Chapter III
Mos Eisley, die Hauptstadt von Tatooine. Eine gesetzlose Stadt und einer der größten Raumhäfen des Wüstenplaneten, der überwiegend als Zufluchtsort von Dieben, Schmugglern und Schurken jeglicher Art angesehen wurde. Da viele Händler bei ihren Geschäften die Stadt passierten, hatte sich der Marktplatz zu einem großräumigen Zentrum der Stadt entwickelt und das wurde das Zentrum des Schwarzmarkts, was auf Tatooine ohnehin nur so blühte.
Hier konntest du wirklich alles kaufen, wenn du nur genug Geld hattest. Waffen, Drogen, Sklaven, Droiden. Alles, was das Herz begehrte. Padmés begehrte Sicherheit.
Sie hatte mit dem Wissen, dass Vader bei ihnen war kaum ein Auge zu bekommen. Jetzt stand sie auf Mos Eisleys Marktplatz und sah sich um. Lebewesen und Droiden jeglicher Art waren zu entdecken.
Sie folgte der Richtung der Massen zu einer Tribüne, wo Sklaven angekettet aneinander gereiht standen und hemmungslos den Massen präsentiert wurden. Verkauft wurden sie an den Höchstbietenden. Darunter befanden sich Männer, Frauen und auch Kinder von den verschiedensten Spezies.
,,Verkauft!", rief der Auktionator und band eine junge Togruta los. Er stieß sie mitleidlos in die Massen, wo sie von zwei Männern an den Armen gepackt und weggezehrt wurde. Das Mädchen schrie und weinte, aber niemand kam ihr zur Hilfe. Niemand dachte auch nur daran ihr zu helfen. Sobald sie verschwunden war lag die Aufmerksamkeit der Massen wieder bei dem Auktionator.
Padmé wandte sich dem scheußlichen Anblick ab und ging weiter. Nach ihrer Zeit als Königin hatte Sabé in ihrem Auftrag viele Sklaven von Tatooine gekauft um ihnen die Freiheit zu schenken. Besonders wollte sie Anakins Mutter befreien, aber sie hatte sie nie gefunden. Es war als wäre sie wie vom Erdboden verschluckt gewesen. Padmés seligster Wunsch war es immer gewesen die Galaxis von der Sklaverei zu befreien und sie war sich auch durchaus bewusst, dass das eine Mammutaufgabe war, aber Padmé hatte schließlich noch nie einfach aufgegeben.
Sie schaute sich weiter um. Stände, wo Obst, Gemüse und andere Nahrungsmittel verkauft wurden reihten sich in den Hauptstraßen aneinander.
Sie blieb bei einem Obststand stehen.
,,Chuba!", rief ein Mann hinter dem Tresen zu einem kleinen Jungen, der sich eine Pally genommen hatte. Der Junge schaute geschockt zu dem Mann, ehe er weg rannte.
,,Haltet den Dieb!" Er kam nicht weit, bis er gefangen wurde und am Arm zurück zum Stand geschleift wurde. Der Mann riss ihm die Pally aus den Händen. ,,Elender Sklave! Weißt du, was wir mit Dieben wie dir machen?!" Der Mann packte die Hand des Jungen, der vielleicht höchstens sieben Jahre alt war und drückte sie auf den Tisch. ,,Lavi, bring mir das Beil! Es wird Zeit, dass wir diesem Sklaven Manieren beibringen!" Eine Frau hinter dem Tresen rührte sich zögerlich.
,,Halt!", rief Padmé. Sie hatte der Togruta nicht helfen können, aber vielleicht konnte sie diesem Jungen helfen. ,,Ich zahle für ihn. Lassen sie ihn los!" Der Mann schaute sie überrascht an. Padmé holte einen Trugut hervor und gab ihm dem Mann, der den Jungen zögernd los ließ. Der Junge nahm die Pally, flüsterte ein Danke und rannte davon.
,,Welch edle Geste.", meinte der Mann und sah Padmé an. ,,Schade nur, dass sie an einem Sklaven verschwendet ist. Sie haben aber durchaus Recht, mit beiden Händen kann der Junge besser arbeiten."
,,Das ist nicht der Grund, warum ich die Frucht bezahlt habe.", antwortete sie und ging ohne ein weiteres Wort weiter.
In der Gasse links von ihr prügelten drei Typen auf einen Mann ein. ,,Abschaum!", rief einer von ihnen und schlug ihm in sein ohnehin schon blutiges Gesicht. Seine Faust traf direkt seinen Kiefer, was ein ekelhaftes Knacken zur Folge hatte.
Ein paar Gassen weiter wurde ein Sklave ausgepeitscht. Er zuckte zusammen und wimmerte bei jedem Peitschenschlag. Seine Kleidung war zerfetzt und sein Körper zerschunden.
Padmé versuchte all das zu ignorieren und lief starr weiter geradeaus. Am liebsten wollte sie diesen schrecklichen Ort sofort verlassen, doch noch konnte sie es nicht. Schließlich musste sie ihre Kinder beschützen.
Nachdem sie immer mehr Drogendealer und Waffenhändler sah, wusste sie, dass sie auf dem richtigen Weg sein musste.
