Das Ende.
Felix und ich machten uns schnell frisch und setzten uns wieder auf das Sofa. Das hätte keine Minute später passieren dürfen, denn schon im nächsten Moment hörten wir, wie die Wohnungstür aufgeschlossen wurde. Wir mussten uns beide das Lachen verkneifen, dann standen wir schnell auf und liefen in den Flur. Wir begrüßten unsere Doms und schauten sie aufgeregt an. "Was denn?", fragte Chan unschuldig. "Verratet uns endlich, wo ihr wart!", forderte ich forsch. "Wir haben nur was organisiert. Zeigen wir euch später, okay?", wurde ich vertröstet. Wie gemein! Sie wussten genau, wie neugierig ich war. Minho stapfte an mir vorbei ins Wohnzimmer und bat mich: "Kitten, mach mir bitte einen Ka.. Riecht's hier nach Sex?!". Felix und mein Gesicht wurden schlagartig blass und ich griff nach seiner Hand. "Ähm, nein?", stammelte der Sonnenschein neben mir. Chan näherte sich uns von hinten, legte jeweils eine Hand auf unserer Schulter ab und steckte den Kopf zwischen Unsere: "Ich kann eure Angst riechen. Was habt ihr angestellt?!". Er schob uns durch die Tür ins Wohnzimmer.
"Also?", fragte Minho, der erwartungsvoll in unsere Gesichter sah. Sollten wir es gestehen? "Also.. Naja.. Wisst ihr..", fing ich an und kratzte nervös an meinem Unterarm. "Es war so... Ich.. Bin nackt gestolpert und... Dann ist Felix auch nackt.. Gestolpert... Auf meinen... Und.. Naja...", stotterte ich los. Felix nickte bestätigend. "Du bist also nackt auf seinen Schwanz gestolpert.", fasste Minho zusammen, was wir beide für die Wahrheit erklärten. "Jisung, du kleines Luder!", lachte Chan hinter uns los. Meine Wangen glühten. "Und wie war es für dich?!", fragte er mit ehrlicher Neugier. Selbst Minho schaute mich irgendwie stolz an und ich war mir nicht sicher, ob ich der Sache trauen konnte. Wir wurden weiter in Richtung des Tatorts geschoben, bis wir schließlich saßen. "Also?", bat Minho mich erneut, ausführlicher zu berichten. "Oh, man. Muss das sein? Es ist mir peinlich, das zu erzählen.", sagte ich verlegen. Felix klopfte mir bestärkend auf den Oberschenkel und ich überwand mich. "Schon gut.. Also. Felix hat mir erst einen geblasen, dann habe ich ihm meine Finger reingesteckt und dann hat er mich geritten.", zählte ich alles so schnell wie möglich auf und hielt mir die Hände vor mein hochrotes Gesicht. "So, so. Das macht ihr also, wenn wir einmal nicht auf euch aufpassen..", kommentierte Chan breit grinsend.
Wir führten noch eine kurze Diskussion, in der ich immer und immer wieder betonte, wie verboten sich das alles für mich anfühlte und Minho kam zu dem Entschluss: "Meinetwegen könnt ihr zwei euch gern gegenseitig irgendwas irgendwo reinstecken. Vielleicht kann man das ja sogar irgendwie als eine Art Demütigung nutzen..". Chan unterstützte: "Jap. Aber beim nächsten mal gucken wir euch gefälligst zu..". Ich war wirklich erleichtert, dass die zwei das so locker sahen. "Gut. Jetzt, wo das geklärt ist.. Verratet ihr uns endlich, was ihr gemacht habt?", kehrte ich zum - meiner Meinung nach - viel wichtigeren Thema zurück. Minho stand auf und schlenderte an uns vorbei. "Tja. Ich weiß nicht, ob wir euch das verraten können, wenn ihr zwei doch sowas Unartiges getan habt?", sagte er fies und sofort schoben Felix und ich die Unterlippen schmollend nach vorn. "Bitte! Verratet es uns!" - "Ja, bitte, Daddy!", jammerten wir. Die beiden Dominanten tauschten einen kurzen Blick aus. "Zieht euch an, wir müssen dafür ein Stück fahren.", forderte Chan uns auf.
