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1 Begegnung im Dunkeln

Stiles schlug sein Herz bis zum Hals, als er die steilen Treppe in den Keller hinabstieg. Die einzige Helligkeit kam von den Lichtbändern an den Stufen, damit man nicht hinfiel und sich dabei auf dem Weg in den Orkus auch noch das Genick brach. Dennoch hielt Stiles sich auf seinem Weg nach unten lieber an dem kühlen, eisernen Handlauf fest.

Während die wummernde Technomusik von oben immer leiser wurde, je tiefer er stieg, wurde etwas anderes ihm immer deutlicher bewusst und das war ein ganz bestimmter Geruch.

Nein, wenn er es sich recht überlegte, dann war es nicht nur ein einziger Geruch, sondern ein ganzes Konglomerat von Aromen, welche hier zu einem einzigen verwirbelt wurden: Aftershave, Apfelshampoo, Imbissessen, Leder, Gummi, Moder, Stein, Metall, Schweiß und unleugbar auch noch andere Körperflüssigkeiten.

Gemeinsam mit der Wärme und der pulsierenden Energie, vor welcher die Luft hier unten nur so flirrte, machte es Stiles ein wenig schwindelig.

Noch war es nicht zu spät umzukehren und einfach oben noch eine Cola zu trinken, ein wenig zu tanzen und dann unverrichteter Dinge wieder nachhause zu fahren; feige, allein und mit intakter Jungfräulichkeit.

Stiles hatte eine ziemlich genaue Vorstellung, was sein Dad, oder auch Scott dazu sagen würden, wenn sie auch nur die leiseste Ahnung hätten, wo er steckte und was er hier heute Nacht vorhatte. Sie wären sich absolut einig darin, dass das mal wieder eine typische Stiles-Aktion war: Leichtsinnig, idiotisch, verantwortungslos und unüberlegt!

Und sie würden ihn ganz gewiss umbringen, wenn sie davon wüssten!

Genau darum hatte Stiles es ihnen auch nicht gesagt. Er war einfach in einen Bus nach L.A. gestiegen, um einen schwulen Nachtclub zu besuchen, von dem er im Netz gelesen hatte. Hier würde er vielleicht finden, wonach er suchte, denn er hatte es gründlich satt, sich wie ein unfickbarer Aussätziger zu fühlen!

Folgende Erfahrungen mit Intimität hatte Stiles bislang aufzuweisen:

Ein bisschen Geknutsche und Gefummel mit Scott, in der Nacht nach dessen vierzehntem Geburtstag, ehe sie beide betrunken in seinem Bett eingeschlafen waren.

Die beiden Freunde hatten anschließend nie wieder darüber gesprochen!

Dann mit sechzehn, hatte Lydia Martin sich dazu herabgelassen, mit ihm zum Winterball zu gehen, um ihren Freund Jackson zu ärgern, der sie nicht dazu eingeladen hatte hatte. Sie hatten eng getanzt, sich ein paarmal geküsst und hinterher im Auto hatte sie ihm erlaubt, ihre Brüste oberhalb der Kleidung anzufassen.

Irgendwie war das nicht so toll gewesen, wie er gehofft hatte.

Und dann war da noch letztes Jahr, als Danny Mahealani und er sich hinter der Sporthalle gegenseitig einen Hand-Job gegeben hatten.

Das Ganze war in drei Minuten vorüber gewesen.

Diese Bilanz war einfach nur erbärmlich!

Und so straffte Stiles nun seine Körperhaltung, nahm seinen Mut zusammen und trat ein in den Sündenpfuhl!

Die Mauern hier unten waren roh; unverputzter Ziegel, angeleuchtet von mehreren roten Strahlern, welche die einzige Lichtquelle darstellten.

Tja, man nannte es wohl nicht umsonst einen 'Darkroom'?

Es war voll hier, dutzende Kerle, viele von ihnen in schwarzes Leder, oder Latex gekleidet. Stiles hatte nicht damit gerechnet, dass hier so viele Leute sein würden. Im Grunde wusste er gar nicht recht, womit er eigentlich gerechnet hatte, aber dies hier war es jedenfalls nicht.

Er traute sich vorsichtig, sich umzuschauen. Hinten in einer Nische fiel sein Blick auf einen riesigen, breiten, behaarten Kerl, mit freiem Oberkörper und offener Hose, der mit halb geschlossenen Augen an einer Wand lehnte. Vor ihm kniete ein junger Mann in Stiles Alter und er... OH!

War es überhaupt in Ordnung, wenn Stiles da so hinschaute?

Andererseits konnte er auch nicht wegsehen. Zu gebannt war er von dem lustverzerrten Gesichtsausdruck des Älteren, von dessen Hand, welche ruhig und beinahe beschützend, oder wie zu einem Segen auf dem Hinterkopf des Knieenden lag und von den gierig saugenden Lippen des Jüngeren.

Irgendwann zwang sich Stiles schließlich doch noch wegzuschauen, denn vielleicht war es ja unhöflich, so zu starren? Er wusste es nicht, kannte die Etikette in dieser sozialen Situation nicht.

Er ließ also seinen Blick weiter schweifen, ohne irgendwo allzu lang zu verweilen. Damit war er wohl auf der sicheren Seite.

Hier schnellte eine Reitgerte zischend durch die Luft, um dann mit einem Klatschen auf einem weißen, blanken Arsch zu landen, dort schlüpften flinke Hände gierig in eine geöffnete Jeans. Keuchen, Stöhnen, Schmatzen, gehauchte Worte, oder hart ausgestoßene Befehle drangen an sein Ohr.

Stiles spürte ein Ziehen in seinem Unterleib und er fühlte, wie ihm langsam seine Jeans zu eng wurde.

Dann wurde ihm plötzlich etwas bewusst: Er war nicht der Einzige, der schaute! Er war kein unbeteiligter, unsichtbarer Beobachter, nein, er selbst wurde ebenso gesehen und die Blicke, welche ihn trafen waren hungrig, gierig und raubtierartig.

Und in diesem Moment gefiel ihm das!

Es bewirkte, dass er sich begehrenswert fühlte und so erwiderte er Blicke offen, ganz gleich ob die Typen, die ihn anstarrten ihm gefielen, oder nicht.

Anscheinend hatte er damit allerdings eine direkte Einladung ausgesprochen, denn nun pirschten sich einige dieser Männer an ihn heran und ehe Stiles es sich versah, war er von drei Seiten umzingelt.

Seine Stimmung kippte daraufhin sehr schnell und das Selbstvertrauen und die Zufriedenheit, welche er gerade noch verspürt hatte, wichen einem anderen, altvertrauten Gefühl.

Die Panik machte seine Fingerspitzen kalt und taub, machte seinen Atem flach und sein Herz sehr, sehr laut in seiner Brust.

Doch in diesem Moment entdeckte Stiles IHN!

Zwischen all den schwarz gekleideten Männern nahm er sich aus wie ein Leuchtfeuer, in seinem weißen, tief ausgeschnittenen T-Shirt über der breiten Brust und seiner hellblauen, an mehreren Stellen zerrissenen Jeans.

Er war vermutlich doppelt so alt wie Stiles selbst und sexy wie die Hölle!

Seine Haare waren dunkelblond und kurz, seine Augen blau und in ihrem Blick lagen Witz und Gerissenheit. Er lehnte gelassen an einer der Wände und betrachtete sich seelenruhig und mit einer gewissen Belustigung die Szene, in deren Mittelpunkt Stiles sich gerade befand; eine vor Schreck erstarrte kleine Unschuld aus der Kleinstadt, die versucht, sich nicht anmerken zu lassen, dass die fremden Hände an seiner Brust, seinem Arsch und seinem Schwanz ihn im Grunde zu Tode erschreckten,

Unwillkürlich setzte der Fremde sich nun in Bewegung und er kam geradewegs auf Stiles zu.

In seiner Furcht hielt Stiles sich an dem Blick dieser blauen Augen fest, die ihn irgendwie beruhigten. Dann war der Fremde bei ihm. Ohne Hast und allein mithilfe seiner unglaublichen, dominanten Präsenz schob er sich zwischen Stiles und die drei Männer, welche ihn eingekesselt hatten. Ohne groß darüber nachzudenken, schlang Stiles die Arme um den Fremden und die anderen Männer entfernten sich ein Stück. Es erinnerte beinahe an eine Tierdokumentation: Der Leitwolf jagte den, in der Hierarchie unter ihnen stehenden Artgenossen mühelos ihre Beute ab! Und Stiles, in diesem Szenario das zitternde, winzige Kaninchen, ließ sich widerstandslos rauben.

