➹004
◗It can complete us◖.・゜゜・
➹➷➹
Nach gut 20 Minuten biege ich etwas ausserhalb der Stadt auf den Friedhof ab, der unser Haus umgibt. Ich laufe an allen möglichen Gräbern vorbei und steuere dabei das mittelgrosse, graue Haus an, das am Rand des Friedhofes und etwas Abseits der Steine und der Kirche steht.
Ich klingle an der Tür, stelle die Musik ab, die bis jetzt gelaufen ist, und verstaue mein Handy und die Kopfhörer in meiner Jackentasche. In diesem Moment öffnet mir meine Mutter die Tür. Sie ist ende 40 aber hat immer noch strahlend schwarze Haare und wache Augen, die mich in diesem Moment interessiert anfunkeln.
»Und, hast du deinen Freund gefragt, wann er Zeit hat?«, fragt sie direkt und betont das Wort Freund herablassend. Ich nicke nur und dränge mich an meiner Mutter vorbei. Es herrscht ein paar Sekunden lang eiserne Stille bevor sie wieder zum Sprechen ansetzt. »Und wenn du ihm sagst, dass er Samstagabend um 18 Uhr hier sein soll, dann steht hier wirklich ein Junge?«, fragt sie misstrauisch und ich seufze laut auf.
»Ja, Mama.«, antworte ich genervt und ziehe dabei meine Schuhe und meine Jacke aus und versorge sie (natürlich nicht bevor ich mein Handy aus der Jackentasche geholt habe). Danach mache ich einen Abstecher in die Küche, schnappe mir dort ein Joghurt und verziehe mich damit in mein Zimmer. In meinem Zimmer angekommen, lasse ich meinen Rucksack neben die Tür fallen, schliesse eben diese und setze mich mit meinem Handy auf mein Bett.
Ich öffne den Joghurt und tauche den mitgebrachten Löffel in die leicht zähe Masse und schaufle mir danach den Inhalt des kleinen Plastikbechers in meinen Mund. Zwischendurch entsperre ich mein Handy und schreibe Wooyoung eine Nachricht, damit er auch meine Nummer hat. Der Schwarzhaarige antwortet mir fast sofort auf meine Nachricht und so beginnen wir, über Gott und die Welt und unseren Plan zu schreiben.
Nach knappen zweieinhalb Stunden beschliessen wir allerdings, auf FaceTime zu wechseln, denn es ist ziemlich anstrengend, immer alles zu schreiben. Und so kommt es, dass wir um halb eins morgens uns müde gegenseitig anstarren. Nach ein paar weiteren, stillen Minuten, dreht sich Wooyoung auf die Seite und deponiert sein Handy irgendwie, dass ich immer noch sein Gesicht sehen kann und den Schwarzhaarigen dabei beobachten kann, wie er sein Gesicht in sein Kissen drückt und seine Augen schliesst.
Und erst, als Wooyoung seine Augen nicht mehr öffnet und ruhig und regelmässig atmet verstehe ich, dass ich gerade meinem fake Freund dabei zugesehen habe, wie er einschläft. Jeder normale Mensch hätte jetzt wahrscheinlich den Anruf beendet aber irgendwie gefällt mir diese Idee nicht, weswegen ich es dem Schwarzhaarigen nachtue, mich auf die Seite drehe, mein Handy irgendwie positioniere und einschlafe.
Das nächste Mal, als ich meine Augen öffne, erklingt ein leises Klopfen und ein ''Wooyoung?''. Ich sehe verwirrt von meinem Kissen auf und beobachte meine Zimmertüre, die sich allerdings nicht öffnet. Danach drehe ich mein Kopf zu meinem Handy und kann auf dem Display beobachten, wie schwaches Licht Wooyoungs Gesicht beleuchtet. Ich platziere meinen Kopf wieder auf meinem Kissen und schliesse genau in dem Moment halb meine Augen, als der Schwarzhaarige auf meinem Display seinen Kopf hebt (wobei ihm seine Haare in alle Richtungen abstehen und er absolut süss aussieht).
»Hm?«, gibt Wooyoung zurück und blinzelt verwirrt gegen das Licht. »Hast du das Pflaster gewechselt?«, fragt eine Frau im Hintergrund und der Schwarzhaarige lässt seinen Kopf wieder auf seinem Kissen nieder, bevor er leicht nickt. »Okay, gute Nacht.«, meint die gleiche Frau und der Jüngere gibt ein undefinierbares Grummeln von sich, bevor der Lichtstrahl verschwindet. Daraufhin schliesse ich meine Augen ganz (eigentlich nur um sie ausruhen zu lassen), schlafe aber anscheinend dabei wieder ein.
Das nächste Mal, als ich meine Augen öffnen muss, liegt es nicht an meinem Handy (das wie durch ein Wunder immer noch lebt), sondern von meiner eigenen Tür. Denn meine Mutter trampelt in mein Zimmer, reisst die Vorhänge auf und stellt sich mit verschränkten Armen vor mein Bett. »Choi San. Aufstehen, sonst kommst du zu spät. Was machst du da mit deinem Handy?«, redet sie direkt darauf los.
Ich murmle irgendetwas unverständliches und öffne meine Augen, um in die müden Augen von Wooyoung zu blicken, die mir auf dem Display meines Handys entgegenblicken. Ein kleines Lächeln schleicht sich auf meine Lippen, als ich die ganzen abstehenden Haare des Schwarzhaarigen betrachte.
»San?«, fragt meine Mutter und ich drehe meinen Kopf zu ihr. »Eh, das ist Wooyoung.«, sage ich verzweifelt und versuche meine Mutter anzulächeln. Diese schielt verwirrt auf mein Handydisplay und winkte leicht in die Richtung der Kamera. Wooyoung erwidert die Geste leicht zurück und lässt seinen Kopf danach wieder in seinen Kissen verschwinden, was mich leicht zum lächeln bringt.
Meine Mutter wirft mir einen vielsagenden Blick zu und verlässt mein Zimmer danach wieder. Ich drehe meinen Kopf wieder und beobachte Wooyoung dabei, wie er seinen Kopf zu mir dreht. »Wir sollten auflegen und uns für die Schule fertig machen.«, murrt der Schwarzhaarige in sein Kissen, was mich dazu bringt, ein paar weitere Screenshots zu machen.
Ich nicke allerdings nur leicht und winke dem jungen mit den verstrubbelten Haaren leicht zu. »Bis gleich.«, murmle ich und lege danach auf. Ich stehe auf und beginne, mich für den Tag fertig zu machen. Ich dusche schnell, ziehe mich an (eine schwarze Jeans und ein quitschgelbes T-Shirt) und gehe in die Küche runter, wo meine Eltern mich erwartungsvoll ansehen.
»Was?«, frage ich und sehe misstrauisch zwischen den Beiden hin und her. »Du hast die ganze Nacht mit diesem Wooyoung telefoniert?«, fragt meine Mutter vorsichtig und ich beisse mir auf meine Unterlippe. Mein Vater schnaubt auf und wendet sich wieder seiner Zeitung zu, was ich ignoriere und mir mein Müsli zusammenmische. Dabei ignoriere ich meine Eltern. Denn meine Mutter sieht immer wieder bittend zu meinem Dad und neugierig zu mir. Mein Vater ignoriert sie einfach eiskalt und liest weiter in seiner Bibelzeitung.
###
Fazit des Tages: Spaghetti-Haare sind cool zum anfassen aber stehen mir nicht.
pewpew
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro