Kapitel 6 Band 8
Emilia und Chris betraten das Rosavelle-Haus, wo bereits der verlockende Duft von Essen die Luft erfüllte. Die Familie versammelte sich im gemeinsamen Esszimmer, als die beiden hereinkamen. Emilia setzte sich an ihren Platz, während Chris neben ihr stehen blieb und mit einem leichten Lächeln die Aufmerksamkeit aller auf sich zog.
„Also," begann Chris, „wir haben heute einiges geschafft."
Emilia lächelte etwas schüchtern, während Chris fortfuhr. „Herzglanz hat nicht nur zwei Quests erfolgreich abgeschlossen, sondern sich auch offiziell für die Prüfung zur Sichel-Schamanin angemeldet. Heute Abend ist es soweit."
Die Familie applaudierte, und Ash grinste breit. „Sehr gut, Herzblatt! Du bist echt schnell vorangekommen."
„Du schaffst das," fügte Jake hinzu. „Wir sind stolz auf dich."
„Danke," sagte Emilia leise, ein wenig überwältigt von der Unterstützung.
Chris setzte sich nun und blickte zu Jake, den er mit einem sanften, vertrauten Lächeln ansah. „Mein Leben, wir haben außerdem über etwas anderes gesprochen, das vielleicht alle interessieren könnte."
Jake hob interessiert eine Augenbraue. „Was denn, Chris?"
„Herzglanz hatte eine wunderbare Idee für die Teestube," begann Chris, und sein Ton wurde warm. „Wir möchten Schamanenkerzen in die Teestube aufnehmen. Eigene Kreationen, frisch hergestellt, mit feinen Designs und vielleicht sogar mit Glühwürmchens Rosensiegel verziert. Es könnte ein wunderschönes, einzigartiges Angebot sein – etwas, das die Teestube auszeichnet."
„Das klingt nach einer großartigen Idee!" rief Mio begeistert. „Natürlich kümmere ich mich um das Schild, wenn du möchtest. Es wird etwas ganz Besonderes, passend für die Teestube und den Stil der Familie."
„Oh, das wäre wundervoll," sagte Emilia, während Chris nickte.
„Und," fügte Chris hinzu, „Herzglanz hat mir auch einen Vorschlag für den Namen gemacht. Die Teestube soll ‚Tee im Rosenschimmer' heißen. Ich finde, es passt perfekt."
Die Familie nickte zustimmend, und selbst Jake, der oft kritischer war, lächelte zufrieden. „Das ist ein guter Name, Chris. Ich bin mir sicher, dass eure Teestube mit solchen Ideen ein Erfolg wird."
„Natürlich," sagte Mio und zwinkerte Chris zu, „weil ich mich darum kümmere. Ohne mein Kunstwerk wäre es nur halb so besonders."
„Keine Sorge," sagte Chris mit einem sanften Lächeln. „Du wirst einen besonderen Platz im Herzen der Teestube haben, Glühwürmchen."
Am Ende des Essens standen alle auf, und jeder wünschte Emilia viel Glück für ihre Prüfung.
Jake legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Amy, du bist stärker, als du denkst. Geh und zeig ihnen, was du kannst."
„Das wirst du," fügte Gray hinzu, „und wir sind alle hier, um dich zu feiern, wenn du zurückkommst."
Chris lächelte stolz und nahm Emilias Hand. „Ich werde bei dir sein, Täubchen. Zusammen schaffen wir alles."
Emilia war dankbar für die Unterstützung aller, und ihr Herz erfüllte sich mit Zuversicht.
......
..
Am Abend war es soweit. Emilia stand zusammen mit Chris vor der Schamanengilde. Der Mond schien hell über Eversum und tauchte die Straßen in silbriges Licht. Chris strich Emilia beruhigend über die Schulter, während sie gemeinsam die Stufen zur Gilde hinaufgingen.
„Herzglanz, du hast das mehr als drauf," sagte Chris sanft, während er ihre Hand hielt. „Zeig ihnen, wie beeindruckend du bist."