In einer Ecke saßen ein paar Männer, die lächelnd in den Himmel starrten. Die Zone der Selbstbeherrschung. Eine extrem süchtig machende Droge, die inneren Frieden und Glückseligkeit simulierte. Nichts schien, unter dem Einfluss der Zone, mehr von Bedeutung zu sein. Man empfand keine Trauer mehr, keine Angst, keine Wut oder Hass.
Ihr kam eine Idee. Sie beobachtete die Menschen um sich herum. Ein paar Männer sprachen einen Mann an. Er nickte und dann verschwanden sie in einer kleinen Gasse. Padmé hatte den Drogendealer gefunden. Als sie zurück kamen entfernten sich die Männer von dem Mann. Padmé lief zu ihm. ,,Entschuldigung?", sprach sie ihn zögernd an.
Der Mann musterte sie. ,,Was willst du?"
,,Die Zone der Selbstbeherrschung.", sprach sie es einfach aus. Der Mann schaute sie überrascht an.
,,Wenn Sie Liebeskummer oder so einen Scheiß haben sollten, suchen Sie sich lieber einen Therapeuten. Die Zone der Selbstbeherrschung ist eine gefährliche Droge und Sie sehen nicht gerade nach jemandem aus, der Drogen konsumiert."
,,Haben Sie etwas da oder nicht?"
,,Bei falscher Dosierung kann man drauf gehen."
,,Ich weiß.", sagte Padmé und schaute zu den Männern, die voller Glückseligkeit in den Himmel starrten. Bei einem von ihnen hatte das Herz aufgehört zu schlagen.
Der Mann musterte sie, ehe er in die Richtung der kleinen Gasse lief. Padmé folgte ihm.
,,Wie viel wollen sie? Zehn Milliliter, dreißig Milliliter oder hundert Milliliter?", fragte der Mann und entblößte drei Flaschen mit der durchsichtigen Flüssigkeit.
,,Dreißig Milliliter sollten genügen.", meinte Padmé.
Der Mann nickte und ließ die anderen Flaschen wieder verschwinden. Padmé bezahlte und nahm die Flasche an sich.
Der Mann zählte die Peggats, ehe er sie einsteckte. ,,Tut mir leid, aber in diesem Business wird man immer wieder verarscht. Ich gebe dir das Geld bald. Pah! Von wegen!"
Padmé nickte nur, ehe sie die Gasse verließ. Der Mann folgte ihr. ,,Höchstens zehn Tropfen auf ein volles Glas Wasser, wenn Ihnen etwas an ihrem Leben liegt.", warnte er.
Padmé nickte. ,,Vielen Dank.", sagte sie, ehe sie diese Gassen und den gesamten Marktplatz so schnell wie möglich hinter sich ließ und zurück zu den Mos Eisley Türmen lief.
Sie hielt die Schlüsselkarte vor den Scanner, die Tür öffnete sich und Padmé trat in das kleine Apartment. Sie lief ins Wohnzimmer, wo sie Obi Wan und ihre Kinder vorfand. Luke zog sich bäuchlings mithilfe seiner Hände und Füße vorwärts in ihre Richtung. Padmé lächelte und nahm ihren Sohn auf die Arme. Sie gab ihm einen Kuss aufs Köpfchen, ehe sie ihn wieder zu seiner Schwester absetzte.
,,Wie war es draußen?", fragte Obi Wan
,,Heiß, trocken und voller Abschaum. Also ein typischer Tag in Mos Eisley.", sagte sie und wischte sich den Schweiß von der Stirn. ,,Ich brauche erstmal eine Erfrischung.", meinte sie, ehe sie in die Küche lief und sich ein Glas Wasser zapfte.
Ihr Blick viel auf ihre Tasche. ,,Hat Vader heute schon etwas getrunken?", fragte sie.
,,Nein, woher das plötzliche Interesse?"
,,Reine Neugier.", meinte sie, nahm ein weiteres Glas heraus, füllte es mit Wasser und stellte es auf den Tresen. Sie nahm aus ihrer Tasche die Zone der Selbstbeherrschung und gab zehn Tropfen in das Glas. Die Flasche ließ sie wieder in ihrer Tasche verschwinden, ehe sie mit dem gefüllten Glas zu Vader lief.
Er schaute sie an. ,,Was willst du?", fragte er.
,,Hast du Durst?", stellte sie eine Gegenfrage und zeigte ihm das volle Glas.
Vader musterte sie. ,, Was soll das?"
,,Es ist warm und du hast heute noch nichts getrunken.", meinte sie.
,,Na und?"
,,Aus irgendeinem Grund will ich nicht, dass du verdurstest."
Vader lachte. ,,Und das soll ich dir glauben?"
,,Ja.", meinte Padmé. ,,Ich habe dir gestern auch ein Glas Wasser gegeben. Was ist dabei?"
Vader musterte sie. Padmé hielt ihm das Glas hin. ,,Sehr lustig, Padmé.", meinte er gereizt und klapperte mit seinen gefesselten Händen.
,,Stimmt.", meinte sie und löste ihm die Fesseln an den Händen.
Vader musterte sie erneut. ,,Warum tust du das?"
,,Wie schon gesagt, ich möchte nicht, dass du verdurstest.", meinte sie freundlich und reichte ihm das Glas erneut. Diesmal nahm er es an und leerte es in wenigen Zügen.
,,Weil ich dir nur so weit vertraue, wie ich dich werfen kann.", berichtigte sie sich, als sie dabei zusah wie die Wirkung einsetzte.
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