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~34~

Es fühlt sich seltsam an, mit David zurück zu meinem Wohnblock zu laufen und nicht einfach nach oben zu gehen, sondern in sein Auto zu steigen. Den ganzen Weg über haben wir kaum miteinander gesprochen, und auch jetzt, während er uns durch die Innenstadt fährt, herrscht eine unangenehme Stille. Ehrlich gesagt wüsste ich aber auch nicht, worüber wir reden sollten. Es reicht vollkommen, dass ich trotz meiner Proteste in seine Jacke gehüllt bin.

Im Hintergrund läuft der Radiosender, den wir auch in Piets Bar hören. Abends spielt er hauptsächlich Musik, ohne viel Geplapper dazwischen – das ist eigentlich ganz angenehm. Doch gerade läuft das Lied ›Over‹ von Clock Clock und macht mich langsam wahnsinnig. Ohne groß nachzudenken, strecke ich meine Hand aus und drehe den Regler, bis es verstummt.

Als ich sehe, wie David schmunzelt, beiße ich mir auf die Lippe. Gleichzeitig frage ich mich, warum ich wegen eines blöden Liedes so verletzlich reagiere.

Nach einer Weile halte ich die Stille nicht mehr aus und drehe das Radio wieder laut auf. Doch auch der Song ›Welcome to Wonderland‹ von Anson Seabra bringt keine Besserung. Was ist nur los heute? Will das Universum mich etwa immer noch verarschen?

Gerade als wir in Saschas Straße einbiegen, beginnt ›Perfect‹ von Ed Sheeran. Frustriert springe ich aus dem Auto, nachdem David angehalten hat, knalle grummelnd die Tür zu und stapfe mehrere Schritte die Auffahrt runter.

Auch er steigt aus. »Gegen Kuschelsongs bist du also genauso allergisch wie gegen Romanzen?«, fragt er, während ich mich langsam zu ihm umdrehe. In seiner Stimme schwingt ein Lachen mit und sein unverhohlenes Grinsen nervt mich. Ich verschränke die Arme vor der Brust, während er sich lässig gegen die Motorhaube lehnt.

»Nein ...«, antworte ich schließlich, »aber so viele hintereinander müssen echt nicht sein.«

Er nickt gemächlich, aber ich bezweifle, dass er wirklich versteht, was ich meine. Also wende ich meinen Blick ab und betrachte das Haus hinter ihm. Was mache ich hier eigentlich? Warum habe ich mich darauf eingelassen? Ich kann doch nicht einfach reinspazieren, als würde ich hier wohnen! Was ist, wenn ...?

»Alles okay, Jam?«

Ich nicke abwesend und starre weiterhin auf die Eingangstür, als würde sie sich jeden Moment magisch öffnen. Was mache ich, wenn Manja nicht einverstanden ist? Ich glaube zwar nicht, dass sie grundsätzlich etwas gegen mich hat, aber beim letzten Mal wirkte sie nicht gerade glücklich.

»Willst du nicht reingehen?«

Vorsichtig schaue ich zurück zu David. Er hebt eine Augenbraue und lächelt mich ermutigend an – was sich immer noch falsch anfühlt. Außerdem kommt es mir, eingehüllt in seinen Geruch, so vor, als stünde er direkt vor mir, was meine Nervosität nur noch verstärkt. Warum ist er überhaupt mit mir hier? Warum tut er sich das an? Ich habe mich ihm gegenüber wirklich schrecklich verhalten.

Nicht, dass er es anders verdient hätte. Oder vielleicht doch? Oh Gott, meine eigenen Gedanken verwirren mich!

»Ich trau' mich nicht ...«, gestehe ich leise, sehe an seinem Gesichtsausdruck aber, dass er mich gehört hat.

»Hast du Angst vor Saschas Oma?«

Sofort nicke ich, erst dann dringen seine Worte richtig zu mir durch. Irritiert blinzele ich mehrmals und kaue auf meiner Unterlippe. »Woher ...«, beginne ich und atme tief ein. Irgendwie will ich es wissen, aber gleichzeitig auch nicht. »Woher ... ähm ...«

»Sascha und ich uns kennen?«

Wieder nicke ich und reibe mir über die Arme. Mein Blick wandert zum Boden, ein unangenehmes Gefühl breitet sich in mir aus. Ich weiß jedoch nicht genau, warum das so ist. Vor ein paar Stunden habe ich es geschafft, halbwegs ungezwungen mit ihm zu reden und jetzt überlege ich jedes Wort sorgfältig. In meinem Kopf herrscht das reinste Chaos – ebenso in meinen Emotionen. Alles fühlt sich wie eine Achterbahnfahrt an und ich kann nichts dagegen tun. Es ist, als würde ich neben mir stehen und nur zuschauen können.

»Wir haben einige Semester zusammen studiert.«

»Nur ›einige‹ Semester?«, frage ich, ohne meine Augen vom Boden zu lösen. Der ist zwar nicht besonders spannend, aber sein intensiver Blick macht mich nervös. Irgendwie sieht er mich seit dem Park anders an.