Emilia atmete tief durch. „Ich hoffe, ich blamiere mich nicht."
Chris schmunzelte. „Das wirst du nicht. Und wenn doch, dann nur, weil du zu stark für diese Prüfung bist und sie gar nicht darauf vorbereitet sind."
Der Beginn der Prüfung
In der Gilde erwartete sie Ciara, die Vizemeisterin, eine elegante und entschlossene Frau mit scharfen grünen Augen. Sie begrüßte Emilia mit einem respektvollen Nicken.
„Willkommen, Emilia. Bist du bereit, dich der Prüfung zu stellen?", fragte Ciara.
Emilia nickte, auch wenn ihr Herz schneller schlug. „Ja, ich bin bereit."
„Sehr gut. Die Prüfung wird in drei Stufen unterteilt sein. Jede Stufe testet eine andere Fähigkeit, die für Sichel-Schamanen essenziell ist. Du wirst unter meiner Beobachtung stehen. Beginnen wir."
Erste Stufe: Mana-Aufnahme und Umwandlung
Emilia wurde in einen Raum geführt, der von sanften, magischen Lichtkugeln erhellt wurde. In der Mitte des Raums befand sich ein kreisförmiges Becken, gefüllt mit flüssigem Mana, das in einem schwachen Blau pulsierte.
„Deine Aufgabe ist es, Mana aus diesem Becken aufzunehmen, es durch deinen Körper zu leiten und in reine Energie umzuwandeln. Diese Energie sollst du dann als Licht manifestieren. Es muss klar und stabil sein. Nur dann gilt die Aufgabe als bestanden."
Emilia kniete sich vor das Becken und konzentrierte sich. Sie spürte, wie das Mana ihre Fingerspitzen berührte, als sie vorsichtig ihre Energiekanäle öffnete. Es war ein sanfter, aber auch intensiver Fluss, der durch sie hindurchging.
Ihre Aura begann zu leuchten, erst schwach, dann immer stärker. Langsam hob sie die Hände, und vor ihren Augen entstand ein sanft schimmerndes Licht, das sich wie ein schützender Schleier um sie legte.
Ciara beobachtete sie aufmerksam. „Gut gemacht. Die Balance ist beeindruckend. Aber die nächsten Stufen werden schwieriger."
Zweite Stufe: Schutz und Verteidigung
Emilia wurde in einen zweiten Raum geführt. Hier warteten illusorische Gegner – Schattenwesen, die von Ciara selbst erschaffen wurden.
„Du musst einen magischen Schild errichten und ihn so lange wie möglich aufrechterhalten, während die Illusionen dich angreifen. Es geht nicht nur um Kraft, sondern um Ausdauer und Präzision."
Die Schattenwesen stürzten sich auf Emilia, während sie ihre Hände hob und ein goldenes Schutzschild erschuf. Es flackerte kurz, als der erste Angriff kam, doch sie konzentrierte sich und stabilisierte es.
Schlag um Schlag prallten die Angriffe der Illusionen ab. Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn, doch sie hielt durch, bis Ciara schließlich die Hand hob und die Illusionen verschwanden.
„Beeindruckend. Dein Schild war stabil und effizient. Doch die letzte Stufe wird deine mentale Stärke auf die Probe stellen."
Dritte Stufe: Aura-Erkennung und Deutung
Im letzten Raum standen fünf magische Kugeln, jede von einer anderen Farbe umgeben. Jede Kugel pulsierte mit einer einzigartigen Aura.
„Du musst die Auren dieser Kugeln analysieren und ihre Bedeutungen deuten. Sie repräsentieren Wesen, die in der Natur vorkommen. Eine falsche Deutung führt zum Scheitern."
Emilia schloss die Augen und ließ ihre Sinne arbeiten. Sie fühlte die erste Aura – sie war warm und kraftvoll, wie die eines Löwen. „Das ist die Aura eines Gefährten, der für Stärke steht."
Die zweite Aura war sanft, aber beständig. „Ein Heilwesen, das für Regeneration und Schutz steht."
