10.
P.O.V Castiel
Ich war zurück auf der Erde und bei meinen Freunden. Es war ein komisches Gefühl dies zu denken. Freunde. Aber das waren Sam und Dean im Laufe der Zeit für mich geworden. Allerdings hatte es mich überrascht, dass sobald ich einen Fuss auf die Erde setzte mich der Ruf von Ashley ereilte. Mit mulmigem Gefühl war ich sofort aufgebrochen. Etwas hatte sich verändert. Etwas stimmte nicht. Zerakiel redete nicht viel, aber das kümmerte mich nicht, ich musste ihr helfen. Ich fühlte mich verpflichtet ihr zu helfen. Doch als wir bei der Hütte ankamen sah mich Zerakiel bestimmend an und verschwand. Ich hatte keine Zeit zu reagieren und stürmte in das Haus, wo ich Dean und Sam vorfand, kämpfend gegen eine Dämonin. Und wieder ein Mal mehr sah ich mich mitten im Kampf und meinen Freunden zur Seite stehend. Von Zerakiel weit und breit keine Spur. Sobald ich etwas Luft hatte lief ich los um Ashley zu suchen und lief in den Keller, den ich jedoch leer vorfand. Sie war hier gewesen. Ich konnte es spüren. Doch jetzt war sie weg. Wo war sie hin? Konnte sie sich befreien? Verwirrt lief ich wieder hoch und fand meine Freunde am Boden. Dean hielt Ash in seinen Armen und Zerakiel stand teilnahmslos an der Tür. Der Blick, den er Ash und Dean zuwarf gefiel mir gar nicht. Er hatte diesen wissenden Blick drauf und ich? Ich kapierte um ehrlich zu sein gar nichts mehr.
War es nicht das Ziel gewesen das Dean und Ash zusammen kamen? Hatte ich etwas verpasst, oder was ging hier vor sich? Um diese Fragen konnte ich mich jedoch später kümmern, denn meine Freunde waren in Sicherheit und das war die Hauptsache. Jedoch schien ich nicht der Einzige, der verwirrt war. Dean schien ebenfalls zu wissen, das etwas sein musste, was wir nicht wussten. Noch nicht zumindest. Als ich mich an Dean wandte um ihm meine Gedankengänge mitzuteilen, wollte er das Gespräch jedoch auf morgen vertagen. Auch wenn es mir nicht passte, so musste ich zustimmen, dass es ein langer Tag für meine menschlichen Freunde gewesen sein musste und sie von dem Kampf erschlagen waren. Sie waren müde und ausgelaugt. Also gewährte ich ihnen diese Ruhepause. Sollten sie erst ein Mal etwas essen, sich ausruhen und schlafen, bevor wir weiteres erörterten. Auch wollte ich mit Zerakiel reden, denn dieser stand wie hingestellt und nicht abgeholt neben dem Ganzen. Er schien hinter seiner undurchdringlichen Maske über etwas nachzudenken und ich wollte herausfinden was das war. Also verabschiedete ich mich und gemeinsam mit Zerakiel begab ich mich zu einem Unterschlupf, den ich nutzte, wenn ich meinen eigenen Recherchen nachging um den Winchester's zu helfen.
„Sag mir Bruder..." begann ich und drehte mich zu ihm um sobald wir angekommen waren: „Was ist los? Was ist passiert?" wollte ich wissen und sah ihm direkt in die Augen. Zerakiel betrachtete meine Ansammlung an Informationen und nahm ein Blatt Papier in die Hand. Er antwortete mir nicht sofort, sondern liess mich schmoren. Ich seufzte und fuhr mir mit den händen durch das Gesicht: „Bruder, ich will nur wissen was hier gespielt wird." Sagte ich und breitete die Hände aus. Zerakiel sah zu mir rüber und legte das Papier wieder zurück: „Sie kann sich erinnern." Mehr sagte er nicht als Antwort. Er ging durch den Raum und betrachtete die Karte an der Wand mit den Zeitungsartikeln, die an bestimmten Orten ebenfalls angepinnt waren. „Du bist ein Jäger?" fragte er überrascht und deutete auf die Karte. Ich nickte und sah ihn ernst an: „Ja, ich helfe meinen Freunden so gut ich kann." Antwortete ich ihm und setzte mich hin. Ein leises Seufzen entwich meinen Lippen. „Also, sagst Du mir nun was genau los ist? Was meinst du damit, dass sie sich wieder erinnern kann?" versuchte ich es erneut und folgte ihm mit meinem Blick. Er ging langsam durch den kleinen Raum und schien wenig Interesse daran zu haben sich mir sofort mitzuteilen. Ich wusste ja das es nicht leicht werden würde mit ihm, aber das er mich so quälen musste? War das nötig?
