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(47) Schuppiges Onyx

Eleonora

Endlich näherten wir uns dem Ende des geröllartigen Raumes.

Die Angst vor dem Unerwarteten legte sich, da das Leuchten des nächsten Durchganges lockte. Wie vermutet traf man hier auf den Ursprung des Lichts. Flammen traten aus Fackeln. Hinter dicken Säulen bildeten sie über unseren Köpfen einen Bogen. Jedoch keine weitere Stahltür. Sondern der Eingang eines altehrwürdigen Tunnels.
Scheinbar reichte dieser in eine dunkle Unendlichkeit.

»Wo sind wir hier?« jagte meine Stimme hindurch und verhallte ins Unbekannte.

Woraufhin der Schall meines Lautes in alle möglichen Höhen und Tiefen zurückgeworfen wurde. Andersartige Rufe erklangen aus der Dunkelheit.

Unaufhaltsam stellten sich mir die Nackenhaare auf.

»Du vermutest es doch sicher bereits. Wir sind nicht mehr in der Welt, die du kennst.«

Ich wusste genau, was das bedeutete.
Oder ich vermutete es zumindest.

Meine Stimme klang souveräner als gedacht: »Wir sind tatsächlich... durch einen Schattenwink gereist.«

Die einzige Möglichkeit zwischen den Welten zu wandeln, fügte mein Inneres hinzu.
Verdammt. Es gibt sie also wirklich!

»Richtig. Und das hier... ist die Ebene zwischen Realität und Dämonenwelt. Die Anderswelt,« es waren Worte, welche ungewöhnlich leise aus Aiden's Mund traten, »viele nennen es auch den Nexus oder den Abyss.«

Doch aus seinen Worten formten sich andersartige Stimmen, welche die Wände erreichten und sich in bösartige Tiefen verwandelten. Ein grauenvolles Echo.

Wie finster und unangenehm konnte ein Ort bloß sein?

Noch vor wenigen Augenblicken hatte ich mich noch der verlockenden Vorstellung hingegeben und geglaubt das Odium der Schatten würde in einem weitaus bodenständigeren Anwesen hausen.
Demgegenüber verfluchte ich mich nun selbst und verfrachtete unumgänglich den naivsten Teil meines Wunschdenkens ins gedankliche Nirvana. In der Hoffnung, dass dieser idiotische Einfall niemals wieder zurückkehren konnte.

Ein Geräusch unterbrach allerdings meine innere Strenge. Ein Wischen. Es hörte sich an als würde jemand einen schweren Sack über den Boden schleifen. Es rührte direkt aus dem Tunnel.

Doch meine Augen fanden nur blanke Schwärze. Nochmal. Eine weitere Regung. Da.
Mein Atem stockte, als der Schein der Fackeln einen spärlichen Streifen des bewegenden Körpers entblößte. Dieser schob sich am Boden entlang. Schuppige Haut kam zum Vorschein.

»Was... Was ist das?« keuchte ich atemlos.

Kaum hatte ich zu Ende gesprochen, wurde das Geräusch plötzlich noch lauter.

Doch mir blieb keine weitere Zeit zum Hinhören. Gestochen scharfe Zähne stachen aus der Finsternis. Ein monströser Schlangenkopf beantwortete mir die Frage.
Mit einem zischenden Laut jagte dieser aus der Dunkelheit und entblößte ein sperrangelweites Maul.

Ruckartig fuhr ich um mich. Die Zähne plötzlich so nah, ich hätte schwören, diese bereits auf der Haut spüren zu können. Ich fühlte sie bereits. Die Schärfe spitzer Nadeln, welche sich tief in mich bohrten. Flucht. Meine Beine reagierten. Zu langsam.

Doch Aiden reagierte schneller.

Blitzartig schob er sich vor meinen Körper, kurz bevor die gefährlichen Spitzen mich erreichten. Schützend, wie eine lebendige zweite Haut, spürte ich seinen Rücken direkt vor mir.

Gleich schnappte es zu.

Allerdings hielt das Reptil wenige Millimeter vor Aiden's Antlitz plötzlich inne. Das Maul schloss sich und die leuchtend gelben Augen hafteten nun auf dem Dämon. Es züngelte und ich hätte schwören können, dass ihn das schwarze Zischen erreichte.

Doch Aiden rührte sich nicht.

Der Körper aus schuppigem Onyx wich von uns und verschmolz wieder mit der Düsternis.

Sofort gaben meine Beine unter meinem Gewicht nach und ich sackte zusammen. Starke Arme packten mich, bevor der Boden mich jedoch erreichte. Nur schwer kam ich zu Atem.

»Ein Unterweltler. Er ist sehr, sehr alt und bewacht schon lange diesen Ort. So lange, ich dachte er wäre schon längst nicht mehr hier,« unterbrach Aiden die Stille.