Gespannt saßen wir auf der Rückbank und gaben uns größte Mühe, nicht weiter zu nerven. Nun hieß es einfach abwarten. Darin war ich verdammt schlecht. Immerhin klingelte während der Fahrt Chans Handy und ich musste wirklich leise sein, da es etwas Geschäftliches war. Nachdem er aufgelegt hatte, fing er eine Diskussion mit Minho an: "Ist der immer so anstrengend?" - "Jap. Du wirst dich noch dran gewöhnen." - "Können wir den nicht loswerden?" - "Nein, er ist leider ein gut zahlender Kunde von uns." - "Ich lasse mir was einfallen. Der ruiniert mir ja sonst jedes mal den Tag." - "Ich habe auch schon alles mögliche versucht. Glaub mir, wenn du öfter mit ihm sprichst, dann ist es irgendwann egal." - "Ich will den nicht in unserer Firma haben..". Ich unterbrach die beiden stutzig: "Unsere Firma?". Hatte er das nur so gesagt? "Naja, weißt du, Minho und ich haben überlegt, die Firmen miteinander zu verbinden. So gewinnen wir beide vielleicht etwas an Reichweite.. Ja, Mode und Webdesign klingt nach einer komischen Mischung, aber wir kriegen das schon hin!", erklärte mit der Dunkelhaarige vom Beifahrersitz aus. "Habt ihr sonst noch was vergessen, was ihr uns erzählen müsst?", hakte ich nach und bekam keine Antwort. "Keine Antwort ist auch 'ne Antwort..", flüsterte ich und streckte mich zwischen den Sitzen nach vorn. "Ich höre!", sagte ich extra laut. "Den Rest zeigen wir euch gleich.", winkte Minho ab. Mit verdrehten Augen ließ ich mich wieder zurück auf meinen Sitz fallen. Felix und ich tauschten beunruhigte Blicke aus.
Wir fuhren durch ein kleines Wohngebiet. Alles hier sah total friedlich und einladend aus. "Wo sind wir denn?", fragte Felix leise, während seine Augen das ein oder andere Haus fixierten. "Seht ihr gleich.", wurden wir erneut hingehalten. "Habt ihr jetzt vorher noch einen Geschäftstermin?", fragte ich zunehmend genervt. Ich wollte endlich wissen, was los ist. "So ähnlich. Wir müssen nur noch kurz was holen.", erklärte Chan und legte seinen Ellenbogen auf der Fensterverkleidung der Autotür ab. Links und rechts neben der Straße waren saubere Fußwege, die immer wieder von hübsch bepflanzten Grünstreifen unterbrochen wurden. Wahrscheinlich war das hier ein Wohnviertel für Familien oder so. Musste Minho noch ein Kleid abholen? Das hätte man doch per Post schicken können! Oder wohnte hier einer seiner Mitarbeiter? Er setzte den Blinker und fuhr die schmale Auffahrt entlang. "Niedliches Häuschen!", kommentierte Felix von links. Ich sah ebenfalls gespannt aus dem Fenster. Ein kleines, weißes Häuschen mit einer hölzernen Veranda stand hier. Der Garten war wohl die letzte Zeit etwas vernachlässigt worden, aber das wäre in zwei Tagen wieder erledigt gewesen. Vielleicht waren die Leute ja im Urlaub. Oder wohnten nur die Hälfte des Jahres hier. "Okay, kommt mit.", sagte Minho, nachdem er den Motor abgestellt hatte.
"Mitkommen?!", sagte ich unsicher. Ich wollte seine Kunden nicht sehen. Ich war total überfordert mit sowas! Wieso hatte er mich denn nicht vorgewarnt, so wie er es sonst immer tat?! Ich stieg als letztes aus dem Auto, die anderen warteten auf mich. Nervös schnappte ich mir Minhos Hand. Wenigstens die paar Meter wollte ich sie noch halten, bevor ich vor Aufregung vielleicht in Ohnmacht fallen würde. Behutsam zog er mich hinter sich her. Vor der Haustür blieben wir stehen. "Keine Angst, es ist keiner da.", versicherte er mir und tatsächlich lockerte sich mein Griff um seine Hand leicht. "Was wollen wir dann hier?", fragte Felix, der sich Chans Hand geschnappt hatte und nun genauso fragend in die Gesichter der beiden Dominanten schaute, wie ich. Chan kramte in seiner Hosentasche und ließ Felix' Hand los, als er den Schlüssel herausgezogen hatte. Er ging zur Tür, schloss sie auf und trat ein paar Schritte ins Innere. Minho schob Felix an und zog mich hinter sich her.
