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Auf zum Unterricht - Part 2


Nach besagten dreißig Minuten gingen wir die Treppe nach unten. Noch immer rieb ich mir die Wange, denn Felix hatte mir eben noch mit den Worten „Kissenschlacht!" ordentlich einen verpasst. Ich wusste nicht, dass Kissen so weh tun konnten. Er lief hinter mir und strich tröstend über meine Schulter.

Wir standen nebeneinander und schauten auf die Stühle. „Wo willst du sitzen?", fragte ich. Mir war es egal, welchen Stuhl ich nahm. Der Blonde griff sich einfach die Lehne des Stuhls nahe bei ihm und zog ihn nach hinten. Das wäre also schon mal geklärt. Auch ich nahm Platz und fühlte mich in die Zeit zurückversetzt, als ich wirklich noch diese komischen Stühle unter meinem Arsch hatte. Die leicht eingelassene Sitzfläche, die Metallstangen, die alles zusammenhielten.. War echt lang her.

Während Felix sinnvolle Dinge wie leere Blätter und Stifte vor sich ablegte, breitete ich all meine Süßigkeiten vor mir aus. Weingummi, Kekse, Bonbons. Ich war mit allem ausgerüstet. „Hast du nichts zum Schreiben mitgenommen?", flüsterte er mir zu. „Ähm..", machte ich und sah mich hektisch um. „Ich hole noch schnell was!", beschloss ich und sprang auf.

Oben angekommen, durchwühlte ich eilig den Schreibtisch, fand schließlich ein paar Blätter und einen abgeranzten Kuli. Würde ausreichen. So leise wie möglich lief ich die Treppe hinab und bog um die Ecke zurück zu meinem Platz. „Schon wieder zu spät.", wurde ich zum Stoppen gebracht.

„Sorry, Herr Lee! Ist doch kein Ding, wir machen einfach eine Minute länger!", brachte ich eine lächerliche Entschuldigung hervor. Sein Blick verfolgte mich zu meinem Platz. Als ich mich hingesetzt hatte, schlich er auf mich zu. Seine Hände legten sich auf die lackierte Tischplatte und er beugte sich leicht vor: „Damit wir uns richtig verstehen: Nur, weil deine Eltern stinkreich sind, heißt es nicht, dass du hier machen kannst, was du willst.".

„Ja, ja! Schon okay. Wieso regen Sie sich denn so auf? Ist mein erster Tag, da kann das doch schon mal passieren!", tat ich das alles ganz locker ab. Sein linker Mundwinkel zog nach oben und er grinste mich schief an: „Oh, ich rege mich nicht auf. Sei dir nur darüber im Klaren, dass alles seine Konsequenzen hat.". Mit dieser vorerst leeren Drohung drehte er sich um und ging zur Tafel. Mein Bauch zog sich unter seinen Worten kurz zusammen.

„Willkommen in eurer ersten Unterrichtsstunde.", sagte er und nahm ein Stück weiße Kreide. Er schrieb mehrere Stichpunkte untereinander, legte die Kreide ab und rieb seine Hände aneinander, um den feinen Staub an seinen Fingern loszuwerden. „Vitalwerte?", las ich leise vor und fragte mich, was genau auf mich zukommen sollte.

„Jisung, sag mir doch bitte einmal, was mit Vitalwerten gemeint ist.", forderte er mich zu einer kurzen Definition auf. „Ich würde mal sagen ‚Lebenszeichen'.", antwortete ich ihm unsicher. „Ich hätte das gern etwas genauer.", mahnte er mich und schon schoss Felix' Hand in die Luft. Ich spürte, wie die Nervosität in mir aufstieg.

„Fragen Sie doch einfach Felix, der meldet sich!", schlug ich vor und zeigte auf meinen Sitznachbarn. Herr Lee blieb stumm. Felix' Hand verweilte noch immer über seinem Kopf. Ich lehnte mich zurück und kippelte vorsichtig auf meinem Stuhl. „Ich habe aber dich gefragt.", forderte er mich erneut auf. „Ja und? Wenn ich es nicht weiß, dann kann ich es halt auch nicht sagen!", meinte ich provokant.

