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(27) Ohne zu Zögern

Eleonora

Ich sah durch die Augen eines Anderen.

Meine Sicht verwackelte. Die Umrisse der Straße vor meinen Augen verzog sich wirr und mit ihnen die Lichter der Straßenlaternen.
Diese verschwammen nun vollends, während mir stoßweise der Atem entwich. Rastlosigkeit. Um Sauerstoff bangend, rang ich erneut nach Luft. Derweil hielt ich mich an einer der Leuchten und zog so viel dieser Kostbarkeit in meine Lungen, wie ich konnte.

Bloß nicht umkippen. Luft holen. Nochmal.
Gerade so viel, wie ich brauchte.

Mein Körper durfte einfach nicht versagen.
Schneller. Los. Weiter. Schnell.

Triefend nass lag mir nun der Schweiß auf der Stirn. Die Ausrüstung, welche ich trug, fühlte sich nicht mehr an wie ein Schutzgewand, sondern sie hatte sich verwandelt. Sie war nun ein immer schwerer werdender Mantel aus Blei, eine mächtige Last auf beiden Schultern.

Viel zu lange war ich damit durch die schmalen Gassen von Greenville gerannt. Stunden müssten es gewesen sein. Vielleicht zwei, vielleicht drei. Trotzdem war es zu wenig Zeit gewesen.
Ich hatte einen Ausweg gesucht, nach einem Weg sie zu töten. Doch vergebens.

Mein Kopf wandte sich nach oben. Der Mond über mir leuchtete noch immer hell zu sternenklarer Stunde. Klaren Verstandes fassend, wusste ich, dass ich jedoch hier nicht länger Halt machen konnte.

Eine friedvolle Stille.
Das Trugbild des nächtlichen Scheins.
Ich musste also weiter. Nicht vergessend, dass ich mir dies hier zur Aufgabe gemacht hatte.

Meine Glieder waren träge geworden. Wohl eine Konsequenz der viel zu kurzen Rast. Nichtsdestotrotz waren es körperliche Warnsignale ohne Wert.

Schweratmend setzte ich mich also erneut in Bewegung. Die Knochen knacken, meine Muskeln und Beine schmerzten, während ich wieder rannte. Ich rannte und rannte.
Die Nacht neigte sich weiterhin trübe.
Dicke Nebelschwaden lagen nun dicht über den Dächern der Stadthäuser, welche sich mir zu beiden Seiten aufreihten. Doch sie blieben nur ein kurzweiliger Anblick, da ich an ihnen in rasender Geschwindigkeit vorbeizog.

Weiter jagte ich durch die Dunkelheit, wartend auf den Moment, wohl wissend, dass er bald kommen würde. Es war ein Katz- und Mausspiel, ein Wettrennen mit der Zeit. Das Sternenlicht ließ nur wagen Durchblick. Nichts. Noch nicht.

Die letzten Minuten verstrichen. Ohne Zögern griff ich zu meinem Waffengurt, um mich zu vergewissern, dass ich mich wirklich nicht mit leeren Händen stellte. Erleichterung erfasste mich, als ich die bekannte Schneide, die vertraute Schärfe der Vergeltung in meinen Fingern spürte.
Die letzte Kraft zusammennehmend, preschte ich einen großen Schwung vorwärts.
Vor mir lag eine Sackgasse. Ich steckte fest.

Unbehagen kroch mein Rückgrat entlang.
Sofort wandte ich mich der Gestalt zu, die mir auflauerte. Grauenhaft langsam näherte sie sich, denn sie wusste längst, dass ich sie bemerkt hatte. Schwarzer dicker Rauch wirbelte vor mir auf und ich konnte hören, wie sie aus dem Schatteninneren heraus knurrte.
Laute eines wilden Tieres. Doch dieses Wesen, welches dort drinnen auf mich wartete, war weitaus blutrünstiger. Unberechenbarer.

Aus dem Smog traten Klauen hervor, spitze Krallen einer Bestie. Das Leuchten ihrer Augen schien durch die dicke Nebelbank.

Gnadenlos, jetzt zückte ich meine Waffe.
Etwas lag in der Luft. Ein Kampf, auf welchen ich schon ungeduldig gewartet hatte, denn nun würde sich endlich zeigen, wer die Rolle des Lammes und wer die des Wolfes spielte.

Ein Lächeln trat auf meine Lippen, als sich jetzt ihre vollkommene Hässlichkeit entblößte. Jedoch ließ es mich nicht eine Sekunde länger zögern. Nahezu ungeduldig sprintete ich auf meinen Gegner zu, die Klinge in der Rechten. Adrenalin kochte in meinen Adern. Ich startete den Angriff. Ein scharfer Hieb. Doch die Schneide landete in einem Rauchball und stach ins Nichts.
Sie hatte es kommen gesehen. Ein Kichern erklang hinterrücks. Nicht mal mehr Zeit für das Bilden von Gänsehaut blieb, denn mit der schnellsten Drehung, die ich vollführen konnte, wandte ich mich ihr wieder zu. Direkt blickte ich in die abscheuliche Visage. Anspannung ließ meine Kiefer mahlen, bis diese wehtaten. Ich tastete nach meiner Verteidigung. Jedoch blieb mir keine Zeit mehr, um ihr meine Waffe in den Körper zu rammen, denn mit einer gnadenlosen Wucht packte sie mich.

