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.・゜゜・◗So Let me ask you◖
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Ich habe Wooyoungs Kopf auf meinen Schoss gebettet und streiche mit einem Waschlappen in der einen Hand über seine Stirn, während ich mit der anderen Hand die Atemmaske bediene, die Jisha über Wooyoungs Mund und Nase gelegt hat. Ich bin so damit beschäftigt, mich um Wooyoung zu kümmern und nicht los zu weinen, dass ich Jisha erst bemerke, als sie Wooyoungs Pulloverärmel hochschiebt und ihm eine Spritze in den Arm jagt.
»Was hat er?«, flüstere ich und höre selbst, dass meine Stimme zittert als ich die wenigen Worte ausspreche. Jisha seufzt leise bevor sie mir in die Augen sieht. »Wooyoung ist mehr als zweieinhalb Jahre im Koma gelegen. Er hat einen Luftröhrenschnitt bekommen, der ihm immer wieder Probleme gemacht hat. Das wird vor allem durch Stress und körperliche Anstrengung angespornt und es kann sein, dass er wieder ins Koma verfällt. Es ist bereits ein Krankenwagen unterwegs. Ich möchte, dass du mit Wooyoung im fährst— er braucht dich.«, antwortet Jisha auf meine verzweifelte Frage, weswegen ich kurz in meinen Handbewegungen innehalte. Allerdings bemerke ich dies schnell und sorge weiterhin dafür, dass Wooyoung nicht stirbt oder ins Koma fällt.
Ich weiss nicht, wie viel Zeit vergangen ist, als draussen Sirenen zu hören sind. Jisha hört auf, auf dem roten Ball der Atemmaske herum zu kneten und überlässt es mir, damit weiter zu machen. Die Frau springt vom Boden auf, auf den sie sich gesetzt hat, und eilt zur Haustür. Keine halbe Minute später stehen ein Mann und eine Frau in leuchtenden rot und orangen Kleidern vor mir. Jisha folgt den Beiden, ein Mann im Schlepptau, dem sie das Geschehene kurz zusammenfässt.
Der Mann vor mir nimmt mir die Arbeit an der Atemmaske ab und die Frau rennt wieder nach draussen, nur um kurz darauf mit einem dritten Mann zurück zu kommen, der eine Transportliege mit sich schleppt. Innerhalb von Sekunden haben sie den bewusstlosen Körper von Wooyoung auf die Liege gelegt, während der erste Mann immer noch mit der Atemmaske hantiert.
Ich bleibe hilflos auf der Couch sitzen und sehe paralysiert Wooyoung hinterher, der weggetragen wird. »San.«, sagt Jisha, woraufhin ich mich langsam zu ihr umdrehe. Die Frau lächelt mich mit einem müden Lächeln an und zeigt auf die Tür. »Geh mit. Er würde es so wollen.«, sagt Jisha und schnappt sich danach ihr Autoschlüssel. Ich springe von der Couch auf, als ich richtig realisiere, dass Wooyoung gleich weg ist, renne zur Tür wo ich mehr schlecht als recht in meine Schuhe schlüpfe und der Liege hinterherrenne, die gerade in einen ziemlich gross wirkenden Krankenwagen geladen wird.
»Kommen Sie mit uns mit?«, fragt die Frau, als ich vor dem Krankenwagen zum Stehen komme. Ich nicke schnell, woraufhin die Frau auf einen kleinen Sitz deutet, der sich direkt neben dem Kopf von Wooyoung befindet, der gerade eingeladen wurde. Ich klettere in den hinteren Teil des Krankenwagens und setzte mich auf den Platz, den mir die Frau zugewiesen hat.
Ich bemerke gar nicht, dass wir losgefahren sind, ich bemerke nicht, dass die beiden Ärzte, die auch im hinteren Teil geblieben sind, herumhantieren. Ich höre Schreie— jemand solle einen OP-Saal frei machen und alles bereit machen und es sei egal, ob diese Frau schon seit zwei Tagen warte, es ginge um Leben und Tod. Aber alles sickert nur langsam und verzerrt zu mir durch. Das einzige, das ich ganz klar sehen kann, ist Wooyoungs blasses Gesicht, das zur Hälfte von einer Atemmaske bedeckt wird. Am Rande bekomme ich auch mit, dass die Frau sorgfältig ein Pflaster von Wooyoungs Hals entfernt, wodurch eine dünne, helle Narbe zu erkennen ist, die sich längs über Wooyoungs Hals zieht.
Ich weiss nicht, wie lange die Fahrt dauert. Ich weiss nur, dass die Blase, in der ich mich befunden habe, mit einem Mal platzt, als die Hintertüren des Krankenwagens geöffnet werden und Wooyoung aus dem Gefährt transportiert wird. Ich stehe auf und greife reflexartig nach der kleinen, kühlen Hand des Schwarzhaarigen, die schwer in meiner eigenen liegt. Danach beginnt irgendjemand rennend die Liege in irgendeine Richtung zu schnieben. Ich renne einfach nur mit und klammere mich an Wooyoungs Hand, versuche, ihn nicht alleine zu lassen.
Als der Jüngere allerdings eine Schiebetür passiert, lasse ich seine Hand trotzdem los— gezwungen durch einen jungen Mann in weiss der danach auch durch die Schiebetüren verschwindet. Ich spüre wie meine Knie zu zittern beginnen, bevor sie nachlassen und ich unsanft auf dem Boden aufkomme. Ich bringe allerdings nicht die Kraft dazu auf, mich auf einen der Stühle an der Wand zu setzen, sondern bleibe einfach auf den Boden sitzen und starre die Schiebetür an, in der Hoffnung, dass sie sich öffnet.
Das tut sie dann tatsächlich nach einer halben Stunde, allerdings kommt nicht Wooyoung in den langen Gang, sondern eine ältere Frau erscheint in meinem Blickfeld. Eigentlich wollte die Krankenschwester einfach an mir vorbei, doch die ältere Frau hält sie auf. Die Schwester lässt daraufhin das Bett direkt neben mir stehen und entfernt sich ein paar Schritte.
Die Frau legt eine ihrer grossen, warmen Hand auf die Schulter, die so anders ist, als die von Wooyoung. Ich sehe daraufhin zu der Frau auf, die mich müde aus ihrem Bett anlächelt. »Ich warte seit zwei Tagen darauf, endlich operiert zu werden. Heute wäre der erste mögliche Termin gewesen aber es ist kurz vor Beginn abgesagt worden. Eigentlich war ich wütend auf die Person, die mir meinen Termin nahm. Doch ich habe schnell gemerkt, dass es bei dem Jungen um mehr geht, als bei mir.«, sagt die Frau mit einer warmen Stimme, bei dessen Klang heisse Tränen anfangen über mein Gesicht zu rollen.
»Vielleicht verfällt er wieder ins Koma.«, antworte ich leise und sehe auf meine Beine hinab, wo sich schon mehrere dunkle Flecken auf meiner grauen Jogginghose abzeichnen, die von den fallenden Tränen kommen. Die ältere Frau lehnt sich zu mir und dreht meinen Kopf so, dass sie mit ihren warmen Fingern meine Tränen wegwischen kann. »Du liebst ihn sehr, oder?«, fragt die Frau und in meinem Herzen regt sich etwas, das mich dazu bringt, meine nächste Aussage nicht zu bereuen. »Mehr als mich selbst.«, antworte ich und sowohl die Frau als auch ich sind überrascht, dass meine Stimme nicht bricht.
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:D
pewpew
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