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Kapitel 11: Der Weihnachtsball


Ich starre nervös und unzufrieden in den großen Spiegel in unserem Schlafsaal. Ginny und Hermine waren so Feuer und Flamme, dass sie extra zu mir hochgekommen sind, um ja zu verhindern, dass ich kalte Füße bekommen. Es ist, als wäre der Mensch hinter dem Glas nicht ich, als hätte ich mir eine Maske aufgesetzt, nur um anderen zu gefallen.

Ich trage das lange enganliegende schwarze Kleid. Am Ausschnitt hat es ein wenig Spitze und zeigt etwas von meiner blassen Haut. Hermine wollte unbedingt meine Haare hochstecken. Allerdings sieht mir das viel zu ordentlich aus. Meine Lippen sind kirschrot und ich trage zusätzlich ein wenig Wimperntusche. Hinter mir sitzen Ginny und Hermine, beide schon zurecht gemacht, und starren mich mit großen Augen an.

„Was?", frage ich mich zu ihnen umdrehend.

Du siehst...so anders aus," erwidert Ginny unsicher. „So erwachsen und so...ernst."

„Na wunderbar," brumme ich und werfe noch einen Blick in den Spiegel.

Ich schüttle meinen Kopf. Das bin absolut nicht ich. Wortlos ziehe ich die vielen kleinen Nadeln aus meiner Frisur, schüttle mich einmal und lasse meine langen Haare offen über meine Schulter fallen. Mit einem Blick auf die Uhr schnappe ich mir noch meinen Zauberstab und verwandle die Farbe meines Lippenstifts in ein sehr dunkles rot.

„Jetzt können wir los!"

„Warum steckst du diese wunderschönen Haare überhaupt jemals hoch," ruft Ginny empört. Ich zucke nur mit den Schultern. „Ich bin niemand, der gerne auffällt."

Ich hasse es im Mittelpunkt zu stehen. Aber ich hasse es noch mehr eine Maske aufzuziehen und jemand anders zu sein, als ich eben bin. Jeder Mensch hat Fehler, niemand ist perfekt und ich kann und will das nicht ändern. Ich bin einfach das unauffällige stille Mädchen, das sich nur Menschen öffnet, die sie wirklich gut kennt und denen sie vertraut. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die jedem gleich ihre Lebensgeschichte erzählen und überall wo sie hingehen neue Freunde finde.

Unsicher gehe ich hinter Hermine und Ginny die Treppe zum Gemeinschafstraum hinunter. Ich bin nervös, unglaublich hibbelig und unschlüssig, ob ich glücklich oder genervt sein soll. Unzählige Stimmen dringen an mein Ohr, bevor ich um die Ecke in den hell erleuchteten und reichlich geschmückten Raum trete. Überall empfangen Jungs ihre aufgehübschten Mädchen, geschmeichelte Komplimente werden ausgetaucht und schon dackelt man davon.

„Evelyn!"

Ich drehe mich um und erfasse Georg, der entspannt an einem Fenster lehnt und mich angrinst. Ich schüttle nur meinen Kopf und gehe vorsichtig und immer noch ein wenig unsicher in den leicht erhöhten Schuhen auf ihn zu. Seine roten Haare sind wie immer verwuschelt und er trägt einen schlichten schwarzen Anzug mit einem weißen Hemd darunter.

„Du solltest deine Haare öfter offen tragen," raunt er mir ins Ohr, was mich dann doch ein wenig zum Lachen bringt.

„Ich bin so froh, dass du mit mir dahingehst," sage ich ehrlich. „Anfangs habe ich mich ein wenig schlecht gefühlt, aber jetzt bin ich unglaublich froh mit meinem besten Freund heute abend Spaß haben zu können.

„Ich habe ein Geschenk für dich," murmelt er dann und zieht ein wenig verdeckt eine Flasche aus seiner weiten Innentasche. Meine Augen werden groß und ich starre ihn perplex an: „Woher hast du bitte den Feuerwisky?"

„Ich dachte mir es ist mal wieder Zeit," stichelt er unverschämt grinsend. „Teddy ist nicht da, du musst kein Vorbild sein und du musst endlich mal wieder loslassen. Ich weiß, dass du das nur damit kannst und ich habe Lust mit dir was zu trinken."

Ich sehe ihn an. Auch, wenn ich es nicht unbedingt will, stielt sich ein Grinsen auf meine Lippen und Bilder tauchen in meinem Kopf auf, Bilder von uns am See wie wir uns einen Kasten Butterbier teilen und es kaum noch zurück zum Fuchsbau geschafft haben. Bilder von Fred, wie er uns nachts etwas gekocht hat und wir dabei beinahe Mollys Küche abgefackelt haben. Eine unvergessliche Nacht.

