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(21) Gewohnte Prioritäten und ihre Ausnahmen

Aiden

Tief atmete es mich ein. Der Sog ließ das tote Herz in meiner Brust hämmern. Ein lebendiges Trugbild, welches wohl jeden Dämon verfolgte, der einen der unsichtbaren Zugänge nutzte.

Ich unternahm eine Art Wanderung, in welcher mir die Fähigkeit zuteilwurde, Abkürzungen zu nehmen und damit sämtliche Weiten der irdischen Welt zu überspringen.

Mein Körper hatte sich verformt und wurde Eins mit dem Wurmloch, durch das ich geschritten war.
Die Geschwindigkeit meines Pulses legte sich, als ich nun durch den massiven Stein der Hauswand trat. Ich zerrte meinen Körper durch den körpergroßen Durchgang, welcher sich kurz darauf wieder schloss.

„Schattenwink" war die genaue Begrifflichkeit dieser unsichtbaren Wege und Verknüpfungen. Man konnte es auch „das geheime Hintertürchen der Dämonen" nennen und derer, die es sich erlaubten, sich diesem Vorteil zu bedienen.
(Mit dieser Methode schaffte man es durchaus sogar unbemerkt durch Schaufenster von Blumenläden zu dringen. Hehe.)

Solche Eingänge waren mit bloßem Auge nur schwer zu erkennen und genau deswegen wusste nur eine sehr geringe, sterbliche Minderheit von ihrer Existenz.

Einen Wink, wie ich ihn gerade genutzt hatte, dauerte, wenn man Glück hatte, nur wenige Sekunden.

Ich sah mich um.
Noch vor Kurzem hatte ich mich auf dem Dach der alten Gaststätte in Greenville befunden und innerhalb eines Momentes wurde ich an den verknüpften Ort versetzt: eines der Vordächer der Universität.

Grau stachen die Wolken zwischen dem Backsteingemäuer hervor. Von hier oben aus, tauchte es die Baumwipfel darum, in eine noch dunklere Farbe. Und auch das Grün der Wiesen, abseits des Gebildes, wirkten träge und matt.

Ein farbloser Tagesanfang.

Mit dem mäßigen Sonnenlicht, welches sich aus der widerspenstigen Watte am Himmel kämpfte, tauchten jetzt aus dem Gebäude, unter mir, vereinzelte Absolventen auf.

Studenten-Hohlköpfe, dachte ich sofort.

Sie kamen scheinbar gerade aus ihren Vorlesungen.

Eine Herde Schafe ohne jegliche Perspektive, hetzte eine gehässige Stimme weiter.

Doch sofort viel mir ihr Ausreißer auf. Der dunkle Fleck in der weißen Schafspelz-Wolle.

Ich konnte es riechen. Ich konnte ihn riechen.
Da stimmte etwas nicht.

Ich wartete auf das Vergehen der großen Menschentraube und ließ mich dann hinunter.

Als meine Fußsohlen den Grund, ohne Weiteres erreichten, schreckte der Typ auf. »B-bist du da gerade etwa vom Dach gesprungen?«

»Vielleicht.« Ich sah mich um, keine Studenten weit und breit. »Was machst du hier?«

Er hatte an der Wand des Gebäudes gelehnt. Dunkle Klamotten, im genauen Betracht war es ein schwarzer Jogging-Anzug, der ihn herausstechen ließ. Dazu konnte man nur die Hälfte seine Gesichtes erkennen, da er seine Cap stark ins Gesicht gezogen hatte.

Oh man, der muss noch Einiges lernen.
Denn er war kein Student, er war „undercover" hier. Das war unfehlbar. Außerdem konnte ich sein Unbehagen in der Luft schmecken.

»Ich warte auf eine Freundin,« nach seinem letzten Wort schien er verwirrt.

Ja, Freundchen. Wenn die Seele schwach ist, ist es schwierig einen Dämon anzulügen...

»Heißt deine Freundin zufällig Eleonora Davis?« und ich verschränkte die Arme.

Das wäre natürlich ein atemberaubender Zufall.

»Ja, das ist tatsächlich ihr Name. Ich bin ein Highschool-Freund,« er zog die Cap automatisch höher.