Die dritte Aura war unruhig und dunkel, wie ein Sturm. „Ein Wesen, das für Chaos und Veränderung steht."
So ging sie weiter, bis sie alle fünf Auren korrekt gedeutet hatte.
Ciara lächelte zufrieden. „Du hast bestanden, Emilia. Deine Fähigkeiten sind mehr als beeindruckend. Willkommen als Sichel-Schamanin."
Chris, der die Prüfung von außerhalb beobachtet hatte, rannte zu Emilia, sobald sie aus dem Prüfungsraum trat. „Herzglanz, du hast es geschafft!"
Er zog sie in eine innige Umarmung. „Ich wusste es. Du bist jetzt offiziell Sichel-Schamanin. Und wir werden das mit der Familie feiern!"
Emilia lächelte erschöpft, aber überglücklich. „Ich hätte es ohne dich nicht geschafft, Schneeherz. Danke, dass du an mich geglaubt hast."
Als Ciara Emilia zurück zur großen Halle der Schamanengilde begleitete, wirkte sie mehr als zufrieden. Die Luft in der Halle war erfüllt von leisen Gesprächen und dem Flackern magischer Lampen. Ciara führte Emilia zum Hauptschalter, wo sie ihre neue Gildenkarte entgegennahm.
„Herzlichen Glückwunsch, Sichel-Schamanin," sagte Ciara mit einem stolzen Lächeln und überreichte Emilia die Karte. „Damit haben Sie nun Zugriff auf schwierigere Quests. Für den Aufstieg zum Vollmond-Schamanen benötigen Sie 2000 Lunarpunkte. Die genauen Prüfungsdetails können Sie jederzeit bei uns einsehen."
Emilia betrachtete ihre neue Karte mit einem stolzen Funkeln in den Augen, bevor Ciara fortfuhr: „Ab sofort können Sie Quests annehmen, die bis zu 150 Lunarpunkte einbringen. Diese schwierigeren Aufgaben sind oft gefährlich, aber Sie dürfen sie als Team angehen. Falls Sie Begleiter registrieren möchten, können wir das sofort erledigen."
Emilia nickte und antwortete ohne zu zögern: „Ich möchte Mio und Chris Rosavelle als meine Begleiter registrieren lassen."
Ciara notierte die Namen und sah Chris neugierig an. „Nun gut. Sobald Ihr Team vollständig ist, können Sie jederzeit als registrierte Gruppe Quests annehmen."
Dann wandte sie sich direkt an Chris. „Möchten Sie sich selbst vielleicht als Schamane registrieren lassen? Wir würden Sie dann als Neumond-Schamanen führen."
Chris' Augenbrauen zuckten amüsiert, und ein spöttisches Lächeln spielte auf seinen Lippen. „Ich? Ein Neumond-Schamane? Wollen Sie mich etwa ärgern?"
Ciara war sichtlich verwirrt. „Nun, wenn Sie kein registrierter Schamane sind, dann..."
Chris hob beschwichtigend die Hand. „Ich bin kein Anfänger, Mondkind. Ich bin ein Sonnenlicht-Schamane. Der höchste Rang, den es gibt. Aber ich bin schon lange nicht mehr aktiv. Sie können mich gerne registrieren, wenn es Sie glücklich macht, aber ich werde mich garantiert nicht als Neumond-Schamane führen lassen."
Ein Moment der Stille folgte, bevor Ciara ungläubig die Augen weitete. „Ein... Sonnenlicht-Schamane?" Ihre Stimme zitterte vor Überraschung. „Ein Sonnenlicht-Schamane ist hier? Und ich erfahre das erst jetzt?"
Chris lächelte charmant, während er sich zu Emilia umdrehte. „Täubchen, sieh mal an. Offenbar bin ich immer noch für Überraschungen gut."
Emilia lachte leise, während Ciara ihn weiterhin mit offenen Augen anstarrte. „Das... das ist unglaublich. Ein Sonnenlicht-Schamane ist unter uns. Wir müssen... ich meine... ich..."