„Aber Fred..."

„Fred ist selber schuld, wenn er mit Angie geht," unterbricht mich Georg schulterzuckend.

Ich zögere noch einen Moment, werfe einen letzten Blick auf Fred, der mit Angie gerade den Raum verlässt, bevor ich mich bei Georg unterhacke, ein Grinsen auf meinen Lippen und Richtung Ausgang marschiere.

Georg hat recht. Es ist Zeit mal wieder loszulassen, Kraft zu tanken und in der Endlosigkeit des Lebens einzutauchen. Es ist an der Zeit durchzuatmen und für eine Sekunde auf Pause zu drücken. Wir gehen gemeinsam die vielen beweglichen Treppen hinunter bis zur großen Halle, die festlich geschmückt ist. Begeistert strahle ich Georg an. Überall stehen runde Tische mit goldenen Speisekarten. Die Decke über uns rieselt Schneeflocken herab, die uns nie erreichen. Kerzen flattern gemächlich um uns rum, wie kleine Vögel. Und wie üblich stehen vier große Weihnachtsbäume mit Girlanden, Lametta und Kugeln geschmückt in der Großen Halle. Fasziniert nehme ich neben Georg an einem der Tische platzt. Uns gegenüber sitzt Ginny mit Neville und auch Fred setzt sich mit einer sehr zufrieden wirkenden Angelina zu uns.

Nach und nach füllt sich die Halle, bis alle Plätze besetzt sind und Dumbledore sich heute besonders bunt und festlich gekleidet erhebt.

„Willkommen auf unserem Weihnachtsball!", ruft er in die Halle. „Bevor es an den Eröffnungstanz geht und wir ausgelassen feiern können, werden wir natürlich zuerst ein wenig essen. Zum Verständnis, man muss nur ein Gericht auf der Speisekarte laut aussprechen und schon landet es auf euren Tellern. Also, Guten Appetit."

Beifall ertönt, bevor unser Schulleiter sich setzt, die Gespräche wieder entfachen und fleißig durch den Raum gerufen wird. Ich werfe einen kritischen Blick auf die Karte und bestelle schließlich einen großen Salat mit Putenstreifen. Freds Blicke ignoriere ich heute einfach. Wie gesagt, loslassen, heute ist loslassen dran.

„Magst du einen Schluck?", frägt mich Georg und hält mir unter dem Tisch eine Apfelsaftflasche hin. Ich runzle meine Stirn, bevor ich verstehe und dankend annehme. Das ist eine der Dinge, in denen wir gleich sind, bei denen wir gleich ticken.

Fred wirft uns einen stirnrunzelnden Blick zu. Natürlich hat er gleich verstanden, dass irgendetwas bei uns nicht stimmt. Ich wette sogar, dass er eine Vermutung hat und insgeheim neidisch ist, dass er heute absolut nicht so viel Spaß haben wird wie wir.

Bei jedem weiteren Schluck kann ich spüren, wie der Alkohol in meinem Körper mehr wird, wie alles irrelevant wird und ein echtes Lachen sich auf meine Lippen stiehlt. Ich kann fühlen, wie die Gedanken, wie die Bedenken und wie die Angst einfach verfliegen. Nach und nach wird meine Erde flach. Alles wirkt einfacher, alles wirkt simpler.

Es klingt falsch das als Ausweg zu nehmen. Aber so verwerflich ist es nicht. Wir können auch ohne einen Feuerwisky Spaß haben. Es gibt allerdings Tage, an denen passt es einfach, an denen will man seine Erde flach haben und für ein paar Stunden absolut nicht nachdenken. Und heute ist so ein Tag.

Als das Essen dann endlich vorbei ist, die vielen Tische und Stühle verschwinden und sich vor uns eine riesige Tanzfläche auftut mit wenigen Sitzgelegenheiten außen rum, einer Bar und sogar eine noch leere Bühne, stiehl sich ein freches Grinsen in mein Gesicht. Vorfreudig lehne ich mich an Georg und beobachte amüsiert, wie die vier Champions und ihre Begleitungen den Ball eröffnen. Hermine strahlt wie eine Prinzessin an Krums Seite, während Harry vollkommen überfordert scheint mit der Situation.

Harry tanzt wie ein kleiner Affe," wispert Georg mit hochrotem Kopf. Mein Grinsen wird breiter. Gerade stolpert der Arme fast über seine eigenen Füße. „Eine Mischung aus Affe und Elefant," flüstere ich zurück.

