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27

Lane

Ich kann es Beat an der Stelle überhaupt nicht verübeln, dass sie den Brokkoli-Auflauf in ihrem Mund fast quer über den Tisch gespuckt hätte. Wild hustend erholt sie sich noch von dem Schock, während ich müde den Kopf in Richtung meiner Mutter schüttele, die sich vor Lachen förmlich auf ihrem Stuhl biegt.

»Wirklich, Mom? Ich würde Beat gerne noch eine Weile in meinem Leben behalten, wenn's dir recht ist.« Hellhörig geworden, hebt meine ›Freundin‹ den Kopf und sieht, noch immer leicht hustend und mit hochrotem Kopf, zwischen meiner Mom und mir hin und her. Dann sackt sie erleichtert zusammen. »O Gott, und ich dachte schon, du willst, dass wir uns jetzt gegenseitig den Ring an den Finger stecken.«

»Du liebe Güte, nicht doch! Ich will euch zu gar nichts drängen, ihr kennt euch ja gerade mal eine Sekunde. Ihr heiratet, wann es sich für euch richtig anfühlt – falls ihr das überhaupt wollt. Ich denke, heute hat man mal wieder gesehen, dass ich einen fiesen Sinn für Humor habe.«

»Du hast dich selbst übertroffen«, murmelt Dad stirnrunzelnd in sein Weinglas, doch um seine Mundwinkel zuckt es. Fran schüttet sich unterdessen geradezu aus vor lachen. Ich denke, ich muss nicht weiter ausführen, dass ich diesen Humor nicht unbedingt teile. Beat unterdessen ringt sich zumindest ein paar Lacher ab, doch ich kenne sie mittlerweile gut genug um ausmachen zu können, dass ihr der Kontrollverlust der Situation ebenfalls nicht besonders gefallen hat.

Trotzdem kann ich gar nicht anders, als zumindest ein bisschen zu lächeln. Die Atmosphäre hier erinnert mich an die Zeit, bevor meine Eltern angefangen haben, sich unnötige Sorgen um mich und mein Sozialleben zu machen. Und auch, wenn Beats und meine Beziehung ein Fake ist, sorgt diese dafür, dass ich mich deutlich wohler am Tisch fühle, dass ich tatsächlich gern bei meiner Familie bin. Dieses Gefühl habe ich vermisst.

»Und, wie geht es deinem Dad so?«, fragt mein Vater sie irgendwann. »Ich habe mitgekriegt, dass ihr euch schon früher kanntet, richtig?«, sagt Beat. Meine Mutter schaltet sich ein: »Ja, das stimmt! Wir sind ständig auf Doppeldates zum Bowling gegangen mit ihm und Bianca. Hach, das waren Zeiten!«

»Richtig, damals war Bowling noch ›In‹. Heute ist es schon ›Retro‹«, merkt Dad schmunzelnd an. Keiner der am Tisch Anwesenden merkt, dass Beat bei der Erwähnung ihrer Mutter leicht blass um die Nasenspitze wird. Ich weiß, dass ihr Tod in etwa zwei Jahre zurückliegt, was noch gar nicht so lange her ist, wenn man es recht bedenkt. Kurz befürchte ich schon, dass meine Eltern auf ihren Tod zu sprechen kommen, doch sie umschiffen das Thema Gott sei Dank elegant.

»Was studierst du?«, wollen sie dann von ihr wissen. »Wirtschaftswissenschaften am Community-College in der Nähe der Ravensen«, entgegnet sie. Mein Dad nickt anerkennend. »Dieses College ist wirklich eine gute Wahl, auch wenn manche das vielleicht anders sehen würden. Die Studiengangwahl ist sowieso top, aber von der Einrichtung an sich habe ich bisher auch nur Gutes gehört.«

»Ging mir genau so. Leider kann sich mein Vater noch immer nicht ganz mit der Idee anfreunden, da er es lieber gehabt hätte, wenn ich an der Ravensen studiere, wo er ja unterrichtet.«

»Aber du wolltest lieber deinen eigenen Weg gehen und dich etwas von ihm lösen, richtig?«, fragt Mom. Beat nickt zaghaft. »Das klingt zwar hart, aber ja, es stimmt. Außerdem bin ich trotzdem noch oft genug an der Ravensen, schließlich habe ich dort einen Job als Reinigungskraft.«

