Back to school - Part 2
Ich möchte mich an dieser Stelle einmal kurz dafür bedanken, dass ihr alle so geduldig wart! Als Belohnung bekommt ihr gleich zwei Kapitel und sie haben auch deutlich Überlänge.
Ich bin froh, euch als kleine Gemeinschaft an meiner Seite zu haben! Ich habe ganz viele verständnisvolle und liebe Worte von euch erhalten, die mich in einer echt - für mich - blöden Zeit aufbauen konnten! Ich danke euch von Herzen! <3
Jetzt aber genug Gelaber! Weiter geht's mit "Be a good boy."!
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Ich blieb zurückgelehnt am Tisch sitzen, während meine drei Schützlinge den Tisch abräumten und die Küche wieder herrichteten. Ich verschränkte meine Finger hinter meinem Kopf und genoss den Anblick, wenn sich einer von ihnen nach unten beugte. Das war die Art von Morgen, die ich am meisten genoss.
„Herr Bahng, was machen wir gleich?", fragte der fröhliche Blondschopf, ohne sich zu mir umzudrehen. Fuck! Ich hatte mir noch keinen Plan zurechtgelegt. Schnell öffnete ich alle imaginären Kisten in meinem Hirn und durchwühlte panisch alles nach einer guten Idee. Irgendwo musste ich doch etwas versteckt haben, was ich nun auspacken konnte?!
Nacheinander ging ich gedanklich die Ordner in meiner Hirnrinde durch. Bondage? Für alle drei ist es zu zeitaufwändig und nur einen zu fesseln würde ein Ungleichgewicht mit sich bringen. Rape-Play? Hatte ich erst mit Felix gemacht und ich wollte für ihn lieber einen Ausgleich schaffen. Impact-Play? Wäre super, aber ich war allein gegen mindestens zwei, wenn ich sie richtig einschätzte.
„Macht mir doch bitte einen Kaffee.", lenkte ich schnell von der Frage ab, um mir insgeheim mehr Zeit zu verschaffen. Scheiße! Was sollte ich tun?! Ich wollte sie nicht enttäuschen. „Nein, die Tassen sind da drin!", meinte Felix und schob Minho einen Schrank weiter. „Und wie geht das? Da drauf drücken?", fragte der Ältere und löste den Spülmechanismus der Kaffeemaschine aus.
„Nein, du Trottel!", rief Jisung und hielt, so schnell er konnte, eine Keramikschale unter das kochendheiße Wasser, was aus dem Automaten lief.
„Ups."
„Ups? Im Ernst?!"
„Ja, woher soll ich denn wissen, dass das passiert?"
„Du weißt doch, wie das Ding funktioniert!"
„Ne, woher sollte ich das denn wissen? Bei mir zuhause haben wir sowas nicht."
„Dann drück doch nicht auf den scheiß Knopf, wenn du nicht weißt, wofür er da ist!"
„Du bist ja zickig. Menstruierst du gerade oder so?"
„Zickig?! Hätte ich die Schale nicht drunter gestellt, hätten wir die Küche wischen müssen!"
„Hätte, hätte, Fastfoodkette."
Ein Blick, den ich noch nie bei Jisung gesehen hatte, bildete sich ab. Ich konnte die Ader an seiner Schläfe fast pulsieren sehen. Das Positive daran: Für mich war es klar von Vorteil, wenn die beiden sich nicht gegen mich vereinten. „Hey, lasst Felix nicht alles allein machen. Wenn alles ordentlich ist, geht nach oben und zieht euch Sportsachen an.", wies ich sie an. Ich hörte noch ein verdammt lautes Nölen, als ich bereits ins Wohnzimmer vorging.
Ich hatte die Tische und Stühle zur Seite geschoben, sodass genug Platz war. Hatten wir nicht irgendwo Matten? Ich meine, Minho hatte irgendwann mal welche gekauft, die nun einstaubten. Ich zog schnell nach oben, ich wollte im Schlafzimmer danach schauen.
Ich riss die Tür auf und erblickte einen halbnackten Minho. „Oh, sorry! Ich wusste nicht, dass du dich hier umziehst.", entschuldigte ich mich hastig und warf einen Blick auf den Schrank. Da waren sie! „Bring die Matten da mit runter.", sagte ich und dreht um.
