Kapitel 17 - Von Bedeutung
Sooo mehrere haben nach einem Kapitel gefragt. Wie könnte ich da nein sagen?
Viel Spaß 🤗
Louis war völlig aus dem Häuschen. Er war nervös und aufgeregt und überhaupt. Dieses Gefühl, wenn man schon sehr lange auf etwas gewartet hatte und dann war es endlich so weit. Hibbelig wackelte er hin und her.
"Love, lass das.", Brummte Harry neben ihm nur.
"Ich kann nicht anders. Ich bin so aufgeregt..."
"Das sehe ich. Vielleicht ist das eine gute Gelegenheit um deine Ängste ein wenig zu analysieren. Meinst du nicht?"
"Äh... Nein?"
"Oh, es ist ein interessantes Phänomen. Gerade freust du dich auf Nadeln."
"Das ist etwas anderes."
"Ganz genau. Daran siehst du, wie Angst funktioniert. Es geht nicht um die Nadel unter der Haut an sich. Es geht um das Setting Patient zu sein."
"Äh... Ich dachte wir reden da jetzt nicht drüber?"
"Ich dachte, ich hätte gesagt du sollst aufhören hier zu sitzen, als hättest du Hummlen im Arsch."
"Oh..", seufzte Louis und hielt einen Moment inne.
"Geht doch."
"Nee, doch nicht.", Flüsterte Louis und wackelte wieder. Heute war es soweit. Heute gab es das Tattoo. Oder besser die. Immerhin bekam jeder eine. Er würde Harry unter der Haut tragen. Aber so, dass es nicht zu offensichtlich war. Aber auch nicht zu versteckt. So, dass es für ihn genau richtig war.
Tja, und bald darauf saß Louis nicht mehr vorn beim Tresen sondern hinten. Wo alles sauber war und sterile Nadeln lagen und sowas und dass trotzdem nicht wie ein Behandlungsraum beim Arzt wirkte.
Michael zeigte ihm nochmal die Vorlage auf Papier und sprach dabei: "Also Louis, du wolltest den Achterknoten, richtig?"
"Äh... Ja. Aber ich würde gerne was dran verändern.", Erklärte Louis und bekam das Lächeln einfach nicht mehr aus dem Gesicht.
"Oh okay. Was denn?", Fragte Michael und sah sich wohl schon schwitzend ein ganz neues Tattoo zeichnen.
"Kann das Seil, da links außen hinterher gehen?"
"Klar. Aber... Dann entsteht kein Knoten?", Fragte Michael leicht verwirrt.
"Ich weiß.", Grinste Louis.
"Tja, du bist der Boss.", Seufzte der ziemlich tätowierte Mann.
"Sehr gut. Dann will ich das so.", Entschied Louis.
"Okay. Hinten dann wie gehabt so offen?", Fragte Michael lieber doch nochmal nach.
"Ja genau. Perfekt."
"Okay gut. Dann legen wir los.", Lächelte der Fachmann und rasierte Louis' Handgelenk einmal ordentlich.
Louis lauschte der Musik und quetschte mit der linken Hand auf einem Anti-Stressball herum.
Dabei hatte das Tattoo selbst doch noch gar nicht angefangen. Harry saß noch vorn im Wartebereich. Louis hatte erklärt, dass er Harry überraschen wolle. Was der wohl sagen würde, wenn er sehen würde, was er da gemacht hatte?
Okay, also man merkte es natürlich. Es waren eben Nadeln und teils ziepte es ganz schön. Aber sooo schlimm wie Louis befürchtet hatte, war das jetzt auch nicht. Klar zog es. Aber da hatte er schon Schlimmeres überlebt.
"Und wie macht er sich?", Fragte Harry, als Michael zwischendurch Mal nach vorn ging und Louis einen Moment Ruhe gab. Die Musik hatte er abgeschaltet, sodass Louis jetzt ungeniert lauschen konnte.
"Oh, der hats drauf. Handgelenk ist eigentlich ne fiese Stelle, weil die Haut da so dünn ist. Aber er steckt das gut weg.", Meinte Michael locker.
"Mit wegstecken kennt er sich aus."
"Hi Niall!", Rief Louis aufgrund der vernommenen Stimme trocken nach vorn.