Ich weiß nicht, warum Georg das so lustig findet, aber er hält sich angestrengt und mit immer roter werdendem Gesicht seine Hand vor den Mund gepresst. Ich fange Freds sehnsüchtigen Blick auf.

„Und Fred schaut wie ein Otto!"

Das ist es gewesen. Georg bricht zusammen, prustet los, vergeblich versuchend das zu verstecken. Natürlich kann ich mich kaum noch halten, presse meine Hand noch fester auf meinen Mund und wende mich vibrierend vor Lachen von Georg ab. Zu unserem Glück ist die Musik ziemlich laut und die Lehrer sind viel zu sehr auf Harrys schlechte Tanzkünste fixiert, dass keiner uns bemerkt, wie wir uns halb totlachend an der Bar lehnen.

„Der Tanz ist eröffnet!", ruft Dumbledore.

Sofort strömen die Paare auf die Tanzfläche, während Georg und ich jeweils noch einen Schluck von unserem halb leeren Feuerwisky nehmen, bevor wir uns lachend den anderen anschließen. Die Musik ist langsam und viel zu langweilig. Weder Georg noch ich kennen einen einzigen Schritt der Tänze, die getanzt werden.

Ich trappe ihm dauernd auf die Füße und er macht immer die Frauenschritte anstatt die des Mannes. Unsere Nachbarpärchen funkeln uns böse an, doch wir grinsen nur uns irgendwie bewegend. Irgendwann wirbelt Georg mich nur noch herum, stemmt mich halbwegs sicher in die Lüfte und grinst mich dabei an. Er ist schon ein wenig betrunken, weshalb er jedes Mal fast über seine eigenen Füße stolpern.

Als uns dann selbst McGonagall einen bösen Blick zuwirft, verlassen wir augenverdrehend, aber lachend die Tanzfläche und lehnen uns an die Bar.

„Evelyn," beginnt Georg, „du bist die beste Freundin der Welt!"

Lachend nehme ich einen Schluck Feuerwisky und bestelle uns zusätzlich ein Butterbier. Wir prosten uns zu vollkommen glücklich mit unserer flachen Welt ohne Probleme und Bedenken, mit unserer simplen flachen Welt, die viel einfacher zu ertragen ist. Immer wieder machen wir uns über Fred lustig, der sichtlich immer neidische auf unsere Flasche Feuerwisky und unsere Ungezwungenheit wird.

„Wann kommt endlich richtige Musik," beschwere ich mich, beinahe von meinem Barhocker kippend. Georg lacht mich aus und fällt dabei um ein Haar von seinem. „Karma," teile ich ihm grinsend mit.

„Ich weiß nicht, ich hoffe langsam mal sonst sterbe ich hier," erwidert er theatralisch und greift dabei an sein Herz.

Ich grinse nur und lehne mich an seine Schulter. In meinem Kopf beginnt sich die Welt ganz langsam zu drehen. Ich merke, wie meine Zunge schwer wird, wie es anstrengend wird jedes einzelne Wort auszusprechen. Ich kann Georgs Wärme spüren, kann hören, wie sein Herz gegen seine Brust klopft und schließe meine Augen. Grundlos muss ich anfangen zu lachen. Ich weiß nicht wieso, aber ich muss einfach lachen.

Ich kann wahrhaftig spüren, wie ich loslasse, wie ich mich einfach gemeinsam mit Georg fallen lasse, hinunter in das Ungewisse. Es fühlt sich so gut an einfach nur zu schweben, einfach nur ein nichts zu sein.

„So, genug klassische Musik für diesen Abend, genug klassisch getanzt," dröhnt Dumbledores Stimme durch den Raum, die uns wieder zurückholt. „Ab jetzt wird wie mir gesagt wurde zeitgenössische Musik gespielt!"

Ich springe erleichtert auf, komme dabei leicht ins Taumeln, kann mich aber noch abfangen. Lachend packe ich Georgs Arm und ziehe ihn die die nun viel enger gedrängte Menge. Eine Band tritt auf die Bühne und der Sänger packt sich das Mikrofon. Sie fangen an zu spielen und ich kreische auf.

„Runaway Train," brülle ich Georg an.

Das ist unser Lied, es ist absolut unser Lied, wenn wir betrunken sind. Ich schmeiße meine Arme in die Luft und singe gemeinsam mit Georg lautstark den Text mit.

Runaway train, never going back! Wrong way on a one way track. Seems like I should be getting somewhere. Somehow I'm neither here nor there," rufen wir beide mit und brechen dann in schallendes Gelächter aus.

Ich liebe dieses Lied abgöttisch. Als der langsame Teil kommt schwenken wir unsere Hände von links nach rechts, bevor wir sie wieder wild und unkontrolliert in die Luft werfen, ein ständiges Grinsen im Gesicht.

Ich lasse mich fallen, versinke in dem Lied. Ich werde eins mit der Masse, werde eines mit dem Rhythmus und lasse mich einfach gehen. Ich fühle nur noch den Beat, die Melodie in meinem Herzen. Es ist als würde ich daraus bestehen, als würde es mich am Leben halten, als würde ich nur dafür leben.

Das nächste Lied bricht an, die nächste Melodie, bei der der Boden leicht vibriert und der attraktive männliche Sänger seine schwarzen Haare schwenken kann.

Ich kreische wieder auf, springe in die Luft und reiße meine Arme hoch. Georg steht vor mir ein bisschen wankend, aber grinsend. Lachend laufen wir aufeinander zu, unsere Haare heftig schüttelnd und den Text grölend.

„This is how you reminde me, yeah, what I really am."

Und dann rasten wir aus, rasten einfach vollkommen aus. Werfen unsere Arme wie wild in die Luft, grölen den Text lautstark mitsingend und springen wie zwei freigelassene Gummibälle auf und ab. Meine Haare peitschen durch die Luft und mein Herz schlägt heftig gegen meine Brust. Ich kann fühlen, wie es sich in meinem Kopf dreht, wie ich fast das Gleichgewicht verliere und dennoch nicht aufhören kann zu springen.

Eine Gitarre fängt an zu spielen, Schlagzeug setzt ein und ein Funkeln tritt in Georg und meine Augen. Wir kennen jedes Lied, jeden Text, jedes Wort und jeden Rhythmus. Ich kann fühlen, wie er in meinen Körper übergeht, wie ich ihn in mir aufnehme und eins mit der Melodie werde.

„In your head, in your head. Zombie, Zombie, Zombie. What's in your head?", singe ich grinsend mit. Das Lied ist langsamer, bringt einen ein wenig runter und dennoch berührt es mich, berührt es mich an Stellen, an denen sonst kein Licht und kein Mensch jemals kommen könnte. Genau in meinem Herzen, dort wo ich alles verstecke, wovor ich mich selbst fürchte...

Aber heute ist meine Welt flach, heute muss ich mich vor nichts fürchten oder mir über irgendetwas Gedanken machen. Heute kann ich einfach nur leben, einfach nur existieren und es genießen.

Und dann kommt Linkin Park, die Musik dröhnt durch den Raum, erfüllt mich, erfüllt ich mit Rhythmus. Meine Hände schnellen automatisch in die Höhe, meine Stimme brüllt die Texte mit. Georg packt mich einfach, packt mich an meiner Hüfte und hebt mich lachend hoch. Ich kreische auf. Es fühlt sich an, als könnte ich fliegen, als könnte er mich loslassen und ich würde trotzdem noch schweben.

Georg lacht mich an, lacht mich mit seinem lauten ehrlichen Lachen an. In diesem Moment sind wir einfach nur wunschlos glücklich. Es gibt nichts, was besser hätte sein können. Es gibt nur ihn und mich, wie er mich durch die Luft wirbelt und wieder zurück auf die Erde holt, wie wir uns in die Arme fallen, uns gegenseitig haltend und stützen, wie wir lautstrak jeden Text mitbrüllen, jedes Lied kennen, das erklingt, jeden Ton in unseren Köpern fühlen können, der durch den Rum hallt.

Damals wussten wir nicht, was alles noch auf uns zukommt, damals hat ein Feuerwisky gereicht, um unsere Welt flach zu machen, um uns frei zu fühlen. Genau dieser Augenblick, das Funkeln in Georgs braunen Augen und die Wärme, die sich rasant in meinem Körper verbreitet, genau das bleibt mir noch unglaublich lang in Erinnerung und hilft mir immer wieder aufzustehen, um für das zu kämpfen, für das es sich eben lohnt in den Krieg zu ziehen...

Lachend und erschöpft vom vielen Tanzen verlassen wir gemeinsam als eine der letzten die Große Halle. Georg torkelt ein wenig, während sich in meinem Kopf immer noch die Welt dreht. Aber wir sind glücklich, wir hatten Spaß und haben Erinnerungen für die Ewigkeit geschaffen. Heute Abend ist nichts passiert, kein einziger böser Gedanke hat sich in mein Gehirn geschlichen und dafür bin ich dem Feuerwisky und Georg unglaublich dankbar.