Ihre Krallen zerkratzen meine Kehle, durchschnitten die dünne, verletzliche Haut und sie drückte meinen Leib zu Boden.
Blut floss. Viel Blut.
Eine rote Lache umringte mich.

Nun stellte ich mir die Frage, ob das was in meinen Adern noch pumpte ausreichte, um ihr den nächsten Hieb zu versetzen. Mit ganzem Gewicht schränkte sie jede weitere Bewegung meines Körpers ein.
Ihr Klammergriff erdrückte mich.

Sie ist es.

Ich erkannte die Schlange aus Tinte. Sie klebte auf der Innenseite ihres rechten Handgelenks.

Die Studentin knurrte, während der silberne Anhänger ihrer Halskette kläglich klirrte. Das Glühen der dämonischen Augen brannte in den meinen und schienen mich fast zu verbrühen. Blaue Flammen. Ein Ausdruck, der unnatürlich hell loderte.

Dickflüssiger Saber lief nun aus ihrem speerangelweit geöffneten Mund und tropfenweise erreichte mich der Ekel.

Ein Albtraum, aber dennoch war sie es: Victoria Blake - Oder eher gesagt der Rest, der von ihr übrig geblieben ist, flüsterte mein Inneres.

Ein Blitzen erregte meine Aufmerksamkeit.
Aus dem Augenwinkel erblickte ich die bekannte Schärfe, nur eine fingerweite entfernt. Meine Rettung in letzter Minute.

Mit letzter Kraft erreichten meine Fingerspitzen die Waffe, während ich mein eigenes Blut würgte und dunkle Brocken davon hustete. Kurz schloss ich die Augen, denn eins hatte ich mir versprochen, wenn ich diese Welt verließ, dann würde ich sie mitnehmen.

Ein weiterer, schwerer Atemzug erschütterte mich, doch er war nötig, denn damit versetzte ich ihr den Todesstoß. Ein schmerzverzehrter Schrei und sie taumelte zurück.
Schlagartig wurde mein Körper frei. Der schwere Ballast auf meiner Brust war verschwunden. Allerdings versuchte mein schnelles Herz in gleicher Sekunde, die entlasteten Stellen mit Blut zu füllen. Doch da war zu wenig Lebenssaft, welcher durch meine Adern floss. Schwindel erreichte mich. Meine Lippen wurden taub und mein Körper gefror zu Eis. Tausende Bilder jagten mir durch den Kopf. Es waren Reflexionen meines Daseins.

Mein Auftrag würde scheitern.
Ich versagte und konnte sie nicht beschützen: Meine Familie, Freunde, aber vor allem meine beste Freundin Eleonora. Doch auch sie würden wissen, dass ich für eine gute Tat gegangen war.

Das Leben, was ich einmal hatte rückte in weite Ferne. Kurz bevor ich meine Augen schloss, sah ich die scharfen Krallen, welche sich aus den viel zu langen Fingern bohrten, tobend und mit einem nachtzerreißenden Geheule.

Victoria war nicht tot.

Kraftlosigkeit. Schwärze.
Ich verlor die Kontrolle und tauchte ins Nichts.

𖥸

»Es wird Zeit, dass du wieder auf die Beine kommst.«

Wer ist das? Da waren Umrisse eines Mannes. Er stand am Ende eines Tunnels.

Nein, dessen Stimme drang direkt in mein Ohr: »Dich hat's ja ganz schön erwischt. Oh man.«

Moment. Ich kannte die Stimme.
Dieser Jemand drückte auf die Verletzung, meinen zerschundenen Körper.

AAHH... dieser Schmerz. Aufhören.

Hitze. Eine Entlastung des Drucks. Kalt.
Ich wusste nicht, wie lange ich weggetreten war. Sekunden. Vielleicht Minuten.

Erdrückende Dunkelheit. Doch viel zu schwer waren meine Lider. »W-o b-b-b-in ich...«

Die vertraute Stimme blieb unsichtbar, sie ignorierte meine Frage: »Wir haben doch gesagt, dass du nicht allein,-« ein scharfes Luftholen, »Verdammt. Nun ist sie trotzdem entwischt und du... Hach, - Scheiße. Du bist schwer verletzt.«

Etwas fiel zu Boden. Und dann. Das Klackern von Hartplastik oder Glas.

»Das wird dich wieder auf die Beine bringen, Kumpel. Hoffen wir es.«

Ein Knistern. Ein Zischen. Plötzlich. Ein Stich.
Es traf eine Vene meines Innenarms.
Feuer pumpte wild durch meinen Kreislauf und ließ meine letzten Kräfte beben.
Ich glaubte innerlich zu verbrennen.
Doch dann. Mein Herzschlag kam zur Ruhe. Ich regenerierte mich. Tatsächlich.

»So ist's gut,« bestätigte die Stimme.

Der dunkle Vorhang verschob sich und ich blickte in ein makelloses Gesicht.

Nein, nicht er! Nicht er!

Ich wollte Aufstehen. Weg von hier.

Doch zwei Hände drückten mich nach unten: »Nein! Nicht so schnell!«

Und die Welt drehte sich erneut.
Der Wimpern-Vorhang schloss sich und das Letzte was ich sah waren die eisblauen Augen, welche mich zur Starre zwangen.

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