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~14~

»Oder bist du beschäftigt?«

Ja, das bin ich. Und selbst wenn ich Zeit hätte, will ich sie nicht mit ihm verbringen. Ihm das allerdings zu sagen, bekomme ich nicht hin. Viel eher muss ich mich darauf konzentrieren, nicht panisch wegzurennen.

»W-was willst du?« Toll – und wieder gestottert. Aber zumindest klingt mein Ton genauso forsch wie gehofft, obwohl ich innerlich in Panik gerate.

Bevor ich es mir anders überlegen kann, drehe ich mich um und übergebe mich fast. Der direkte Blick auf ihn lässt alles in mir aufschreien. Diese abartigen blau-grünen Augen haben mich so oft in meinen schlimmsten Träumen verfolgt.

»Mich entschuldigen.«

»Was?!« Meine Stimme klingt unnatürlich schrill, aber ich bin so überfordert, dass ich gar nicht anders kann. Will er mir jetzt ernsthaft eine läppische Entschuldigung für all die Jahre um die Ohren hauen, in denen er mich gedemütigt hat? Für die Zeit, in der ich lieber gestorben wäre, als in seiner Nähe zu sein?

»Mein Verhalten gestern war echt beschissen.«

Ich blinzele mehrfach. »G-gestern?«

»Ich ...« Er streicht sich durch die Haare und ein leichtes Lächeln huscht über seine Lippen. »Keine Ahnung, dass du mir so die kalte Schulter gezeigt hast, war echt neu für mich.«

›Neu‹. Natürlich ... David eben. Wenn er nicht bekommen hat, was er wollte, mussten alle anderen darunter leiden. Offensichtlich hat sich diese privilegierte Eigenart durch sein ganzes glanzgepudertes Leben gezogen. Was für ein Arschloch!

»Tja, gewöhn dich dran. Mein Interesse ist nämlich immer noch nicht vorhanden.« Huch? Wo kam das denn her?

»Weil ich nicht blond bin und keine Locken habe?« Bevor ich antworten kann, nickt er in Richtung Tresen. Ich folge seinem Blick und entdecke Felix in unmittelbarer Nähe. Obwohl er nicht zu uns schaut, glaube ich, ein Schmunzeln auf seinem Gesicht zu erkennen. Der kann was erleben, wenn ich hier fertig bin!

»Eure Signale sind ziemlich eindeutig, aber er behauptet, ihr seid nur Freunde.«

»Wüsste nicht, was d-dich das angeht.«

»Wenn er recht hat, würde ich dich gerne zu einem Date einladen.«

Während ich zwischen Schnauben und Grunzen etwas herausbringe, höre ich ein Glas klirren. Ein Blick in die Richtung zeigt mir, dass es Felix runtergefallen ist. Kim steht direkt neben ihm und boxt ihn auf den Arm. »Pass doch auf!«, schimpft sie, woraufhin er ihr die Zunge rausstreckt und sich hinkniet.

Schnell schaue ich zurück zu David. »K-keinen Bedarf, danke.«

»Also seid ihr zusammen?«

»Nein.«

»Dann spricht doch nichts dagegen.«

Irritiert hebe ich eine Augenbraue. Warum ist er so hartnäckig? Spielt er mit mir oder erkennt er mich wirklich nicht? Lässt sein Ego keine Abweisung zu?

»Du kannst auch aussuchen, wo es hingeht«, fügt er hinzu und lächelt. Es soll sicherlich charmant sein, doch auf mich wirkt es anders. Krampfhaft versuche ich, meine Schutzhaltung nicht einzunehmen, die zumindest einen minimalen Teil der Schmerzen seiner Schläge abhalten konnte. Immer begleitet von einem vorherigen Grinsen seinerseits.

Ich spüre, wie mir Schweiß ausbricht und reibe nervös meine Hände an meiner Jeans. Am liebsten würde ich mich wie ein Reh in Sicherheit bringen.

