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Ein neues Familienmitglied

Nats Begeisterung hielt sich wie erwartet in Grenzen. Der Gamma war immer noch nicht ausgenüchtert, als Miles ihn einsammelte und dies änderte sich auch während ihres ersten Tagesmarsches nicht. Stattdessen lief er unsicher neben Miles her, der sich alle Mühe gab stets im richtigen Moment nach Nats Schultern zu greifen, um ihn davor zu bewahren zu stürzen. Zum Glück war am zweiten Tag ihrer Reise sämtlicher Restalkohol aus ihren Körpern verschwunden, aber ihre Stimmung wollte sich nicht bessern, da die Wolken sich zuzogen und schon bald ein Regen einsetzte, der für den Rest ihres Weges kein Ende mehr fand. Jedes Lager, das sie errichteten, war binnen weniger Minuten völlig durchnässt und auch ihre Kleidung wollte nicht mehr trocken, sondern klebte auf ihrer Haut. Es war nur ein geringer Trost, dass sie sich dank ihres natürlichen Immunsystems wahrscheinlich nicht erkälten würden.

Als sie das Dorf der Urhexen endlich erreichten, war Miles nur froh, dass die Wächterin, von der ihm Elijah bereits erzählt hatte, sie ohne größere Probleme einließ. Wie sich herausstellte, waren die Hexen einfach nur dankbar den Krieg beendet zu wissen und Namaya begierig zu hören, wie es Elijah und Tobias ergangen war. Während Nat sich in der Zeit bei den Hexen also von diesen großzügig durchfüttern ließ, blieb das Erzählen Miles überlassen. Irgendwann war ihm schon schwindelig vor lauter Liebesgeschichten, aber wann immer er aufhörte oder versuchte das Thema zu wechseln, fing er sich einen düsteren Blick Namayas ein, der ihn fürchten ließ, die Hexe würde ihn verzaubern, wenn er ihr nicht das gab, was sie von ihm wollte. Also ergab er sich seinem Schicksal und berichtete von Tobias und Elijahs Glück. In der Zwischenzeit hatte sich draußen aus dem Regen ein Sturm entwickelt, der es ihnen vorerst unmöglich machte, mit den begehrten Kräutern zurückzukehren. Es galt also abzuwarten. Und natürlich weiter zu erzählen. Nat hatte derweil ein gutes Verhältnis zu den Hexen aufgebaut, ließ sich von diesen bemuttern und von Namaya sogar durch die Haare wuscheln, als sei er ein Hund. Es fehlte nicht mehr viel, bis er sicherlich auf die Kommandos Sitz und Platz gehorchen würde, wenn die Hexen ihm nur etwas von ihrem köstlichen Eintopf als Belohnung anbieten würden.

Miles hingegen fühlte sich urlaubsreif. Nicht, dass Elijah ihm diesen geben würde, aber die Vorstellung eine Woche einsam auf einer Insel zu verbringen, gewann mehr und mehr an Reiz. Insbesondere als der Sturm nicht aufhören wollte zu wüten und sie tagelang bei den Hexen festsaßen. Der Beta ertappte sich dabei, wie er aus den Fenstern hinaus starrte und den Regen innerlich anflehte aufzuhören, doch sein Flehen wurde erst spät erhöht. Nat war zu diesem Zeitpunkt schon so weit, dass man ihm ansehen konnte, dass er bereits Speck angesetzt hatte und Miles an dem Punkt an dem er sich beinahe ein Floß gebaut hätte, um so nach Hause zu gelangen. Er würde es keinen Tag länger in den beengten, nach Kräutern und Moosen riechenden und stickigen Hütten der Urhexen aushalten. Mittlerweile waren die Vampire gewiss schon von alleine ausgenüchtert und Elijah würde ihm wieder eine seiner berüchtigten Predigten darüber halten, was Miles dieses Mal wieder falsch gemacht hatte. Alles in allem war seine Stimmung also großartig, als sie den Hexen den Rücken kehrten und die Aussicht, sich zuhause mit Cara auseinandersetzen zu müssen, machte es nicht besser.

Trotz des besser gewordenen Wetters brauchten sie für ihren Rückweg dieselbe Zeit wie für ihren Hinweg, was Miles auf Nats aktuellen Trainingszustand schob. Der Gamma pfiff aus dem letzten Loch, als sie ihr gewohntes Territorium erreichten und verabschiedete sich auf sein Zimmer, kaum dass sie das Rudelhaus erreicht hatten. Demnach war es an Miles Elijah von ihrer Rückkehr zu berichten und ihm die Kräuter zu überbringen. Noch bevor er den Wohnraum betrat, konnte er laute Stimmen hinter der Tür vernehmen, was ihn ungläubig innehalten ließ, bevor er vorsichtig die Klinke herunterdrückte und hineinging. Chaos war wohl das erste Wort, was ihm dabei unwillkürlich durch den Kopf ging. Über den gesamten Esstisch war Pergament ausgebreitet, um das sich alle herumgesetzt hatten, überall ruhten kleine Schälchen mit Malfarbe und am Kopf des Tisches thronte ein kleiner Junge, bei dem es sich um Nicholas handelte. Nicholas tunkte gerade einen Pinsel konzentriert in eines der Schälchen und setzte diesen auf dem Pergament an, dabei war er jedoch etwas zu schnell vorgegangen und rutschte ab, so dass Miles sich mit einem Hechtsprung zur Seite retten musste, um nicht von der blauen Farbe getroffen zu werden.

