95.
P.O.V. Sam
Seit langem war ich nicht so glücklich gewesen. Voller Elan ging ich an die Aufgaben und durchsuchte täglich das Netz um einen neuen Job zu organisieren. Von Leraje war weit und breit keine Spur. Castiel lief manchmal wie ein Tiger im Käfig unruhig hin und her oder blieb für Stunden weg. Der hohe Rat der Engel hatte immer noch keinen Entschluss gefasst ob sie uns nun helfen würden oder nicht. Das frustrierte ihn und auch sonst blieb er sehr verschlossen. Noch mehr als sonst. Dean kam zumindest seit Jody's Besuch wieder häufiger aus seinem Zimmer und wirkte nun wieder wie ein Mensch. Er liess sich nicht mehr gehen, aber an seinem verbitterten Gesichtsausdruck konnte man erkennen, dass ihn der Tod von Ashley noch immer sehr zusetzte. So fand ich ihn an diesem Morgen in der Bibliothek vor mit dem Laptop vor sich und einigen Zeitungsartikeln, die er sich ansah. „Guten Morgen." Begrüsste ich ihn überrascht und zog eine Braue hoch. Es war ungewöhnlich Dean vor neun Uhr morgens schon so eifrig auf den Beinen zu sehen. „Morgen." Murmelte er nur und konzentrierte sich auf den Bildschirm. „Kaffee?" fragte ich und Dean nickte, löste sich jedoch nicht von dem Bildschirm. Ich schüttelte amüsiert den Kopf. Nun denn, sollte er nur machen. Ich konnte froh sein, das er sich nicht länger in seinem Zimmer verbarrikadierte. Nach der Säuberungsaktion hatten wir einen neuen Schrank, Tisch, Stuhl, Matratze und Bett besorgt für ihn. Auch neue Bettwäsche, denn er hatte ja seine zerrissen und eine Decke und ein Kissen hatten wir in einem der Vorratsschränke im Bunker gefunden. Die Männer der Schriften hatten nicht nur an Normale Vorräte gedacht, sondern schienen sich auch damals um das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu kümmern.
Ich vermutete, dass einige hier sogar wie wir drinnen gelebt hatten und wenn dann mal was kaputt ging musste es ersetzt werden. Als ich in der Küche ankam und die Kaffeekanne ausspülte öffnete ich den Schrank um Kaffeepulver heraus zu holen. Innerhalb weniger Schritte hatte ich die Kanne neu aufgesetzt und das kochende schwarze Gold tröpfelte gemächlich in sie hinein. Ich öffnete den Kühlschrank und holte einige Lebensmittel heraus um Frühstück für uns alle zu machen. Zufrieden sah ich, dass wir noch genau 3 Eier hatten. Ich holte einen kleinen Topf raus und füllte ihn mit Wasser um die Eier zu kochen. Es war wie immer recht ruhig in dem Bunker und nur mein treiben erzeugte Geräusche. Sobald alles fertig war, stapelte ich alles auf ein Frühstücksbrett und trug es vorsichtig in die Bibliothek hinein. Als ich alles auf den Tisch stellte kam Elena in einem meiner Hemden herbei getapst. Sie strich sich über die Haare und rieb sich den Schlaf aus den Augen: „Morgen, miteinander." gähnte sie herzhaft und kam auf mich zu. „Guten Morgen Schönheit." raunte ich und beugte mich zu ihr runter um sie zu küssen. Sie schlang ihre Arme um mich und grinste: „Hey Grosser." Seufzte sie in den Kuss und schmiegte sich an mich.Ich genoss diese traute Zweisamkeit, ehe sie sich von mir löste und zu Dean rüberging: „Hey Unbekannter." Ärgerte sie ihn und stupste ihn liebevoll an. „Hey Kleines." Grüsste Dean sie, doch auch Elena vermochte es nicht ihn von dem Bildschirm zu lösen.