»Es ist auch kein Problem, dich in ein Nobelrestaurant auszuführen.«

»Bin ich ein Hund, o-oder was?«, platzt es aus mir heraus. Keine Ahnung, was mein Gehirn da veranstaltet, aber scheinbar führt es einen Kampf zwischen kolossaler Angst und vor Sarkasmus triefender Abwehr.

»Wie kommst du denn darauf?« Die Verwirrung steht ihm ins Gesicht geschrieben, dann sieht man plötzlich seine Erkenntnis. »Ach, wegen ›ausführen‹. In gehobeneren Kreisen sagt man das so. Aber das war dir vermutlich nicht bewusst.«

Okay, jetzt reicht's! Schnaubend schüttele ich den Kopf und gehe ohne ein weiteres Wort an ihm vorbei. ›Gehobene Schichten‹ am Arsch! Was für ein eingebildeter Schnösel! Der kann sich seinen Protz da hinschieben, wo die Sonne nie scheint – und von ihm lasse ich mich ganz bestimmt nicht ›ausführen‹!

»Hast du den sexy Typen einfach stehen lassen?«, fragt Anna schockiert, weshalb ich erneut schnaube.

»Du kannst es gern bei ihm versuchen.«

»Hab' ich. Aber er wollte nicht. Nicht mal für eine Nacht.«

Perplex halte ich in der Bewegung inne. Zum einen wegen Annas Worten, aber auch weil mein Tablett weg ist. Genauso wie Kim.

Irritiert schaue ich mich um und entdecke meine Kollegin in der Menge, während Anna einfach weiterspricht. »Aber seine Zurückweisung war echt süß. Er meinte, er sucht was Festes. So was wünscht sich doch wirklich jede Frau!«

Ihre Aussage ist so bizarr, dass ich nicht weiß, was ich antworten soll. Eher bin ich kurz davor, hysterisch zu lachen. Er hat ›sie‹ zurückgewiesen und fragt ›mich‹ nach einem Date? Der verarscht mich ganz bestimmt!

»Jam!« David. Natürlich. Warum lässt er nicht endlich locker?

Bevor er mich erreichen kann, schlüpfe ich hinter den Tresen. Hierhin kann er mir zumindest nicht folgen. Zudem steht Felix in meiner Nähe, was mir Sicherheit gibt, auch wenn ich echt sauer auf ihn bin. Ich betrachte meinen besten Freund, der schelmisch grinst und plötzlich habe ich eine Idee – vielleicht lässt der brünette Macho mich danach endlich in Ruhe.

»Felix!«

Er schaut fragend zu mir. In zwei Schritten bin ich neben ihm und greife in sein Hemd, ziehe ihn zu mir und schiebe ihm meine Zunge in den Mund. Er erwidert den Kuss und legt seinen Arm um meine Taille. Um ihm zu zeigen, wie wütend ich bin, beiße ich fest in seine Zunge, doch es scheint ihn nicht zu stören. Er lacht und dreht mich schwungvoll herum, sodass ich halb in seinen Armen liege wie in einer kitschigen Schnulze.

Felix löst seine Lippen nur wenige Millimeter von meinen. »Hast du nicht gesagt, du bist ›bedient‹?«, flüstert er. »Nicht, dass es mich stört. Wir könnten Anna fragen, ob sie kurz für uns einspringt.«

»Du bist echt ein Arschkeks«, flüstere ich zurück und funkele ihn böse an, werde aber trotzdem rot. »Und wenn du so etwas noch einmal mit mir machst, ruf' ich Ivy an und sag ihr, wo sie dich abholen kann!«

Sofort zieht Felix eine Schnute und stellt mich wieder aufrecht hin. Mir egal, ob er dachte, die Situation sei unter Kontrolle gewesen. Für mich war dieser kurze Moment die Hölle!