Chris hob beruhigend die Hand. „Ganz ruhig. Ich bin hier, um Herzglanz zu unterstützen, nicht, um alte Geschichten wieder aufleben zu lassen. Aber ja, ich bin da, falls Sie meine Hilfe brauchen – sofern mein Herzglanz es erlaubt." Er zwinkerte Emilia zu, die nur den Kopf schüttelte und lächelte.
Ciara sammelte sich schließlich und verbeugte sich leicht. „Es ist mir eine Ehre, dass jemand Ihres Ranges unsere Hallen besucht. Ich werde Ihre Begleitung registrieren und sicherstellen, dass Sie alle Vorteile der Gilde nutzen können."
„Das klingt doch vernünftig," sagte Chris mit einem verschmitzten Grinsen. „Aber machen Sie sich nicht zu viele Hoffnungen. Ich bin im Ruhestand."
Mit diesen Worten verabschiedete sich Ciara, um die Registrierung abzuschließen, während Emilia und Chris die Halle verließen. Emilia hielt ihre neue Karte fest in den Händen und warf Chris einen bewundernden Blick zu. „Du bist wirklich unglaublich, Schneeherz."
Chris schmunzelte und zog sie sanft an sich. „Das weiß ich. Aber weißt du was? Du bist noch unglaublicher. Und ich werde jeden Schritt deines Weges an deiner Seite sein."
Als Chris und Emilia zurück nach Hause kamen, spürte Emilia sofort die warme, einladende Atmosphäre des Rosavelle-Hauses. Die Luft war erfüllt von fröhlichem Stimmengewirr und dem Duft von frisch gebackenem Gebäck. Es war offensichtlich, dass die Familie etwas vorbereitet hatte.
„Überraschung!" erklang es von allen Seiten, als Chris die Tür öffnete und Emilia eintrat. Ballons in sanften Farben und ein handgemaltes Banner mit der Aufschrift „Herzlichen Glückwunsch, Sichel-Schamanin Emilia!" zierten den Raum. Jake, Chaylin, Ash, Mio, Shade, Felix, Alex, Gray und Sei hatten sich versammelt, um diesen besonderen Moment mit ihr zu feiern.
Emilia hielt überrascht die Hand vor den Mund. „Ihr habt das alles für mich gemacht?"
Jake trat vor und lächelte. „Natürlich, Sonne! Das ist ein riesiger Schritt, und wir wollten ihn gebührend feiern."
Chaylin, die es sich auf einem bequemen Sessel gemütlich gemacht hatte, hob ihr Glas. „Tja, Herzchen, ich verpasse vielleicht viele Abenteuer, aber das hier lasse ich mir nicht entgehen."
Sei, der am Tisch lehnte, verschränkte die Arme und nickte ihr zu. „Prinzessin, ich wusste, dass du das schaffst. Herzlichen Glückwunsch."
Mio trat mit einem kleinen Kuchen, verziert mit zarten Rosenmustern, auf Emilia zu. „Für dich, mein Licht. Und ja, ich habe mich bei der Dekoration ein bisschen ausgetobt."
Emilia nahm den Kuchen dankend entgegen und lächelte. „Es ist perfekt, wirklich."
Chris trat hinter sie und legte die Arme um sie. „Herzglanz, du hast es dir verdient. Aber warte, bis du das Geschenk siehst."
Gray kam mit einer kleinen, eleganten Schachtel herüber. Darin lag ein handgefertigter Sichel-Anhänger aus schimmerndem Silber, verziert mit kleinen Edelsteinen, die wie Sternenlichter funkelten.
„Das ist von uns allen," erklärte Gray. „Ein Symbol für deinen Erfolg und deine Verbindung zu uns."
Emilia nahm den Anhänger mit Tränen in den Augen entgegen. „Ihr seid unglaublich. Danke... wirklich danke."
Ash klopfte Chris auf die Schulter. „Sie hat es mehr als verdient, nicht wahr, Schneeherz?"
Chris nickte und hielt Emilia noch enger. „Das tut sie. Und das ist erst der Anfang."
