter X
Sie waren erst wenige Minuten unterwegs gewesen als sie der Sandsturm erwischte.
Sie drückten sich Tücher auf Nase und Mund um den Sand nicht einzuatmen. Padmé hatte ihre Augen geschlossen. Schon vor etlichen Minuten hatte Vader ihre Hand genommen um sie zu führen. In ihr stieg Panik auf. Sie hätten in der Praxis bleiben sollen.
Vaders Augen brannten wie Feuer. Er konnte fast nichts mehr erkennen. Sie mussten dringend Schutz suchen, ansonsten würde das nicht gut für sie enden.
Vader erblickte etwas wie ein Licht. ,,Ich glaube da vorne ist etwas.", schrie er schon fast, damit Padmé ihn hören konnte.
,,Okay.", antwortete sie nur und drückte seine Hand etwas fester.
Vader kämpfte sich Stück für Stück nach Vorne, bis er Metall fühlte. Nach einer gefühlten Ewigkeit fand er den Schalter um die Tür zu öffnen. Er schob Padmé und den Kinderwagen nach drinnen, dann kämpfte er sich selbst nach drinnen und schloss die Tür.
,,Verdammte Touristen. Ihr bringt mir den ganzen Sand nach drinnen!", hörte Vader eine Männerstimme schimpfen.
Sie brauchten erstmal eine Weile um tief durchzuatmen, ehe Padmé antwortete.
,,Entschuldigung.", meinte sie und fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht.
Vader konnte immer noch nur geradeso Umrisse erkennen.
Der Mann verstand offenbar. ,,Sie sollten sich die Augen ausspülen.", meinte er
,,Warten Sie.", sagte der Mann, ehe er ins Lager verschwand.
Er kam zurück mit einem Glas in dem eine Flüssigkeit enthalten war. Dann trat er Vader näher. ,,Nach oben schauen.", meinte er, eher er die Flüssigkeit langsam ins Auge kippte.
Vader blinzelte etliche Male, bis er wieder einigermaßen sehen konnte. ,,Danke.", meinte er.
Vader drehte sich zu Padmé um, die gerade nach ihren Kindern schaute. ,,Geht es dir gut?"
Padmé sah zu ihm und nickte. ,,Und Luke und Leia?"
,,Ihnen scheint es auch gut zu gehen. Der Kinderwagen hat sie gut geschützt."
Vader seufzte erleichtert.
,,Wer ist auch bei einem Sandsturm draußen?", meinte der Mann kopfschüttelnd.
,,Wir waren unterwegs. Der Sandsturm hat uns überrascht.", erklärte Vader und schaute sich das erste Mal richtig um. Sie waren in einem Schrottladen. In einem so ähnlichen wie dem vom Watto, wo er früher mit seiner Mutter arbeiten musste.
,,Na dann, schaut euch um und kauft etwas. Das schuldet ihr mir für die Menge an Sand, die jetzt dank euch hier ist und ich nachher weg machen darf.", sagte der Mann
,,Es tut uns wirklich leid.", meinte Padmé und richtete sich wieder auf. ,,Wissen Sie wie lange der Sandsturm anhalten wird?"
,,Schwer zu sagen. Vielleicht zwei Stunden.", meinte der Mann.
,,Na dann, können wir uns wirklich etwas umsehen.", meinte Vader.
Der Landen bot verschiedene Ersatzteile, halbfertige oder beschädigte Droiden und allen anderen möglichen Krempel an, also genau wie damals bei Watto.
,,Entschuldigung, Anakin?", Vader stockte. Diesen Namen hatte er schon lange nicht mehr gehört.
,,Anakin Skywalker?" Vader drehte sich zu dem Mann um, der ihn angesprochen hatte.
,,Du bist es. Wie kann das sein?", meinte dieser.
Vader brauchte einen Moment bis er erkannte wer da gerade mit ihm sprach. ,,Kitster?"
Kitster Banai war sein bester Freund auf Tatooine gewesen. Er hatte ihn das letzte Mal mit neun Jahren gesehen, als er das Boonta-Eve-Classic gewonnen und mit Qui-Gon Tatooine verlassen hatte.
Kitster lächelte. ,,Ich dachte du wärst in den Klonkriegen gestorben."
Vader schaute ihn an. ,,Was weißt du von den Klonkriegen?"
,,Nicht viel. Nur ich dachte, dass alle Jedi tot wären."
,,Naja nicht alle.", meinte Vader. ,,Was machst du in Mos Eisley?"
Padmé lief langsam auf sie zu.
,,Ich wollte einen Droiden kaufen.", antwortete Kitster und lächelte ,,Einen, der nicht ganz so kaputt ist und dennoch nicht so viel kostet."
,,Was ist mit Wattos Schrottladen?", fragte Vader.
,,Der steht noch. Nachdem Watto sich zur Ruhe gesetzt hatte, hat ihn Wald übernommen.", meinte Kitster. ,,Aber naja, Schrottladen kann man das jetzt nicht mehr wirklich nennen. Ist alles ganz schon teuer geworden und ich bin momentan etwas knapp bei Kasse. Was machst du wieder hier? Ich dachte nicht, dass du zurück kommen würdest, wenn du einmal diese Staubkugel verlassen hättest."
,,Ja, ich auch nicht.", meinte Vader.
,,Möchtest du mir nicht deine Begleitung vorstellen?", meinte Kister und schaute zu Padmé.
,,Das ist Padmé..", meinte Vader nur. Er wusste nicht wirklich wie er sie vorstellen sollte. In der Theorie waren sie, wie er glaubte, noch verheiratet, aber die Realität sah anders aus.