Der Fremde hatte offenbar ein Ziel vor Augen und hatte sich, mit Stiles im Schlepptau in Bewegung gesetzt. Sie hielten vor etwas, was Stiles bislang nur aus Pornos kannte; einem schwarz lackierten Holzkreuz, dass aussah, wie ein stehendes X, an welchem oben, unten und in der Mitte lederne Fesseln befestigt waren.

Stiles schluckte und blickte den Fremden fragend und mit riesigen Augen an. Dieser antwortete ihm mit einem Lächeln, welches das Kunststück fertigbrachte, gleichermaßen ermunternd und durchtrieben zu sein.

Stiles war klar, dass es keine Ausflüchte und kein Zurück mehr für ihn gab. Was immer nun geschehen sollte, würde auch geschehen.

Mittlerweile waren etliche der anwesenden Männer auf das Paar aufmerksam geworden und versammelten sich im Halbkreis um sie.

Na, toll! Sie würden also jede Menge Publikum haben!

Der gutaussehende Fremde griff nun, ohne zu fragen nach Stiles T-Shirt und zog es ihm kurzerhand über den Kopf. Als nächstes öffnete er ihm die Jeans und noch ehe Stiles es selbst ganz begriff, zog er sich völlig freiwillig erst die Turnschuhe aus, schob sich dann gleichzeitig Boxershorts und Jeans von den Hüften und stieg dann aus beidem heraus. Seine Kleidung lag zerknüllt am Boden und Stiles stand bis auf seine Socken vollkommen nackt in einem Raum voller Fremder und in seinem Inneren wechselten sich Panik, Geilheit und eine seltsame Traurigkeit beinahe sekündlich ab.

In was für eine Situation hatte er sich hier nur wieder gebracht?

Der Fremde bückte sich nach Stiles Kleidung, legte sie lose zusammen und räumte sie beiseite. Törichterweise hatte diese Geste in Stiles Augen beinahe etwas Ritterliches und er hätte sich sogar bedankt, wenn er gerade Herr über seine Stimmbänder gewesen wäre.

Nun wurde Stiles herumgedreht, mit dem Gesicht in Richtung der Andreaskreuzes und ohne Eile wand der Unbekannte ihm nun die ledernen Gurte um die Hand- und Fußgelenke und zuletzt um die schmale Taille und zurrte alles schön fest.

Gefangen!

Stiles spürte, wie sich ihm der Hals weiter zuschnürte und das Brennen hinter seinen Augen kündigte Tränen an. Es kostete ihn seine gesamte Selbstbeherrschung, jetzt nicht zu weinen. Stattdessen verrenkte er sich den Hals, um sich umzuschauen und zumindest zu sehen, was hinter ihm vor sich ging, um dadurch wenigstens ein klein wenig Kontrolle über die Situation zurückzugewinnen. Der Fremde ließ daraufhin sanft seine warmen Hände über seine gesamte Rückseite bis hinunter zu seinem Gesäß fahren:

„Vorsichtig bitte. Und mit Kondom!"

Stiles Stimme war kaum mehr, als ein Hauch, doch der Fremde hatte ihn gehört, nickte ganz leicht, öffnete seine eigene Hose und zauberte zugleich scheinbar aus dem Nichts ein Präservativ hervor, als sei er eine Art Magier in einem Varieté. Er öffnete die Packung mit den Zähnen und führte dann die Hand mit dem Gummi nach unten.

Stiles kniff in ängstlicher Erwartung die Augen zu, doch der sexuelle Angriff, den er jetzt erwartete blieb aus. Anstatt dessen zog sich der Unbekannte hinter ihm nun einen schwarzen Latexhandschuh über und drückte sich ein wenig Gleitmittel auf die Fingerspitzen.

Stiles spürte unerwartet weiche Küsse und sanfte Bisse in seinem Genick und stöhnte leise auf. Das nächste, was er fühlte waren Finger, die sich ihren Weg zwischen seine Arschbacken suchten und dann sanften Druck auf seinen Schließmuskel ausübten, ohne sofort zu versuchen, in ihn einzudringen. Stiles Stöhnen wurde lauter und mit einem Mal schwanden Angst, Zweifel und Traurigkeit einfach dahin, wie Zuckerwatte im Regen. In ihm erwachte die Gewissheit, dass er am richtigen Ort war und dass alles genau so war, wie es sein sollte!

