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16

Beat

Mir kommen Zweifel.

Ja, ich zweifle daran, ob das eine gute Idee war, dieses verdrehte Abkommen mit Lane einzugehen. Auf dem Papier weiß ich zwar, wie alles laufen wird. Doch wie es dann in der Realität aussieht? Keine Ahnung.

Einerseits halte ich meine Bedenken für erstens, reichlich verspätet, und zweitens, durchaus berechtigt. In Filmen geht sowas doch immer in irgendeiner Form schief.

Andererseits könnte das gleichzeitig ein wirklich genialer Plan sein – sowohl er als auch ich profitieren davon... sofern alles eben läuft wie es laufen soll.

Was ist das Schlimmste, das passieren könnte? Ich schätze, dass wir uns nicht helfen können und unsere Vorhaben nicht so aufgehen wie wir das gern hätten. Es könnte sich herausstellen, dass wir uns viel mehr auf die Nerven gehen als erwartet. Oder dass Lane doch nicht fähig dazu ist, mich vor dem Zuschlagen zu bewahren. Richtig übel wäre es auch, wenn unser Schwindel mit der Fake-Beziehung irgendwie auffliegen würde... und peinlich obendrein.

Mein Handy klingelt schrill und ich zucke zusammen, unsanft aus meinen Gedanken gerissen. Da ich die Nummer nicht kenne, die mich anruft, zögere ich. Schließlich hebe ich doch noch ab.

»Hallo?«

»Hi, hier ist Lane... Rye. Ich bin –«

»Gott, ich weiß wer du bist«, unterbreche ich ihn augenrollend. Was denkt dieser Kerl, dass ich ein Sieb anstatt eines Hirns im Kopf habe?

»Äh, ja. Natürlich, ich weiß. Ich rufe an, weil...« Kurz glaube ich schon, dass die Verbindung abgebrochen ist, da nichts mehr kommt. Doch als ich sein knisterndes Atmen durch die Leitung höre, weiß ich, dass er noch dran ist.

»Weil?«, helfe ich ihm auf die Sprünge.

»Weil ich dich was fragen wollte.«

Meine Brauen schießen in die Höhe. »Dann frag.«

»Hast du Lust, zum See rauszufahren?«

Verwirrt blinzele ich. Das habe ich jetzt nicht erwartet. »Warum das denn?«, will ich verwundert wissen. Eine Sekunde später bereue ich es schon, da es doch eine Spur entgeisterter geklungen hat, als beabsichtigt. Lane räuspert sich.

»Keine Ahnung, ich dachte mir, vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn wir uns ein bisschen besser kennenlernen, bevor wir... naja, du weißt schon. Mehr miteinander zu tun haben.« Ich weiß wirklich nicht, wie ich darauf reagieren soll. Das mag daran liegen, dass ich nicht weiß, was ich will. Einerseits erscheint mir das Vorhaben, mit Lane Rye zusammen an den See rauszufahren, reichlich absurd. Andererseits könnte ich mir durchaus vorstellen, dass es ganz nett wird.

Als ich nach einer ganzen Weile Schweigen immer noch nichts darauf entgegne, sagt er: »Tut mir leid, es war nur so ein spontaner Einfall. Wir sehen uns dann demnächst, tschü –«

»Moment!«, rufe ich gedehnt aus.

»Äh. Ja?«

»Jetzt mach mal langsam, ich habe nicht Nein gesagt. Ich musste nur kurz nachdenken.«

»Das waren dreiundzwanzig Sekunden. Besonders kurz war das nicht.« Ich rolle mit den Augen. »Halt die Klappe und hör mir zu.« Ich seufze lautlos. »Danke fürs Angebot. Ich finde eigentlich, das ist eine gute Idee – lass uns an den See rausfahren!«

»Was? Wirklich?«, entfährt es ihm. Ich frage mich, wie viele schlechte Erfahrungen dieser Typ in seinem Leben gemacht haben muss, um so verwundert zu reagieren, wenn jemand was mit ihm unternehmen will. Ich ertappe mich bei dem Gedanken, dass mir das verdammt leid tut für ihn. Ob ich ihn jetzt sonderlich mag oder nicht – das hat er gewiss nicht verdient.

»Ja, natürlich. Hopp, pack deine Badesachen ein, ich hol dich in einer halben Stunde ab!« Bevor er protestieren kann, lege ich auf. Verwundert registriere ich, wie sich ein aufgeregtes Flattern in meiner Magengegend bemerkbar macht. Bin ich etwa nervös?

Ich schiebe diesen Gedanken weit von mir, als ich schwungvoll aufstehe und meine Sachen zusammenklaube. Ich bezweifle es zwar, dass wir im See schwimmen gehen werden, doch für den anbrechenden Herbst ist es heute ausgesprochen warm, sodass ich dennoch meinen Lieblings-Bikini anziehe.

Nachdem ich ein Bade- und Handtuch, Sonnenschutz, sowie ein paar Snacks eingepackt habe, schließe ich den großen Rucksack und schwinge ihn mir über die Schulter. Meine legere Aufmachung aus Leggings und übergroßem Sweater tausche ich gegen ein schlichtes schwarzes T-Shirt-Kleid, welches knapp über dem Knie endet. Ich schlüpfe in ein paar Gummischlappen, setze einen bestickten Fischerhut und runde Sonnenbrille auf, schnappe mir meinen Schlüssel und verlasse das Wohnheim.