Für einen Menschen sah er tatsächlich nicht schlecht aus. Obwohl er mehr so wie der „Ich-bin-der-Captain-des-Football-Teams-und-bin-stolz-drauf-Typ" wirkte.

»Ich wollte nur sicher gehen, dass es ihr gut geht. Ich weiß, sie hat es schwer. Doch jetzt hat sie mich auf ihrem Handy blockiert. Dabei ist sie so allein und da dachte ich-«

»-Einfach hier auftauchen ist weniger gruselig?«
und mein Fuß trat nach vorn. »Es geht ihr gut,« setzte ich hinzu. Mach die Biege!

Abgesehen davon, passte „er" überhaupt nicht in meinen heutigen Tages-Plan...

»Woher willst du das wissen?«

Ich ging im Geiste schnell eine Wahrscheinlichkeiten-Liste hindurch. »Ich bin ihr... ihr fester Freund.«

Das musste ein Griff ins Klo sein. Denn plötzlich zog er beide Augenbrauen nach oben. »Ach ja? Das ist komisch, denn normalerweise bummst sie diesen Loser, Riley Summers.«

Ach' sowas... so hatte ich sie gar nicht eingeschätzt... und ich setzte mein Pokerface auf, doch wohl etwas zu spät.

»Was, das wusstest du wohl nicht? Dann halt mal besser die Augen auf. Ich habs bereits auch wieder versucht, aber an ihr beißt man sich die Zähne aus,« ein zufriedenes Lächeln trat auf sein Gesicht. Er wirkte fast ekelhaft stolz.

Mein Inneres begann zu rumoren. Wenn er nicht gleich aufhörte den „Dicken" zu spielen, mochte das hier böse enden...

»Alles klar. Ich werd's mir merken.« Doch die nächsten Worte ließ ich mir auf der Zunge zergehen: »Nachdem ich sie heute Abend dann mindestens einmal über die Bettlaken gezogen hab. Oder zwei, oder drei. Oder vielleicht reden wir auch gar nicht.«

Da geschah es. Augenblicklich fielen die Mundwinkel in den Keller. Volltreffer.

Er räusperte sich. »Ja, wie auch immer. Sag' ihr einfach, sie soll sich mal bei mir melden,« er klopfte auf das Leder meiner Jacke.

Ich besah es abschätzig. Finger weg.

»Ich werd's ihr Ausrichten.« Oder auch nicht...

»Danke. Falls sie fragt, von wem es kommt, dann sag' einfach „von Andrew Allister".«

𖥸

Ich wartete jetzt vor dem Universitätseingang auf mein eigentliches „Ziel", denn die Luft um mich herum verriet mir, dass es wohl nicht mehr lange dauern würde.

Diesen Andrew Allister hatte ich zum Glück erfolgreich abgeschüttelt. Der war gegangen.

Doch die Luft hier...
Da mussten einige, dicke Wände mit Sicherheit zwischen Nora und mir liegen.
Doch selbst dem dicksten Beton würden Nora's Ausdünstungen wohl trotzen. Mich würde es nicht wundern, wenn diese sogar noch aus meterweiter Entfernung in der Atmosphäre lagen. Ich vermutete es zumindest.

Fuck. Dieser Duft macht mich noch immer völlig wahnsinnig.

Mit dem Feuerzeug in der Rechten, zündete ich mir nun eine weitere Zigarette.
Schlichtweg benötigte ich, wie sonst auch, den hervorragenden Geschmack auf der Zunge.

Nein, - es nützte nichts mich selbst zu belügen, denn dieses Mal benötigte ich etwas, was mich von diesem betörenden Geruch ablenkte.
Verflucht!

Da bemerkte ich, dass ich noch nicht einmal auf den wichtigen Gedanken gekommen war, mir meinen tagtäglichen Tarnmantel überzuwerfen.

Wie gerufen, zogen zwei Studentinnen nun an der Hauswand vorbei, an welcher ich lehnte.
Eine davon blickte streng. Was'n mit der?

Womöglich lag es an diesen total übertriebenen Rauchverbots Schildern überall. Tja, - als „unnötig" würde ich diese bezeichnen, denn eines davon hing direkt über meinem Kopf.

»Mir doch egal,« ich verdrehte die Augen.

Als ob ich mir das Ziehen an dieser irdischen Giftstange jemals nehmen lassen würde.