Die Familie setzte sich an den großen Tisch, der reich gedeckt war mit Kuchen, Tee und Gebäck von Gray. Sei, der neben Emilia Platz nahm, schenkte ihr ein Glas Wasser ein. „Trink, Prinzessin. Du hast heute hart gearbeitet. Ich bin stolz auf dich."
Gemeinsam verbrachten sie den Abend damit, zu essen, zu lachen und Geschichten zu erzählen.
Emilia, die von all der Zuneigung und Anerkennung überwältigt war, fühlte sich mehr als jemals zuvor in ihrer Familie angekommen. Sie wusste, dass sie mit ihrer Stärke und der Unterstützung ihrer Liebsten noch viel erreichen würde.
Sei hob Emilia vorsichtig hoch, seine Arme sicher um sie gelegt, während er sie ins Schlafzimmer trug. „Prinzessin, du hast dir diese Ruhe mehr als verdient", sagte er mit einem warmen Lächeln, während er ihr einen zarten Kuss auf die Stirn drückte. Emilia lachte leise, als Sei sie sanft auf dem Bett ablegte.
Nach und nach kamen die anderen dazu, um sich zu ihr zu gesellen. Jeder schien ihren Erfolg auf seine eigene Weise zu feiern – mit Umarmungen, sanften Küssen auf die Wangen und Streicheleinheiten. Chris setzte sich neben sie und legte behutsam seinen Kopf an ihre Schulter. „Herzglanz, du bist heute wahrlich unsere Sonne", flüsterte er, während seine aquamarinfarbenen Augen voller Zärtlichkeit leuchteten.
Mio stand mit einem verschmitzten Lächeln hinter ihnen und zog eine Decke hervor, um sie über Emilia zu legen. „Mein Licht, du strahlst immer so hell, dass wir dich manchmal vor dir selbst schützen müssen." Er strich sanft über ihren Arm und setzte sich zu den anderen.
Chaylin, die hochschwanger war, blieb auf dem Stuhl nahe dem Bett sitzen. Sie hielt sich bewusst zurück, doch ihr Lächeln verriet ihre Freude. „Ach, Sonne, ich freue mich so für dich. Vielleicht kannst du unseren erwarteten Kindern bald beibringen, wie man so strahlt wie du", meinte sie augenzwinkernd.
Plötzlich spürte Emilia ein sanftes Pochen in ihrem Bauch. Sie hielt inne, legte die Hand auf die Stelle und schaute überrascht. „Wartet mal... ich glaube, das Baby... tritt tatsächlich!" Ihre Stimme war voller Erstaunen.
Alle hielten inne und sahen sie neugierig an. Chris legte sanft eine Hand auf ihren Bauch. „Herzglanz, das ist wunderbar!"
Felix grinste breit. „Lass mich mal fühlen!"
Nach und nach legten auch die anderen ihre Hände auf Emilias Bauch. Die kleine Bewegung des Babys war für alle spürbar. Es war ein Moment voller Magie und Zusammengehörigkeit, und selbst Chaylin, die sonst gern ihre Kommentare abgab, wirkte gerührt.
„Na endlich hat dein Kleines sich bemerkbar gemacht, Prinzessin", sagte Sei mit einem warmen Schmunzeln und strich über ihre Haare. „Das ist ein weiterer Grund, heute zu feiern."
Emilia lachte, ihre kastanienbraunen Augen funkelten vor Glück. „Ich glaube, das Baby wollte einfach an all dem Spaß teilhaben."
Die Familie bereitete sich auf die Nachtruhe vor. Das Licht im großen Schlafzimmer wurde gedimmt, und eine ruhige Atmosphäre breitete sich aus. Emilia ging zu Chaylin, die müde auf dem Sofa saß, ihren hochschwangeren Bauch mit einer Hand haltend. Mit einem liebevollen Lächeln reichte Emilia ihr die Hand, um ihr zu helfen.
„Komm, Luna, ich bring dich ins Bett. Du musst dich ausruhen," sagte Emilia sanft.
