5.
Castiel
Seufzend strich ich über die steinerne Bank und sah mich in dieser einsamen Zelle um. Ich fragte mich was wohl mit Dean und Sam war, ob es ihnen gut ging und was sie gerade machten. Ich musste überrascht feststellen, dass mir die Beiden fehlten. Ich fuhr mir über das Gesicht und liess den Kopf sinken. Würde ich hier raus kommen, oder war es zu riskant für den Rat mich hier raus zu lassen? Ich starrte auf den Boden und knetete meine Hände. Ich war rastlos und ich hätte nie gedacht, dass ein Engel jemals Langeweile verspüren könnte. Dieses NICHTS tun war nervenaufreibend und zermarterte mich ganz schön. Wie lange war ich schon hier drinnen? Wie viel Zeit ist auf Erden vergangen? Ich hatte jegliches Gefühl von Zeit verloren. Ich konnte nur hoffen, dass es Sam, Dean und Ashley gut ging. Denn ich machte mir Sorgen, zumal Dean und auch Sam mich schon einige Male gerufen hatten im Laufe der Zeit, wo ich nun hier drinnen war. Eine Tür öffnete sich und ich hörte wie Schritte näher kamen. Als die Schritte vor meiner Zelle Halt machten sah ich auf und blickte in das strenge Gesicht von Zerakiel: „Hallo Bruder." Grüsste er mich und ich nickte: „Zerakiel, es ist schön Dich zu sehen." Antwortete ich ihm und sah wie er aus seiner Tasche einen Schlüssel holte. Überrascht blickte ich ihn an und stand sofort auf: „Werde ich...?" begann ich meine Frage, aber Zerakiel winkte ab und liess meine Frage Verstummen: „Der Rat will Dich sehen, ich bin nur hier um Dich zu holen Castiel." Sagte er und öffnete die Tür. Mit einer Geste seines Armes gab er mir zu verstehen, dass ich hinaus kommen sollte. Ich ging an ihm vorbei und blickte noch ein Mal zurück in meine Zelle. „Viel Glück Bruder." Hörte ich Zerakiel sagen, sah ihn mit einem freundlichen Lächeln an und nickte ihm zu: „Danke." Sagte ich noch, ehe ich mich zur Tür begab, Zerakiel folgte mir und ich ging auf direktem Wege zum Rat. Ich konnte nur hoffen, dass ihr Urteil milde ausfiel.
„Bitte setz Dich." Sagte Zerakiel, als wir am Versammlungsraum angekommen waren. Es war alles so arrangiert worden wie bei einem menschlichen Gericht, nur mit einigen Unterschieden: Links und Rechts von mir waren mehrere Stühle und am Ende des kleinen Ganges stand ein einzelner Stuhl. Am Ende des Raumes war ein langer Tisch mit 13 Sitzen, an dem würde der Rat sitzen. Der Raum war noch Leer und ich setzte mich auf den Stuhl. Zerakiel stand in einigem Abstand hinter mir. Ein tiefer Gong erschallte und die 12 Ratsmitglieder setzten sich um den 13. Stuhl in der Mitte herum. Dieser war für Gott reserviert, auch wenn ich bezweifelte, dass er kommen würde. „Castiel, bitte erheb Dich." Sagte einer der Engel und ich stand von meinem Stuhl auf. Ich genehmigte mir einen kurzen Blick nach hinten, doch der Raum war bis auf Zerakiel leer. „Es ist keine Öffentliche Verhandlung." Sprach das Ratsmitglied und ich sah wieder nach vorne. „Du sympathisierst seit einiger Zeit mit den Menschen Samuel und Dean Winchester. Du hilfst ihnen, jagst sogar selber und hast auf unseren Befehl hin die Menschenfrau Ashley Sanders wieder ins Leben zurück geholt." Sagte der Engel und ich nickte zustimmend: „Das ist richtig." Der Engel sah mich emotionslos und streng an: „Und Du hattest vor gehabt den Winchesters die ganze Wahrheit unseres Unterfangens zu erzählen." Redete er weiter und ich nickte: „Ich fand, das die Winchesters - besonders Dean, ein Recht darauf hatten es zu erfahren." Antwortete ich und sah alle Ratsmitglieder an. Diese wandten sich mit Blicken kurz ab und begannen miteinander zu flüstern, ein Gemurmel, dessen Worte mir verborgen blieben.