Ich ging zurück nach unten und hatte noch immer in Gedanken, wie er da gerade stand. Das Hemd aufgeknöpft, nur in Boxershorts und hochrote Wangen, als hätten wir uns tatsächlich noch nie so gesehen. Dann sah ich ihn schon, wie er sich unter mir rekelte und mich mit einem Blick ansah, der sagte ‚hör bitte nicht auf'.
„Sie haben sich nicht umgezogen?", stutzte Jisung, als er und Felix im Wohnzimmer ankamen. „Oh, habe ich dich etwa enttäuscht?", fragte ich provokant. Ich wusste genau, was in seinem Kopf vor sich ging. Gefiel mir das? Oh, ja!
Während Jisung irgendwie sehr so aussah, wie er es immer tat, hatte Felix sich schon fast zurecht gemacht. Sein helles Haar war zu einem Halbzopf gebunden, er hatte eine enge Sportleggins an, über die er eine weite Shorts gezogen hatte und trug ein Tanktop mit tiefem Ausschnitt unter den Achseln. So konnte ich schon jetzt einen Blick auf seine trainierte Brust erlangen, die man ihm gar nicht unbedingt zuschrieb.
Endlich hörten wir Minho von oben kommen. Es konnte also losge-: „Wo sind die Matten?!"
„Oben."
„Du solltest sie doch mit runterbringen."
„Jup."
„Wieso hast du sie nicht mit runtergebracht?!"
„Sie haben nicht ‚bitte' gesagt."
Mit seiner Antwort eröffnete er mir zwei Möglichkeiten: Entweder machte ich ihn selbst rund oder ich entschied mich dafür, die beiden anderen gegen ihn aufzustacheln. Jisung würde die Gelegenheit sofort nutzen, da war ich mir sicher. Was genau wäre Minho aber lieber? Wir sollten schließlich alle auf unsere Kosten kommen. Wenn er sich aber schon so offensichtlich verhielt..
„Na schön. Während Minho bitte die Matten holt, macht ihr beiden anderen Sit-Ups.", sagte ich und spürte knisternde Blicke aufsteigen. Felix legte sich sofort auf den Rücken und begann mit der Aufgabe. „Das ist unfair! Wieso muss ich ausbaden, was er verzapft hat?!", beschwerte sich Jisung lauthals. „Du kannst ihn anmotzen, nicht mich.", sagte ich trocken und zeigte auf den Boden, sodass auch mein zweiter Schüler tat, was ich wollte.
In Schneckentempo entfernte Minho sich von uns und kam erst wieder, als die Gesichter seiner Mitschüler bereits leicht verschwitzt waren. Schnaufend setzte der Zweitjüngste sich auf und durchbohrte den Unruhestifter mit seinem Blick. Der war davon allerdings nur wenig beeindruckt. „Dankeschön.", sagte ich und breitete die zwei Matten auf dem Boden aus. „Es sind nur zwei. Ihr dürft also entscheiden, wer keine bekommt.", eröffnete ich indirekt die Schlacht.
Obwohl Jisung noch immer außer Atem war, warf er direkt ein: „Felix und ich kriegen sie!". „Schon okay, ich brauche keine.", beschwichtigte der Blonde alles, doch der Dunkelhaarige bestand auf seine Forderung: „Doch, du nimmst eine!". Felix traute sich weder Widerworte zu geben, noch die Matte zu beschlagnahmen. Erst, als Minho deutlich zur Seite trat, wanderten beide Sportmatten an den Rand.
„Also dann. Zum Anfang dehnen wir uns erstmal.", sagte ich und machte den Dreien nacheinander mehrere Übungen vor, die sie nachmachten. Felix glänzte mit Genauigkeit, Jisung mit wirklichem Bemühen und Minho ... machte jede Übung genau ein halbes mal und hörte dann auf.
Ich unterbrach, was ich tat und trat auf ihn zu. „Du hast keine Lust, hm?", sah ich auf ihn hinab. „Nö.", antwortete er mir vorlaut. „Ich mag es nicht, wenn man nicht das tut, was ich sage.", erklärte ich kurz und knapp. „Okay.", kam es erneut gleichgültig von ihm zurück. Ich hob den rechten Mundwinkel an, er würde sich früher oder später entschuldigen wollen, so viel konnte ich ihm schon einmal versprechen.
