69.
WRITER
Ungeduldig wartend sassen sie in dem Raum und jeder hing seinen Gedanken nach. Dean kontrollierte die Taschen und die Munition. Den Colt hatte er sich aus dem Impala geholt und in seinen Hosenbund gesteckt, er wollte ihn ganz nah bei sich haben. Sam sass bei Elena und sie unterhielten sich leise. Cas sass wie ein Häufchen Elend auf einem Sessel und rang immer mal wieder mit den Händen. Dean blickte ab und zu in Richtung des Engels und machte sich Sorgen. Er wusste wie Cas sich fühlte. Verraten. Von seinem eigenen Bruder. Das war hart. Dean schluckte. Auch er und Sam waren ein Mal an so einem Punkt gewesen. Mehr als ein Mal um genau zu sein. Also konnte der Jäger nachvollziehen, wie sich der Engel nun fühlte. Ash stand am Fenster und blickte hinaus. Draussen war es bewölkt und tauchte die Welt in ein graues Licht, was passend zu der Stimmung war. Dean betrachtete sie noch einen Augenblick und seufzte dann. Noch vor wenigen Stunden hatten sie gemeinsam im Bett gelegen und er hatte sie gebeten seine Frau zu werden. Vollkommen spontan kam diese Frage aus ihm heraus und was schmerzhafter war, war der Gedanke, dass es nie dazu kommen würde. Nicht solange das Böse auf dieser Welt herrschte. Und das hatte Ashley dann auch gesagt. Sie konnten nicht heiraten. Sie wäre sein Kryptonit, ebenso wie es Sam war. Das böse da draussen würde damit nur einen Vorteil mehr haben und er könnte es nicht ertragen sie erneut zu verlieren. So sehr er sie auch liebte und Ashley ihn offensichtlich auch – denn er sah wie sie mit seinem Ring um den Hals spielte – so würde es nur unweigerlich dazu führen, dass einer von ihnen als Druckmittel missbraucht würde.
Das war die schwerste Entscheidung, die sie im Stillen getroffen hatten. Zu Lieben und dennoch nie wirklich zusammen zu sein und eine gemeinsame Zukunft anzustreben. Zum Kotzen war das. Dean schnappte sich die Tasche und liess sie auf den Boden fallen. Alle sahen auf und blickten sofort zu ihm: „Okay. Ich habe alle Waffen mit Engelstahlkugeln ausgestattet, soweit wir welche hatten." sagte er nur und sah wie Cas leidend wegsah. Dean schluckte. Für den Engel war das keine leichte Angelegenheit. Dean sah wie sich sein Freund Vorwürfe machte und quälte. „Wir sind also bereit, wenn Crowley zurück kommt." hängte er noch hinten an und setzte sich auf einen Stuhl. Ein Bier wäre jetzt genau das Richtige, aber er musste nüchtern bleiben. Sie hatten es hier nicht mit einem Nullachtfünfzehn Monster zu tun, sondern mit einem verdammten Höllenfürsten. Einem sehr angepissten Höllenfürsten. Dean fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und beugte sich vor. Sein Blick starrte auf den Boden. Die Hände von sich gestreckt und ineinander verschlungen. Was würde sie erwarten? Würde er alle heil aus der Situation heraus bekommen? Er spürte wie eine Hand sich auf seine Schulter legte und sah auf. Er hatte nicht ein Mal mitbekommen das Ash zu ihm gekommen war. Sie lächelte ihn aufmunternd an. Dean legte seine Hand auf ihre und drückte sie kurz, ehe er ihre Hand zu seinem Mund führte und ihren Handrücken küsste. „Wir schaffen das." hörte er ihre sanfte Stimme und er umfasste ihre Hand etwas fester: „Wir müssen." sagte er nur und blickte zu Sam und Elena. Er runzelte kurz die Stirn, als er sah wie Sam und Elena beisammen sassen und miteinander redeten. Ashley folgte seinem Blick und schlang ihre Arme um ihn. Sie lehnte sich gegen seinen Rücken und er spürte ihre Wange an seiner. „Da scheint sich was anzubahnen." Flüsterte sie und er hörte einen amüsierten Ton aus ihrer Stimme heraus. Dean seufzte erneut.
