- BEHIND THE SCENES -
Kurze Info vorab:
Wem es zu langweilig ist, etwas über die Hintergründe dieser Geschichte zu lesen, der überspringt einfach dieses Kapitel. Und bekommt zur Strafe ein Spanking ;)
Wie kam es eigentlich dazu, dass ich diese Geschichte geschrieben habe?Ich musste im November '22 in Quarantäne, weil ich Corona hatte. Was hat man während der Quarantäne? Richtig. Viel Zeit und Langeweile. Also ich hatte das auf jeden Fall. Da ich körperlich aber echt fertig war und ja nicht raus durfte, habe ich den Großteil der Tage auf dem Sofa verbracht. Ich hatte bis dato noch nie eine Fanfiction gelesen, also hatte ich großen Nachholbedarf. Ich suchtete mich also durch endlos viele Minsung-Stories und stellte eins sehr schnell fest: Die wenigsten Geschichten machten mich so richtig glücklich! Ich hasse zum Beispiel Geschichten ohne Happy End. Nach meiner ersten Fan Fiction saß ich heulend in der Küche, weil Jisung in der Story gestorben ist und rauchte eine nach der anderen, um über dieses Trauma hinwegzukommen.
Tja, was macht man, wenn man unzufrieden ist? Entweder man jammert oder man ändert etwas. Also kramte ich Block und Stift raus und überlegte, über was ich selbst schreiben wollte. Ich verrate euch jetzt nichts über die damaligen Alternativen, da ich sonst spoilern würde. Ich zerbrach mir wirklich ewig den Kopf darüber, was für meine Leser (oh Gott, hört sich das übertrieben an..) interessant sein könnte. Ich suchte nach einem Thema, das mich selbst faszinierte, denn sind wir mal ehrlich: Es ist viel einfacher, über etwas zu schreiben, von dem man Ahnung hat und was einem Freude bereitet. Ich habe viele Hobbies. Ich nähe, ich habe zwei eigene Pferde und einen Haufen anderer Tiere, ich male gern. Alles normale Dinge. Aber eine Leidenschaft habe ich, die man vielleicht nicht unbedingt als Hobby bezeichnen kann, die jedoch einen wahnsinnig großen Teil meines Lebens einnimmt: BDSM.
Ich habe noch zwei kurze Anmerkungen:
An alle eventuellen minderjährigen Leser und Neueinsteiger:
Bitte nehmt meinen Lebensstil oder diese Geschichte nicht als genaue Anleitung, BDSM zu praktizieren. BDSM ist ein facettenreiches Thema, bei dem es kein Richtig und kein Falsch gibt. Jeder muss schauen, was er mag, was ihm gut tut und womit er sich wohl fühlt. Genauso müssen wir auch immer das Wohl unseres (Spiel-) Partners im Blick haben. Es macht keinen Sinn, sich in irgendeine Rolle zu quetschen. Genauso wenig Sinn macht es auch, den Partner in eine Rolle zu quetschen. Nur, weil ich so lebe, heißt es nicht, dass das auch für jeden anderen so funktioniert. Es ist auch absolut nichts verwerflich daran, einfach "stinknormalen" Sex zu haben! Nur, weil etwas beim Lesen aufregend ist, heißt es nicht automatisch, dass dieses Setting im realen Leben genauso viel Spaß macht. Nur, weil ich gern Mafia-Geschichten lese, heißt es nicht, dass ich auch im realen Leben vor Freude in die Hände klatschen würde, wenn mir jemand eine geladene Waffe an den Kopf hält. Probiert in einem sicheren Rahmen aus, was ihr mögt, tastet euch langsam vor und sagt eurem Gegenüber, wenn sich etwas nicht richtig anfühlt. Es macht Sinn, früh genug Bescheid zu geben (Safeword!). Ein vernünftiger Partner wird Verständnis dafür haben, wenn ihr an eine Grenze kommt und sich um euch sorgen. Wer das nicht tut, der hat es nicht verdient, weiter an eurem Leben teilzuhaben!
Schaut ansonsten mal auf der Seite des SMJG vorbei (auch "BDSM Jugend"). Das ist ein eingetragener Verein, der Jugendarbeit in den Bereichen BDSM und Sexualaufklärung leistet.
Dort gibt es die Möglichkeit, sich in einem sicheren Rahmen auszutauschen, sich Informationen zu holen und sie stehen auch Erziehungsberechtigten zur Seite. Gebt einfach mal bei Google "SMJG" ein, dann sollte euch die Seite direkt vorgeschlagen werden!
