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Die nächsten Tage verschwammen zu Wochen die beinahe zu Monaten zu verschwimmen schienen. Immer der gleiche Ablauf. Essen, Gruppentherapie, Essen, Einzeltherapie, Essen.

Gründlich reinigen, bei Bedarf ausspülen.

Klaus besuchte mich immer noch, sagte aber nichts über meine Medikamente, dabei war ich mir sicher, dass er, sobald er erfuhr, dass ich Tabletten bekam, bei mir auftauchen würden um zu betteln. Doch nichts. Und die Tabletten wirkten. Mir war alles egal. Ich war müde. Ich war leer. Ich machte mir keinen Kopf mehr.

Und das war furchtbar. Meine eigene selbst geschaffene Leere konnte ich beenden sobald mir danach war. Aber es kam nichts an mich ran. Ich fühlte nichts und das machte mich rasend. Aber mein Körper spielte nicht mit. Ich wollte wieder was fühlen verdammt!

Denn zu fühlen, heißt zu sein. Und wenn ich nichts fühlte, dann war ich nicht.

Eines Tages bei der Gruppentherapie, Klaus saß wie immer neben mir, raunte er mir in einem unbeobachteten Moment etwas zu: "Hey. Geht's? Ich weiß wie diese Tabletten sind glaub mir.", erst dachte ich, er wollte einfach nur etwas abstauben, doch er klang aufrichtig besorgt.

In einem späteren unbeobachteten Moment teilte ich es ihm mit. Kurz gefasst und genauso leer wie ich auch war. Früher, da war ich einfach nur eine unbewohnte Wohnung gewesen. Jetzt war ich quasi entkernt.

Er nickte nur und sah mich sorgenvoll an.

Nach der Stunde blieben wir noch da unter dem Vorwand, die Stühle zusammenzustellen. Auch wenn es nicht so aussah, war hier doch ein strenges Regime am Werk.

"Hör zu. Ich hab was, das helfen könnte. Aber nur, wenn du mir dafür ein paar Tabletten beschaffst.", ein wenig ungläubig sah ich ihn an. Ich dachte wir wären Freunde? Aber er war ein Junkie und Stoff ging eben über alles. Außerdem bot er mir einen Ausweg. Und ich nahm ihn gerne an.

Also nickte ich und er steckte mir heimlich ein kleines, in ein Taschentuch gewickeltes Ding zu.

"Lass dich ja nicht erwischen und wenn ja, verpfeif mich nicht. Ich darf bald raus. Versau mir das bitte nicht!", würde ich etwas fühlen, wäre ich jetzt verletzt. Oder hätte Gewissensbisse. Oder so.

"Ich halte meinen Teil ein. Morgen. Hier.", er nickte, ich nickte, wir gingen. In unterschiedliche Richtungen.

In meinem Zimmer in meinem Bad ohne Tür, den Rücken zum Türrahmen wickelte ich vorsichtig meinen kleinen Schatz aus. Und da lag sie. Glitzernd. Lockend.

Und so vertraut. Doch ich musste warten. Noch den ganzen Tag, bis in den Schutz der Nacht hinein.

Also wickelte ich sie wieder ein und steckte sie in meinen Hosenbund. Durch das Tuch hindurch spürte ich die vertraute kühle Härte, die mich beruhigte. Es würde alles gut werden. Glücklicherweise hatten die Tabletten auch den Effekt, dass mich nicht mehr kümmerte, was Jonathan wollen würde. Gewollt hatte. Er war fort. Für immer. Ohne Wiederkehr.

Dass er mir näher war, als ich dachte, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Und hätte ich es gewusst, wäre wohl vieles anders gekommen.

Die Einzeltherapie verlief wie immer. Zwar war meine Therapeutin echt nett und ich hatte wirklich den Eindruck, dass sie mir helfen wollte, doch sie kam nicht zu mir durch. Wie auch? Ich schaffte es ja selbst nicht.

Und so ging der Tag vorüber, die Sonne ging auf, die Sonne ging unter, ein weiterer Tag geschluckt von diesem hoffnungslosen Loch.

Und dann war ich alleine in meinem Zimmer, die Lichter waren aus und die Schwestern hatten Schichtwechsel. Ich war ungestört. Die Klinge hatte den ganzen Tag beruhigend an meiner Hüfte geruht.

Ich zog sie hervor, vorsichtig als wäre sie zerbrechlich. Doch das war sie nicht. Sie war klein, ja. Aber sie war stark.

Sie spiegelte das hereinfallende Licht und malte helle Flecken an die Wand. Ich lag in meinem Bett, den Kopf hochgestützt. Dann krempelte ich meinen Ärmel hoch, betrachtete die ganzen Narben. Es war kaum noch Platz und ich war entweder in ängstlicher oder in freundlicher Erwartung des Tages, an dem mir der Platz ausgehen würde. Ein Wunder, dass ich vor kurzem noch tatsächlich gedachte hatte, dass diese Zeiten vorüber wären. Waren sie nicht.

Ich setzte an.

Ich zog durch.

Und ich fühlte absolut nichts.

Das konnte doch nicht wahr sein!

Wieder und wieder. Mehr und mehr. Und ich fühlte nichts! Ich sah das Blut meinen Arm hinunterrinnen. Sah die Schmerzen, aber ich fühlte sie nicht.

Ich saß inzwischen im Bett.

Ich fühlte nichts! Ich war verloren. Es war vorbei. Egal wie oft ich durchzog, wie viele rote Linien ich auf meinen Arm malte, die sich irgendwann alle vermischten, es wurde nicht besser. Es wurde nicht leichter. Ich fühlte nichts. Ich war nichts.

Klaus kam herein. Das tat er manchmal, abends, nur so. Zum reden.

Er sah das Blut. Und er war geschockt.

"Oh Gott! Wieso ist das so viel? Leana!"

"Es funktioniert nicht, Klaus, es funktioniert nicht.", inzwischen war ich komplett hysterisch. Immerhin, Hysterie war ein Gefühl. Doch das brachte mich nicht weiter. Ich wollte Schmerzen, ich wollte sie fühlen, sie gehörten zu mir, sie waren ein Teil von mir.

Mir wurde schwindelig.

"Leana, ich- oh Gott. Ja, ich weiß! Das, das ist so viel. Neinneinnein. Das darf nicht sein, es tut mir leid, es tut mir so leid.", ich wusste nicht ob er mit mir redete oder mit irgendjemand anderem, aber es war mir egal. Mir wurde schwindelig. Kam mir vor, als hätte ich das schonmal gemacht. Achja, die Panikattacke.

"Jonathan! Bitte, sag mir was ich tun soll!", schrie Klaus aus weiter Ferne. Ganze leise nahm ich noch die Schwestern wahr, die ins Zimmer stürzten.

Dann war alles schwarz.

Als ich aufwachte war alles weiß.

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