„Was zum Teufel?!", entfuhr es dem Beta überrascht. In all seinen Lebensjahren war es nur einmal vorgekommen, dass sich ein gewöhnlicher Mensch in das Rudelhaus verlaufen hatte. Treffen zwischen den Dorfbewohnern und Elijah fanden grundsätzlich im Dorf statt und es war ein unausgesprochenes Gesetz, dass das Rudelhaus den Werwölfen und anderen übernatürlichen Wesen vorbehalten war. Die Ausnahme war damals schon Nicholas gewesen, der sich dem Rudelhaus genähert hatte, um herauszufinden, wie es seinem Retter, dem lieben Tobias, ergangen war.

„Entschuldigung", fiepte ihm jener Junge wie ein bedröppelter Welpe zu und Tobias Knurren in Miles Richtung hatte eindeutig etwas von einer besorgten Mutter.

Der Beta blinzelte heftig in der Hoffnung, dass er vielleicht nur halluzinierte. Er traute den Urhexen definitiv zu, ihm etwas untergemischt zu haben, doch weder Nicholas noch die Farbschälchen verschwanden. Er war zu überrascht, als dass er Nicholas antworten konnte.

„Ach Miles, du bist zurück", bemerkte Elijah lächelnd, außer ihm, Nicholas und Tobias befanden sich noch Cara, Cassandra und Sam am Tisch. Das Strahlen auf ihren Gesichtern ließ darauf schließen, dass sie sich vor seinem Eintreffen herrlich amüsiert hatten. „Ehrlich gesagt, hatten wir früher mit dir gerechnet."

„Es ist ein Sturm aufgezogen, wir konnten nicht früher los", antwortete Miles langsam, noch nicht in der Lage ganz zu verstehen, was sich vor seinen Augen abspielte, aber immerhin entspannte sich Tobias wieder und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Ein angespannter Omega, hätte zwei aufgebrachte weiße Wölfe und einen wütenden Alpha bedeutet. Eine Konstellation, die es möglichst zu umgehen hieß.

„In eurer Abwesenheit haben sich die meisten Vampire bereits erholt", informierte ihn Cassandra ruhig, wie er es schon geahnt hatte, „aber ein paar kämpfen noch mit den Nachfolgen, also vielen Dank, für deine Mühen, Miles." Damit erhob sich die Hexe und hielt ihm ihre Handflächen entgegen, in die er die mitgebrachten Kräuter legte, bevor sich Cassandra mit einem sanften Kopfnicken aus der Runde verabschiedete.

„Erklärt mir dann noch jemand, was das hier ist?", fragte der Beta, kaum dass er sich gefangen und Cassandra den Raum verlassen hatte und deutete dabei auf die Anwesenden.

„Wir waren gerade dabei zu malen", antwortete Tobias, als sei es das Natürlichste auf der Welt, „Nicholas wollte den See hinter dem Dorf malen, weil er ihn so schön findet."

„Ohja!", rief Nicholas erfreut aus, „Der See hat so tolle Seerosen, im Sommer kann man stundenlang in ihm baden und wenn der Winter kommt, Schlittschuh laufen. Er ist mein Lieblingsort." Die Stimme des Jungen erhielt etwas Verträumtes, wenn er über den See sprach und doch erklärte sich für Miles gerade gar nichts. Elijah bemerkte dies mit einem Schmunzeln und klopfte auf den nun freigewordenen Stuhl neben sich. Eine Einladung, die Miles nur zögerlich annahm, während sich Tobias und Nicholas wieder ganz dem Pergament zuwandte und Cara sie dabei still beobachtete. Dass ihr Blick hin und wieder auch flüchtig an Miles hängen blieb, entging diesem nicht.

„Also?", hakte er nach, kaum dass er saß.

„Tobias und ich haben Nicholas in deiner Abwesenheit im Dorf getroffen. Er machte einen traurigen Eindruck und wie wir erfahren haben, ist es ihm nach seiner Rettung sehr schwergefallen Anschluss zu finden. Die Familie, bei der er einen Unterschlupf gefunden hatte, hat bereits 4 Kinder und konnte Nicholas nicht viel Aufmerksamkeit schenken. Wir haben etwas Zeit mit ihm verbracht, bis er uns gefragt hat, ob er nicht bei uns leben könnte. Er hat eine besondere Verbindung zu Tobias. Verständlich bei dem, was sie verbindet. Also stimmten wir seinem Wunsch zu", fasste Elijah das Geschehene zusammen.