Zwei meiner drei Schüler standen tapfer den Sportunterricht durch. Nach vierzig Minuten erlöste ich sie endlich. „Ich muss definitiv nochmal duschen.", stellte Jisung fest, der platt wie eine Flunder auf dem Boden klebte. Felix nutzte die Gelegenheit, rollte sich zu ihm rüber und schmiegte sich an den verschwitzten Körper.
„Ihr zwei könnt euch schon mal duschen und umziehen. Minho, du bleibst noch.", sagte ich und zog laut den großen Tisch von der Wand. Jisung und Felix schleppten sich nach oben ins Bad. Minho saß noch immer auf dem Boden. „Letzte Chance, mich zu besänftigen.", drohte ich und erntete einen unbeeindruckten Blick. „Sonst?", fragte er. „Glaub mir, es wird nicht einfacher, sich bei mir zu entschuldigen.", antwortete ich.
Er sagte nichts. Ich zog den Stuhl an den Schreibtisch heran und tippte auf die Sitzfläche. Minho stand auf und kam näher. Er setzte sich und starrte auf die Tischplatte. Langsam zog ich die Schublade auf und holte ein Heft hervor, was ich vor ihn schmiss. „Da du nicht mitgemacht hast, schreibst du als Bestrafung fünfzigmal den Satz auf ‚Ich habe gefälligst beim Unterricht mitzumachen'.", sagte ich und schlenderte davon. Gerade, als er den Stift aufnahm, fügte ich noch hinzu: „Ach ja.. Du darfst nur mit deiner schlechten Hand schreiben.".
Ich nahm mir die Flasche eiskalter Cola aus dem Kühlschrank und schenkte mir ein Glas ein. Ich sah an das magnetische Whiteboard am Kühlschrank, auf dem wir alles notierten, was wir vom Einkauf brauchten und fügte gedanklich etwas sehr Bedeutendes hinzu. Ich rechnete schon jetzt damit, dass Minho nicht so einfach aufgeben würde. Doch ich kannte eine seiner Schwächen. Ich grinste und trank mein Glas aus. „Ich fahre einkaufen!", rief ich laut, sodass jeder der drei es hoffentlich hören würde, schnappte mir meine Jacke und schlüpfte in meine Turnschuhe. Ich war gespannt, wann er einknicken würde.
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(PoV: Jisung)
Felix schlug die Tür hinter sich zu, doch im letzten Moment wurde sie aufgehalten. Ich lugte an ihm vorbei: „Was willst du denn hier?". Minho hatte die Tür wieder aufgemacht und stand uns nun etwas unbeholfen gegenüber. „Ich schlafe doch auch hier, oder nicht? Das ist immerhin das Zimmer für die Schüler.", meinte er ganz selbstverständlich.
Noch bevor Felix ihn mit einem Gläschen Sekt herzlichst empfangen konnte, platzte es aus mir heraus: „Vergiss es! So fies, wie du vorhin warst, teile ich mir bestimmt kein Bett mit dir!". Ich schob den Blondschopf zwischen uns zur Seite und machte weiter: „Bettel doch darum, dass du bei Herrn Bahng schlafen kannst!".
Damit hatte er wohl nicht gerechnet. Je länger ich ihm gegenüber stand, desto mehr realisierte ich, dass ich gerade zum ersten ... und vermutlich einzigen mal in meinem Leben ... die Oberhand hatte. Mein Bauch kribbelte und ich grinste ihn an, als dieser Gedanke sich immer deutlicher in meinen Hirnwindungen breitmachte. Wow, das wollte ich unbedingt auskosten. Aber.. Es war nichts, was für uns normal war. So glücklich ich auch war, ich sollte es vielleicht absprechen.
Ich holte Luft. Fuck, wie sprach ich sowas an? Ich konnte das doch jetzt nicht einfach raushauen, oder? Das würde die gesamte Spannung im Keim ersticken. Aber es war wichtig, das zu besprechen. Immerhin hatte Minho sich diese Ausrede verdammt spontan einfallen lassen, als Channie heute Morgen so verunsichert war.
