Chapter IX
Die Hitze der Sonnen war fast unerträglich. Da Vader fast seine komplette Kindheit hier verbracht hatte, war es für ihn leichter als für Padmé, die ihr halbes Leben auf Naboo gelebt hatte. Sie sehnte sich immer mehr nach ihrer Heimat und nach ihrer Familie.
,,Brauchst du eine Pause?"
Padmé sah zu ihm. ,,Es geht schon."
Vader holte eine Flasche hervor und reichte sie ihr. ,,Hier, trink wenigstens etwas."
Zögernd nahm Padmé die Flasche. ,,Woher weiß ich, dass da wirklich nur Wasser drin ist?"
,,Tja, ich schätze, dass du darauf vertrauen musst, dass ich nicht so bin wie du."
,,Mhm", meinte Padmé nur, ehe sie ein paar Schlucke trank. Das Wasser tat wirklich unglaublich gut.
,,Danke", sagte sie, ehe sie ihm die Flasche wieder reichte.
,,Behalt sie. Du brauchst sie eher.", meinte er.
Padmé steckte zögernd die Flasche wieder ein.
Sie liefen an verschiedenen kleinen Märkten vorbei. Die Hitze schien mit der Zeit immer unerträglicher zu werden also machten sie unter dem Schirm von einem Obststand rast. Padmé sah nach Luke und Leia, aber das Tuch schien sie wohl zu schützen, da sie eigentlich ganz zufrieden aussahen. Mit dem Kinderwagen herumkutschiert zu werden schien ihnen gut zu gefallen, denn sie schliefen ruhig. In dem Moment als Padmé wieder das Tuch befestigen wollte, öffnete Leia ihre Augen. Sie gab ein fröhliches Quietschen von sich als sie das Gesicht ihrer Mutter erblickte und streckte ihre kleinen Ärmchen nach ihr aus.
Padmé lächelte, ehe sie Leia sanft aus dem Kinderwagen auf ihre Arme nahm.
Vader schaute dem Geschehen mit zu.
,,Achuta, kavaa hopa uma?"
Vader drehte sich zu der Frau um, die ihn gerade angesprochen hatte. Sie war schon etwas älter. Ihre grauen Haare waren zu einem geflochtenen Zopf zusammen gebunden. Vaders Blick wanderte über die verschiedenen Früchte aus der gesamten Galaxis. Dann blieb sein Blick bei der Shuura stehen. Sie war Padmés absolute Lieblingsfrucht. ,,Kava mucho che doe Shuura?"
Er hasste es, dass er diese Sprache immer noch so gut beherrschte, aber egal wie sehr es abstreiten wollte, Huttese war eben seine Muttersprache. Sie war die meistgebrochene Sprache auf Tatooine. Wenn man sie nicht beherrschte war man hier verloren.
,,Vier Wupiupi.", antwortete sie.
Vader gab ihr das Geld.
,,Zankice.", sagte sie, holte die Shuura und gab sie ihm.
,,Das ist ein sehr süßes Kind.", meinte sie und schaute rüber zu Padmé und Leia. Vader wusste nicht wirklich was er darauf antworten sollte. ,,Ja.", sagte er einfach nur.
,,Wie heißt die Kleine?", fragte sie. Sie hatte irgendwie etwas Freundliches an sich.
,,Leia.", antwortete er.
Er erinnerte sich noch genau als sie über die Namen der Kinder gesprochen hatten. Leia war einer der wenigen Mädchennamen gewesen, die ihnen beiden gefallen hatten.
Die Frau lächelte. ,,Das ist ein wirklich schöner Name. Ich hab auch drei Kinder. Die sind aber schon älter. Mein Ältester Sohn wird jetzt bald 18 und meine Jüngste ist jetzt zehn." Sie deutete auf ein junges Mädchen, die gerade dabei war Früchte zu ordnen.
,,Genießt die Zeit solange sie noch so klein sind. Die Zeit vergeht viel zu schnell."