Mein Vater nickt anerkennend. »Das finde ich wirklich toll. Mir gefällt es, dass du dir nicht zu schade dafür bist, dein eigenes Geld zu verdienen. Ich kann mir vorstellen, dass das sicher kein einfacher Job ist.«

Beat wird bei seinem Kompliment etwas verlegen. »Vielen Dank. Und ja, es ist tatsächlich keine einfache Angelegenheit, aber durchaus machbar. Mir war es wichtig, in jeder Hinsicht unabhängiger zu werden und auch mal etwas härtere körperliche Arbeit gemacht zu haben, bevor ich mit meinem Abschluss irgendwann mal beruflich in einem Büro sitzen werde.«

»Das kann ich gut verstehen, mir ging es damals ähnlich wie dir, Beat. Leider haben meine Eltern es mir verboten, einen Job anzunehmen«, sagt meine Mutter jetzt und Beats Augenbrauen heben sich verwundert. Mom winkt ab. »Ich weiß genau, was du jetzt denkst. Früher waren das einfach andere Zeiten. Da hast du nicht deinen Eltern widersprechen können. Wenn die gesagt haben, du machst das, oder darfst jenes nicht, dann hat man gehorcht.« Dad nickt nachdenklich.

»Das stimmt. Wie ihr wahrscheinlich wisst, ist die Ravensen eine ziemlich elitäre Einrichtung. Das war früher nicht anders. Wir beide«, er deutet mit dem Finger zwischen Mom und sich, »kommen aus sehr wohlhabenden Familien, so wie deine Eltern auch, Beat. Damals war das einfach Gang und Gäbe, dass man in dem Fall an die Ravensen geht. Zu unserer Zeit gab es sowas wie Stipendien noch gar nicht, was sich Gott sei Dank geändert hat.«

»Früher hatten unsere Familien viele, viele Erwartungen an uns. Gesellschaftliche Erwartungen. Galas, Events, Spendenaktionen, Praktika in Krisengebieten. Von uns wurde erwartet, dass wir uns in der Öffentlichkeit stets von unserer besten Seite zeigten. Ich sage nicht, dass alles davon unangenehm oder schlecht war, im Gegenteil. Vieles war sehr spannend und lehrreich. Außerdem war es natürlich ein Privileg, keine Geldsorgen haben zu müssen, das wussten wir damals schon zu schätzen. Aber leider war es einfach so, dass...« Dads Stimme verliert sich leicht und er sieht nachdenklich in die Ferne. Kurz huscht mein Blick zu Beat, um ihre Reaktion abzuschätzen. Zu meinem Erstaunen hat sie sich sogar ein wenig vorgelehnt und scheint die Erzählung meiner Eltern tatsächlich spannend zu finden.

Meine Mom räuspert sich und führt den Satz von Dad zu Ende. »Es war so, dass uns beiden dieser Lebensstil nie zusagte. Glücklicherweise haben unsere Eltern sich nicht quergestellt, als wir zusammenkamen, und sich sogar gefreut. Aber wir hatten nie das Gefühl, unsere Jugend und unsere Zwanziger richtig ausgekostet zu haben. Wir wurden schon sehr schnell dazu gezwungen, erwachsen zu werden.« Jetzt sieht sie mich mit einem traurigen Lächeln an. »Das war auch der Grund dafür, dass wir es so schwer mit ansehen konnten, wie du dich isolierst.«

»Umso glücklicher sind wir, dich heute kennenzulernen«, grinst mein Dad in Beats Richtung. Sie lacht verlegen auf. »Ich freue mich auch sehr.« In einer etwas ungelenken Bewegung lässt sie ihre Hand auf meine sinken, die neben meinem Teller auf dem Tisch liegt. Ich tue mein Bestes, nicht zusammenzuzucken. Meine Eltern beobachten die Geste, wobei ihnen das ›Aaaawww‹ fast schon quer über die Stirn geschrieben steht.