„Ihr habt ihn adoptiert?", fragte Miles ungläubig. Er war doch nur gerade einmal zwei Wochen weggewesen. „Ein Menschenkind?"

Tobias grummelte missmutig. „Er hat einen Namen, Miles."

„Wir haben noch nie Menschen auf lange Zeit im Rudelhaus geduldet", sagte dieser unbeirrt zu Elijah. Besagter Alpha zuckte nur mit den Schultern.

„Zeiten ändern sich. Nicholas ist hier glücklich und wir sind es mit ihm. Ich bin mir sicher, dass er dir auch noch ans Herz wachsen wird. Außerdem war es Tobias ein inniger Wunsch, den Jungen bei sich zu wissen. Wie könnte ich ihm diesen abschlagen?", seine Mundwinkel zuckten und drohten jenes liebesduselige Lächeln anzunehmen, welches nur Tobias bei Elijah hervorzurufen vermochte. Der Beta wandte bloß seinen Kopf ab. Zu innig war der Blickwechsel zwischen den beiden, er fühlte sich neben ihnen wie ein Fremder und ob bewusst oder unbewusst, sie taten nichts dafür, dass es besser wurde. Miles wusste, dass er sich das Diskutieren sparen konnte. Ein Zwei zu Eins Match würde er nicht überstehen, es hätte genauso viel Sinn mit einer Wand zu sprechen. Aber es schmerzte. Weil er genau wie das Liebespaar ein Bewohner dieses Hauses war und nicht gefragt worden war, wie er sich damit fühlen würde. Er hatte noch nie einen besonders guten Draht zu Kindern gehabt. Er empfand die meisten als nervig oder wusste nicht mit ihnen umzugehen, weil sie so zerbrechlich aussahen. Nie hätte er zugestimmt, Nicholas in das Rudelhaus einziehen zu lassen, doch Tobias Wünsche hatten seit einiger Zeit mehr Gewicht als seine. Er fühlte sich verletzt und er wusste, dass es ihm nicht gelang dies zu verbergen, weil Caras Augen wieder auf ihn gefallen waren und ihn wissend musterten.

Apropos Cara. Die Spannung zwischen ihnen war greifbar, genauso wie die Abneigung, die sie ihm gegenüber noch immer ausstrahlte, wenn auch nicht mehr so stark. Miles hatte gehofft, diesen Moment noch etwas aufschieben zu können, aber zum einen wollte er dem Liebespaar mit seinem adoptierten Künstler-Nachwuchs entgehen und zum anderen wollte er endlich mit der Vampirkönigin sprechen.

„Wenn das so ist, lasse ich euch mal etwas Familienzeit. Aber wehe der Kleine verirrt sich in mein Zimmer und malt meine Wände an", brummte er, bevor seine Stimme einen Hauch sanfter wurde, „Cara, hättest du vielleicht kurz Zeit, um mit mir in den Garten zu gehen?"

Wie auf Kommando löste sich Tobias von Nicholas Anblick und starrte zu Cara, sie fing seinen Blick auf und für einen Moment sah es so aus, als würden sie ein stilles Gespräch führen, welches Cara unsicher und Tobias mit einem Stirnrunzeln zurückließ. Wie Miles es liebte, nicht im Bilde zu sein. Elijahs aufeinandergepresste Lippen ließen wenig Hoffnung, dass der Alpha ihm einen Tipp geben würde, was das Spektakel zu bedeuten hatte. Er würde es wohl selbst herausfinden müssen.

„Natürlich", murmelte Cara schließlich zögerlich, was ihn stutzig machte, schließlich war dies so gar nicht typisch für sie. Sie wirkte wie ausgewechselt. Nachdenklich ging er mit ihr in den Garten, wo sie ein Stückchen neben Benjamins Grab zum Stehen kamen. Die Vampirkönigin hatte die Arme verschränkt und sah zu Boden, während der Wind ihr flammendrotes Haar in voller Pracht präsentierte. Doch es konnte Miles nicht davon ablenken, dass etwas nicht stimmte, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war, denn seit er sie kannte, hatte er Cara noch nie so gesehen. Er hätte lügen müssen, um zu sagen, dass er nichts Böses ahnte.

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Miles freut sich also über Nicholas. Nicht. Aber wer will es ihm verdenken? :/ Während Elijah und Tobias glücklich sind, sieht er sich mit einer ausgewechselten Cara konfrontiert. Was sie wohl dazu bringt, sich so zu verhalten?


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