POV Remus

Ich wachte so gegen 9 Uhr auf. Tonks saß auf ihrem Schlafsack, sie war anscheinend auf erst seit kurzem wach. Sie lächelte mich freundlich an.

"Morgen! Berichten wir beim Frühstück?"

"Ok."

Ich gähnte. Harry und Draco waren schon weg, und Reg, Barty und Evan schliefen tief und fest.

Ich zog mich um und ging in die große Halle. Tonks saß dort, aber Harry und Draco waren nicht da. Ich war verwundert. Selbst Dumbledore war noch nicht aufgetaucht.

"Sind wir die einzigen?"

"Scheint so. Ich weiß nicht, wo Draco und Harry sind, und die anderen Schlafen noch."

"Soll ich auf der Karte gucken?"

"Lass mal. Das hätte was von Kontrollsucht. Aber du könntest die anderen wecken; eine Besprechung zu Fünft ist vielleicht ganz gut."

Ich lief zustimmend zurück in den Gemeinschaftsraum. Sanft rüttelte ich zuerst an Regs Schulter, aber er wachte nicht auf. Da ich Evan und Barty nicht allzu gut kannte, versuchte ich es weiter bei Reg. Schließlich holte ich einen alten Wecker aus einem Regal, den ich dort gestern noch entdeckt hatte. Ich stellte ihn auf die passende Uhrzeit und er machte einen Heidenlärm. Reg schlug schließlich die Augen auf.

"Wer... Remus?"

"Guten morgen."

Ich lächelte ihn an.

"Tut mir leid fürs wecken, aber Tonks ist auch schon wach und wir haben euch was zu erzählen."

"Wir auch."

"Was denn?!"

"Später."

Er gähnte.

"Ich weck noch die beiden und dann Frühstücken wir."

"Harry und Draco sind übrigens nicht da."

"Wo sind sie?"

"Keine Ahnung. Aber Tonks meinte, es hat was von Kontrollwahn, wenn ich auf die Karte gucke."

"Hat sie recht."

Reg lachte.

"Stimmt. Als Jugendlicher hätte ich das auch nicht toll gefunden."

"Da warst das ja du mit Siri- "

Ich guckte etwas niedergeschlagen auf den Boden.

"Tut mir leid."

"Schon gut. Kommt ihr gleich?"

"Ok."

Ich ging wieder in die Halle.

"Sie kommen gleich. Sind die beiden immer noch nicht da?"

"Nein."

"Übrigens: Reg meinte, sie haben auch was zu berichten."

"Was denn?"

"Keine Ahnung."

Nach etwa 5 Minuten kamen die drei in die Halle. Sie sahen alle recht verschlafen aus.

"Morgen."

Reg setzte sich neben mich, Barty und Evan neben ihn.

"So, was wollt ihr erzählen?"

Ich wollte gerade beginnen, als mir auffiel, dass das wichtigste fehlte.

"Accio Jahrbuch."

Ich schlug die Seite auf.

"Selbsterklärend, oder?"

Reg nickte prüfend.

"Das erklärt einiges. Liebeskummer."

Ich nickte zustimmend.

"Was habt ihr erlebt?"

"Um es kurz zu sagen: Wir wären alle je nach dem fast gestorben."

"Was?!"

Ich verschluckte mich an meinem Wasser.

Die drei gaben uns die Zusammenfassung ihrer Nacht.

"Und ihr habt uns nicht geweckt?"

Tonks sah entrüstet aus. Reg zuckte die Schultern.

"Ich war ja als erstes wach, und ihr braucht den Schlaf."

"Ach, und wir nicht."

Barty sah provozierend zu Reg, aber der lächelte nur leicht.

Ich verarbeitete das ganze noch. Sirius war hier.

"Pads, was machst du nur für Sachen."

Ich hatte diesen Satz wohl etwas zu laut gesagt, denn alle sahen mich an.

Nein. Dumbledore kam zu uns rübergeschlendert. Schnell legte ich das Jahrbuch neben mich auf die Bank.

"Mister Lupin, kann ich sie kurz sprechen?"

Verwundert lief ich mit Dumbledore in dessen Büro.

"Setzten sie sich."

Ich nahm Platz.

"Nun ja... Mir ist aufgefallen, dass sie seit ihrer Ankunft immer wieder Referenzen zu Mister Black ziehen, und ich möchte mit ihnen kurz darüber reden. Sie hängen offensichtlich an den Erinnerungen, aber sie sollten darüber hinwegkommen. Ich war ja auch mal jung, und ob sie es glauben oder nicht, ich hatte eine ähnliche Situation. Und ich bin auch darüber hinweggekommen."

"Grindelwald?"

Eigentlich wollte ich noch nicht preisgeben, dass wir davon wussten, aber die Gelegenheit war da.

"Das tut nichts zur Sache."

Dumbledores Stimme war plötzlich schärfer geworden.

"Wissen sie was? Ich glaube, sie sind nicht darüber hinweg. Darüber hinaus finde ich es sehr komisch, dass sie Sirius kein Mal ein Veritaserum verabreicht oder ihr Denkarium eingesetzt haben. Das wäre für sie unglaublich einfach gewesen, aber sie lassen uns lieber 12 Jahre mit dieser Ungewissheit leben."

Mit diesen Worten stand ich auf und knallte die Tür zu.