Die Flucht
Der Angesprochene öffnete lautlos einen Wandschrank und quetschte sich hinein. Er schloss so leise wie möglich die Tür. Der arme John wurde derweil an sehr an die Rückwand gequetscht, denn so groß war ein Wandschrank ja auch nicht, und Sherlock hatte ihn immer noch Huckepack. Der Doktor klammerte sich an Sherlocks Schultern fest und versuchte so leise wie möglich zu atmen.
Die Schritte kamen immer näher. Wurden langsamer. Immer langsamer. John merkte, wie ihm ein Schweißtropfen aus der Stirn an der Wange herunterlief. Lange konnte er sich nicht mehr festhalten. Um sein Atemgeräusch zu ersticken, presste er seinen Mund gegen Sherlocks Mantel, der nach eigenartigen Chemikalien, London und...Sherlock roch. John errötete leicht.
Die Schritte waren direkt vor ihnen angekommen. Und stehen geblieben. Der Detektiv und der Arzt hielten gleichzeitig die Luft an.
Ganz langsam und vorsichtig glitt Sherlocks rechte Hand in seine Manteltasche. John krallte sich, ohne es zu merken, an Sherlock fest. Seine Hände waren schon feucht vom Schweiß. Wie in Zeitlupe, um ja jedes Geräusch zu vermeiden, zog Sherlock seine Pistole heraus. Ein Schritt kam nun direkt auf den Wandschrank zu. Sherlock bewegte den Arm immer weiter nach oben, musste jedoch wegen John stoppen – noch ein Schritt. Dann öffnete jemand die Tür.
Auf einmal ging alles ganz schnell. Es war, als hätten es die beiden Freunde eingeübt. Moriatys leicht wahnsinniges, triumphales Gesicht blickte sie an, jedoch nur für den Bruchteil einer Sekunde. John glitt von Sherlocks Rücken; Sherlock holte aus und verpasste Moriaty einen Kinnhaken. Dann wirbelte er herum um John auf seinen Rücken zurückzuziehen. Moriaty hatte sich derweil wieder gefasst und wollte Sherlock packen, dieser trat mit seinem Knie in den Oberschenkel Moriatys.
Moriaty knickte ein, Sherlock rannte den Gang hinunter. Seine feinen Schuhe klackten auf dem Boden, als er mit fliegendem Mantel und John auf dem Rücken so schnell lief wie noch nie in seinem Leben.
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