Neugierig sah sie sich den Display an und fragte dann, was ich schon fragen wollte als ich ihn zuerst gesehen hatte. „Hast Du was neues für uns?" fragte sie, doch Dean schüttelte den Kopf: „Nein, bis jetzt nichts. Es scheint alle Monster sind in den Urlaub gefahren." grummelte er und strich sich kurz über die untere Gesichtshälfte. „Mh." Machte Elena nur und ging wieder zu mir um die Teller zu verteilen: „Dann lös Dich von der Blechbüxe und komm frühstücken." sagte sie und ich lächelte sie dankbar an. Sie zwinkerte mir zu, nahm sich eine Tasse und füllte diese mit Kaffee. Dean seufzte noch ein Mal und verliess doch tatsächlich seinen Platz um sich zu uns zu setzen: „Okay. Überredet. Aber nur weil es Kaffee und etwas zu Essen gibt." merkte er an und wir lachten kurz. Bei Dean wirkte es zwar eher aufgesetzt, aber es tat gut ihn mal in einer anderen Stimmung zu sehen. Wir machten uns über das Essen her und nach einigen vergangenen Minuten klingelte Dean's Handy. „Dean am Apparat." meldete er sich und wollte gerade einen Schluck aus seiner Tasse nehmen, die er schon auf halben Wege zu seinem Mund gehoben hatte. Doch dann veränderte sich sein Gesichtsausdruck und die Tasse sank langsam wieder runter auf den Tisch: „Sag das noch Mal." forderte Dean den Sprecher am anderen Ende auf und sein Blick verdüsterte sich zu einer grimmigen Maske: „Okay. Danke Dir. Wir sind auf dem Weg." Sagte er noch und legte dann auf.
Neugierig sahen Elena und ich ihn an: „Dean? Alles okay?" fragte ich und Dean sah mich an: „Das war Emrose." begann er und ich machte einen überraschten Gesichtsausdruck. Emrose hatte sich seit der Sache in Fresno nicht mehr bei uns gemeldet. „Und was sagt er?" hakte ich nach und ärgerte mich etwas, dass ich meinem Bruder gerade jede neue Information aus der Nase ziehen musste. Dean blickte kurz mich an, dann wandte er seinen Blick auf Elena, die gerade einen bissen von ihrem Brot genommen hatte und munter vor sich hin kaute. Als sie seinen Blick auf sich wahrnahm kaute sie immer langsamer und sah zwischen mir und Dean fragend hin und her. „Es geht um Deinen Vampir." Sagte Dean nur und sofort wechselte die Stimmung sich schlagartig. Wir alle wussten was das bedeutete. Elena schluckte schwer und wurde etwas blasser um die Nase herum. „Emrose hat eine Spur gefunden zu einem Vampirnest oben in Forks, Washington. Ein Überlebender hat etwas von einem Gordon geschwafelt und passt auf die Beschreibung von Elena." erzählte Dean weiter und wir sassen angespannt auf unseren Stühlen. Man merkte, dass wir alle am liebsten sofort aufgesprungen währen um los zu fahren. Jeder einzelne Muskel in Elena's Körper war angespannt wie eine Bogensehne. Sie nickte: „Okay..." flüsterte sie dann und kaute auf ihrer Unterlippe. „Lasst uns in Ruhe aufessen und dann machen wir uns für die Abfahrt bereit." schlug ich vor, während ich ihr beruhigend über den Arm streichelte. Dean nickte und Elena starrte auf ihren Teller, wo noch das halbe Brot mit Aufschnitt war.
„Ich werd den Routenplaner einstellen und schon mal die Ausrüstung zusammen suchen." sagte Dean und genehmigte sich seinen Schluck Kaffee. Ich nickte und sah besorgt zu Elena. Tja, der Hunger war uns gründlich vergangen. Auch ich konnte nicht mehr daran denken jetzt noch einen Bissen runter zu bekommen. Als Dean sich erhob und seine Sachen zusammenstellte und dann ging, sassen Elena und ich noch immer am Tisch. „Hey..." begann ich und rückte näher: „Alles okay?" fragte ich unnötigerweise, doch ich wusste auch nicht was ich sonst sagen sollte. Elena nickte nur kurz und endlich sah sie mich an. In Ihren Augen sah man, wie sich langsam aber sicher tränen bildeten und kurz davor waren den Damm zu brechen. „Ich glaube schon..." meinte sie mit erstickter Stimme und fiel mir in die Arme. Sie presste sich an mich und ich umarmte sie sanft aber bestimmt: „Wir werden ihn finden. Und dann werden wir ihn töten." Murmelte ich und wiegte sie in meinen Armen. Elena schniefte mittlerweile und vergrub ihren Kopf an meiner Schulter. Sie sass halbwegs auf meinem Schoss und auch wenn diese Position gerade unangenehm war, so liess ich sie sich erst ein Mal beruhigen. Es war soweit. Elena würde ihre Rache bekommen und endlich mit ihrer Vergangenheit abschliessen können...
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