Von Sterblichen ließ ich mir ohnehin nichts sagen, mitunter auch nicht von irgendeiner Studenten-Schreckschraube.

Aus einer Laune heraus erwiderte ich jedoch den Flirt ihres Anhängsels, mit einem spielerischen Grinsen.

Allerdings verlor ich dabei niemals gewohnte Prioritäten aus den Augen: Mein nächstes Ziel und Angriff.

Die Sterblichkeit der Menschen faszinierte mich allerdings immer wieder.

Menschen - ja, viel zu oft hatte ich mit angesehen, wie sie dem Spaß verfielen, wie sie süchtig wurden oder sich sogar in manchem Konsum verloren.
Es schien geradezu deren Bestimmung zu sein, sich einem gewissen Vergnügen voll und ganz hinzugeben, oder gar etwas zu begehren.

Das beste Beispiel war womöglich der Konsum einer selbst auserwählten, persönlichen Droge. Heroin, Crack, Ecstasy, etc. waren nur eine Teilgruppe hiervon. Meistens ging es dabei um viel mehr. Liebe, Gewalt, Alkohol, Geld oder Sex.

Opfer ihrer Sucht fühlten sich leer.
Vielleicht war es ihr unnachgiebiges Streben nach einem Gefühl der Vollkommenheit?
Ich wusste es nicht.

Das Einzige, was ich die letzten Jahrzehnte in Erfahrung bringen konnte war: Menschen bekamen nie genug.

Zwar mochte man mich einen "bösen Dämon" rufen, jedoch war ich niemals dem Drang erlegen gewesen, ein ständig klaffendes Loch mit irgendwelchen willkürlichen "Glückgefühlen" füllen zu wollen.

Den Rest meiner Zigarette drückte ich nun an der Hauswand aus.

Menschen waren gierig und das Objekt ihrer Begierde (und sei es noch so giftig), zog sie an wie Motten das Licht.

Dabei halte ich so etwas wie ein "Studium", wie genau das hier, noch nicht einmal für jedermanns Begierde (man betrachte die gewaltige Masse an Studenten).

In all den Jahren hatte ich in der Rolle des „stillen Beobachters" aufschnappen können, dass laut den Professoren, den meisten Studenten wohl das Talent und vor allem eine wirkliche Perspektive fehlte. Sie gehörten nicht an den Campus, viel mehr verschwendeten sie damit ihr kurzes und jämmerliches Leben.

Ein Haufen orientierungsloser Schafe eben, wiederholte ich mein Denken.

Zugegebenermaßen verstand ich die Menschen dann doch nicht vollkommen. Obwohl selbst mir es kein Geheimnis war, dass ein erfolgreich abgeschlossenes Studium innerhalb des Greenville Colleges löblich anerkannt wurde und man sich dadurch hoch qualifizierte.

Augenscheinlich schien es jedoch an den Nerven zu zerren. Es laugte die Studenten quasi aus. Allerdings erklärte es womöglich irgendwo deren gehetzter Triebe.

Das Greenville College.
Erst vor kurzem hatte ich ein Kommentar eines vergangenen Studenten gelesen, welchen man jetzt wohl einen populären Filmregisseur nannte.
Vor allem innerhalb des letzten Jahrzehnts war die Universität Greenville wohl in aller Munde und rutschte in die TOP-TEN der Onlineliste der „gefragtesten Universitäten".
Dennoch vergaß man wohl auch nicht, dass die Durchfallquote in den letzten fünf Jahren ziemlich angestiegen war.
Meiner Erkenntnis nach stand es auch den angestrengten Häuptern um mich herum, direkt ins Gesicht geschrieben. Qualität und Maßstäbe wuchsen eben mit der Zeit.

Aber unterm Strich ist das alles nicht mein Problem und das College sowieso nur Mittel zum Zweck.

Mich interessierte lediglich nur mein Auftrag und der war schlichtweg:
Eleonora Davis von mir zu überzeugen.

Ich widmete mich wieder also ganz den Tatsachen.

Vor mir ragte das graue Backsteingemäuer in den Himmel. Es war die Rekonstruktion einer alten Burgruine, auf die ich blickte.

Eleonora Davis' Gestalt lief mir gedanklich schon entgegen. Der lebendig gewordene Widerspruch, welcher meine Voreingenommenheit gegenüber den Sterblichen zunichte gemacht hatte.

