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~2~

Wenig später gesellt sich Sascha zu mir.

Er ist, neben Felix, der einzige männliche Mitarbeiter und ein begnadeter Koch. Seine Leidenschaft gilt laut eigener Aussage gutem Essen, hochprozentigem Alkohol und hübschen Frauen.

Ich mag seinen Humor und arbeite wirklich gerne mit dem Russen zusammen, der gerade mal so groß ist wie ich. Sein Temperament und seine Witze sorgen oft für gute Stimmung.

Auch jetzt, wo er vor sich hin grummelt, weil er retten muss, was ich verunstaltet habe, versuche ich mein Lachen zu unterdrücken. Um ein Schmunzeln komme ich allerdings nicht herum, während ich ihn beobachte.

Seine Technik ist echt bewundernswert. So schnell und präzise wie er ist kein anderer. Und dabei sieht es nicht mal so aus, als müsste er sich groß konzentrieren.

Plötzlich hebt Sascha den Kopf und grinst mich an. Irgendwas an seinem Blick sagt mir, dass er was im Schilde führt und dann deutet auch er schon hinter mich. »Reichst du mir einen Strauch Koriander rüber, Jam?«, fragt er so zuckersüß, dass ich mit den Augen rolle und ihm die Zunge herausstrecke.

Anschließend drehe ich mich um und trete nervös von einem Bein aufs andere. Die ollen, getrockneten Pflanzen, die allesamt an einem Faden hängen, sehen für mich absolut gleich aus.

»Ähm ...«

Nebenbei betritt Felix die Küche und lädt ein randvolles Tablett mit dreckigem Geschirr neben der Spüle ab.

Während Sascha leise lacht, er findet es unheimlich witzig, dass ich das Grünzeug nicht auseinanderhalten kann, stellt Felix sich neben mich, zupft ein Blatt ab und hält es mir unter die Nase.

»Kein Wunder, dass immer ich koche, wenn wir uns sehen«, murmelt er feixend und wartet, bis ich daran gerochen habe. »Und?«

»Ja«, antworte ich beleidigt. »Riecht absolut nach Kräutern.«

Während die beiden Männer lauthals losprusten, ziehe ich einen Strang dessen, was er mir unter die Nase gehalten hat, aus dem Bund und reiche es dem Russen.

»Aus dir wird nie eine gute Ehefrau. Wie kannst du bitte den unverwechselbaren Geruch von Koriander nicht kennen?«

Genervt strecke ich unserem Koch erneut die Zunge heraus. »Na, zum Glück hab ich andere Qualitäten.«

»Ach ja? Welche denn?«

Felix legt mir einen Arm um die Schulter. »Einige«, antwortet er für mich. »Aber die verraten wir dir nicht.« Weil er Sascha auch noch verschwörerisch zuzwinkert, verzieht der sofort angewidert das Gesicht und wirft er ein Handtuch nach uns. Das kommt allerdings nicht mal im Ansatz bei uns an. Wie ein nasser Lappen klatscht es auf die Fliesen.

Seufzend bücke ich mich danach, hebe es auf und schmeiße es in die Sammelwanne für Dreckwäsche. Diese Wanne existiert nur, weil Sascha zu blöd ist, einen echten Lappen zu benutzen. Egal wofür, er benutzt ein Handtuch. Piet hat verzweifelt versucht, ihm diese Eigenart abzugewöhnen, es aber irgendwann aufgegeben.

»War das Absicht, Jam?«

»Was?«, frage ich Felix, ohne ihn anzusehen und widme ich mich dem Geschirr. Nacheinander stelle ich es in den Korb für die Gastro-Spülmaschine.

»Mir deinen Hintern ins Gesicht zu halten?«

Während ich mal wieder rot werde, schüttele ich energisch meinen Kopf. Es ist ja nicht so, als hätten unsere Kollegen nicht mitbekommen, dass wir uns nahestehen. Aber ich muss vor ihnen auch nicht alles diskutieren.