„Weißt du, Evelyn, ich bin echt froh, dass du unsere Freundin bist," erklärt mir Georg bei unserem kläglichen versuch betrunken gegen die beweglichen Treppen anzukommen. „Ich meine, du bist schon ein wenig seltsam. So verschlossen und schweigsam und in vielen Dingen so anders als Fred und ich. Aber du bist, du bist das Beste, was uns hätte passieren können, weißt du das?"

Mein Herz blüht auf, blüht auf wie die Blumen im Frühling, öffnet sich wie die Blüten, wenn die Sonne sie am Morgen küsst. Erschöpft lassen wir uns vor unserem Gemeinschaftsraumeingang nieder und grinsen uns an.

„Weißt du das Passwort?", frägt Georg mich.

Ne, du?"

„Ich auch nicht."

Wir prusten beide los, halten unseren Bauch und grinsen uns an. Das Schloss ist ganz still. Nur Georgs Gebrabbel wispert durch Gänge, hallt an den hohen Wänden wieder und kommt mehrfach zu uns zurück. Er redet und redet, doch mein Gehirn kann kein einziges Wort von ihm verstehen oder speichern. Es zieht einfach an mir vorbei, wie ein Wind, ein leiser flüsternder Wind, dessen Sprache ich nicht spreche.

„Mit wem wolltest du eigentlich auf den Ball gehen?", frage ich Georg dann. Er schweigt augenblicklich und lehnt seufzend seinen Hinterkopf gegen die kalte Wand.

„Niemand," erwidert er aufrichtig. „Niemand, Evelyn. Jedes Mädchen auf dieser Welt drängelt sich zwischen Fred und mich. Ich weiß nicht. Ich bin nicht bereit jemand zwischen uns zu lassen, ihn ein Stückchen gehen zu lassen. Er anscheinend schon."

„Nichts und niemand könnte sich zwischen euch zwei drängen," protestiere ich. „Das ist unmöglich!"

„Ist es nicht," brummt Georg. „Jeder Mensch, den nur einer von uns in sein Leben lässt, drängt sich zwischen uns. Das passiert automatisch und ist eigentlich nicht weiter schlimm, nur bin ich eben nicht bereit dazu ihn einen Schritt von mir gehen zu lassen. Ich meine, es ist nur ein Schritt, aber..."

„...es ist eben ein Schritt," führe ich seinen Satz nachdenklich zu Ende.

Schweigend starren wir ins Nichts, lassen unsere verwirrten betrunkenen Gedanken ihren Lauf. Es fühlt sich gut an nichts zu tun, einfach nur vor dem Portrait der fetten Dame zu sitzen und die Treppen zu beobachten, die sich bewegen. Ich fühle mich unglaublich frei, fast schon schwerelos. Also würde alles, was mich hier hält für ein paar Sekunden verschwinden, als könnte ich einfach abheben. Es ist einer der friedlichsten Momente meines Lebens, einer der friedlichsten Momente, die ich je erleben werden. Und auf eine seltsame Weise kann ich genau das auch spüren.

Stimmen dringen an unsere Ohren, Hoffnung entfacht in unseren Herzen und Sekunden später taucht der rote Schopf von Fred auf, der uns halb amüsiert, halb genervt mustert.

„Lass mich raten, ihr wisst das Passwort nicht mehr," brummt er, allerdings ein Schmunzeln in seinem Gesicht.

„Kann sein," erwidere ich und helfe Georg dabei sich aufzurichten.

„Ihr seid mir zwei," murmelt er in sich hinein.

Ich folge Georg in das aufschwingende Portrait, folge ihm in den Gemeinschaftsraum. Solche Momente lassen mich hoffen, dass ich neben diesen zwei Chaoten alt werden darf, dass wir gemeinsam den Rest unseres Lebens Seite an Seite verbringen und uns, wenn wir alle längst selber schon Kinder haben, an solche legendäre Tage wie heute erinnern. 


Und hier hätten wir auch schon das nächste Kapitel. Ich weiß, dass das Kapitel eher der Szene im Film entspricht (und wenn ich ehrlich bin finde ich eigentlich die Bücher um Welten besser, als die Filme), aber ich fand die Idee ganz gut, dass der Weihnachtsball nicht nur aus klassischer Musik besteht. Nur so aus Interesse, was findet ihr besser, die Filme oder die Bücher? Ich finde fast immer die Bücher besser, als die Filme, auch was andere Geschichten angeht. 

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