Chaylin seufzte, aber ihr Ausdruck war dankbar, als sie Emilias Hand ergriff und sich langsam hochziehen ließ. „Du kümmerst dich immer so liebevoll um mich, Sonne," murmelte sie verschmitzt, während sie sich aufrichtete.
Emilia lächelte. „Natürlich. Du bist nicht die Einzige, die bald Kinder erwartet. Ich verstehe das Gewicht, das du trägst." Sie half Chaylin, ins gemeinsame Bett zu gehen, und half ihr, sich am Rand bequem hinzulegen.
„Ich schlafe hier, damit ich schnell aufstehen kann, falls ich muss," erklärte Chaylin mit einem leichten Lächeln, während sie sich mit ein paar Kissen abstützte.
Emilia nickte und zog eine flauschige Decke über Chaylin. „Dann lass uns kuscheln, bevor du einschläfst. Das wird dir sicher guttun." Sie setzte sich an die Kante des Bettes, und Chaylin schmiegte sich an sie, während die restliche Familie nach und nach ins Bett kam.
Alex zog die Decke über alle und legte sich nah zu Emilia, während Jake die Lichter ausmachte. Die Wärme und Nähe der Familie erfüllte den Raum, und ein sanftes Lachen ertönte, als Chaylin verspielt anmerkte: „Ich hoffe, die Babys in mir lassen mich heute mal durchschlafen."
„Falls nicht, bin ich da und halte dich," murmelte Jake liebevoll aus der Dunkelheit.
Die Nacht zog ruhig ein, und die Familie kuschelte sich eng aneinander, während ein tiefer Frieden sie einhüllte.
————-
Die ersten Sonnenstrahlen fielen durch die großen Fenster des gemeinsamen Schlafzimmers und tauchten den Raum in ein warmes Licht. Die Luft war erfüllt von einem Gefühl tiefer Ruhe und Harmonie. Das Bett, das eigens für die Rosavelle-Familie angefertigt wurde, war groß genug, um allen Platz zu bieten – nicht nur physisch, sondern auch emotional. Es war nicht einfach nur ein Bett, sondern ein Ort, an dem sie ihre Verbindungen feierten und die Lasten der Welt für eine Weile beiseite legen konnten.
Emilia erwachte zuerst, spürte die leichten Bewegungen ihrer Familie um sich herum und lächelte. Sie fühlte eine Wärme, die nicht nur vom Sonnenlicht herrührte, sondern von der Nähe derer, die sie bedingungslos liebten und akzeptierten. Alex lag ruhig neben ihr, sein Gesicht entspannt, während sein Atem gleichmäßig ging. Mio, nur wenige Schritte entfernt, hatte sich halb in die Kissen gekuschelt, drei Fuchsschwänze von Chris um ihn gewickelt.
Auf der anderen Seite schlief Luna mit sichtbarer Anstrengung, da ihre hochschwangere Figur sie nicht vollständig zur Ruhe kommen ließ. Emilia erhob sich leise und half ihr, sich auf eine bequemere Position zu drehen, bevor sie sich an den Rand des Bettes setzte und die friedliche Szene betrachtete.
Dieser Raum war nicht einfach nur ein Ort des Schlafens – es war der Kern ihres Zusammenhalts. Hier gab es keine Masken, keine Distanz und keine Geheimnisse. Jeder wusste, dass die Grenzen zwischen ihnen nicht verschwanden, sondern miteinander verwoben waren wie ein Schutzschild gegen die Welt. Die Größe des Bettes spiegelte nicht nur den Platz wider, sondern die symbolische Nähe und das Vertrauen, das sie alle miteinander verband.
Als die anderen langsam erwachten, begannen die üblichen Neckereien und liebevollen Gesten. Sei reichte Emilia die Hand und nannte sie mit einem leichten Lächeln „Prinzessin", während Chris verspielt gähnte und Mio leise „Glühwürmchen" nannte.
„Ich frage mich, wie wir heute Abend alle wieder hier reinpassen," neckte Gray mit einem schiefen Grinsen.
„Manchmal denke ich, dieses Bett ist die einzige Lösung, die uns davor bewahrt, uns im Alltag zu verlieren," sagte Alex leise, sein Blick voller Wärme auf Emilia gerichtet.
Es war dieser Morgen, der ihre Familie definierte. Keine Notwendigkeit von Einzelzimmern, keine Distanz. Stattdessen eine gewählte Nähe, die niemand hinterfragte – ein Zuhause, das auf Vertrauen und unerschütterlicher Liebe beruhte.
♾️
Ein arbeitsreicher Tag in der Rosavelle-Familie
Die Sonne stand hoch am Himmel, während alle Mitglieder der Rosavelle-Familie und ihre zugewiesenen Gefährten und Assistenten mit voller Energie an den Vorbereitungen für die baldige Eröffnung des Unternehmens arbeiteten. Es waren nur noch wenige Tage bis zur offiziellen Eröffnung, und die Spannung und Vorfreude lagen spürbar in der Luft.
Im Lager war Sei beschäftigt, seine ihm zugewiesenen Gefährten einzuweisen. Die großen Regale wurden befüllt, Lieferungen geprüft, und die Sicherheit der wertvollen Waren gewährleistet. Sei war methodisch und präzise, und jeder in seiner Umgebung wusste, dass er nicht nur Stärke, sondern auch Disziplin ausstrahlte.
Im Labor arbeiteten Gray und Ash Seite an Seite, jeder tief in seinen Aufgaben vertieft. Ash kontrollierte magische Reagenzien und führte abschließende Tests durch, während Gray akribisch Notizen machte und die letzten Details an den entwickelten Mixturen und Rezepten überprüfte. Beide waren von einigen ihrer Gefährten umgeben, die ihnen bei der Organisation halfen.
Keldor, der für die Sicherheitsvorkehrungen verantwortlich war, hatte sich in den Sicherheitsraum zurückgezogen, um die letzten Feinjustierungen vorzunehmen. Sein Blick war streng, und man konnte die Entschlossenheit spüren, mit der er das Geschäft und seine Bewohner schützen wollte.
Um das Gebäude herum bewegten sich bereits still einige Beobachter, offenbar potenzielle Kunden, die gespannt auf die Eröffnung warteten.
Im Geschäft
Mio war mit Chris damit beschäftigt, Chris' Teestube zu perfektionieren. Die Einrichtung wurde genau so gestaltet, wie Chris es sich vorgestellt hatte – ein Ort der Ruhe und Schönheit, durchdrungen von einer verträumten und poetischen Atmosphäre. Mio kümmerte sich liebevoll um die letzten Schilder und Werbetafeln, während Chris dafür sorgte, dass alles ein einheitliches, harmonisches Bild ergab.
In der Apotheke herrschte ebenfalls emsiges Treiben. Die Mitarbeiter ( Sklaven) , die dort zugeteilt waren, ordneten die Regale sorgfältig, etikettierten Mixturen und richteten die Verkaufsschilder präzise aus. Alles sollte perfekt sein, um den besten Eindruck zu hinterlassen.
Jake und Darion waren derweil tief in die Buchhaltung vertieft. Jake führte Darion gründlich in die finanziellen Daten ein, während sie gleichzeitig die Logistik mit Iliana, der Kitsune, besprachen. Diese hatte sich schnell eingearbeitet und organisierte effizient die Warenbestände und Lieferketten.
Die Vael Handelskammer, die eng mit dem Bauprojekt verbunden gewesen war, hatte ihre abschließende Abnahme gemacht. Jake hatte die letzten Beträge gezahlt und einen erfolgreichen Abschluss erreicht. Die Vertreter der Handelskammer wünschten viel Erfolg und sicherten ihre zukünftige Zusammenarbeit zu.
Die Kliniken
Alex und Felix waren jeweils in ihren eigenen Kliniken tätig. Beide richteten ihre Räume so ein, dass sie ihren Anforderungen entsprachen. Alex sorgte für eine klinische Präzision, während Felix mit seiner rustikaleren Herangehensweise einen einladenden, aber effizienten Raum schuf. Beide waren in ihrem Element und sichtlich zufrieden mit dem Fortschritt.