»Nicht, dass ich was dagegen hätte ...«

»Felix!«, knurre ich seinen Namen und wende mich ihm nun doch zu, nachdem ich den Hebel für den Spülvorgang umgelegt habe. »Du hast es versprochen!«

Obwohl ich ihn böse anfunkele, zuckt er nur mit den Schultern und schenkt mir ein treudoofes Lächeln. »Dass ich die Finger von dir lasse, ja. Aber ich kann ja nichts dafür, wenn du mich praktisch anflehst, dich ...«

»Seht zu, dass ihr Land gewinnt, ihr weirden Fuckbuddys'«, mischt Sascha sich brummend ein, wodurch peinlich berührt aufschnaube und Felix nur schmunzelt.

»Du brauchst Jam hier also nicht mehr?«

»Das ist kein Freifahrtschein, sie während der Arbeitszeit zu nageln, Mann. Wir haben alle Hände voll zu tun.«

Jetzt lacht Felix richtig laut und ich kann hautfarbentechnisch ganz bestimmt mit meiner Bluse mithalten.

»Aber es spricht nichts dagegen, sie mit nach vorn zu nehmen, nicht?«

Während Sascha nickt, wird es mir langsam zu blöd. »Euch ist bewusst, dass ihr über mich redet, als wäre ich ein Gegenstand?«

»Jetzt weißt du, wie deine Duschbrause sich fühlt.«

»Felix!«

»Duschbrause?«, fragt Sascha und sieht uns beide an, als wären wir irre.

Zugegeben: Sind wir, so haben wir uns immerhin kennengelernt, aber auch das muss ja keiner wissen.

»Insider«, murmelt Felix, nachdem er sich beruhigt hat und wischt sich übers Gesicht.

Das zahle ich ihm sowas von heim!

Sascha schüttelt nur den Kopf und zeigt auf die Tür. Weil wir uns nicht bewegen, schiebt er »Raus jetzt!« nach und schenkt seine Aufmerksamkeit wieder dem Meisterwerk vor sich.

Felix setzt sich als Erster in Bewegung und hält mir ganz Gentleman die Schwingtür auf, die die Küche vom Hauptraum trennt. Kaum gehe ich hindurch, kommt mir der Gestank von Alkohol, Schweiß und verschiedenen Parfüms entgegen. Bisher konnte ich mich nicht daran gewöhnen.

Neben mir taucht plötzlich eine kleine Japanerin auf. Kim, eigentlich Kimiko, schiebt sich an mir vorbei und klatscht Felix fest gegen den Oberarm. Hätte sie gekonnt, wäre der Schlag gegen seinen Hinterkopf gegangen. Das ist definitiv ihr bevorzugter Bereich, wenn es um ›Zärtlichkeiten‹ geht.

Bevor dieser sich beschweren kann, fängt sie auch schon an zu schimpfen: »Gehts dil noch gut, du blödel Pissel? Lässt Mandy und mich einfach alleine, wenn die Hütte blennt!«

»Ich hab nur Gläser nach hinten gebracht«, verteidigt mein bester Freund sich und reibt über die getroffene Stelle.

Dafür, dass Kim echt klein ist, hat sie unheimlich viel Kraft. Als Kind war sie in Japan Landesmeisterin im Taekwondo ihrer Altersklasse. Kurz danach sind ihre Eltern mit ihr nach Deutschland gezogen, weswegen sie die Sprache fast perfekt beherrscht. Nur das ›R‹ macht ihr nach wie vor Probleme.

Aber wer wäre ich, dazu einen Kommentar abzugeben? Immerhin habe ich selbst lang genug gebraucht, nicht mehr bei jedem zweiten Satz zu stottern.

»Außerdem habe ich Jam als Unterstützung dazu geholt.« Felix fasst mich an den Schultern und stellt mich so vor sich, dass Kim nicht mehr an ihn herankommt.

»Schissel«, grummelt sie, verschränkt die Arme vor der Brust und stampft wütend auf. »Ich hab' ein Auge auf dich!«

»Leute? Kaffeeklatsch? Ernsthaft?« Ein rostroter Pferdeschwanz zischt vor der Theke an uns vorbei. Mandys Haare wippen bei jedem ihrer schnellen Schritte auf und ab. Sie hat die Ärmel der Bluse bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt und balanciert zwei Tabletts auf den Händen. Ihre Haut glänzt und ist vermutlich von einem Schweißfilm überzogen.

Vor uns regt sich Kim, schüttelt den Kopf und boxt Felix im Vorbeigehen gegen den Oberschenkel.