Es roch so fremd hier drin. Und was mich noch viel mehr verwunderte, war der Einrichtungsstil. Hier stand nicht ein Möbelstück. "Das nenne ich mal minimalistisch.", sprach ich mit mir selbst. Die Haustür ging zu und ich ließ Minhos Hand los. "Herzlich willkommen.", sagte Chan, nachdem er sich vor uns gestellt hatte. Ich kniff meine Augenbrauen fragend zusammen: "Willkommen wo?". "Willkommen in unserem neuen Zuhause.", wiederholte er und ließ mich mit mehr Fragen zurück, als ich sowieso schon hatte. "Zuhause?", fragte der Blondschopf unsicher. "Ja. Das hier wird unser neues, gemeinsames Zuhause werden.", erklärte Minho. Träumte ich? Ich musste einfach träumen, das konnte doch nicht die Wirklichkeit sein! "Wir.. Werden hier einziehen?", fragte ich mit aufgeregt schlagendem Herzen. "Wir haben vorhin alles unterschrieben und die Schlüssel angeholt. Das ist unser Haus.", strahlte Minho mich breit grinsend an. Mit einem mal quietschte Felix laut los und sprang aufgeregt auf und ab: "Das gehört UNS?!". Chan nickte, packte sich den nervösen Flummi und drückte ihn fest an sich. "Na los, wir zeigen euch alles!", sagte Minho und zog mich erneut an der Hand mit sich.
Wir zogen von Zimmer zu Zimmer und ich konnte noch immer nicht fassen, was hier passierte. "Hier kommt ein riesiges Bett rein, in das wir alle passen!", demonstrierte Minho, indem er seine Arme zwischen den Wänden ausbreitete. "Und ich habe auch schon ein Spielzimmer geplant, in dem wir uns austoben können.", sagte er und rauschte an uns vorbei. Chan legte die Hand um meine Schultern und sah mich sanft an. "Du kannst es noch immer nicht glauben, oder?", fragte er und ich konnte nur den Kopf schütteln. Das war unser Haus. Wir würden hier alle vier gemeinsam leben. Sanft schob mich der Älteste in den Flur und dann in das nächste Zimmer. "Da kommt das Andreaskreuz hin, hier an die Decke kommen Haken! Ich habe uns auch schon einen Bock bestellt, da kann ich euch so richtig ordentlich den Arsch versohlen! Was haltet ihr eigentlich von einem Käfig? Ich fänd es super aufregend!", plapperte Minho und löste nun auch bei Felix pure Begeisterung aus: "Vielleicht machen wir ja einen Durchbruch ins Schlafzimmer? Dann sind Schlaf- und Spielbereich zusammen!". Wortlos ging ich auf Minho zu, legte die Hände an seine Wangen und drückte ihm einen sanften Kuss auf. "Danke, Minho. Danke für alles, was du für uns tust.", flüsterte ich, als ich mich wieder von ihm getrennt hatte. Er legte die Arme um mich und drückte mich näher an seinen Körper. Leise kamen auch Felix und Chan dazu und wir bildeten ein großes Knäuel. "Ich liebe euch alle so sehr.", sagte der Älteste und natürlich löste es Freudentränen in mir aus. Vor Freude schluchzend lagen wir uns in den Armen. Hier würden wir alle glücklich miteinander leben. Romantische Abende, gemeinsames Kochen, lustige Erlebnisse und natürlich grandioser Sex - all das würde hier passieren. Ich hätte mir niemals erträumt, dass das alles einmal passieren würde. Es war wie ein Märchen über vier Prinzen, die sich über alles liebten und endlich zueinander gefunden hatten. Nur, dass unser Märchen wahrgeworden ist.
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THE END.
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