An alle Hobby-Pädagogen / -Psychologen:
Ihr habt schon die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen und die Nummer vom Jugendamt gewählt, weil ihr gerade gelesen habt, dass ich vermute, dass es hier minderjährige Leser gibt und trotzdem weiterschreibe? Sind wir mal ehrlich: Man kann Minderjährige nicht davon abhalten, sexuelle Erfahrungen zu sammeln. "Dein Freund darf nicht bei uns übernachten, das ist mir zu gefährlich!". Genau. Weil man Sex auch nur nachts haben kann. Als hormongesteuerter Teenager findet man einen Weg - Habe ich damals auch. Und ja, es war am helllichten Tag. Was wir also stattdessen machen sollten, ist es, hilfreiches Wissen zu vermitteln. Wir sollten Minderjährige darüber aufklären, wie man sich vor sämtlichem Übel schützen kann - sowohl vor Krankheiten als auch vor gefährlichen Menschen. Wir sollten ihnen klarmachen, dass es wichtig ist, zu sagen, was man will und was man nicht will! Ich habe in der Buchbeschreibung angegeben, dass meine Bücher Erwachseneninhalte enthalten, ich habe grob zusammengefasst, was auf die Leser zukommt. Mehr kann ich nicht tun. Ich habe keinen Einfluss darauf, wer meine Bücher am Ende tatsächlich liest.
Viele von euch haben es sich mit Sicherheit schon gefragt: Basiert das Buch zum Teil auf wahren Begebenheiten?
Ja, das tut es. Ich kann natürlich nicht für die Protagonisten sprechen. Viele Szenen sind Erlebnisse aus meinem Leben. Ich bin eine Service-Sub mit zu großer Klappe, die mit ihrem Dom seit 2021 in einer exklusiven 24/7-Beziehung lebt. Fun-Fact: Mein Dom und ich sind seit 2011 ein Paar. Es hat mich zehn Jahre gekostet, ihm von meinen Fantasien zu erzählen. Er hatte vor mir nie etwas mit dem Thema zu tun. Anfangs spielten wir nur hin und wieder, beschlossen aber irgendwann, von heute auf morgen in die 24/7-Beziehung überzugehen. Tatsächlich ähnelt der Vertrag von Jisung und Minho Meinem ziemlich doll. Allgemein würde ich sagen, dass ich als Sub sowohl Jisung als auch Minho ähnlich bin. So wie Minho in der Geschichte, habe auch ich einen riesigen Schatz an theoretischem Wissen über das Thema, was ich sehr gern weitergebe. Ich bin in meiner Rolle als Sub super selbstbewusst und habe absolut kein Problem damit, irgendwas offen preiszugeben. Außer meiner Familie gegenüber, die brauchen das nicht zu wissen. Generell lasse ich jeden mit dem Thema in Ruhe, fragt man mich jedoch danach, könnte ich stundenlang erzählen. Auf einer Party habe ich betrunken mal eben all meine Freunde darüber aufgeklärt, was bei uns zu Hause läuft. Die waren zu meinem Erstaunen alle wenig überrascht und nahmen es einfach an. Es stellte sich sogar heraus, dass ein anderes Pärchen ebenfalls seinen Spaß am BDSM erforschte, ein anderer Kumpel schlug mir direkt vor, mal an einem Fessel-Kurs teilzunehmen. Ich habe tolle Freunde!
Genau wie Jisung in der Story, liebe ich es, Widerworte zu geben und meinen Dom herauszufordern. Sowohl Erniedrigung als auch Lob, sind Dinge, die ich absolut genieße. Tatsächlich werde ich meinem Dom gegenüber total schüchtern und unterwürfig, wenn ich weiß, dass es 'Ärger' gibt. Auch in meinem echten Leben, hat die Renovierung des Schlafzimmers stattgefunden und ich war noch nie so motiviert bei einer Sache! Anders als bei Minsung, bin ich als devoter Part die "treibende Kraft" in der Beziehung. Da für meinen Dom alles neu war, war ich diejenige, die viel Sicherheit geben musste und für den Großteil an Input und Vorschlägen sorgte. Meinem Dom und mir hilft es sehr, alles mögliche zu evaluieren. Das mag für den ein oder anderen übertrieben klingen, aber wir reflektieren fast jedes mal nach dem Sex, was uns gefallen hat. Irgendwann ist es einfach selbstverständlich geworden, sich so oft auszutauschen. Dank dieser offenen Kommunikation durften wir auch feststellen, dass wir sehr angetan von dem Gedanken sind, eine polyamore Beziehung mit einer weiteren Frau zu führen. Ja, manchmal ist es komisch, Dinge offen anzusprechen, aber in meinem Fall hat es sich gelohnt und ich kann es jedem ans Herz legen, seine Bedürfnisse und Wünsche zu benennen.
