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11. Kapitel

„Du willst mich doch hinters Licht führen. Sie ist tot. Wie soll sie sich auf den Weg hierher machen?", fragte ich verwirrt.

Mein Onkel schüttelte den Kopf. „Sie ist lebendig und wohlauf. Die ganze Zeit hat sie dich vermisst und nach dir gesucht oder nach dir suchen lassen. Es war nicht leicht, dich zu finden. Keiner wusste genau, wo sich Winters aufhält und wo genau du warst. Zudem ist es für Mitglieder der Befreiungsfront noch schwieriger, in die gesicherten Städte zu kommen. Und selbst wenn, wäre es die Nadel im Heuhaufen gewesen. Aber jeder, den sie erreichen konnte, wusste von dir. Leider ist Felix auch kein seltener Name. Wir wussten alle nicht, ob du überhaupt noch lebst oder schon abgeerntet in einem Grab liegst."

„Ich war die ganze Zeit über bei Onkel Ian. Da hat mich keiner vermutet?", warf ich ungläubig ein. Es waren schließlich zwölf Jahre vergangen, bis ich ins Militär kam. Irgendeiner Spur hätte man doch nachgehen können.

Lori hob die Schultern. „Ich sag es dir, so wie es ist: Keiner wusste, dass dein Onkel nicht Winters heißt. Erst jetzt kam dieses Detail auf. Dein anderer Onkel verstand es, eure Spuren zu verwischen. Er wollte auf keinen Fall gefunden werden. Was rückwirkend so einiges erklärte. Aber du hast auch nicht nach uns gesucht."

„Weil ich nicht wusste, dass es euch gibt. Ich war sechs Jahre alt, als man mich mitnahm. Himmel, vor ein paar Stunden habe ich erst erfahren, dass meine Mutter ‚Faye' heißt. Nicht mal ihren oder euren Nachnamen kenne ich. Wie hätte ich euch finden sollen? Ab achtzehn war ich unter der Dauerfuchtel des Militärs, da war nichts mit investigativ werden. Ist ja nicht so, dass die Daten, die ich hätte suchen müssen, in jeder Bibliothek oder Telefonbuch gewesen wären."

„Das wusstest du nicht? Sie heißt Faye Ragen. Und du somit eigentlich Felix Ragen. Aber den Namen kennen nur wir und Scar. In der Befreiungsfront ist sie die Anführerin eines regionalen Ablegers. Dort kennt man sie als ‚die Witwenmacherin'. Keiner der Armee sollte wissen, dass sie noch lebt. Schon um dich nicht zu gefährden, solltest du noch unter den Lebenden weilen. Mit eiserner Hand versucht sie alles gegen das Militär, wahrscheinlich auch aus Rache für deinen Verlust. Sie ist schon ein wenig hartherzig geworden. Für dich hatte sie aufgehört, für dich ist sie wieder eingetreten. Schon traurig."

Von dem Spitznamen hatte ich am Rande etwas gehört. Sie war gefürchtet unter den Soldaten, auch wenn sie bislang nicht viel erreichen konnte. Und das sollte meine Mutter sein?

„Wann wird sie hier sein?", fragte ich schließlich. Alles Weitere wollte ich wenn dann von ihr hören.

„In zwei Tagen, sie musste noch alles für ihre Abwesenheit regeln und kann ja nicht über die offiziellen Kanäle hierher reisen," erklärte Lance.

„Na gut, dann bleibe ich wohl noch bis sie kommt. Für danach kann ich keine Versprechen abgeben", murmelte ich widerwillig.

„Okay, dann zeige ich dir mal dein Zimmer für die Zeit", erwiderte mein Onkel, vor Freude strahlend. Er führte mich die Treppe hoch in einen kurzen Gang, von dem drei Zimmertüren wegführten. Alle waren geschlossen, bis auf die linkerhand. In diese ging Lance, während ich ihm nachfolgte. Es war ein kleineres Zimmer mit einem Bett, einer Kommode und einem leeren Schreibtisch mit einem Holzstuhl.

„Das ist eigentlich unser Gästezimmer, aber jetzt deines. In der obersten Schublade sind frische Klamotten, die wir schnell organisieren mussten. Wundere dich also nicht, wenn es nicht optimal passt. Deine momentane Kleidung brauchst du nicht mehr. Nie wieder", meinte er und zeigte auf die Uniformhose mit dem grünbraunen T-Shirt.

„Ich will meine Sachen aber behalten", erwiderte ich tonlos.

„Natürlich, klar, wenn du das willst."

Mit einem schlechten Gewissen biss ich mir auf die Unterlippe und suchte nach Worten. „Hey, Lance", begann ich, hielt inne. „Onkel Lance. Es tut mir leid. Ich will nicht undankbar wirken, es ist nur so viel gerade zu verdauen. Gerade noch war ich Soldat und von jetzt auf gleich habe ich eine Familie und meine totgeglaubte Mutter lebt. Irgendwie muss ich noch alles sortieren in meinem Kopf. Gebt mir Zeit, ihr beide."

Bei ‚Onkel Lance' hatte er gelächelt. Was ich auch erreichen wollte, eine Art Vertrauensbeweis und Friedensangebot. „Das verstehen Lori und ich. Wir hatten nur mit mehr Erinnerungen an die Zeit vor deiner Entführung gehofft. Und es überschätzt, woran man sich erinnert aus der Zeit mit sechs Jahren. Aber es ist alles in Ordnung."

Ich setzte mich auf das Bett und schloss kurz die Augen. Nur noch ein wenig durchhalten, dann würde ich meine Mutter kennen lernen. Ein Mensch, von dem ich nicht mehr erwartet hätte, lebend anzutreffen. Bislang hatte ich mir nie großartig Gedanken über sie gemacht, da dies ja zu nichts geführt hätte. Auch Ian über sie ausfragen hätte nichts gebracht. Er hatte sie einmal in seinem Leben gesehen, sonst nicht. Niemand hatte etwas über sie gewusst. Woher denn auch?

Lance machte sich daran, das Zimmer zu verlassen. Dann hielt er inne, hob etwas von der Kommode auf. „Nachdem wir jetzt auf einem guten Weg sind, werde ich die hier nicht brauchen, oder? Da sind wir uns einig? Versprichst du es?" In seiner Hand hatte er ein paar Handschellen.

„Nein, brauchst du nicht. Ich will diese Frau kennen lernen", erwiderte ich.

Er nickte nur und ging aus dem Raum. Endlich hatte ich Zeit, um nachzudenken. Ich legte mich auf das Bett und tat genau das, was ich mir überlegt hatte. In Fötusposition einschlafen. Später hatte ich noch genug Möglichkeiten, mich aufzufrischen und umzuziehen. Nichts überstürzen und Kräfte sammeln für alles, was folgen würde. Etwas in mir ermahnte mich dazu, nicht nachsichtig zu werden. Ich hatte viele Menschen bislang in meinem Leben getroffen. Von diesen Menschen war mir jedoch nur eine Handvoll wohlgesonnen. Was sollte sich daran ändern?

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