Stiles begann sanft damit, seine Hüften zu bewegen, soweit es sein Taillengurt zuließ, um sich den Fingern entgegen zu drängen, wobei seine Erektion im Rhythmus seiner Bewegungen gleichzeitig immer wieder das sich langsam erwärmende Holz des Kreuzes streifte und ihn dadurch reizte. Stiles versuchte alles, was in seiner Macht stand, um die Finger, die seine Öffnung von außen massierten, in sich hinein zu manövrieren, doch der Fremde hatte es scheinbar nicht eilig:

„Oh, bitte!" flehte er irgendwann kläglich und da wurde er endlich erhört.

Als sich die Finger in ihn schoben, erstarrte Stiles zunächst. In ihm gab es doch viel weniger Platz, als er gedacht hatte. Zum Glück schien der Fremde hinter ihm das zu spüren und bewegte seine Finger zunächst gar nicht und begann dann ganz sanft, sie tiefer hineinzuschieben, wieder herauszuziehen und sie schließlich ein wenig zu spreizen:

„Benutze das nächste Mal einen Plug!" raunte der Unbekannte in seinen Nacken. Es klang ein wenig vorwurfsvoll.

Stiles hatte keine Ahnung, was er falsch gemacht hatte und was ein Plug sein sollte?

Schließlich wurden ihm die fremden Finger entzogen und noch ehe Stiles Zeit hatte, sie wirklich zu vermissen spürte er, wie sein unbekannter Liebhaber sich hinter ihm in Position brachte, die Spitze seines Schwanzes ansetzte und und sich dann langsam in ihn schob.

Die Typen, die um sie herumstanden pfiffen, grölten und gaben derbe Kommentare ab, die Stiles jedoch nicht verstand, weil er ganz und gar mit seinen eigenen körperlichen Empfindungen befasst war.

Er sog scharf Atemluft ein und verkrampfte sich, schüttelte heftig den Kopf, weil er gerade nicht imstande war etwas zu sagen, doch es tat weh und er wollte, dass es aufhörte:

„Sei ganz ruhig, Kleiner!" flüsterte der Fremde in sein Ohr und legte ihm warm und beruhigend eine Hand auf den Bauch: „Ich hab'dich!"

Und seltsamerweise beruhigte Stiles sich tatsächlich wieder etwas, lehnte sich mit dem Oberkörper ein wenig zurück, soweit es seine Fesseln zuließen, um Körperkontakt zu dem Fremden hinter ihm aufzunehmen und dann ließ er innerlich los. Es war ein bewusstes Sich-Fügen in sein Schicksal. Er hatte sich in diese Situation gebracht und es gab keinen Grund, sich nun dagegen zu wehren. Und kaum entspannte er sich, ließ auch der Schmerz beinahe vollständig nach.

Und als der Unbekannte nun damit begann, seine Hüfte zu bewegen und rhythmisch immer wieder in ihn zu stoßen, spürte Stiles nur noch ein leichtes Ziehen, welches sich mit anderen lustvollen Empfindungen zu einem Ganzen vereinte.

Er schloss die Augen, legte den Kopf zurück und vergaß. Er vergaß seine Angst, die fremden Kerle, die herumstanden und seinen nackten, gefesselten Körper, der gerade von einem Fremden gefickt wurde anstarrten. Er vergaß sogar jenen Mann, der sich in diesem Moment seines Körpers bemächtigt hatte.

Er konzentrierte sich allein auf die körperlichen Sensationen dieses Augenblicks; auf die Hitze, welche sie in seinem ganzen Körper ausbreitete, das angenehme Prickeln seiner Haut, das seine übererregten Nerven produzierten, auf die Sicherheit und Stabilität, welche ihm die Lederfesseln eigenartiger Weise verliehen, auf das Klatschen, welches die fremde Hüfte erzeugte, jedes Mal wenn sie gegen seinen eigenen Arsch stieß und auf seine Erregung, die wellenförmig war und mit jedem neuerlichen Anbranden größer wurde, bis sie sich ich schließlich in dem heftigsten Orgasmus entlud, den Stiles je verspürt hatte.