Als sie verstummten sahen mich alle wieder an und ein anderes Ratsmitglied begann zu sprechen: „Nun, jetzt hat sich die Lage sowieso verändert und die Winchester Brüder, sowie die Frau Ashley haben dank des Zutuns eines Dämons Namens Crowley alles vergessen." Überrascht blickte ich auf und runzelte meine Stirn. „Dieser Umstand gibt uns natürlich zu denken." Sagte ein weiteres Mitglied. „Deswegen werden wir heute darüber entscheiden, ob es klug wäre dich wieder auf die Erde zu lassen. Denn einige befürchten, Du würdest den Brüdern und der Frau ihre Erinnerungen zurück geben." Sagte das Ratsmitglied neben dem Stuhl, der für Gott reserviert war. „Einige von uns sind der Auffassung, dass es zu gefährlich wäre Dich wieder auf die Erde zu schicken, andere wiederrum befürworten es. Du siehst also, wir stecken in einem Konflikt fest. Sollen wir Dich frei lassen und riskieren, das unsere Pläne ans Licht kommen, oder sollen wir Dich bis ans Lebensende der Winchester Brüder in Gefangenschafft behalten." Erwiderte der Engel und ich spürte wie ich unbehaglich schluckte. Ich atmete tief durch und blickte den Rat an: „Ich gelobe bei unserem Vater und Herrscher, ich werde keinerlei Worte über meine Lippen kommen lassen." Dabei sah ic jedem Ratsmitglied fest in die Augen. Hinter mir raschelte es leise und ich spürte den Blick von Zerakiel in meinem Nacken, doch ich vermied es mich zu ihm umzudrehen. Erneut begann der Rat sich zu besprechen. „Nun, denn. Wir werden Dir noch eine Chance geben." Sagte das Ratsmitglied zur rechten von Gottes Stuhl. „Aber sei versichert, solltest Du dein Gelöbnis brechen, wirst du für 500 Jahre in die Zelle kommen." Warnte es mich und ich nickte. „Zerakiel wird uns Bericht erstatten und Dich auf die Erde begleiten. Wir verlangen von Dir, das Du ihn unterweist, wie er sich unter den Menschen zu verhalten hat. Sollten die Winchester Brüder Fragen stellen, so wirst Du ihnen sagen, das Zerakiel Dir unterstellt wurde, nicht mehr und nicht weniger. Auch was Deine Abwesenheit angeht, wirst Du ihnen sagen, dass Du von uns her gerufen wurdest um einiges zu erledigen. Was genau, kannst Du Dir aussuchen. Es steht Dir nun frei zu gehen." Beendete das Ratsmitglied seine Rede und erleichtert atmete ich auf: „Ich danke euch, ich werde euch nicht enttäuschen." Sagte ich und der Rat erhob sich und ging hinaus.
Als ich mit Zerakiel alleine war, drehte ich mich zu ihm um. Sein Gesicht verriet nichts über seinen Gemütszustand, aber das wunderte mich auch nicht, da Engel nicht gerade dafür bekannt waren Gefühle zu zeigen. „War das deine Idee?" fragte ich ihn und ging zu ihm rüber. Zerakiel sah mich mit emotionslosem Blick an: „Ich weiss wie viel Dir diese Menschen bedeuten und es wundert mich warum dies so ist, also habe ich vorgeschlagen, das ich ein Mal selbst auf die Erde gehe um sie zu studieren und herauszufinden, was Dich so sehr an sie bindet." Antwortete er mir und ich nickte vor mir hin: „Freundschaft." Antwortete ich ihm und lächelte ihn an. Er verzog fragend die Stirn, die erste Emotion seit langem. Ich klopfte ihm auf die Schulter und ging an ihm vorbei: „Du wirst es noch früh genug verstehen." Sagte ich und verliess den Saal. Mir war leicht ums Herz und ich konnte es kaum erwarten wieder zu Sam und Dean zu kommen. Ich hoffte nur sie steckten nicht schon wieder bis zum Hals in Schwierigkeiten. Denn dafür waren sie berüchtigt, sich in jegliche Gefahr zu begeben und ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Ich konnte es kaum erwarten sie wieder zu sehen.
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