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Schleichende Veränderungen

Irgendwann hatte sein Zittern ein Ende gefunden und er lauschte Caras Atem, der ihn ein wenig in seinem Nackenfell kitzelte. Aber er nahm dieses Kitzeln in Kauf, er wollte sich nicht aus Caras Griff entwinden und fürchtete zu sehr, dass er dann wieder die Kontrolle verlieren würde. Sein Wolf brummte bei ihrem Streicheln leicht, wäre er eine Katze gewesen, er hätte wohl geschnurrt. Doch er hatte nicht das Gefühl, dass sie ihn im Moment von oben herab als Tier behandelte, sondern dass er noch immer Miles für sie war, auch wenn sie es nicht aussprach. Aber es ließ sich nicht leugnen, dass seine Instinkte in dieser Form die Überhand über ihn hatten. Diese Instinkte verleiteten ihn auch dazu nach einer Weile seinen Kopf zurückzulegen, bis er mit seiner Schnauze ihr Gesicht erreichen konnte und dieses dankbar mit seiner Zunge abzuschlecken. Es stand außer Frage, dass er dies als Mensch niemals getan hätte.

Die Vampirkönigin verzog etwas angewidert ihre Lippen und versuchte seiner Zunge zu entgehen, doch als er hartnäckig blieb und auch noch freudig anfing mit dem Schwanz zu wedeln, begann sie sogar zu lachen. Miles Wolf kommentierte dies mit einem aufgeregten Fiepen. Vergessen war seine Unruhe und seine Gedanken um Benjamin, Cara war es gelungen ihn aus diesen zu befreien und deshalb rappelte er sich nach einer Weile auch wieder auf und löste sich von ihrem Gesicht. Sie folgte ihm, stand auf und beugte sich dann noch einmal zu ihm, um sanft über sein Ohr zu fahren. Sie lächelte. So wie er sie noch nie hatte lächeln sehen und wenn er sich nicht täuschte, glänzten ihre Augen verräterisch. Etwas, was ihn winseln ließ.

„Ich wünschte, man würde dich öfter so sehen", flüsterte sie ihm zu, „Ich mag diese Seite an dir. Sie steht dir so viel besser als deine Traurigkeit. Glaub mir Miles, ich werde es dir immer wieder sagen, das Leben ist zu kurz, um Dinge zu bereuen, die nicht in der eigenen Schuld liegen. Selbst die Ewigkeit ist zu kurz, um für immer jemandem nachzutrauern. Das macht sie nicht wieder lebendig."

In ihrer Stimme schwang ein Schmerz mit, der Miles erstarren ließ und er fragte sich, ob sie noch von ihm sprach oder viel mehr von sich. Er wusste zu wenig von ihr, um dies einzuschätzen und es war das erste Mal, dass er gerne mehr über sie erfahren hätte. Nur war es ihm in dieser Form unmöglich Fragen zu stellen und irgendwie hatte er das Gefühl, dass sie genau aus diesem Grund jetzt diese Worte an ihn gerichtet hatte. Und er fing an, ihr ein wenig zu glauben. Egal was er tun würde, es würde Benjamin nicht wieder lebendig machen. Das einzusehen fiel ihm schwer. Aber es war nötig. Er sah hinaus auf den See, an dem sich Tobias einst beinahe das Leben genommen hätte. Der Omega war damals am Ende gewesen und Miles fragte sich, ob er sich genauso gefühlt hatte, wie er selbst, ob es dieselbe beklemmende Leere gewesen war, die ihn so weit getrieben hatte. Zum Glück hatte sich Elijah als Retter in der Not erwiesen. Vielleicht war Cara seine. Vielleicht würde es für ihn auch wieder bergauf gehen, wie es bei Tobias geschehen war. Vielleicht wartete irgendwo wieder so etwas wie Lebensfreude auf ihn.

Vorsichtig schmiegte er sich Caras Hand entgegen, bis sie sie zurückzog und ihm einfach nur entgegensah. Ihre Augen waren wieder ganz normal und wunderschön. Das war ihm zuvor noch nicht aufgefallen, doch das intensive Grün hatte einen natürlichen Glanz inne, den man nur bewundern konnte. Ohne den Hass, den er normalerweise für sie empfand und der in den Hintergrund gerückt war, weil sie ihm gefolgt war und ihn getröstet hatte, erschien sie ihm in einem neuen Bild. Nur wusste er noch nicht, was er davon halten sollte. Ihre Haare, die ein wenig im Wind wehten, erinnerten ihn nicht mehr an rote Teufelskrallen, die nach ihm greifen wollten, sondern an ein schillerndes Flammenmeer, das ihn faszinierend in seinen Bann zog, bis einige Strähnen seine empfindliche Nase streiften und ihm ein Niesen entlockten.

„Tut mir leid", sagte Cara schnell, die trotz dessen zu kichern begann, als sein Niesen seinen Körper zum Zusammenzucken brachte. Dafür warf er ihr einen äußert bösen und eingeschnappten Wolfsblick, der ihr Kichern nur noch verstärkte. Als sie sich wieder fing und er schmollend seine Rute sinken ließ, wandte sie sich wieder der Richtung des Dorfes zu.