»Giftzwerg!«, ruft er ihr nach, wodurch sie ihm den Mittelfinger zeigt, sich ein Tablett schnappt und in der Menge verschwindet.

Es ist wirklich immens voll und ebenso laut. Die Herren vom Junggesellenabschied scheinen schon gut angeheitert hier angekommen zu sein und auch an der Theke sitzen viele Gäste.

»Ich mach' das«, sage ich und deute mit dem Kopf in Richtung der wartenden Personen. Felix nickt, lässt mich los und mischt sich ebenfalls unter die Leute.

»Jaaaaaaam, Liebes«, lallt Trevor, einer unserer Stammgäste, lautstark. Er lächelt mir fast zahnlos entgegen und schiebt mir sein leeres Bierglas über den Tresen. Sofort nehme ich es, fülle es auf und schiebe es zurück. »Du bissst ein Eeenngel.«

Zaghaft erwidere ich sein Lächeln und widme mich anschließend den anderen Gästen.

Die nächsten Stunden bin ich so beschäftigt, dass ich gar nicht merke, wie die Zeit vergeht. Erst als Mandy neben mir auftaucht und mich zur Seite schiebt, um das Crushed Ice aufzufüllen, wird mir bewusst, dass ich ebenso wie sie mit einem Schweißfilm überzogen bin.

Die Bar ist mittlerweile so stark gefüllt, dass ich selbst Felix nicht mehr ausmachen kann. Zusätzlich könnte aber auch das gedimmte Licht schuld sein.

»Keine Lust auf Trinkgeld, Jam?«

Während mein Blick zu der grölenden Gruppe zuckt, die ungefähr ein Drittel der gesamten Bar einnimmt, seufze ich leise. Da scheint jemand mit viel Geld zu heiraten. Oder einer, der in einem Verein ist. Niemand sonst lädt so viele Personen ein.

»Schon«, antworte ich und sehe dabei zu, wie Kim sich gerade einen Schein in den Ausschnitt schieben lässt. »Aber ich habe Thekendienst.« Weil Mandy mich nur mit hochgezogener Braue ansieht, schiebe ich »Anweisung von ganz oben« hinterher.

»Damit Felix nicht wieder jemanden zusammenschlägt?«

»Ich hab dem Kerl nur klargemacht, dass er Jam nicht zu bedrängen hat«, sagt Felix plötzlich und lehnt sich grinsend an den Tresen. Er zwinkert mir zu und schiebt das Tablett mit dem Block rüber. Wo kommt der eigentlich schon wieder her?

»Und das würde ich für jede von euch machen«, setzt er charmant nach, wodurch Mandy kichernd den Kopf schüttelt.

Ich schnappe mir derweil die Bestellung, zapfe drei Bier und stelle sie bereit. Meine Kollegin kümmert sich nebenbei um den Cocktail. Obwohl sie bereits versucht hat, mir beizubringen, wie das geht, liegt es mir nicht. Getränke mischen ist ähnlich wie Kochen.

»Jam?«

»Hm?«, antworte ich meinem besten Freund und sehe dem Rotschopf trotzdem angestrengt zu. Immerhin will ich es vielleicht irgendwann doch mal können.

»Jam!«

»Was, Felix?«

»Kann ich heute bei dir schlafen?«

Verwundert hebe ich den Kopf und treffe auf seinen meeresblauen Hundeblick. Grundsätzlich ist das kein Problem. Nach seinem Benehmen vorhin habe ich jedoch meine Bedenken.

»Was sagt Ivy denn dazu?«

Sofort verzieht er die Lippen zu einem schmalen Strich. »Immer noch: Offene Beziehung, Jam. Ich muss sie nicht fragen, mit wem ich meine Zeit verbringe.« Er sagt das derart bissig, dass mir auch ohne ihn anzusehen, bewusst wird, dass die beiden Stress haben.

»Meine Couch freut sich.«

»Ich hatte eigentlich auf dein Bett gehofft.«

Mandy, die gerade im Begriff war, den Zombie in ein Glas umzufüllen, verkippt die Hälfte. »Ich wusste, zwischen euch läuft was«, quiekt sie und grinst, flucht aber im nächsten Moment, weil sie von Neuem anfangen muss.

Sofort schnappe ich mir einen Lappen, wische um sie herum und ignoriere sowohl ihre als auch Felix Aussage.