Nach einigen Sekunden gewöhne ich mich an Beats leicht kühler Hand auf meiner und drehe sie mit der Handfläche nach oben. Sie versteht den Wink und lässt ihre Finger zwischen meine gleiten. Es fühlt sich fast schon... natürlich an. Als würden wir das jeden Tag machen. Dennoch ist dieses viel zu heiße Glühen in meinem Bauch gleichzeitig ein so neues Gefühl für mich. Ich spüre, dass Beat mich ansieht und habe Angst, den Blick zu erwidern. Das Gespräch am Tisch dreht sich jetzt um Frans Zukunft und sein bevorstehendes Work and Travel, doch ich schaffe es nicht, der Unterhaltung zu folgen, da ich viel zu abgelenkt bin.

Aus dem Augenwinkel sehe ich plötzlich, wie Beat sich zu mir beugt – unsere Hände sind noch immer miteinander verschränkt – und ihre Lippen leicht an mein Ohr legt. Ich erschauere, doch das scheint ihr Gott sei Dank zu entgehen. Sie flüstert: »Wir machen das echt gut, oder?«

Durch eine reichlich unglücklich koordinierte Bewegungsabfolge schaffen wir es irgendwie, dass sich unsere Nasen streifen, als ich den Kopf zur Seite drehe. Da mir bewusst ist, dass meine Eltern uns gerade ›unauffällig‹ beobachten, halte ich mich davon ab, zusammenzuzucken und flüstere meinerseits in ihr Ohr: »Definitiv. Wir gehören an den Broadway.« Sie prustet leise und wispert: »War das etwa ein Witz? Wenn du nicht aufpasst, wird das noch zur Gewohnheit.«

Ich weiß, dass Mom und Dad immer noch zu uns rüberschielen, weshalb ich kurzerhand unsere auf dem Tisch liegenden Hände nehme, meine andere darum lege und unter den Tisch ziehe. Beat reagiert schnell, wendet sich mir jetzt ebenfalls komplett zu und legt auch ihre Hände um unsere, sodass wir uns jetzt praktisch an beiden Händen halten... gewissermaßen. Was für ein Durcheinander. Ein... aufregendes Durcheinander.

Ich beuge mich wieder vor und flüstere an ihrem Ohr: »Wir müssen aufpassen, dass wir es nicht übertreiben. Soll ja authentisch wirken.« Beat schnaubt. »Du hast doch meine Hand vom Tisch genommen!« Ich brumme zustimmend. »Ja, aber ich denke, dabei sollten wir es belassen. Also... keine zusätzlichen... Berührungen. Du weißt schon.« Warum ich auf einmal das Bedürfnis habe, der ganzen Aktion das Tempo zu nehmen, ist mir ein Rätsel. Ich gebe aber zu, dass es damit zusammenhängen könnte, dass mich die Gefühle nervös machen, die ich verspüre, wenn sich unsere Hände berühren. Drew würde mir vermutlich eine fette Kopfnuss verpassen, wenn er das wüsste.

»Keine Berührungen mehr? Meinst du vielleicht so?«, raunt sie und gibt mir plötzlich einen langsamen, sanften Kuss auf die Wange. Aus der Entfernung nehme ich wahr, dass das Gespräch am Tisch verstummt ist und jeder uns ansieht. »Genau so«, flüstere ich kaum hörbar. Beat nickt, als würde sie sich meine Worte tatsächlich durch den Kopf gehen lassen. Doch ich sehe ihr genau an, dass sie irgendwas ausheckt.

»Und was ist hiermit?«, haucht sie jetzt, während ihre Lippen an meiner Wange entlang streifen, um an meinem Mundwinkel zu stoppen. Dann küsst sie mich an der Stelle, so federleicht, dass ich es kaum spüre. Trotzdem brennt die Berührung wie Feuer.

»Herrgott, hier sind Kinder anwesend!«, dringt Frans witzelnde Stimme in mein Bewusstsein. Hastig löse ich mich von Beat und lasse ihre Hand fallen, als wäre sie glühend heiß. Sie räuspert sich und ringt sich ein kleines Lachen ab. »Sorry, wir haben kurz vergessen, wo wir sind.«

Meine Mutter winkt ab. »Ach, nicht doch! Es ist so schön zu sehen, wie verliebt ihr seid.«

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