Sein Blick wanderte nach rechts: „Felix?". „Vitalwerte sind Messwerte, die die grundlegenden Körperfunktionen beschreiben. Das sind einmal die Atmung, die Körpertemperatur, der Puls und der Blutdruck!", zählte der blonde Streber auf. Meine Hände ließen die Tischplatte los, sodass mein Stuhl wieder fest auf allen Beinen stand. Leise knisterte die Plastikpackung, die mich von meinem Weingummi trennte. „Sehr gut.", lobte Herr Lee und drehte sich zur Tafel um, wo er Felix' Aufzählung notierte. Das erste Stück aus geformter Gelantine wanderte zwischen meine Backenzähne und breitete den süß-säuerlichen Geschmack in meinem Mund aus.

„Willst du auch?", bot ich meinem Mitschüler an und hielt ihm die aufgerissene Packung hin. Er schüttelte lächelnd den Kopf. Mehr für mich. Ich zuckte mit den Schultern und griff mir ein weiteres Gummitierchen.

„Schmeckt es dir?", fragte Herr Lee und sah mich ausdruckslos an. „Ja, voll gut! Wollen Sie auch?", schon schnappte meine Hand nach der Tüte, die ich nach vorn ausstreckte. „Du hältst wohl nicht viel von Unterricht.", stellte er fest. Ich schüttelte den Kopf: „Ne, nicht so. Meine Eltern haben doch eh fett Kohle, was soll ich mich da stressen?".

„Zähl mir die passenden Zahlen für die einzelnen Vitalwerte auf, Jisung.", verlangte er von mir. Ich stopfte noch zwei weitere Weingummis in meinen Mund und nuschelte: „Temperatur müsste so zwischen 36° und 37° liegen. Ein Puls von 180 ist nicht so gesund. Atmung sollte vorhanden sein und der Blutdruck sollte nicht so hoch sein, wie Ihrer gerade!". Ich grinste ihn stolz an.

„Verstehe..", sagte Herr Lee. Er drehte sich leicht zur Seite und zog einen langen, hellbraunen Bambusstock von der Ablage am unteren Rand der Tafel. Mein Lächeln fiel und ich biss mir stattdessen auf die Unterlippe. „Möchtest du deine Werte vielleicht noch einmal etwas genauer aufzählen?", bot er mir an, während er sich mit dem Bambusstock vorsichtig auf die eigene Handfläche schlug.

„Sie wollen mich also mit einem Stock schlagen?", mutmaßte ich. „Aber nein.", versicherte er mir und ließ meinen Blick immer fragender werden: „Wieso haben Sie ihn sich dann genommen?". „Felix, komm bitte nach vorn.", forderte er meinen Sitznachbarn auf. Dieser stand auf, sah verunsichert zu mir und schlich zur Tafel. „Du brauchst keine Kreide.", hielt Herr Lee ihn davon ab, sich eins der staubigen Stückchen zu greifen.

„Wo liegen die Vitalwerte idealerweise?", fragte er und sah mir tief in die Augen. „Temperatur zwischen 36° und 37°.", begann ich meine erneute Aufzählung. Herr Lee griff sich Felix' Arm und zog ihn mit einem Ruck auf die Tischplatte. Der Blonde erschrak und versuchte, sich von der Tischplatte wegzudrücken. Herr Lee packte sich den schlanken Nacken und lehnte sich auf Felix.

„Bist du dir sicher?", fragte er und durchbohrte mich mit seinem Blick. Mit dem hinteren Ende des Bambusstocks schob er Felix' Rock nach oben. Mir wurde heiß und kalt zugleich. „Zwischen.. 36,5° und 37,2°?", formulierte ich meine Aussage genauer. Mit einem lauten Knall schlug der Stock auf die Rückseite von Felix' Oberschenkel auf. Ein schmerzerfüllter Laut füllte den Raum und ließ meine Finger verkrampfen.

„Ein Wert ist zu hoch, der andere zu niedrig.", sagte Herr Lee kalt und strich sanft mit dem Stock über die gerötete Haut des Blonden. „36,4°?", traute ich mich kaum, weiter zu raten. Der zweite Schlag traf Felix auf die selbe Stelle und er stöhnte erneut vor Schmerz auf. „Das können Sie nicht machen! Lassen Sie ihn los!", meinte ich verzweifelt und sogleich kassierte Felix den dritten Schlag. Meine Finger umklammerten die Tischplatte.

„36,3°!", machte ich unsicher weiter und erfuhr kurz Erlösung: „Richtig.". Wieder streichelte Herr Lee über die eben von ihm geschlagene Stelle. „Und der zweite Wert?". Mein Hirn arbeitete angestrengt. Was sagte er doch gleich? Ein Wert war zu hoch, der andere zu niedrig, richtig? Meine Nervosität trübte mein Gedächtnis, ich konnte mich nicht mehr wirklich erinnern. „37,5°?", versuchte ich es und bereute es sofort, als der laute Schlag ertönte. Felix' Körper zog sich zusammen.