"Hi Louis!", Rief der Gegrüßte zurück und kam nach einigem Gemurmel zu Louis nach hinten.
"Oh wow!", Meinte er gleich mit großen Augen.
"Was machst du denn hier?", Fragte Louis und bekam sein stolzes Grinsen einfach nicht aus dem Gesicht.
"Ach, ich war in der Stadt und dann hab ich mich schlappgelacht, weil ich fand, dass die Schaufensterpuppe aussah wie Harry. Und dann bewegte sich die Puppe. Ich hab mich voll erschrocken."
Louis lachte.
"So, dann geht's weiter.", Meinte Michael und schob sich an Niall vorbei in den Raum und auf seinen Stuhl.
"Okay. Das ist nichts für mich. Da bin ich etwas zart besaitet.", Seufzte Niall theatralisch und verabschiedete sich nur noch schnell.
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"So. Das war's... Jetzt wird einmal desinfiziert, ich mache die erste Cremeschicht drauf und packe es dir noch in Folie. Vorn gibt's noch ne Seite mit den Pflegehinweisen. Im Grunde haben wir das aber auch schon alles besprochen. Nochmal im Schnelldurchlauf: Es ist normal, wenn sich unter der Folie etwas Blut und Wundsekret mit Farbe drin sammelt. Waschen nur mit lauwarmen Wasser und möglichst so trockenen lassen. Keine fusselnden Handtücher und rubbeln oder sowas. Schön salben. Und in den nächsten zwei Wochen nicht Schwimmen gehen, Sport treiben und kein Solarium oder sowas. Gibt's aber auch alles zum Nachlesen mit. Alles klar?"
"Ja, danke.", Grinste Louis breit.
"Sehr gut. Dann ist gleich deine bessere Hälfte dran."
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Es dauerte auch bei Harry eine ganze Weile, aber dann gingen sie schließlich wieder Heim.
"So, komm. Wir kochen zusammen.", Entschied Harry.
Louis überlegte zu meckern. Aber er war echt alle, sodass er sich brav die Hände wusch und Harry zur Hand ging.
Eigentlich war er ja lieber nur Esser... Trotzdem schnippelte er brav Tomaten, Paprika, Brokkoli und nochwas Grünes, was innen weiß weiß war, klein.
Harry schnippelte Fetakäse und bewachte ihn, weil Louis das Zeug tatsächlich gern mochte.
Den fiel siedendheiß ein, dass musste er sich noch mit Liam besprechen musste wegen dem Essen auf der Party. Nicht, dass sie am Ende mit mehreren Leuten um eine kleine Schüssel Salat ständen oder sowas. Davon hatte er letzten Nacht schon geträumt.
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Und am nächsten Tag betrachtete Harry dann erstmals den Schmuck um Louis' Handgelenk.
"Lou?"
"Hm?"
"Hat Michael sich vertan?"
"Nein.", Flüsterte Louis.
"Das sind meine Initialen... Aus einem Seil und kein Knoten.", Hauchte Harry.
"Aber man muss genau hingucken. Sonst sieht man es nicht."
"Das macht es... Deutlicher....", Flüsterte Harry.
"Ja.", Lächelte Louis und betrachtete den Anker auf Harrys linkem Handgelenk.
Natürlich war sein Seil auf. Da musste schließlich der Anker dran. Und wenn es einfach in sich geschlossen wäre, dann wäre er allein. Aber so war Platz für den Anker. Für Harry. In Louis' Leben. Sein Anker in seinem Leben. Auch größentechnisch würde das Seil genau durch passen.
Ohne Harrys Anker wäre Louis' Seil nutzlos und ohne Louis' Seil wäre Harrys Anker nutzlos. Für die Hoffnung und die Heimat brauchte man eben beides. Sie waren miteinander verankert.
"Ich hätte gern noch das Schiff dazu.", Gestand Harry plötzlich.
"Oh ja. Und ich den Kompass."
"Und wo zeigt der dann hin?"
"Nach Hause.", Lächelte Louis und küsste Harry.
Sooo... Da haben sie es also geschafft und Louis hat Harry unter der Haut.
Übrigens habe ich mir extra ein Band geschnappt und die Knoten nachgelegt 😅
Bis dann.
Viele Grüße ^_^
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