„Ehm..", begann ich erstmal ganz ruhig. Ich sah zwischen Minho und Felix hin und her. Verdammt, wieso mussten mich neue Dinge so verunsichern?! Was sollte ich tun? Normalerweise war immer vorher alles abgesprochen. Was würden Minho oder Chan in meiner Situation tun? Ich nahm meinen gesamten Mut zusammen, denn ich war mir wirklich nicht im Geringsten sicher, ob mein nächster Schritt richtig war:
„Mayday!", sagte ich und ließ mich aufs Bett fallen. Während Minho mich noch relativ neutral ansah und langsam auf mich zukam, fiel Felix alles aus dem Gesicht: „Was brauchst du?". „Nichts! Es ist alles in Ordnung! Es tut mir so leid, ich weiß gar nicht genau, wieso ich jetzt das Safeword gesagt habe!", schon schlug ich mir selbst die flache Hand gegen die Stirn.
„Kannst du mir sagen, was in deinem Kopf vor sich geht?", fragte der Ältere und hockte sich neben mich. Schlechtes Gewissen in 3 ... 2 ... 1 ... da war es. „Es tut mir so leid, ich hätte es nicht sagen sollen!", motzte ich mich selbst an. „Jisung, du bist gerade unsicher. Es war genau das Richtige, was du getan hast. Kannst du erklären, was los ist?", beruhigte mich der sonst Dominante.
„Ich bin mir unsicher, was zwischen uns alles okay ist. Wir konnten rein gar nichts besprechen und ich handel hier völlig intuitiv! Ich weiß gar nicht, wo deine Grenze mir gegenüber gerade liegt!", fasste ich alles in zu hohem Tempo zusammen. Felix ließ sich neben mir auf dem Bett nieder und hüllte mich in eine seiner wohltuenden Umarmungen. Schon ging es mir etwas besser.
„Du hast alles richtig gemacht. Ein Safeword muss nicht erst dann gesagt werden, wenn etwas eskaliert. Es gilt schließlich, Eskalationen zu vermeiden. Ich bin sehr stolz auf dich, dass du es gesagt hast!", tröstete er mich und endlich kapierte ich, dass alles in Ordnung war.
„Okay, okay. Hab mich wieder eingekriegt. Ist es immer so ätzend, wenn man das zum ersten mal sagt?!", fragte ich die beiden Anderen und tatsächlich nickten sie mir zu. Ich war nicht der Einzige. So, wie immer.. Wann würde ich das endlich lernen?! „Geht es dir zu weit, wenn wir beide so gegen dich wettern?", lenkte ich alles auf das eigentliche Thema. Minho schüttelte den Kopf: „Ich genieße es sogar sehr!". „Okay, aber was würde dir denn zu weit gehen?", ich überschlug meine Füße und steckte meine Hände zwischen meine Oberschenkel.
Fragend sah Minho sich um: „Es wäre okay für mich, wenn ihr mich festhaltet. Ich würde es aber nicht mögen, wenn ihr mich würgt oder schlagt. Anspucken ist auch verboten. Mich irgendwo einsperren ist auch nicht drin. Nix mit Wasser über den Kopf kippen oder-" – „Können wir uns einfach darauf einigen, dass alles zwischen uns auf sprachlicher Ebene passiert?", wollte ich alles abkürzen. Minho nickte: „Ja, das dürfte es ganz gut eingrenzen.". Felix schaltete sich ein: „Und was, wenn Channie uns sagt, wir sollen was mit dir machen?".
Wir sahen den Ältesten an. Ein paar male blinzelte er, dann war er sich einig: „Dann ist es okay. Oder sagen wir so: Dann liegt es an mir, ihm zu signalisieren, dass es mir zu weit geht.". Erleichterung machte sich in dem kleinen Zimmer breit und endlich konnte es weitergehen.
„Lasst euch nur eins gesagt sein: Das hier ist eine absolute Ausnahme. Sobald der Tag rum ist, läuft alles wie sonst. Kapiert?!", sagte Minho mit einer Aura, die man nicht missverstehen konnte. Felix und ich schluckten und nickten. „Also dann..", er räusperte sich und ging zurück in den Türrahmen: „...Wir passen locker zu dritt in die zwei Betten!". „Vergiss es!", ich schob ihn rückwärts aus dem Zimmer und knallte ihm die Tür vor der Nase zu. Ha! Das fühlte sich großartig an!
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