,,Kennrea, waki mal ya kuna chu?" Ein Mann mit grauen Haaren kam auf sie zu. Auch er schien freundlich zu sein.
,,Ah und das ist mein Mann, Dejon.", sagte sie lächelnd.
,,Mit wen sprichst du?", fragte Dejon und schaute zu Vader.
,,Entschuldigung, meine Frau ist immer etwas gesprächig.", meinte er lächelnd.
,,Schon in Ordnung.", meinte Vader lächelnd.
,,Wir sollten zusammenpacken, Kennrea. Es wird bald ein Sandsturm aufziehen und bis dahin wäre ich gern zu Hause", sagte Dejon.
Ach Sandstürme. Noch eine Sache, die Vader an Tatooine absolut hasste.
,,Wir sind auf der Suche nach einem Arzt. Wisst ihr zufällig wo wir einen finden können?", fragte Vader.
,,Im Dislicij- Sektor nicht allzu weit von hier hat Carsat Won eine kleine Praxis. Er ist relativ fähig und verlangt auch nicht allzu viele Kredits. Alles andere, ist ziemlich weit weg. Aber ihr solltet auf euch aufpassen. Sandstürme sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen."
,,Ich weiß. Danke für die Hilfe.", meinte Vader.
,,Gerne, viel Glück euch.", meinte Kennrea und lächelte.
Padmé hatte Leia wieder in den Kinderwagen gelegt und das Tuch darüber gebunden.
Vader lief zu ihr und reichte ihr die Shuura. ,,Hast du Hunger?"
Padmé nahm sie lächelnd an. ,,Danke."
,,Ich weiß wo wir einen Arzt finden können. Es ist nicht weit von hier.", meinte Vader.
,,Wie geht es Luke und Leia?"
Padmé biss in die Shuura und der Geschmack erinnerte sie automatisch an Naboo.
,,Gut soweit. Das Tuch scheint sie zu schützen.", antwortete sie.
Vader nickte nur. ,,Wir sollten uns beeilen. Es scheint ein Sandsturm aufzuziehen.", sagte er.
,,Bist du bereit weiter zu gehen?"
Diesmal nickte Padmé.
Es dauerte nicht lange bis sie den Dislicij-Sektor erreichten und die kleine Praxis fanden.
,,Boota da nolya.", grüßte sie die Arzthelferin. ,,Haben Sie einen Termin?"
,,Nein.", antwortete Padmé.
Die Frau schaute auf ihr Holopad. ,,Na schön, heute scheint nicht so viel los zu sein. Nehmen Sie bitte Platz. Der Doktor wird bald für Sie da sein."
,,Danke.", sagte Padmé
Das Wartezimmer war überraschend leer. Sie setzten sich auf zwei Plätze, die etwas weiter vom Fenster entfernt waren und es deswegen etwas kühler war.
Padmé holte die Flasche mit Wasser heraus und trank ein paar Schlucke, dann reichte sie ihr Vader.
,,Danke.", meinte er und trank auch ein paar Schlucke.
Padmé schien etwas zu zögern, ehe sie sprach. ,,Danke, dass du mich begleitest. Ich wusste gar nicht, dass du noch so fließend Huttese sprichst.", meinte sie lächelnd.
Vader seufzte. ,,Glaub mir, ich würde es lieber nicht können. Hab ich eigentlich immer noch diesen Akzent?", fragte er.
Es war schon länger her, aber nach der Schlacht von Geonosis hatten sie über dieses Thema gesprochen. Padmé hatte ihm gebeichtet, dass er einen leichten Akzent hatte, wenn er Basic sprach und das hatte ihn nicht wirklich glücklich gemacht. Er hatte jahrelang versucht alles, was auf seine Herkunft hindeutete auszumerzen, aber dieser nervige Akzent wollte einfach nicht verschwinden.
Padmé musste lächeln als sie antwortete. ,,Ja, schon."
Vader seufzte erneut. ,,Und das nach 14 Jahren ununterbrochen Basic."
Luke und Leia waren inzwischen auch wach geworden und schauten sich interessiert um.
Vader schaute zu ihnen. Luke hatte genau die gleiche Augenfarbe, die er früher hatte. Früher, als er noch wusste wie es war glücklich zu sein. Als er noch nicht allein war.
Ein großer, schlanker Mann kam auf sie zu. ,,Guten Tag. Mein Name ist Carsat Won. Folgen Sie mir bitte.", sagte er.
Sie traten in eine kleine Praxis ein. ,,Nehmen Sie bitte Platz.", meinte er und deutete auf zwei Plätze vor einem Schreibtisch.
Er setzte sich ihnen gegenüber und schaute sie an. ,,Wie kann ich Ihnen helfen?"
,,Es geht um meine Kinder. Sie wollen in letzter Zeit nur noch sehr wenig bis überhaupt nichts mehr essen. Ich mache mir langsam wirklich Sorgen.", meinte Padmé.
Carsat nickte. "Na schön, dann sehen wir uns die Kleinen mal an."
Er öffnete das Tuch und schaute in den Kinderwagen.
Vorsichtig nahm er zuerst Luke heraus und setzte ihn auf die Liege.
,,Wie alt sind die Beiden jetzt?"
,,Acht Monate.", antworte Padmé.
Solange war das Imperium schon an der Macht. Solange galt sie schon als tot.
,,Ah, dann ist es ganz normal. Mit acht Monaten sind viele Babys kleine Nahrungsverweigerer. Sie sind sehr neugierig und wollen eher mit dem Essen spielen. Man kann versuchen den Kleinen den Löffel selbst zu überreichen oder es mal mit Fingerfood probieren.", meinte der Arzt und untersuchte Luke. Der fand es anscheinend gar nicht toll von dem fremden Mann betrachtet zu werden, denn er fing an zu weinen.
Vader beobachte Padmé. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich sofort. Sie wollte zu ihrem Kind und es trösten.
,,Auch das, ist ganz normal. Kinder im achten Monat fangen an zu fremdeln. Das bedeutet einfach, dass sie die Distanz zu Unbekannten bevorzugen und sich meist nur noch bei den Eltern wohl fühlen. Du möchtest wieder zu deiner Mama nicht wahr?", meinte der Arzt.
Er gab ihn Padmé auf die Arme, woraufhin Luke aufhörte zu weinen. Padmé sah zu ihrem Sohn und lächelte.
Der Arzt nahm jetzt Leia aus dem Kinderwagen und setzte sie auf die Liege. Auch sie hatte die gleiche Reaktion auf den Fremden. Sie versuchte sich weg zu drehen und hielt sich die Händchen vor das Gesicht. Der Arzt untersuchte auch sie.
Dann gab er sie Vader auf die Arme. Leia schaute ihn interessiert an und gab ein Glucksen von sich. Warum reagierte sie nicht genauso auf ihn, wie auf den Arzt?
Leia schien eigentlich ganz zufrieden in seinen Armen zu sein. Sie hatte die gleichen braunen Augen wie ihre Mutter. Leia umklammerte mit ihrer kleinen Hand einen von Vaders Fingern.
Vader konnte nicht aufhören sie anzusehen. Sie war so winzig.
Der Arzt setzte sich ihnen wieder gegenüber.
,,Das sind Ihre ersten Kinder oder?"
Padmé nickte.
,,Die Kinder machen auf mich einen sehr gesunden Eindruck. Das Gewicht ist auch ideal und die Art wie sie reagieren. Es ist völlig normal, dass sich Eltern beim ersten Kind bei allem Sorgen machen, aber das gehört eben dazu."
,,Danke.", meinte Padmé. ,,Wie viel bekommen Sie?"
,,Ich hab ja nicht wirklich viel gemacht. Geben Sie mir vielleicht zehn Wupiupi."
Padmé bezahlte ihn. Danach legte sie Luke und Leia zurück in den Kinderwagen.
Dann verließen sie zusammen die Praxis.
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