Ich werde herausfinden was du bist, flüsterte ich ihr im Geiste zu und trat durch die kühle Frühlingsluft.

Die frostige Temperatur konnte mir nichts anhaben. Daher reichte meine gewohnte Alltagskleidung vollends aus. Die Lederjacke von Abercrombie & Fitch bedecke mein ärmelloses Shirt und die luftigen Risse in meiner Jeans kümmerten mich deshalb auch nur wenig.

Nora wird mit Sicherheit heute frieren, ertönte eine fremde Stimme in mir. Doch was dachte ich da? Das konnte mir egal sein.

Jetzt suchte ich in der Ferne zwischen mehreren Köpfen, den kupferfarbenen Haarschopf,
Nichts. Sie ist nicht hier. Nein - Noch nicht.

Wie ein Schatten bewegte ich mich also durch die bereits gewordenen Massen von Studierenden, welche mir nun auf meinem Weg bis zum Torbogen, entgegenkamen.

Ich trat in den Saal, welcher das Herzstück des Lerngebäudes darstellte. Über meinem Haupt läutete eine Uhr zum Stundenbeginn oder –Ende, ich war mir nicht sicher. Jedoch ließ es die Menschentraube um mich herum hektischer werden.

Niemand würdigte mich eines Blickes.
Der Grund dafür war wohl, dass ich für sie lediglich ein undurchsichtiger Schatten sein musste. Der Tarnmantel.

Meine Energie hatte ich gebündelt und den bereits erwähnten Schutz heraufbeschworen. Durch diesen hatte ich es tatsächlich geschafft auf dem Campus eine Art „unauffällige Identität" zu entwickeln. Ein Dasein, in welchem meine Erscheinung nur als bloßes Erzeugnis des Augenwinkels bemerkt wurde.

Durch meine Fähigkeiten mochte ich in den Augen der Anderen wie ein „unscheinbarer Student" wirken (trotz meiner gutaussehenden, menschlichen Hülle– nicht vergessend).

Praktisch warf ich einen unsichtbaren Schleier auf die Aufmerksamkeitsgabe der Studierenden.

Ich schmunzelte.
In den Geist der Psychologie Studenten zu gelangen und sie auszutricksen, schien mir äußerst widersprüchlich zu ihrem Erstreben zu sein. Doch selbst mich unter sie zu mischen, hatte sich als keine Schwierigkeit herausgestellt.

Ich war da und trotzdem wiederum nicht.
Ich war an keinem Ort und doch an jedem.

Derzeit betrat ich zwar nur selten das Universitätsgelände, doch die Flure und Räume blieben vertraut. Um mich herum wirbelten allerdings nur unbekannte Gesichter. Wahrscheinlich lag es daran, dass für einen Dämon, wie mich, die Zeit viel schneller verging, während wir anders als die Menschen hinzufügend nicht alterten.

Plötzlich stolperte ein Geschöpf der Kurzlebigkeit in mich hinein und mich traf eine Schulter. »Pass doch auf wo du hinläufst,« ein maskuliner Körperbau zog sich unnachgiebig vor mir auf.
Solange bis mein Augenpaar ihn erreichte.

Er stockte sofort, nachdem er mich wahrnahm: »Tut mir leid,« eine knappe Bemerkung, bevor der Rempler seinen Körper zum Rückzug zwang. »Sorry, man.«

Meist bemerkten die Verursacher erst durch den Aufprall, mein Dasein, woraufhin ich stets überraschte Blicke und üblicherweise auch eine Entschuldigung erntete. Allerdings war es innerhalb kürzester Zeit abzusehen, dass ich danach wieder in Vergessenheit geriet.

Ich erkannte, wie der trübe Gesichtsausdruck des Rowdys sich nur wenige Schritte weiter schlagartig änderte, bis dieser lauthalslachend einem seiner Kumpels einen Handschlag verpasste.

Ein nahezu perfekter Nebeneffekt, bemerkte mein Kopf.

Gleichzeitig war es auch eine Schutzmaßnahme des unscheinbaren Wandelns.

Dennoch gab es da eine Ausnahme.

Eine raue Stimme holte mich ein.
Und da. Hier war sie...

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