„Wir sollten zurück. Nachher denkt Elijah noch, dass ich dich entführt habe und ich habe seine und Tobias Nerven schon genug strapaziert." Und seine. Aber die vergaß sie natürlich aufzuzählen.

Die Standpauke dafür würde warten müssen, bis er sich zurück verwandelt hatte, also blieb ihm nichts anderes übrig, als ihr stumm zu folgen, auch wenn er zugeben musste, dass ihre Nähe nun deutlich angenehmer war und er sich auf dem Rückweg ertappte, wie er sich ihre Hand zurück in seinem Fell wünschte. Das würde allerdings sein Geheimnis bleiben, er hatte immerhin einen Ruf zu verlieren. Er war Miles, der starke und unnachgiebige Beta, kein um Aufmerksamkeit heischender Welpe. Als sie den Garten erreichten, erwartete sie bereits ein aufgelöster Sam.

„Du warst plötzlich weg!", schrie dieser und zeigte hysterisch auf Miles, der bloß mit den Zähnen knirschte und seine Ohren genervt zurück in den Nacken legte, „Dein Geruch hat sich auf einmal entfernt und niemand wusste, wo du bist. Tobias und ich haben dich überall gesucht!"

Das sah Sam ähnlich. Natürlich hatte er trotz aller Aufforderungen nicht aufgehört, sich Sorgen zu machen. Miles kam sich vor wie ein Kleinkind, das seinen Eltern entlaufen war. Er wollte sich schon aufregen und seine kurz aufgewallte positive Stimmung vergessen, da ergriff Cara das Wort.

„Sam, er darf sich wieder frei bewegen und ist geheilt, also tu nicht so, als dürfe er nicht tun und lassen, was er will. Miles und ich wollten nur kurz an den See und nicht durchbrennen, also ruhig Blut. Du musst es wirklich lassen, ihn so zu bemuttern, sonst springt er dir früher oder später an die Kehle."

Definitiv. Dazu fehlte nicht mehr viel. Aber Caras Worte schienen ihre Wirkung zu haben, vielleicht weil es einmal nicht Miles selbst war, der sie aussprach. Er rechnete es der Vampirkönigin hoch an, dass sie für ihn Partei ergriffen und ihn verteidigt hatte, wo sie doch genau wusste, wie labil er im Moment war und Sams Befürchtungen schon ihre Berechtigung hatten. Sie war auf seiner Seite und das erstaunte ihn, auch wenn er es noch nicht so recht glauben konnte. Sam sah indes beschämt zu Boden.

„Es tut mir leid", entfloh es ihm kleinlaut, „Ich hätte nicht gedacht, dass ihr beide einen Ausflug unternehmt, wo ihr euch doch nicht leiden könnte. Als ich mir vorstellte, wie Miles allein unterwegs ist und ihm etwas passiert, bin ich durchgedreht. Elijah hätte mich auf der Stelle rausgeworfen. Was wolltet ihr überhaupt am See?"

Miles wäre an seiner Stelle genauso misstrauisch geworden. Bis vor wenigen Minuten hätte er sich auch niemals vorstellen können, allein mit Cara unterwegs zu sein, geschweige denn sich von ihr streicheln zu lassen.

„Das ist ja wohl unsere Sache", erwiderte Cara harsch, „Und hör auf, dir ständig wegen Elijah einen Kopf zu machen. Auch wenn er manchmal streng tut, so sieht doch jeder Blinde, dass er dir niemals auch nur ein Haar krümmen würde, das würde er Tobias nicht antun."

Sam wurde falls möglich noch beschämter und murmelte noch eine Entschuldigung vor sich hin, bevor er den Rückzug antrat und Cara und Miles zurückblieben. Unschlüssig standen sie bei einander, irgendwie nicht in der Lage, sich von einander zu trennen. Unangenehm berührt, verlagerte Miles sein Gewicht hin und her, bemüht, sich nicht wie eine Katze um ihre Beine zu schmiegen, damit sie wieder jene magische Stelle hinter seinem Ohr kraulte.

„Ich sollte dann mal", sagte Cara leise und errötete sogar ein wenig, bevor sie sich eilig zum Gehen wandte und ihn wie bestellt und nicht abgeholt, zurückließ. Was auch immer heute zwischen ihnen passiert war, Miles wusste nicht, ob er es für gut oder schlecht befinden sollte. Aber als er zurück in seinem Zimmer und menschlichen Körper war und sich gedankenverloren unter die Dusche stellte, erschien die Einsamkeit mit einem Mal nicht mehr drückend. Auch nicht, als er sich später mit einem Handtuch in der Hand im Spiegel entgegenblickte. Er konnte sich nach einer langen Zeit wieder ansehen, ohne sich zu hassen.

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So langsam kommt alles ins Rollen und doch bleibt Cara noch ein verschlossenes Buch. Was ihr wohl in der Vergangenheit widerfahren ist?


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