The Truth Untold
[Da ich zu dumm bin, um das Alphabet zu können, kommt T erst nach U🐱]
Der Garten war längst verlassen.
Die Blumen, einst voller Leben und in allen Farben blühend, waren verwelkt, als hätte die Zeit selbst beschlossen, ihre Schönheit zu rauben.
Er stand inmitten der leblosen Blüten, sein Herz schwer von den Jahren der Einsamkeit.
Seokjin war ein Wächter - nicht des Gartens, sondern seiner Geheimnisse. Niemand wusste, dass hinter den hohen Mauern ein Mann lebte, dessen Seele genauso zerbrechlich war wie die zerfallenden Blätter der Pflanzen. Er hatte einst Liebe gekannt, aber sie verloren.
Und mit ihr hatte er den Mut verloren, die Wahrheit zu erzählen.
Die Legende sagte, dass der Garten einst ein Ort der Wunder gewesen sei. Doch es gab eine Bedingung: Niemand durfte lügen.
Jede Unwahrheit vergiftete die Erde, ließ das Leben sterben.
Seokjin hatte gelogen und seine Lüge hatte alles zerstört.
Eines Tages, als die Dämmerung den Himmel in blasses Gold tauchte, hörte er Schritte vor den Mauern.
Eine Stimme - sanft, aber voller Entschlossenheit - rief: „Ist jemand da?"
Seokjin erstarrte. Es war das erste Mal seit Jahren, dass jemand sich dem Garten näherte. Er wollte antworten, doch die Furcht hielt ihn zurück. Stattdessen kletterte er auf die Mauer, um zu sehen, wer dort war.
Ein junger Mann mit dunklen Haaren und suchenden Augen stand dort. Sein Name war Taehyung, wie Seokjin später erfahren würde.
Taehyung schien den Schmerz in Seokjins Augen zu spüren, selbst durch die Distanz der Mauer hindurch.
„Warum versteckst du dich?" fragte Taehyung leise, seine Stimme wie ein Hauch, der die Stille durchbrach.
„Weil die Wahrheit zu schwer ist", antwortete Seokjin.
Tag für Tag kam Taehyung zurück, brachte Geschichten von der Welt außerhalb der Mauern mit. Geschichten von Hoffnung, von Heilung.
Und Tag für Tag wuchs in Seokjin das Verlangen, die Wahrheit zu erzählen, seine Schuld zu gestehen.
Doch die Angst hielt ihn gefangen.
Eines Abends, als die Sterne wie Diamanten funkelten, drückte Taehyung seine Hand gegen die Mauer.
„Ich weiß nicht, was du verbirgst", sagte er, „aber ich weiß, dass du es nicht alleine tragen musst."
Seokjin fühlte einen Stich in seiner Brust.
Taehyungs Worte brachen etwas in ihm auf - wie ein Lichtstrahl, der durch die Dunkelheit drang.
„Ich habe alles zerstört", flüsterte Seokjin schließlich.
„Der Garten, die Blumen, das Leben hier. Alles, weil ich gelogen habe."
Doch Taehyung lächelte.
„Jede Lüge kann durch Wahrheit geheilt werden. Lass mich dir helfen."
Seokjin öffnete das Tor. Zum ersten Mal seit Jahren ließ er jemanden in den Garten - und in sein Herz.
Und als er das tat, begann der Garten sich zu verändern.
Zarte Knospen erschienen an den vertrockneten Ästen und die Luft füllte sich mit dem Duft von neuem Leben.
Es war nicht nur der Garten, der wieder blühte.
Es war Seokjin selbst, der lernte, dass die Wahrheit, so schmerzhaft sie auch sein mag, der einzige Weg ist, wirklich frei zu sein.
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