»Jam ...« Einfach weitermachen ... »Ich schwör' dir, wenn du mich weiter ignorierst, schaffst du es nicht mal bis in dein Bett!«

Wütend hebe ich den Kopf und erdolche ihn mit meinem Blick. Antworten werde ich dennoch nicht. Als ob ich vor Kundschaft meinen gelegentlichen Spaß ausdiskutiere. Der Idiot hat vielleicht Nerven.

Mandy stellt den nun fertigen Zombie auf den Tisch und murmelt »Zisch ab, Prinz Charming«, weshalb er noch einen Moment wartet. Dann schnappt er sich jedoch missmutig den Drink, stellt ihn auf das Tablett und verschwindet.

»Jaaaaaaam«, ruft Trevor erneut und ich weiß, ich sollte nicht genervt sein, bin es aber trotzdem. Nur mit viel Mühe schaffe ich es zu lächeln, bis ich ihn erreicht habe. Abermals schiebt er mir wortlos sein Glas über den Tresen.

Gerade als ich es nehmen will, legt sich eine Hand über meine. Irritiert sehe ich auf und habe einen absoluten Adonis vor mir. Goldene Kringel umrahmen dieses perfekte Gesicht, das verdammt nach Schönheitschirurgie schreit. Seine Augen, deren Pupillen viel zu groß sind, taxieren mich. Es braucht also nicht mal seine unangenehme Fahne, um zu wissen, dass er sturzbetrunken ist.

»Naaa Süüsssse ...«, lallt er und lehnt sich halb auf den Tresen. »Du unnnnd icsss? Heue bend ... feieee Maaa.«

Lächelnd ziehe ich meine Hand aus seiner. »Danke, aber nein, danke.« Für mich ist die Sache damit abgeschlossen. Ich nehme Trevors Glas und lasse es unter der Theke verschwinden, weil sich mal wieder Zahnfleischreste darin befinden. Ohne dass er es bemerkt, befülle ich ihm ein Neues.

Mir ist ehrlich gesagt egal, ob der Schönling, der laut seines auffällig pinken T-Shirts der Bräutigam ist, sich heute Abend noch durch die Gegend vögelt. Nur nicht mit mir. Er sieht es anscheinend anders, denn er liegt noch immer halb auf dem Tresen und stiert mich an.

»Alles gut hiel?« Kim taucht neben mir auf. Mandy ist schon wieder ins Getümmel eingetaucht. Schnell nicke ich. Mit dem werde ich auch alleine fertig. »Mandy hat gesagt, du dalfst nicht laus?«

Wieder nicke ich.

»Wil teilen das Tlinkgeld. Wälst du nicht hiel, wülde eine von uns an der Theke stehen.«

»Das ist lieb, aber nicht nötig.«

Ich beobachte den Kerl weiterhin, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob er sich gleich übergeben muss. Das wäre echt unangenehm und so wie er liegt, eine ganz schöne Sauerei. Doch plötzlich kommt Leben in ihn. Er tastet sich ab und lallt erneut etwas. Leider ist es jetzt noch unverständlicher als vorher.

»Was hat el gesagt?«

Mehr als hilflos mit den Schultern zucken kann ich auch nicht. Der Typ soll einfach verschwinden. Ist seinen Freunden denn noch gar nicht aufgefallen, dass ihr Star fehlt?

Als Nächstes kramt er eine Weile in seiner Hosentasche und klatscht ein gerolltes Bündel Scheine auf die Arbeitsfläche. Kim und ich sehen beide schockiert auf diese echt horrende Summe an Geld.

Bevor ich jedoch etwas sagen kann, lehnt er sich erneut über den Tresen, greift nach mir und zieht mich näher. Obwohl ich mich sofort mit beiden Armen an der Platte festkralle und in die entgegengesetzte Richtung stemme, verringert er die Zugkraft nicht.

Kim schreit panisch auf und sorgt so dafür, dass wir innerhalb von Sekunden im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, höre ich wenig später das widerliche Geräusch, wenn etwas reißt.

Schockiert blicke ich an mir herunter. Fuck! Der Mistkerl hat es wirklich geschafft.

Nur noch in einem Fetzen von Bluse und BH stehe ich vor versammelter Kundschaft und habe das vollumfängliche Augenmerk aller. Klasse.

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