„Zu hoch.", kam es weiterhin kalt von vorn. Mein rechtes Bein wippte unaufhaltsam auf und ab. „37,4°.", lag ich endlich richtig. Doch noch immer hielt Herr Lee Felix fest auf den Tisch gedrückt. Fuck, es war nicht vorbei.

„Machen wir doch mit dem Puls weiter. Was ist der ideale Wert? Bestimmt nicht der, den wir bei dir gerade messen können, richtig?", drehte er meine Worte von vorhin nun auf mich zutreffend um. „60 bis 80 Schläge.", war ich mir verdammt sicher und zuckte genau wie Felix zusammen, als Herr Lee erneut zuschlug. „Hey, das war doch richtig!", protestierte ich und wurde sogleich kleinlich auf etwas hingewiesen: „60 bis 80 die Stunde? Am Tag? Pro Minute?".

„60 bis 80 Schläge pro Minute!", versuchte ich so ruhig wie möglich zu antworten. „Das hast du fast gut gemacht.", lobte er mich nur bedingt und machte sogleich weiter: „Blutdruck?". Ich schluckte trocken herunter. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung. Was sollte ich nun tun? Sollte ich einfach wieder raten? Dafür würde Felix endlos viele Schläge abbekommen.

„Ich.. Ich weiß es nicht.", drang meine Stimme leise zu den beiden durch. Verzweifelt schaute ich auf die geröteten Oberschenkel des Blonden auf der Tischplatte. „Wieso nehmen Sie denn nicht mich anstelle von Felix?", schlug ich berechtigterweise vor. „Weil es dir so viel doller leid tut.", begründete Herr Lee sein Tun und damit lag er leider genau richtig.

Aus dem Nichts rief Felix: „120 zu 80, Jisung!". Schon holte Herr Lee aus und schlug ihm drei weitere male auf die Oberschenkel. Felix' Knie pressten sich aneinander und er hämmerte mit einer Faust auf die Tischplatte. „Der Blutdruck sollte bei 120 zu 80 liegen!", schrie ich ihm förmlich entgegen. „Richtig.", kam es von dem Älteren.

Es blieb nur noch ein Wert übrig. „Die Atmung..", begann ich und stoppte mitten im Satz. Ich hatte keinen blassen Schimmer. Achtmal wurde der Blonde bereits mit dem so harmlos aussehenden Stöckchen malträtiert. Ich steckte in der Klemme. Was sollte ich nur tun? Sollte Felix mir wieder vorsagen? Dann würde er drei Schläge aushalten müssen. Wenn ich richtig lag, wären wir fertig. Wenn ich falsch lag, war es nur ein Schlag. Aber wenn ich beim nächsten mal raten wieder und wieder falsch lag, wären es auch nicht weniger Schläge. Ich hatte die Wahl zwischen beschissen und vielleicht weniger beschissen.

Ich schloss meine Augen und zählte innerlich, wie lange ich für einen Atemzug brauchte. Es waren wohl nicht ganz drei Sekunden. Der Wert musste dann wohl irgendwo bei 20 liegen. „15 bis 20 Atemzüge pro Minute.", sagte ich leise und hoffte, dass ich nicht allzu falsch lag. Herr Lee holte aus, verweilte jedoch in seiner Position: „Einen Wert hast du richtig erraten.". Ich presste meine Fingernägel in meine Handflächen. „20 ist der richtige obere Wert!", rief ich und presste mich an die Rückenlehne des harten Stuhls. Ein langsames Nicken von Herrn Lee war fast schon bestärkend.

„Zwölf!", sagte ich nervös und spürte, wie feucht meine Stirn in den letzten paar Minuten geworden war. Herr Lees Arm wanderte langsam nach unten. Ich hielt den Atem an und hoffte, dass es vorbei war. Endlich ließ er Felix los, der sich hektisch aufrichtete und zurück an seinen Platz lief.

Mein Lehrer lief langsam auf mich zu, hob erneut den Bambusstock an und tätschelte damit meine Wange: „Vielleicht antwortest du mir beim nächsten mal lieber nicht so frech.". Ich wich seinem Blick aus. Er drehte sich um und sagte: „Die Stunde ist beendet. Um 12 Uhr gibt es Mittagessen. Kommt dafür in die Küche.".

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