Er spürte wie Ashley sich an ihn schmiegte und ihm einen Kuss auf die Wange gab: „Es wird alles gut gehen." flüsterte sie und Dean griff nach ihren Händen, die wie eine Kette um seinen Hals geschlungen waren. Er drückte sich an sie und genoss die Wärme, die sie ausstrahlte. Er schloss die Augen und genoss für einen Moment ihre Nähe."Ich Liebe Dich." sagte er dann und lehnte sich noch weiter zurück, sodass er sie nun von Unten an ihr hochsah. Sie lächelte ihn an und beugte sich vor um seine Lippen zu berühren. Ihre warmen weichen Lippen schlossen sich auf Dean's und ihre Haare vielen nach vorne und kitzelten ihn. Der Kuss war viel zu kurz für seinen Geschmack, aber Dean konnte ja jetzt auch schlecht Ashley hier vor alle Augen wild abknutschen. Auch wenn er das zu gerne getan hätte. „Oh, wie niedlich." Hörte er den spöttischen Unterton von Crowley. Sofort stoben Ashley und Dean auseinander und auch die Anderen sahen sofort hoch. Der Herrscher der Hölle stand mitten im Raum, die Hände in die Taschen seines schwarzen Mantels gesteckt und mit einem amüsiertem Grinsen auf den Lippen: „Nun, wenn ihr dann alle fertig seit damit gegenseitig eure Flüssigkeiten auszutauschen, dann würde ich sagen es kann losgehen." meinte der Dämon und wie aufs Stichwort erhoben sich alle. „Wir sind bereit." sagte Dean und sah dabei den selbsternannten Herrscher der Hölle grimmig an. „Schön." sagte dieser nur und wandte sich dann an Castiel: „Es wäre überaus sinnvoll, wenn Du noch ein Mal über alle Runen und Zauber schauen könntest. Vielleicht hast Du ja auch noch das ein oder andere Ass im Ärmel." meinte der Dämon und der Engel nickte.
„Gut. Wenn dann alle soweit sind?!" fragte er nach und alle nickten. Dean schnappte sich eine Tasche und warf sie Sam rüber, der sie auffing. Dann reichte er Ash ihre Tasche und drehte Crowley den Rücken zu: „Hier, nimm." flüsterte er nur, als er ihrem Ohr nah kam und so tat als würde er sie umarmen. Ash sah ihn kurz panisch an, dann spürte sie das kalte Metall und nickte. Dean sah sie intensiv an und stumm schienen sie sich auszutauschen. „Ich dachte wir sind mit den Liebeleien fertig." nervte sich der Dämon und Dean drehte sich um: „Sind wir auch." erwiderte er beinahe emotionslos. Crowley sah ihn noch für eine Sekunde an, verengte seine Augen und fragte sich was Dean Winchester schon wieder plante. Doch sie hatten keine Zeit zu verlieren. Also klatschte er in die Hände: „Also schön. Dann wollen wir mal." euphorisch drehte er sich um: „Wenn ihr jetzt bitte alle etwas näher treten würdet." bat er sie und lächelte sarkastisch. „Wenn ihr wollt könnt ihr auch Händchen halten." spottete er und drehte sich mit dem Kopf kurz zu Dean um. Ein breites Grinsen auf den Lippen. Dieser schnaufte nur und alle machten einen Schritt nach Vorne. Crowley wandte sich an Cas: „Wenn ich bitten darf. Ein wenig Engelskraft wäre nicht schlecht." Cas nickte grimmig und der Dämon schnippte mit den Fingern.
Innerhalb eines Augenaufschlags war das Zimmer leer.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro