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10. Kapitel

Genervt nahm ich es auf, schaute kurz darauf. Eine Familie feierte Geburtstag.

„Ja und? Glückliche Zeit oder was soll mir das jetzt sagen?", blaffte ich wütend.

„Sieh genauer hin", meinte Lori und deutete wieder auf das Foto.

Misstrauisch beäugte ich die zwei. War das der perfekte Ablenkungsmoment, damit Lance mich überwältigen konnte? Unsicher hob ich es wieder vor mein Gesicht und betrachtete es genauer.

Es waren sieben Personen darauf abgebildet. Aufgenommen wurde es hier, in diesem Wohn- und Esszimmer. Rechts und links außen konnte ich klar Lance und Lori erkennen, nur sahen sie viel jünger aus. Dann waren neben Lance noch zwei Senioren, neben Lori stand ein Mann, der mir ein wenig so vorkam, als ob es Scar war. In der Mitte war eine junge Frau mit einem Kleinkind mit einer roten Pappkrone mit einer blauen fünf vorne aufgeklebt, welches vor einer Geburtstagstorte saß. Sie hatte ihren Arm um es gelegt. Alle trugen bunte Partyhüte und lächelten ausgelassen.

„Ihr habt den fünften Geburtstag dieses Kindes gefeiert? Und das soll es jetzt relativieren, dass ihr euch an Sklaverei beteiligt?", fragte ich mit hochgezogener Augenbraue.

Auf Lances' Gesicht spiegelte sich kurz Enttäuschung nieder, doch Lori griff schnell wieder zu den umgedrehten Fotos. Schon hielt sie mir das nächste hin. Dieses Mal warf ich es nicht zu Boden, sondern nahm es gleich genauer in Augenschein. Ein Planschbecken im Vordergarten von Lance und Lori. Ersteres von den beiden hatte den Gartenschlauch in der Hand und spritzte die Frau vom ersten Foto ab, welche im grünen Bikini hinter dem Becken stand und erschrocken darüber aussah. Im Becken war wieder das Kind, dieses Mal in blauer Badehose und amüsierte sich köstlich darüber, dass seine Mutter geärgert wurde.

„Du hast die Frau mit dem Wasserschlauch geärgert? Ich verstehe nichts von dem, was ihr mir hier zeigen wollt", antwortete ich ehrlich und verwirrt.

„Sie dir den Jungen an, genauer. Fällt dir etwas auf?", meinte Lance und trat vorsichtig einen Schritt näher.

Wieder besah ich das Bild. Er hatte braune Haare, war ein wenig dünn und schmächtig. Dann sah ich es, ein etwas größerer roter Fleck neben dem Bauchnabel.

Schweigend ließ ich das Foto sinken und sah die beiden fragend an. Lance kam mit erhobenen Armen näher, ich wich zurück. Doch er war unaufhaltsam. Als er vor mir stand, wollte ich meine Hände schützend heben, doch er nahm nur den unteren Rand meines Shirts und zog es leicht hoch. Da war mein Blutschwämmchen.

„Was willst du damit andeuten?", fragte ich herausfordernd.

„Felix, du bist unser Neffe", meinte Lance unverblümt und direkt.

Mit gerunzelter Stirn sah ich ihn an. „Nein, wieso? Das ergibt keinen Sinn. Was ein Zufall, das auf dem Foto könnte jeder sein. Eine Gefäßfehlbildung ist weit verbreitet."

„Aber eine Gefäßfehlbildung, die zweiundzwanzig Jahre alt ist, auch Felix heißt und dieselben Augen hat wie meine Schwester Faye?", meinte Lance und ließ mein Shirt los. „Scar hat uns erzählt, was du und der andere Soldat erzählt habt. Du bist auf einer Blacklist, weil deine Mutter eine Kämpferin der Rebellen war und du ihr mit sechs Jahren weggenommen wurdest. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass das nicht jedem passiert ist."

Und wieder war ich überfahren. Wenn das wahr war, hatte ich eine Familie? Eine richtige, neben Ian? Wieder nahm ich das Foto hoch. Ich konnte mich an nichts davon erinnern. Noch zu jung gewesen. Vielleicht Bruchstücke, einzelne Erinnerungsfetzen. Doch die konnten auch durch diese Bilder manipuliert worden sein, sodass mein Gehirn mir falsche Erinnerungen konstruierte.

„Wenn ich euch glaube, was ich nicht sage, dass ich tue, dann beantwortet mir eine Frage. Warum habt ihr mich dann hier als Arbeitssklaven angeboten bekommen? Wieso bin ich hier als euer Gefangener?"