Nachdem mein Atem sich normalisiert hatte, wandte sich die schützende, zweite Haut von mir. Aiden verfolgte dem Verschwinden des Wesens. Nun war es vollkommen Eins mit der Dunkelheit, dem tiefen und schwarzen Loch vor unseren Füßen geworden.

»Also ein weiterer Unterweltler? Du sagtest es gäbe nicht viele von ihnen,« entgegnete ich, fasste jedoch schlechter Sauerstoff als gedacht.

»Das stimmt auch. Sie sind Abgestoßene ihres Gleichen, die weder in ihre eigene Welt noch in die der Menschen gehören. Manche finden Unterschlupf hier in der Anderswelt. Sie verstecken sich, so wie dieser hier...« nun stand Aiden der dunklen Öffnung wieder so nahe, dass dunkle Stimmen daraus erklangen und ihre Antworten formten.

Unvermittelt durchfuhr mich eine Gänsehaut.

»Er versteckt sich hier drin? Dann kann ich nicht glauben, dass du dir wirklich erhoffst, dass ich durch diesen Tunnel gehe,« und zeigte mit einem Finger in die Schwärze.

»Er hat uns verschont. Wir leben. Das heißt wir dürfen passieren,« erklärte mein Retter und gab mir einen Schub in die dunkle Richtung, »also Ladys First.«

Wieder trat ich heran. Doch das Loch erschien mir plötzlich dunkler und größer als zuvor.

Unangenehm zog sich meine Magengegend zusammen. Mein Herz überschlug sich und ließ mich den einen Fuß nicht vor den anderen setzen.

Bevor mein Körper mich zu einer Umkehr zwingen konnte, stieß Aiden an mir vorbei und packte meine Hand.
Die Zeit schein plötzlich keinen Wert mehr zu haben. So schnell hatte er mich mit sich gezogen.

Schwärze umschloss uns vollkommen, tauchte uns ins Nichts. Dunkelheit. Jedoch schien er sich nicht in ihr zu verirren. Er wohnte in ihr.
Doch ich kannte sie am besten. Überwunden hatte ich diese, mit jeder neuen hereinbrechenden Nacht. Trotzdem tobte in mir die Befürchtung, nie wieder aus ihr herauszukommen.

»Mach dir keine Sorgen. Dämonische Augen sehen gut. Folg' mir einfach,« Aiden's Hand wirkte wie ein Furcht-Ableiter.

Zudem bestätigte es die Vermutung, welche ich bereits vor Tagen gefasst hatte: Dämonen schienen Scharfaugen zu sein.

Weiterhin zog Aiden mich hinter sich her, bis mein Puls sich beruhigte. Automatisch passte ich irgendwann meine Schrittgeschwindigkeit an.

»Wo ist es hin?«, ich meinte die Schlange und befürchtete insgeheim einen weiteren Reptilangriff.

»Keine Ahnung.« Ich schluckte. Keine beruhigende Antwort.

»Wieso eigentlich eine Schlange?« hauchte ich ins Nichts.

Sofort dachte ich an den übergroßen Wolf, welcher mir vor Kurzem vor dem Blumenladen aufgelauert war. Fast hatte ich mich darauf eingestellt, mich in Zukunft vor großen Raubtieren in Acht zu nehmen. Doch zum Glück nur fast, denn Unterweltler schienen willkürliche Tierformen anzunehmen zu können.

Nein. Es sind keine Tiere. Viel mehr sehen sie aus wie animalische „Mutanten",
stahl sich eine fremde Stimme in meinen Kopf und schöpfte damit neue Begrifflichkeiten.

Aiden riss mich aus meinem Geist: »Du stellst viele Fragen, Nora.«

Selbst durch die Dunkelheit konnte ich spüren, wie ein Lächeln sich auf seine Lippen legte und es breiter wurde.

Wie zu erwarten, wieder einmal keine richtige Antwort.

Doch zu meinem Überraschen erhob Aiden erneut die Stimme, »Ihr Entstehen ist alt. Fast so alt wie die dämonische Gattung selbst. Allerdings scheinen viele von ihnen ihren eigentlichen Ursprung vergessen zu haben. Sie sind so selten, da ihre Existenz verboten ist. Wenn Menschen und Dämonen sich paaren, entstehen daraus nämlich unkontrollierbare Monster. Und sie sind das Ergebnis.« Eine unerwartete Antwort.

»Es sind Halbdämonen.«

»Ja, das sind sie.« Die grausame Fortsetzung folgte, »Aber vor allem sind es Monster, so blutrünstig, dass selbst die Unterwelt nach ihrer vollkommenen Vernichtung trachtet. Sie finden nirgendwo Akzeptanz.«

Im Düster suchte ich nach einer passenden Erwiderung, doch Aiden ließ mich nicht mehr zu Worte kommen: »Wir sind da.«

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