»Sascha hat das Studium abgebrochen.«

Überrascht schaue ich doch auf und öffne den Mund, schließe ihn aber gleich wieder. Es wäre nicht fair, David zu fragen, warum Sascha das gemacht hat. Ich sollte meinem Kollegen die Chance geben, es mir selbst zu erzählen – wenn er das möchte.

»Und ... ich habe ein paar Monate hier gewohnt«, spricht er weiter. »Deshalb kann ich dir auch sagen, dass Manja total harmlos ist. Am Anfang wirkt sie vielleicht ein bisschen grummelig, das stimmt, aber sie ist echt nett und passt einfach nur auf ihren Enkel auf – und das mit echten Argusaugen ...« Sein Lachen bringt mich zum Schmunzeln.

»Ja, das habe ich auch gemerkt«, antworte ich und finde es eigentlich schön, jemanden zu haben, der sich um einen kümmert.

Plötzlich schießen mir Tränen in die Augen, die ich verzweifelt zurückhalten will. Aber anstatt es zu schaffen, laufen sie einfach über meine Wangen und obwohl es keinen Sinn macht, drehe ich mich weg. Warum muss ich schon wieder weinen? Wann hört diese verdammte Flüssigkeit in mir endlich auf? Es ist so peinlich!

»Jam?«

»Hm?« Ich wische mir übers Gesicht und versuche zu lachen. Leider klingt es eher wie hysterisches Gegacker.

»Ich weiß, du magst es nicht, angefasst zu werden ... aber ... wenn DJ traurig ist, hilft manchmal eine ... ähm ... Umarmung ...«

Perplex drehe ich mich wieder zu ihm um, kann aber nur auf seine Brust starren. Es fällt mir immer noch schwer, ihm in die Augen zu sehen. Ein Geräusch zwischen Lachen und Schnauben entweicht mir. Das kann er doch nicht ernst meinen, oder? Also natürlich tröstet man sein Kind, wenn es traurig ist – das sollte zumindest normal sein. Aber ...

»Du willst mich nicht umarmen ...«, flüstere ich und schüttele energisch meinen Kopf. Das muss einfach ein Irrtum sein! »Ich bin furchtbar zu dir.«

»Ist DJ auch manchmal. Das bin ich also gewohnt.«

»Was?!«

Sein leises Lachen hallt über die Straße. »Du willst gar nicht wissen, wie oft ich schon ein ›Ich hasse dich‹ um die Ohren gehauen bekommen habe, weil er wütend war. Ich glaube, das gehört zum Elternsein dazu. Trotzdem liebe ich ihn.«

»Er ist ja auch dein Sohn.«

»Richtig.« Er stößt sich von seinem Wagen ab und kommt auf mich zu. Panisch beobachte ich, wie der Abstand zwischen uns kleiner wird. Das kann er doch nicht wirklich wollen!

Kaum drei Schritte haben uns getrennt, aber sie waren genug, damit ich mich sicher gefühlt habe. Jetzt steht er direkt vor mir und meine Nerven sind zum Zerreißen gespannt. Alles in mir dreht sich. Ich bin verrückt, nur daran zu denken, mich von ihm umarmen zu lassen! Von David Steinbach! Das geht einfach nicht!

»Ich bin mir übrigens sicher, dass du vorhin nicht wirklich sauer auf mich warst. Manchmal weiß man einfach nicht, wohin mit seinen Gefühlen, und dann trifft es oft die erstbeste Person ...« Er hebt seine Hand und berührt vorsichtig meine. Sofort spüre ich das Kribbeln zurückkehren, als würde ein kleiner Stromschlag durch meinen Körper zucken.

»Und was ist, wenn ich doch sauer war?«, murmele ich, um mich davon abzulenken. Das gelingt mir allerdings kaum, denn er streicht sanft mit seiner Hand über meinen Arm. »A-also, sauer auf dich?«, füge ich hastig hinzu und kann das Zittern in meiner Stimme nicht mehr verbergen.

»Dann musst du mir wohl erklären, warum ...«

Mist! Warum will er immer alles erklärt haben?!

Unsicher hebe ich den Blick und treffe auf sein Gesicht. Ein leichtes Lächeln umspielt seine Lippen, und das Grübchen in seinem Mundwinkel macht mich verrückt. Es gibt so viele Gründe, warum er meine Wut verdient – meinen unbändigen Hass und ganz sicher keine Freundlichkeit. Und doch bringt er mich ins Wanken.

Seine Finger sind so warm. Verdammt, warum nur? Selbst durch den Stoff spüre ich die Hitze auf meiner Haut! David hebt auch die andere Hand und legt sie an meinen freien Arm. Vorsichtig bewegt er seinen Daumen, sodass es sich wie ein sanftes Streicheln anfühlt. Ein Keuchen entweicht mir, und sofort breitet sich Schamesröte auf meinen Wangen aus. Ich muss das stoppen! Das darf nicht sein! David darf mir nicht so nahekommen.