Er hatte die ganze Zeit über gestöhnt und es war ihm gleichgültig gewesen, was die Fremden um ihn herum darüber dachten, denn er würde wahrscheinlich niemanden von ihnen je wiedersehen. Im Kommen hatte er dann sogar recht laut zu Schreien begonnen, denn er konnte gar nicht anders. Nun hing Stiles Körper schlaff in den Fesseln. Die einzigen Muskeln, welche gerade tüchtig arbeiteten waren sein jagendes Herz und sein Beckenboden, welcher heftig kontrahierte und ihn eng machte.

Sein Liebhaber hatte innegehalten, doch warum zog er sich denn nicht aus ihm zurück?

„Kannst du noch?" raunte dieser nun in Stiles Nacken und beantworte damit seine unausgesprochene Frage.

Stiles war sich nicht sicher, dennoch nickte er zaghaft.

Der Fremde begann also wieder, sich zu bewegen, sanft zunächst, als würde er spüren, dass Stiles nach seinem Höhepunkt einen vorsichtigen Neustart brauchte, doch nach einer Weile wurden seine Stöße härter, schneller, unkoordinierter.

Es fühlte sich gut an, doch Stiles dachte nicht, dass er ein weiteres Mal kommen würde. Er war ein Ein-Orgasmus-Mann. Wenn er es sich selbst machte, wurde er hinterher meist müde und manchmal schlief er auch einfach ein. Diese Fortsetzung war daher nicht für ihn, sondern dafür, dass sein geduldiger fremder Liebhaber ebenfalls auf seine Kosten kam, sagte er sich.

Und dann kam Stiles ein zweites Mal, so unerwartet und einer Wucht, dass ihm kurz schwarz vor Augen wurde.

Doch diesmal war er nicht allein damit, denn der Unbekannte hinter ihm gab einen lustvollen, zufriedenen Laut von sich, sein Körper spannte sich kurz an und dann sackte er entspannt in sich zusammen und ließ sich gegen Stiles Rücken sinken.

Einen kurzen Moment verharrten sie auf diese Weise, doch dann zog sich der Fremde aus Stiles zurück, wurde das Kondom los, schloss seine Hose wieder und löste dann die Fesseln.

Mit wackligen Knien drehte sich Stiles zu ihm herum und blickte ihn an. Er wollte irgendwas sagen, oder tun, doch er hatte keine Ahnung, was das hätte sein sollen.

Der Fremde zwinkerte ihm zu, beugte sich zu ihm vor, küsste ihn auf die Wange und erklärte:

„Das war toll, Kleiner, ehrlich!"

Stiles erwiderte nichts, nickte zaghaft, wandte sich dann um, griff mit zittrigen Fingern nach seinen Kleidern und zog sich an.

Als er sich wieder herumdrehte, war der Fremde verschwunden.

Auch die Typen, die ihnen gerade noch zugeschaut hatten, waren jetzt mit anderen Dingen beschäftigt.

Stiles war nun wieder uninteressant.

Einen kurzen Augenblick lang wusste er nicht, was er mit sich anfangen sollte. Dann holte er tief Luft und lief so schnell wie möglich zur Treppe zurück, ohne tatsächlich zu rennen, um sich nicht die Blöße zu geben auszusehen, als sei er auf der Flucht. Er nahm zwei Stufen auf einmal und oben angekommen rannte er, kopflos wie er war, erst einmal in irgendeinen schnauzbärtigen Lederkerl, der so aussah, wie eine Zeichnung von 'Tom of Finland' und der ihn ein Arschloch nannte und ihn anbrüllte, er sollte doch aufpassen, wo er hinlief.

In einer anderen Nacht hätte Stiles sicherlich einen bissigen Spruch auf den Lippen gehabt, doch im Augenblick war er zu verwirrt und wollte einfach nur noch hier raus. Er stolperte durch den überfüllten Club auf die Tür zu und als er endlich draußen war, sog er gierig die kühle Nachtluft ein. Ohne ein Ziel vor Augen rannte er weiter und wurde auf dem Parkplatz beinahe von einem Auto erfasst. Das brachte ihn schließlich zur Besinnung.