»Naaaw!«, quietscht Anna und meine Hautfarbe nähert sich meiner Bluse. »Ihr seid so niedlich. Ich kann mich gar nicht entscheiden, wen von euch ich cooler finde.«

Wir sehen beide irritiert zu ihr und sie grinst breit. Dann erzählt sie irgendwas von ihrem Chef, der nett ist, aber nicht ihr Typ. Nach dem zweiten Satz bin ich raus. Sie redet eindeutig zu schnell. Prompt kommen mir Saschas Worte in den Sinn. Wenn wir alle eine Macke haben, passt Anna definitiv hervorragend hier rein.

»Jaaaaaam!«, ruft Trevor, weshalb ich zu ihm gehe und meinen Blick währenddessen über die Menge schweifen lasse. Zufrieden stelle ich fest, dass von David jede Spur fehlt. Es fühlt sich einfach gut an, wenn Pläne funktionieren.

Glücklicherweise verläuft der Rest der Schicht ereignislos. Als ich die sauberen Gläser verräume, taucht Piet vor mir auf. »War turbulent heute, nicht?« Ergeben nicke ich und bereite mich auf eine Standpauke vor, doch die bleibt aus. »Aber du hast recht«, sagt er stattdessen.

»Womit?«

»Du hast es im Griff.«

Verdammt ... Piet hat mein Gespräch mit David beobachtet. Ich will etwas sagen, doch er hebt die Hand und ich halte inne.

»Jam, ich arbeite schon lange in diesem Job. Mit der Zeit lernt man Personen sehr schnell zu lesen.«

»Ich weiß.« Felix kann das immerhin auch. Deshalb vertraue ich meistens auf seine Einschätzung. Außer in Bezug auf David.

Piet nickt und sieht mich ernst an. »Der Typ war sicher nicht zum letzten Mal hier.«

»Leider ...«, murmele ich leise. Dabei habe ich ihm wirklich klargemacht, dass ich kein Interesse habe. Mehr als ›Nein‹ sagen kann ich doch auch nicht.

Mein Chef nickt mir erneut zu und geht dann zu Trevor, um ihn rauszubegleiten. Währenddessen bringe ich den Spülkorb zurück und verabschiede mich von Sascha. Als ich die Küche wieder verlasse, lehnt mein bester Freund am Tresen und scheint mit seinen Aufgaben fertig zu sein. »Wollen wir?«, fragt er und ich nicke zustimmend. Also machen wir uns, nachdem ich mich umgezogen habe, gemeinsam auf den Weg nach draußen.

»Und? Was bekomme ich?«

»Wofür?«, murmele ich abwesend. Irgendwie beschäftigen mich Piets Worte noch immer. Was soll ich tun, wenn David jetzt wirklich öfter in die Bar kommt?

»Weil ich recht hatte? Kaum war ich weg, hat er dich angesprochen.«

Schnaubend schüttele ich den Kopf und lasse mich neben ihm auf den Sitz fallen. »Du kannst froh sein, dass deine Zunge noch dran ist, Arschloch!«

Er lacht und startet den Motor, der leise aufheult. »Also keine traute Zweisamkeit?«

»Echt jetzt? Was bist du? Ein Duracell-Hase?«

Wieder lacht er. »Mit dir gehts halt immer.«

»Mensch, Felix! Sex mit mir wird das Unvermeidliche nicht verhindern.«

»Spielverderberin.«

»Realistin.«

»Natürlich ...«, brummt er und schert aus. »Du willst mir also erzählen, dass dir das heute Morgen nicht gefallen hat?«

Seine Frage überrumpelt nicht nur mich, sondern auch meinen Körper, der mich in einer Art Memory-Funktion seine Berührungen spüren lässt. »Das ... das hab ich nicht gesagt.«

»Kannst du auch nicht. Dein Stöhnen war mehr als deutlich, Jam.« Er legt seine Hand auf meinen Oberschenkel und grinst.