„Ich weiss nicht mehr als Du." Antwortete Zerakiel und strich mit seinen Fingern über eines der Bücher, die ich aus dem ehemaligen Haus von Bobby Singer mitgenommen hatte. Ich hatte so viele Bücher gerettet wie mir möglich war ehe das Haus von den Flammen verzehrt wurde. Bei dieser Erinnerung stiess es mir sauer auf und ich schluckte die aufkommende Magensäure herunter. Ich wurde immer Menschlicher und dieser Zustand bereitete mir einerseits Angst, andererseits fand ich es sehr faszinierend. „Irgendetwas ist in diesem Haus passiert und nur der Dämon kann uns eine Antwort geben, oder Ashley selbst." Sagte Zerakiel und sah mich an. Ich nickte geistesgegenwärtig und wartete darauf, dass mein Bruder noch mehr sagen würde, doch er wandte sich ab. „Du hast sie befreit." Sagte ich, da es nur offensichtlich war. Zerakiel nickte und blätterte in einem weiteren Buch. „Wieso hast du nichts gesagt?" wollte ich wissen und sah ihn vorwurfsvoll an. „Wozu?" stellte er mir die Gegenfrage und setzte sich auf den zweiten Stuhl: „Wirklich sehr gemütlich." Lenkte er ab und wies auf meinen Unterschlupf. Mir riss indes der Geduldsfaden: „Hör zu Zerakiel." Ein drohender Unterton hatte sich in meine Stimme gemischt und ich ballte die Hand zur Faust: „Es ist mir durchaus bewusst, dass der Rat Dich mir zugeteilt hat, damit ich nicht plaudere, aber wenn es etwas gibt, das ich wissen sollte, dann sag es mir und rede nicht um den heissen Brei." Verlangte ich von ihm und sah ihn mit wütendem Blick an.
Zerakiel strich sich über den Anzug, den seine Hülle trug und schien imaginäre fussel davon aufzusammeln. Es dauerte eine Weile bis er sich wieder mir zuwandte und mich intensiv ansah: „Es war nicht geplant gewesen, das sich die Frau wieder erinnert." Begann er und ich sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an: „Ihr Name ist Ashley." zischte ich und er zuckte mit den Schultern: „Wie auch immer. Die Dämonin hat sie entführt, aber zu welchem Zweck? Hast Du sie erkannt?" fragte er und ich überlegte kurz. Ich hatte die Dämonin nur kurz gesehen. „Nein." Antwortete ich sichtlich niedergeschlagen. „Ich ebenfalls nicht. Und was hat sie getan, das Ashley's..." er betonte ihren Namen und sah mich dabei provozierend an: „...sich wieder erinnert? Was ist dort vorgefallen?" fragte er und breitete die Hände aus. „Wir können nur mutmassen was sich zugetragen hat, aber ich glaube nicht an Zufälle." Verschwörerisch sah mich Zerakiel an und ich runzelte die Stirn. Er hatte recht. Das war kein Zufall. „Wir sollten das alles herausfinden." Meinte Zerakiel und stand auf: „Jedoch so, dass wir nicht unnötigerweise den Winchester's damit zu viele Brotkrumen hinwerfen und sich auch noch erinnern." Ich starrte ungläubig Zerakiel an: „Das meinst du nicht ernst?" fragte ich doch mein Bruder wandte mir den Rücken zu: „Tut mir leid Castiel, aber ich muss mit dem Rat über diese neuen Informationen reden, bevor da ein Entscheid getroffen werden kann. Entschuldige mich bitte." Und damit war er verschwunden und liess mich hier allein mit meinen fragen und Gedanken zurück.
Was sollte ich nur tun? Ich musste herausfinden wer diese Dämonin war und was sie mit all dem bezweckte. Also begab ich mich an die Arbeit und schrieb alles auf, was mir in den Sinn kam. Danach machte ich mich auf den Weg ihre Schritte zurück zu verfolgen. Ich begab mich zum Haus zurück und untersuchte es von oben bis unten. Ich fand eine benutzte Teetasse mit rotem Lippenstiftrand auf dem Boden. Die Tasse war erstaunlicherweise nicht kaputt gegangen. Dann fielen mir die Blutflecke auf und ich kniete mich nieder um das Blut zu untersuchen. Mit zusammengekniffenen Augen rieb ich das Blut zwischen meinen Fingern. Etwas kam mir bekannt vor, doch mir kam nicht in den Sinn was das genau war. Als ich mich weiter umsah deutete nicht viel auf die Dämonin hin, sondern mehr auf Werwölfe. Ich verliess das Haus und fand zwei Leichen in Müllsäcken vor. Es waren Werwölfe, soviel stand fest. Ich atmete tief und geräuschvoll aus. Mein Blick schweifte über den dunklen Wald. Ich würde hier nicht viel mehr Anhaltspunkte finden, also begab ich mich zurück zu meinem Unterschlupf. Ich hatte nichts. Nur ein paar Stichpunkte. Das würde dieses Mal kein einfacher Fall werden, soviel stand fest.
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