Er war einfach zu aufgewühlt, also blieb er stehen, wo er war, lehnte sich an die Fahrertür eines parkenden Autos und rutschte langsam daran hinab, bis er schließlich auf dem Asphalt zum Sitzen kam.

Er ließ den Kopf auf die Knie sinken und ließ diesen Abend Revue passieren.

Was hatte er nur wieder angestellt?

Es war toll gewesen, solange es andauerte, doch jetzt schämte er sich in Grund und Boden, für das was er gerade zugelassen hatte und er fühlte sich unendlich allein! Er hatte herrliche Orgasmen gehabt und sein Hirn war geflutet von Oxytozin, dem berühmten Kuschelhormon, nur war da jetzt niemand der ihn hielt, niemand der ihn liebte!

Stiles weinte ein wenig.

Er war bloß eine schnelle Nummer gewesen und weiter nichts und auch wenn er sich nicht mehr hatte erhoffen können und es ja auch genau das gewesen war, worauf er es ursprünglich abgesehen hatte, fühlte es sich nun überhaupt nicht richtig an.

Er fühlte sich dreckig und noch weniger liebenswert, als zuvor.

„Na, Kleiner? Hast du noch nicht genug, oder?"

Die Stimme, die da einfach so ungefragt in seine düsteren Gedanken hinein quatschte, ließ Stiles heftig zusammenzucken.

Er hob den Kopf und natürlich stand vor ihm ausgerechnet sein unbekannter Liebhaber.

„Fuck! Ist das etwa deine Karre?" fragte Stiles kläglich, sprang hektisch wieder auf und wischte sie mit dem Ärmel über die feuchten Augen.

„Jupp. Der Wagen gehört mir." bestätigte der Fremde: „Heulst du etwa?"

Stiles schüttelte heftig den Kopf, doch seine Augen, diese miesen Verräter, entlarvten ihn als Lügner, indem sie sich erneut mit Tränen füllten.

Der Ältere lachte ein wenig, doch es klang nicht, als würde er ihn auslachen, sondern warm und freundlich. Er streckte Stiles ein Papiertaschentuch hin.

„Ach, Scheiße!" grummelte Stiles unglücklich vor sich hin, schnappte sich das Taschentuch, ohne Danke zu sagen, wie ein echte Göre und schnäuzte sich geräuschvoll die Nase.

„So eine Erfahrung kann heftig sein, was?" stellte der Unbekannte fest: „War es das erste Mal, dass du anonymen Sex hattest?"

Stiles zuckte nichtssagend mit den Schultern und der Ältere fuhr fort:

„Na wenigstens war es nicht der erste Sex überhaupt für dich, richtig?"

Stiles wurde knallrot und er versuchte, im Kragen seines T-Shirts zu verschwinden, oder sich sonst irgendwie unsichtbar zu machen.

Sein Gegenüber verstand, was los war und er lachte erneut:

„Verdammt! Im Ernst? Du warst noch Jungfrau? Und dann machst du gleich so etwas? Das nenn ich mal Todesverachtung! Du gefällst mir, Kleiner! Wie ist dein Name?"

Stiles sagte es ihm und der Fremde stellte sich ihm als Peter vor.

Und in diesem Moment machte es im Hirn des Jüngeren 'Klick', als sich das entscheidenden Puzzleteil in die entsprechende Stelle des Bildes fügte. Dieser Mann war ihm schon den ganzen Abend über bekannt vorgekommen, doch er hatte sich gesagt, dass er wahrscheinlich nur irgendjemandem ähnelte, doch nun, da der Namen gefallen war, dämmerte es ihm endlich:

„Ich kenne dich! Ich weiß, wer du bist! Du bist Peter Hale!" stellte er verblüfft fest.

Der auf diese Weise Überführte stöhnte theatralisch:

„Oh, Mann! Alle Welt meint mich zu kennen!"

„Nein, ich meine, ich weiß, dass du dieser Maler bist!" plapperte Stiles aufgeregt weiter: „Du bist einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart. Du bist mein Vorbild, Mann! Von dir stammt die 'Herzblut'-Serie! Die ist der Wahnsinn!"

Hierbei handelte es sich um eine ganze Serie von Gemälden, die Ende der Neunziger entstanden waren und die Peter Hale mit menschlichem Blut gemalt hatte. Jeder Kunstkritiker der etwas auf sich hielt, hatte damals Stellung zu diesen Werken genommen. Sie waren verrissen, oder in den Himmel gelobt worden. Die einen sahen darin eine bedeutende AIDS-Metapher und die anderen eine kraftvolle Aussage gegen Rassismus und Diskriminierung. Peter Hale war seither für die einen das Enfant Terrible der Kunstwelt und für die anderen so etwas wie ihr 'Rockstar'.

Und dieser Mann hatte ihn gerade gefickt.

„Und wieso kennt ein Junge in deinem Alter überhaupt meine frühen Werke?" wollte Peter wissen: „Vermutlich warst du damals doch noch gar nicht auf der Welt, richtig?"

„Kunst ist ALLES für mich. Ich werde nächstes Jahr ein Studium beginnen!" berichtete Stiles begeistert:

„Was für eine langweilige Zeitverschwendung!" stöhnte Peter: „Du willst fünf Jahre lang die Schulbank drücken, um dir von Kunstprofessoren mit sehr überschaubarem eigenem künstlerischen Talent erklären lassen, was Kunst ist, anstatt selbst welche zu erschaffen? Wozu? Ich selbst habe nicht einmal die Highschool abgeschlossen und dennoch hingen meine Werke bereits in sämtlichen großen Galerien der Welt, von Berlin über Sydney bis New York. Du bist nicht erst ein Künstler, wenn es auf irgendeinem Zertifikat steht. Kunst ist kein Handwerk, dass man erlernen kann. Sie ist entweder ein Teil von dir, oder sie ist es nicht!"

Stiles starrte den Älteren mit großen Augen an. Er hatte sich sein Zukunftsgebäude so mühsam errichtet und nun kam dieser Mann daher und schlug einfach mit dem Hammer darauf ein.

„Ach, nun schau nicht so, du Schäfchen! Du musst ja nicht auf mich hören. Ich bin schließlich bloß ein zynischer, alter Kerl, den du gerade erst kennengelernt hast." lachte Peter gutmütig: „Und was machen wir nun? Wollen wir die ganze Nacht hier herumstehen, oder kommst du mit zu mir?"

Idol hin oder her, Peter Hale war ein Fremder für Stiles und er besaß den äußerst zweifelhaften Ruf, ein sehr ausschweifendes Leben zu führen, also war es wohl das einzig Vernünftige, dieses Angebot auszuschlagen, richtig?

„Fein, ich habe nichts Besseres vor!" erwiderte Stiles selbstbewusst, als ginge er alle Tage mit fremden Männern nachhause und als sei absolut gar nichts dabei.

Peter öffnete für Stiles galant die Beifahrertür seines silbernen Mercedes und nahm dann selbst auf dem Fahrersitz Platz:

„Wie alt bist du eigentlich?" wollte er von dem Jüngeren wissen:

„Ich bin siebenundzwanzig." log Stiles, doch Peter durchschaute ihn sofort:

„In deinen Träumen vielleicht." kommentierte er:

„Zweiundzwanzig?" sagte Stiles, doch es klang eher wie eine Frage:

„Ist das hier ein Ratespiel? Nun sag mir doch einfach dein wahres Alter!" verlangte Peter.

Stiles seufzte schwer:

„Ich bin letzten Monat achtzehn geworden." bekannte er verlegen

„Na immerhin habe ich mich strafbar gemacht!" stellte Peter grinsend fest und richtete seinen Blick wieder auf die Straße.

„Wie alt bist du eigentlich? Vierzig, oder so?" fragte Stiles zurück, denn er fand , dass hier gleiches Recht für alle herrschen sollte.

Peter zog angewidert die Nase kraus:

„Vierzig? Sehe ich etwa aus wie VIERZIG? Also bis gerade eben mochte ich dich noch, Stiles!"

„Was ist schlimm an vierzig?" fragte Stiles ratlos:

„Vierzig ist ALT!" schimpfte Peter: „Und ich bin echt zu jung, um alt zu sein! Ich bin neununddreißig, und ich habe die feste Absicht, es auch noch viele Jahre lang zu bleiben!"

Stiles kicherte.

Nach etwa zwanzig Minuten kamen sie bei Peter zuhause an. Dies sei nur seine Zweitwohnung und sein Haus in New York sei viel schöner, entschuldigte sich Peter für sein schäbiges Hundertzwanzig-Quatratmeter-Luxusappartment, in welchem locker Stiles gesamtes Elternhaus Platz gehabt hätte:

„Verstehe!" behauptete Stiles augenrollend.