Im Keller richtete sich Shade ein und zeigte sich erstmals mit einem zufriedenen Ausdruck. Der düstere und abgeschottete Bereich war perfekt für ihn, und er begann bereits, erste Anfragen zu bearbeiten.
Chaylins Rückmeldung
Chaylin, die aufgrund ihrer Schwangerschaft ans Haus gebunden war, verfolgte die Entwicklungen aus der Ferne. Ihre drei bulligen Werwölfe berichteten ihr regelmäßig von den Fortschritten. Besonders stolz war sie, als sie hörte, dass bereits Suchanfragen zu vermissten Kindern eingegangen waren. Sie wusste, dass sie und ihre Detektei bald in der Pflicht stehen würden.
Teamleitung und Organisation
Neria und Tyrion, die als Ausbilder und Teamleiter fungierten, koordinierten alle Mitarbeiter mit größter Sorgfalt. Sie klärten die letzten Verhaltensregeln und sorgten dafür, dass jeder seine Aufgaben verstand. Besonders beeindruckend war, dass selbst diejenigen, die des Lesens und Schreibens noch nicht mächtig waren, Fortschritte machten.
Eine geeinte Familie
Es war ein Tag voller harter Arbeit, aber auch voller Hoffnung und Vorfreude. Jeder brachte sich ein, und das Unternehmen, das bald seine Türen öffnen würde, war nicht nur ein Geschäft, sondern ein Symbol für den Zusammenhalt und die Entschlossenheit der Rosavelle-Familie.
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Am Abend versammelte sich die gesamte Familie im Rosavelle-Haus. Die Vorbereitungen für das Geschäft liefen einwandfrei, und die Eröffnung war greifbar nahe. Jede Abteilung war klar strukturiert, und die Öffnungszeiten wurden sorgfältig festgelegt. Überall im Geschäft waren Informationstafeln angebracht, die sowohl das Personal als auch die zukünftigen Kunden informierten. Die letzten Details wurden optimiert, sodass einem erfolgreichen Start nichts mehr im Weg stand.
Doch an diesem Abend lag der Fokus auf einem anderen, weitaus wichtigeren Ereignis – der zweiten geheimen Konferenz.
Jake verabschiedete sich von Chaylin und Emilia, die wegen ihres Zustands im Haus bleiben würden. „Luna, ich verlasse mich auf dich. Und Herzglanz, pass auf euch beide auf." Er legte eine Hand auf Emilias Bauch und lächelte.
Felix trat hinzu und gab letzte Anweisungen an Rafe, Keldor und Nyssa. „Rafe, du und Keldor kümmert euch darum, dass sie rundum sicher sind. Sollte auch nur irgendetwas Verdächtiges passieren, will ich sofort davon wissen."
Chaylin seufzte und winkte ab. „Ihr tut ja so, als wäre ich völlig hilflos. Flamme, ich bin vielleicht schwanger, aber das heißt nicht, dass ich mich nicht wehren kann. Keine Sorge, ich halte die Stellung."
Jake schmunzelte und küsste sie auf die Stirn. „Ich weiß, Luna. Aber ich will kein Risiko eingehen."
Emilia und Chaylin blieben mit Nyssa zusammen.
Der Rest der Familie, bestehend aus Sei, Alex, Jake, Shade, Felix, Gray, Ash, Chris und Mio, kleidete sich in dunkle Kleidung und machte sich bereit, aufzubrechen. Sie alle wussten, wie wichtig die bevorstehende Konferenz war. Der geheime Ort, eine abgelegene Lagerhalle, war bereits von Shade inspiziert und als sicher eingestuft worden.
Emilia und Chaylin blieben mit den Wachen zurück, während der Rest der Familie die Mission aufnahm. Die Nacht würde wichtige Entscheidungen bringen, die den Kampf gegen Nox Vigilia weiter vorantreiben sollten.
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