Auf dem Weg zum Campus der Ravensen höre ich Radio. Ich ertappe mich dabei, wie ich bei einem total hirnlosen Popsong mitsumme. Freue ich mich wirklich so sehr auf diesen Ausflug? Scheinbar ja, aber das sollte ich nicht. Lane hat das ziemlich sicher nur vorgeschlagen, da dieses Treffen einen Zweck erfüllt – und nicht etwa, weil er Bock auf ein wenig Spaß mit mir hat. Ich bin nicht ganz auf den Kopf gefallen, mir ist durchaus bewusst, dass er mich nicht besonders mag. Ich nehme es ihm auch wirklich nicht übel, er ist ein guter Kerl. Er ist natürlich auch nicht ganz mein Fall, dennoch bin ich mir sicher, dass wir zumindest gut genug zusammen harmonieren, um das hier zum Funktionieren zu bringen... wie auch immer das hier am Ende aussehen wird.

Kurz habe ich ein schlechtes Gewissen, als ich daran denke, dass ich jetzt eigentlich in meinem Zimmer sitzen und für die Wirtschaftsinformatik-Klausur lernen sollte, die in ein paar Wochen stattfindet. Mich stresst es immer viel zu sehr, erst wenige Tage vorher mit dem Lernen anzufangen, weswegen ich es gern früher tue. Ich weiß jetzt schon, dass es verdammt schwierig wird. Es wäre eigentlich ideal, wenn ich so langsam damit anfinge...

Plötzlich parkt ein Auto seitlich von mir ruckartig rückwärts aus, sodass ich fast in die Seite des dunkelblauen Kleinwagen gedonnert wäre. Mir springt das Herz vor Schreck so hoch, dass es sich für einen kurzen Moment anfühlt, als würde es in meiner Kehle steckenbleiben. Aggressiv hupend fahre ich die Fensterscheibe herunter, stecke den Kopf heraus und brülle: »Woher hast du denn deinen verschissenen Führerschein, aus dem Sommerschlussverkauf?!« Der Typ streckt lediglich seinen Mittelfinger aus dem Fenster ohne mich anzusehen und braust dann wieder davon. »Was für ein Arschloch«, grummele ich.

Ich bin nicht mehr sonderlich weit entfernt von der Ravensen. Noch etwa fünf Minuten, dann dürfte ich da sein. Doch anstatt einfach weiterzufahren, biege ich auf den Parkplatz eines kleinen Supermarktes ein. Mein Herz schlägt immer noch viel zu schnell, angetrieben von einer Mischung aus Schreck und Wut. Ich will mich etwas abreagieren, bevor ich Lane treffe. Er wird es schon verschmerzen fünf Minuten zu warten. Und womit kann man sich besser abreagieren, als einzukaufen?

Ich steuere das Kühlregal mit den Getränken an und hole für uns beide jeweils fruchtige Limonaden-Gin-Mische, für ihn Kirsche, für mich Brombeere. Irgendwas sagt mir, dass er der Kirsch-Typ ist. Anschließend steuere ich das Regal mit den abgepackten Kuchen an. Das hier wird ein kleiner Test – wenn Lane keine abgepackte Kuchen mag, kann das mit unserem Plan sowieso zu nichts führen. Es gibt wenige Dinge, die ich so sehr liebe, wie abgepackte Supermarkt-Kuchen. Ich werfe drei Packungen mit jeweils kleineren, einzelverpackten Kuchen in den Wagen, dann mache ich mich auf den Weg zur Kasse.

Sobald ich gezahlt und meine Einkäufe in eine Stofftasche gepackt habe, stelle ich fest, dass mein Wut-Level bereits rapide gesunken ist, auch wenn ich mich trotzdem noch ein wenig ärgere. Einigermaßen zufrieden setze ich mich wieder in meinen Wagen und fahre weiter. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich schon vor zehn Minuten auf dem Campus hätte sein müssen. Mist, Lane ist wahrscheinlich auch noch so einer, der immer auf die Minute pünktlich oder sogar fünf Minuten zu früh da ist.

Es ist wirklich verdammt warm im Auto, weshalb ich mit dem Gedanken spiele, mir einfach das Kleid über den Kopf zu ziehen und im Bikini weiterzufahren. Bevor ich das jedoch tun kann, durchbricht plötzlich ein ohrenbetäubendes Donnergrollen den Straßenlärm um mich herum. Irritiert strecke ich den Kopf aus dem Fenster. Tatsächlich, da braut sich was zusammen...

Beim nächsten Donner zucke ich so heftig zusammen, dass ich mir beinahe den Kopf an der Decke stoße. Kurz später folgt ein Blitz, der so hell ist, dass mir für einen Moment helle Punkte vor den Augen tanzen. Wie kann es sein, dass es jetzt gewittert, wenn eben noch die Sonne geschienen hat?!

Missmutig werfe ich provisorisch die Scheibenwischer an, in der Erwartung, dass es gleich zu schütten beginnt. Ich fahren an den Rand der verlassenen Landstraße und parke. Doch gerade als ich mein Handy herausholen und Lane eine Nachricht schreiben möchte, dass ich mich noch etwas verspäte und den Platzregen abwarten will, ertönt auf einmal ein lautes, blechernes Prasseln über meinem Kopf. Ich stutze. Dieses Prasseln ist viel zu durchdringend, um nur von Regen zu kommen...

Bang drehe ich den Kopf zur Seite und spähe nach draußen. Tatsächlich, es hagelt – und zwar Körner so groß wie die Fäuste von einem Kleinkind. Resigniert lasse ich meine Stirn auf das Lenkrad sinken.

Wie konnte ein Tag, der so vielversprechend begonnen hat, bloß nur so scheiße werden?

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