Er versuchte nicht allzu beeindruckt auszusehen, als er, ohne zu fragen, durch sämtliche Räume lief, um sich alles genauestens anzuschauen. Peter ließ ihn gewähren und hatte ihnen beiden in der Zwischenzeit einen Martini eingeschenkt.

Vernünftige Achtzehnjährige nahmen wohl nicht unbedingt Getränke von fremden Männern an, mit denen sie allein in deren Wohnung waren. Schließlich hätte Peter ihm sonst etwas in seinen Drink kippen können.

Stiles schnappte sich das Glas und stürzte es in einem Zug herunter.

Peter grinste.

Dann deutete er auf die Hand des Jüngeren und er wollte wissen:

„Was hast du denn da?"

Stiles hatte aus Peters Atelier einen Block und einige Graphitstifte in unterschiedliches Stärken mitgehen lassen:

„Ich werde dich jetzt zeichnen!" bestimmte der Jüngere:

„Ach was?" erwiderte Peter amüsiert: „Also das glaube ich kaum!"

„Stell dich nicht so an!" forderte Stiles und tatsächlich ließ sich Peter nun brav auf das Sofa nieder, um Modell zu sitzen.

Stiles hockte sich ihm gegenüber im Schneidersitz in einen Sessel und begann ein paar flüchtige Skizzen von Peter anzufertigen. Dann forderte er:

„Und nun zieh' dich aus!"

„Du bist ganz schön frech, weißt du das?" lachte Peter: „Warum sollte ich das tun?"

„Na weil es fair ist!" erwiderte Stiles schulterzuckend: „Du hast mich schließlich auch schon nackt gesehen! Nun mach' schon!"

„Also gut!" erwiderte Peter, erhob sich und ließ dann die Hüllen fallen.

Peter war einer jener Menschen, für die es scheinbar keinen Unterschied machte, ob sie nackt oder angezogen waren.

Was für ein Selbstbewusstsein?

Aber es war ja auch kein Wunder, bei diesem Körper!

Stiles leckte sich unbewusst die Lippen.

Dann rief er sich innerlich zur Ordnung, bemühte sich, sein Motiv ein wenig sachlicher zu betrachten, machte sich wieder ans Werk und ignorierte den intensiven Blick, den sein Gegenüber auf ihn richtete

Peter wechselte ein paar mal die Pose und Stiles fertigte fleißig Skizzen an, bis sein Modell irgendwann maulte:

„Verdammt, ist das langweilig. Jetzt ist Schluss damit. Lass mich die Bilder sehen!"

Er spazierte geradewegs auf Stiles zu, machte es sich auf dessen Schoss bequem und schnappte sich den Block aus seinen Händen. Er betrachtete aufmerksam Zeichnung um Zeichnung und urteilte dann:

„Die sind wirklich gut!" Grinsend fügte er hinzu:

„Aber eines möchte ich klarstellen: Mein Schwanz ist größer!"

„Und ich fand, ich habe dir sogar noch geschmeichelt!" erwiderte Stiles und gab ein freches, kleines Lachen von sich.

Daraufhin griff Peter in sein Haar, nicht eben sanft und zwang Stiles so, zu ihm aufzusehen. Eine Weile war der Jüngere sich nicht sicher, was nun geschehen würde, auch wenn er keine Angst verspürte, bis Peter ihn schließlich tief und leidenschaftlich küsste.

Noch nie war Stiles so geküsst worden. Ihm blieb wortwörtlich die Luft weg, sein Herz galoppierte und all sein Blut schien sich in seiner Mitte zu sammeln, als er spürte, wie er hart wurde.

Irgendwann beendete Peter den Kuss so unvermutet, wie er begonnen hatte und erklärte:

„Ich schätze, du wirst dir meinen Schwanz noch einmal ganz genau anschauen müssen, bis du ihn richtig zu würdigen weißt. Lust auf eine zweite Runde?"

„Warum nicht?" erwiderte Stiles betont lässig: „Aber die Fesseln lassen wir dieses Mal weg. Und ich liege oben!"

Er zog Peter hinter sich her, in dessen Schlafzimmer.

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