„Das war die Tarngeschichte. Nachdem du wohl nicht viel von deinem früheren Leben wusstest, hielt es Scar für sinnvoll, dich langsam an deine Vergangenheit zu führen. Wir haben von daher alle Bilder umgedreht, um dich nicht zu früh mit etwas zu konfrontieren, für das du nicht bereit bist. Außerdem wussten wir nicht, auf wessen Seite du stehen würdest und wie gut dich dein Vater und das Militär indoktriniert haben. Ob du mehr Soldat bist als ein für Gefühle empfänglicher Mensch."

„Was war euer Plan?", fragte ich verwirrt. In mir entstand eine Leere, die ich mir nicht erklären konnte. Es war so viel Input.

„Wir hätten dich ankommen lassen, mithelfen lassen, um dir bei einem friedlichen Abendessen dann alles zu erklären. Damit, dass du hier sofort fliehen willst, haben wir nicht gerechnet."

Ich sah ihn finster an. „Und wenn ich ein Vollblutsoldat wäre? Euch nicht glaube oder es für mich keinen Unterschied macht, weil ihr Rebellen alle gleich seid?"

Er hob die Schultern. „Dann hätten wir wohl härtere Geschütze aufgefahren. So oder so wärst du bei uns geblieben. Du bist unser Neffe, wir lieben dich und vermissen dich seit Jahren. Daran hätte auch das Militär nichts geändert. Wir würden dann jedoch zu restriktiveren Maßnahmen greifen, um deinen Verbleib sicher zu stellen."

„Ihr würdet mich in eurem Keller einkerkern?"

Lance lächelte verlegen. „Nun ja, wir haben keinen Keller, aber vom Kerngedanken her: Ja. Wir hatten zum einen die Hoffnung, dass in dir mehr Faye als Colonel Winters schlummert. Zum anderen hätten wir gebetet, dich irgendwann umstimmen zu können."

„Also mir eine Gehirnwäsche verpasst?", fragte ich. Das hatte ich zwischen den Zeilen gelesen.

Dieses Mal lachte Lori laut auf. „Du bist mindestens ein genauso zynischer Schwarzseher wie Faye! Die Verwandtschaft kann man nicht verleugnen."

Ich atmete tief ein und versuchte weniger auf Körperspannung zu sein, mich zu entspannen. Wenn das alles der Wahrheit entsprach, hatte ich nichts zu befürchten.

„In dem Punkt kann ich euch eure Angst nehmen. Nein, ich bin kein Übersoldat, der streng nach Vorschrift alles um mäht, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Eher im Gegenteil. Mein Onkel ist Pazifist und ich habe versucht, mir seine Einstellung trotz Ausbildung zu bewahren", erklärte ich ruhig, aber mit zitternder Stimme.

„Dein Onkel?", fragte Lance und hörte sich dabei fast gekränkt an. Stimmt, er war ja auch mein Onkel.

„Onkel Ian Stokes. Colonel Winters Bruder."

„Okay, wie ist es dir ergangen?", fragte Lori vorsichtig.

Ich hob die Schultern. „Ganz gut, nachdem sich Ian meiner angenommen hat."

„Und, wie geht es dem Mädchen? Das kranke?", hakte sie nach. „Ich habe da gerade keine Narbe an deinem Bauch gesehen."

„Sie ist tot. Gestorben, bevor ich Ersatzteillager spielen musste", entgegnete ich kalt.

„Hat dich dein Vater wenigstens geliebt?", meinte Lori hoffnungsvoll.

Ich lachte kurz verbittert auf. „So sehr, dass er mich zu Ian abgeschoben hat, nur um mich dann mit achtzehn von der Militärpolizei verhaften und zwangsverpflichten zu lassen. Ich glaube, er hat gehofft, dass ich dabei draufgehe."

Lance und Lori sahen mich bestürzt an. „Das wundert mich zwar nicht bei seinem Ruf, aber trotzdem", hatte Lori noch eingelenkt.

Ich klatschte in die Hände. „Jetzt wo wir uns alle so gut verstehen, würde ich dann mal die Düse machen. Wer sperrt mir auf?"

Lance tauschte mit Lori Blicke aus. „Du kannst nicht gehen."

„Wieso nicht?", fragte ich und sah sie misstrauisch an.

„Weil deine Mutter auf dem Weg hierher ist, um dich wieder zu sehen", meinte Onkel Lance.

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