Monolog

Ich, Laura, bin ein Mädchen, was ein ganz normales Leben füht. Das denkt jeder, der mir in der Öffentlichkeit begegnet. Doch das stimmt nicht, ich habe eine schwerere Vergangenheit hinter mir, als alle denken. Jeder hat die Einschätzung von mir, dass ich ein glückliches Leben führe, eine tolle Familie habe und das ich keine Schwierigkeiten habe in meinem Leben. Es wäre so schön, wenn ich wenigstens eine Freundin hätte. Ich habe wirklich niemanden, der für mich da ist, wenn ich mal in Schwierigkeiten stecke oder einfach eine Person brauche, die mir zuhören kann. Ja, mein Leben ist scheiße. Dafür sind meine sogenannten Eltern und meine Mitschüler verantwortlich. Mein Vater zum Beispiel ist jeden Tag besoffen. Wirklich jeden Tag. Wenn er wütend ist, bin ich die erste, an der er seine Wut auslässt in Form von Misshandlung. Von meiner Mutter brauche ich gar nicht erst anfangen, weil sie uns verlassen hat, als ich noch klein war. Sie ist geflüchtet vor meinem Vater. Sie hat mich mit meinem Vater komplett alleine gelassen. Ja, mein Vater, der Mann, der von Familienbewusstsein und das ganze andere Zeug absolut keine Ahnung hat. Wie oft stand das Jugendamt schon vor der Tür, und er bringt rein gar nichts. Und wenn ich die Polizei rufen will, droht mein Vater mir mit Schlägen und Stromschlägen.

In der Schule ist das nicht anders. Dort bin ich mit Abstand die unbeliebteste Person der ganzen Schule. Ich gehe in den 11. Jahrgang und werde trotzdem gemobbt und fertiggemacht. Jeden Tag. Es kam schon oft so weit, dass mir sogar die Klamotten vom Leib gerissen worden sind oder meine Sachen verbrannt wurden. Das schlimmste ist, das die Schuldirektorin das ganze verweigert und so tut, als würde es kein Mobbing an ihrer Schule geben.

Ich habe echt niemanden. Allein der Gedanke daran, dass ich vielleicht für immer einsam bleiben werde, tut mir extrem im Herzen weh. Abends, wenn ich in meinem Bett bin, könnte ich einfach nur losheulen. Losheulen aus Verzweiflung und Erniedrigung. Noch nie in meinem Leben habe ich gedacht ein so schreckliches Leben führen zu müssen. Das schlimmste ist, das ganze hat höchstwahrscheinlich kein Ende. Der Teufelskreis ist unendlich....