Was halte ich von "Fifty Shades of grey"?
Tatsächlich dasselbe, wie Minho in der Story. Ich habe den Film geschaut und dachte mir so: "Meh.". Ich fand den Hype danach etwas komisch, habe mir dann aber gesagt, dass es cool ist, dass so etwas mehr Neugier und Offenheit entsteht. Das ist tatsächlich etwas, was ich mir sehr wünsche! Gerade auch im Hinblick auf "außergewöhnliche" Sexualitäten, wünsche ich mir mehr Empathie von der Gesellschaft. Ich selbst bin pansexuell, musste das aber noch nie vor jemandem rechtfertigen. Vermutlich, weil ich mit meinem Dom an meiner Seite ja auch erstmal den Anschein von 'Normalität' vermittel. Bei meinem homosexuellen Cousin sieht die Welt ganz anders aus, der wurde tatsächlich aus seiner Wohnung geschmissen, weil sich ein Nachbar beim Vermieter beschwerte, dass er seinen Partner am Fenster geküsst hatte und man es von außen sehen konnte. Mir fehlt jegliches Verständnis, wie es im Jahr 2023 zu so etwas kommen kann. Während meiner Ausbildung habe ich einen transsexuellen Kumpel auf seiner anstrengenden 'Reise' begleitet. Was ich da alles erlebt habe, hat mich teilweise den Glauben an die Menschheit verlieren lassen. Aussagen wie: "Er, sie, es, was weiß ich denn, was ich zu dir sagen soll?!", waren noch die harmloseren Sachen. Trotz allem, sehe ich der Zukunft hoffnungsvoll entgegen. Ich habe wirklich das Gefühl, dass so langsam doch die meisten Menschen wenigstens halbwegs cool damit umgehen, wenn jemand mit seiner Sexualität "aus der Reihe tanzt".
Tatsächlich liegt es mir unglaublich doll am Herzen, durch die Story Verständnis zu schaffen. Ich wünsche mir von Herzen, dass jeder BDSM-Interessierte einen sicheren Einstieg in diese wunderbare Welt findet. Es gibt so viele "Red Flags" da draußen - vor allem im Internet. Ich habe mir auf Instagram einen Account angelegt, den ich eben nur für BDSM-Content nutze und ihr glaubt gar nicht, was mir dort für Menschen begegnet sind. Das sind nicht nur Vollidioten, die mir Nachrichten schreiben, wie: "Du bist eine Sub, also musst du mir gehorchen!", das sind auch Menschen, die sich sehr geschickt ausdrücken und einen hintenrum ganz schnell zu etwas bewegen, wenn man nicht aufmerksam ist. Ich möchte Neulingen helfen, aufmerksam zu sein und solche Leute früh genug zu enttarnen. Genauso möchte ich auch Vorurteile aus der Welt schaffen. Beim BDSM geht es nicht nur darum, seinem Partner Schmerzen zuzufügen. Nicht jeder, der BDSM betreibt, versucht damit, ein traumatisches Erlebnis aus der Kindheit zu überwinden. Natürlich KANN das so sein. Mir selbst hilft BDSM, besser mit meinen Depressionen klarzukommen, weil meine Aufgaben meinem Alltag total viel Struktur geben. Dank der ausgeschütteten Hormone, erlebe ich ständig Hochgefühle, was ich davor über viele Jahre nicht mehr getan habe. Ich will damit nicht sagen, dass jeder seine Antidepressiva wegwerfen und sich stattdessen den Arsch versohlen lassen soll - Vor allem nicht, ohne mit einem Arzt darüber gesprochen zu haben! Aber ich kann mir vorstellen, dass ich nicht der einzige Mensch bin, auf den das viele nette Nebeneffekte hat.
Was mich noch interessiert, das seid ihr!
- Wie steht ihr dem Thema BDSM gegenüber? Ist es für euch genauso faszinierend wie für mich?
- Seht ihr euch selbst eher in Team Minho (Top/Dom) oder Team Jisung (Bottom/Sub)? Team Minsung sind wir ja wohl alle!
- Welche Szene aus den Büchern hat euch bisher am meisten fasziniert?
- Zu welchem Thema habt ihr Fragen oder wünscht euch nochmal mehr Input?
- Wieso freuen sich alle, wenn Jisung leiden muss?
- Hat sich an eurer Einstellung dem Thema gegenüber etwas geändert, seitdem ihr die Story lest?
Ich freue mich über all eure Kommentare und auch über private Nachrichten. Ich liebe es einfach, mich mit euch über dieses riesige Thema auszutauschen!
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