Genervt rolle ich mit den Augen. Ich weiß selbst, wie sehr ich all das genieße, obwohl es falsch ist. Hätte er Ivy ehrlich gesagt, dass er nichts Festes will, wüsste sie zumindest, woran sie ist. So fühle ich mich wie seine Komplizin im Betrügen. Ist doch beschissen.

»Woran denkst du?«

Mit einem Seufzen lege ich meine Hand auf seine und streiche sanft über seinen Handrücken. »Es kann so nicht weitergehen.«

»Du hast versprochen, ich kann bis Ende nächster Woche bleiben!«

»Kannst du auch. Aber die ›traute Zweisamkeit‹ muss aufhören.«

»Jam ...« Er hält an einer roten Ampel an und sieht mir aus müden Augen entgegen. Der Schlafmangel muss ihn echt fertig machen. »Ich will das nicht aufgeben.«

»Du hast einfach Angst, das ist völlig normal.«

»Nein, das ist es nicht.« Die Ampel wechselt auf Grün, doch Felix zögert, bevor er weiterfährt. Sein Blick ist eindringlich und macht mich nervös. Ich kenne diesen Ausdruck nur zu gut.

Plötzlich ertönt ein Hupen hinter uns, was uns erschrecken lässt. Mein bester Freund schaltet einen Gang hoch, setzt die Fahrt fort und schweigt, bis wir vor meiner Haustür stehen. Der warme Motor summt leise vor sich hin, während er abkühlt. Ich bin schon dabei auszusteigen, als Felix seufzend meine Hand ergreift und unsere Finger miteinander verwebt. »Wir beide ...«, beginnt er und lehnt seinen Kopf zurück. »Wir waren immer unkompliziert und haben uns einfach darauf eingelassen. Nur Kuscheln war genauso okay wie die ganze Nacht lang Sex ... und du warst auch nie nachtragend, wenn ich nicht ›nach Hause‹ gekommen bin.«

»Warum auch? Du gehörst mir schließlich nicht.«

»Aber es hätte mich nicht gestört.« Sofort schüttele ich den Kopf, doch das hält ihn nicht davon ab, weiterzureden. »Eine Beziehung mit di...«

»Stopp«, unterbreche ich ihn unwirsch und will ihm meine Hand entziehen. Mein Herzschlag wird schneller. Er ist gerade mal zwei Tage bei mir und schon ist unser Streitthema Nummer eins wieder präsent.

»Jamie ...«

»Nein! Du weißt, dass ich das nicht kann – und außerdem hast du bald eine ganz andere Verpflichtung!«

»Und wenn es gar nicht mein Baby ist?« Seine verzweifelte Stimme trifft mich direkt ins Herz, öffnet mir aber auch die Augen. Natürlich hat Ivy die gleichen Freiheiten wie Felix. »Ich will meine Zeit nicht vergeuden, wenn der Braten von 'nem anderen sein könnte.«

»Mit jemandem zusammen zu sein, den man lie...« Verdammte Scheiße! »Jedenfalls ist das keine Zeitverschwendung.«

»Schlaue Erkenntnis. Wieso bin ich wohl bei dir und nicht bei ihr?«

»Felix ...«

Wir blicken uns an und ich sehe den unendlichen Schmerz in seinen Augen, den ich verursacht habe. Immerhin kann ich seine Gefühle nicht erwidern und deshalb ist es falsch, mit ihm zu schlafen oder in seiner Nähe zu sein. Er leidet meinetwegen, weil ich kaputt bin.

Grummelnd schüttelt er den Kopf und reibt sich die Nasenwurzel. »Lass uns reingehen. Ich muss mich hinlegen ...«

»Okay ...«

Mir wird klar, dass weder Ivy noch dieses Baby unserer Freundschaft einen Knacks verpassen. Die Einzige, die sie zerstört, bin ich. 

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