Selbst wenn er nicht mit mir spielt, belüge ich mich, denn ich weiß genau, wer er ist. Meine Alarmglocken schrillen. Wenn das so weitergeht, könnte es tatsächlich passieren, dass ich tue, was Felix von mir verlangt hat. Verdammt! Ich muss ihn wegstoßen!

Doch bevor ich auch nur einen Laut von mir geben oder mich ein Stück bewegen kann, legt David seine Hände auf meine Schultern und zieht mich an sich heran. Für einen kurzen Moment scheint mein Herz stillzustehen, nur um in der nächsten Sekunde wie verrückt zu pochen. Ich will mich wehren, doch ich kann nicht. Ihn anschreien, aber mir fehlen die Worte. Irgendetwas tun ...

Plötzlich passiert etwas Seltsames. Wie ferngesteuert hebe ich die Arme und greife nach seinem T-Shirt. Bevor ich mich bremsen kann, drücke ich mein Gesicht gegen seine Brust und schließe die Augen. Alles in mir schreit vor Aufregung. Sämtliche Gefühle wirbeln durcheinander und rauben mir den Atem.

»Es ist okay, Jam ...« Seine Stimme klingt in mir nach. Ich spüre seine sanfte Berührung auf meinem Rücken, die zärtlich auf und ab gleitet. »Lass es einfach raus.« Und obwohl ich mit aller Kraft dagegen ankämpfe – jede Zelle in mir schreit, wütet und tobt – kann ich nicht länger standhaft bleiben.

~~~~~

Eine ganze Weile später kauere ich erschöpft auf dem Boden vor Saschas Couch. Der Fernseher läuft schon eine Zeit lang, doch ich nehme ihn kaum wahr. Mein Kopf fühlt sich an, als wäre er in Watte gehüllt.

Ich spüre auch weiterhin Davids Hände auf meinem Körper und sein süßlicher Duft hängt in der Luft – verstärkt durch die Jacke, die ich immer noch trage. Er hat darauf bestanden, dass ich sie vorerst behalte, und obwohl ich sie längst hätte ausziehen wollen, kann ich mich nicht bewegen; nur meine Beine umschlingen, um nicht zu zittern.

Die Schreie in mir sind endlich verstummt, als hätte David sie mitgenommen, nachdem er gegangen ist. Doch diese Stille bereitet mir Schwierigkeiten, denn ich kann nicht fassen, dass ich das wirklich zugelassen habe. Noch beängstigender ist die Wärme, die ich für einen kurzen Moment gespürt habe.

Plötzlich taucht Sascha im Türrahmen des Wohnzimmers auf und lässt mich aufblicken. Zunächst steht er still da, dann lässt er seine Arbeitstasche fallen und kommt zu mir.

»Was hat er getan?«, fragt mein Kollege, als er bei mir angekommen ist und sich vor mich hockt. Er legt eine Hand auf mein Knie und streckt mir die andere entgegen. Wahrscheinlich will er mir aufhelfen, doch ich fürchte, dass meine Beine mich nicht tragen können.

»Nichts ...«, flüstere ich kaum hörbar, denn es stimmt: David hat mir nichts angetan. Und genau das macht mein inneres Chaos nur schlimmer.

»Es reicht jetzt!«, knurrt Sascha und zieht mich energisch hoch. Er setzt mich auf die Couch und hält mich an den Schultern fest. Zitternd, fast schwankend, sitze ich vor ihm. »Ich weiß, er ist dir wichtig, aber so kann es nicht weitergehen!«

Er ist mir wichtig? David? Nein, das ... es wäre besser, wenn ...

»Jam!« Plötzlich wird mir klar, dass Sascha richtig wütend aussieht. Seine stahlgrauen Augen scheinen mich förmlich zu durchbohren, und dennoch fällt es mir schwer, die Gedanken zu ordnen. »Entweder sagst du mir jetzt, was los ist, oder ich fahre zu Felix und hole ihn persönlich aus seiner Wohnung!«

Seine Worte treffen mich wie ein Schlag ins Gesicht. Sofort schüttele ich den Kopf. Ich will nicht darüber reden, aber noch weniger kann ich es ertragen, Felix heute wiederzusehen. Verdammt, wann hat sich meine ganze Welt so auf den Kopf gestellt?

»Also ...?«, brummt Sascha und atmet tief ein. Ich erkenne, dass er noch etwas sagen will, sich aber zurückhält.

Mein Blick wandert kurz durch den Raum. Mein Kollege bietet mir Unterschlupf; er nimmt mich einfach bei sich auf. Beim letzten Mal hat er keine Fragen gestellt. Diesmal verlangt er jedoch als Gegenleistung, dass ich offen mit ihm rede. Im Grunde bleibt mir also keine andere Wahl, oder? Seufzend gebe ich mich geschlagen. »Es wird eine Weile dauern, um alles zu erzählen ...«

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