,,Padmé, das ist Kitster. Er war früher mein bester Freund und Teil meiner Boxencrew."
Kitster lächelte. ,,Sehr erfreut. Anakin, ich muss mich wirklich noch bei dir bedanken. Seitdem haben wir uns ja nicht mehr gesehen."
,,Für was bedanken?", fragte Padmé.
,,Anakin hat mir seinen Anteil des Preisgelds vom Boonta-Eve-Classic gegeben und damit konnte ich mir die Freiheit erkaufen.", sagte Kitster lächelnd.
,,Du musst dich nicht bedanken. Ich hätte mit dem Geld sowieso nichts anfangen können.", meinte Vader.
,,Doch, das war wirklich nicht selbstverständlich, aber du warst eben schon immer ein Held.", meinte Kitster lächelnd. ,,Erinnerst du dich noch daran als wir den geheimen Sklaventransport entdeckt haben? Wir haben uns als Jawas verkleidet auf Gardullas Anwesen geschlichen um die Kinder zu befreien. Als die Aktion aufflog hast du für mich den Kopf hingehalten und die Peitschenhiebe kassiert."
Vader seufzte. ,,Und meine Mutter." Er erinnerte sich noch daran wie sie ihn angesehen hatte. Sein Rücken hatte wie Feuer gebrannt. Zwei Männer hatten ihn fest gehalten und zwangen ihn jeden Peitschenhieb mit anzusehen. Das ist dein Werk! Schau was du angerichtet hast! Das ist deine Schuld! hatten sie immer wieder zu ihm geschrien. Er konnte es förmlich vor sich sehen, konnte die Schreie seiner Mutter hören.
Irgendwann hatten sie von ihr abgelassen und sie brach zusammen.
Vader versuchte die Bilder zu verdrängen. ,,Ich bin kein Held.", meinte er. ,,Und war ich auch nie."
Padmé wusste nicht ganz was sie sagen sollte. Er hatte nie über seine Kindheit gesprochen, aber sie kannte die ganzen Narben auf seinem Rücken. Sie wusste, dass er Mitleid hasste und, dass das alles nur noch schlimmer machen würde, also gab sie ihr Bestes ihre politische Maske aufrecht zu erhalten. Aber sie wusste, dass Vader sie durchschaute.
Kitsters Miene änderte sich. ,,Das mit deiner Mutter tut mir wirklich leid."
Vader nickte. ,,Mir auch."
Luke gab ein Quietschen von sich, das jede Aufmerksamkeit auf sich zog.
,,Ihr habt ein Kind?", fragte Kitster und lief zum Kinderwagen.
,,Ich dachte immer, dass das den Jedi verboten wäre."
Der Ladenbesitzer wirkte auf einmal interessiert. Er fragte sich wohl wie hoch die Belohnung für den Kopf eines Jedi wäre.
Vader lief zu Kitster. ,,Du solltest dieses Wort nicht mehr benutzen. Ich bin kein Jedi mehr."
Kitster sah ihn an und nickte stumm. Dann wandte er seinen Blick wieder Luke und Leia zu.
,,Ich habe auch geheiratet und wir bekommen bald unser erstes Kind."
,,Herzlichen Glückwunsch.", sagte Vader lächelnd.
,,Das macht mir irgendwie ganz schön Angst. Was ist, wenn ich ein genauso beschissener Vater werde, wie meiner es war?"
Kitsters Vater war ein von den Hutten gesuchter Schmuggler gewesen. Eines Tages hatten Kopfgeldjäger das Schiff geentert und Kitster und seine Mutter wurden als Sklaven an die Hutten verkauft. Sein Vater war niemals aufgetaucht.
,,Das kannst du gar nicht.", meinte Vader und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. ,,Ich bin sicher, dass du das hinbekommst."
Kitster lächelte. ,,Danke."
,,Der Sandsturm scheint langsam nachzulassen.", meinte der Ladenbesitzer und schaute aus dem Fenster.
Alle atmeten erleichtert auf. Bald würde alles vorbei sein und sie konnten endlich hier heraus.
Padmé streichelte sanft über die Wange von Luke. ,,Bald können wir wieder nach Hause." Dieser Begriff passte irgendwie so gar nicht. Niemand von ihnen betrachtete die Wohnung in den Mos Eisley Türmen als zu Hause.
,,Ihr wohnt hier in der Nähe?", fragte Kitster ungläubig.
,,Naja, zeitweilig.", antwortete Padmé.
,,Willst du jetzt den Droiden oder nicht?", fragte der Ladenbesitzer Kitster
Kitster zögerte, ehe er antwortete. ,,Wie viel kostet der?"
,,Der hat schon seinen Preis. Vier Peggats. Dafür ist er aber auch noch in einem relativ guten Zustand."
Kitster seufzte. ,,Das ist ganz schön teuer für einen beschädigten Droiden."
Vader sah zu Kitster. ,,Ich kann ihn für dich bezahlen, wenn du willst."
,,Ich steh schon in deiner Schuld. Auf keinen Fall.", antwortete dieser.
,,Du stehst nicht in meiner Schuld. Alles gut.", antworte Vader. ,,Sieh es als mein Hochzeitsgeschenk für dich."
Kitster lächelte gequält. ,,Du musst das wirklich nicht machen. Das ist ganz schön viel Geld und du hast doch selbst eine Familie."
,,Ist schon okay.", meinte Vader und lief zu dem Ladenbesitzer um ihn zu bezahlen.
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