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Kapitel 30 Band 8


Die Tage vergingen geschäftig, während die Pläne der Rosavelle-Familie im Hintergrund weiterliefen. Jede Abteilung funktionierte wie ein fein abgestimmtes Uhrwerk, die neuen Mitarbeiter hatten sich gut eingelebt, und das Geschäft florierte. Doch heute war ein besonderer Tag – ein seltener Sonntag, an dem das gesamte Geschäft geschlossen blieb.

Es war eine Gelegenheit für die Familie, beisammen zu sein, fernab von der üblichen Hektik. Keine Kunden, keine Termine, kein geschäftlicher Stress. Nur sie, die Babys und ein ausgedehntes Frühstück.

Jake saß entspannt am Tisch und hielt Haylin in seinen Armen. Die kleine Dämonin war bemerkenswert ruhig, ihre tiefroten Augen – ein Spiegelbild von Jakes eigenen – blickten verträumt durch den Raum.

Chaylin beobachtete die Szene schmunzelnd. „Sie hat deine Augen, Jake."

Jake grinste stolz. „Natürlich hat sie das, sie ist meine Tochter."

Chaylin lehnte sich an ihn und fuhr mit den Fingern durch Haylins weiches Haar. „Und bald meine Haare..."

Jake nickte zufrieden. „Deine weißen und meine dunklen Gene – eine perfekte Kombination."

Felix stöhnte gespielt, Arden dicht an sich gedrückt. „Ja, ja, wir wissen es. Ihr seid beide vernarrt in eure Tochter."

Alle lachten, während sich die entspannte Atmosphäre im Raum fortsetzte.

Doch dann...

Gray legte mit einem theatralischen Seufzen einen Umschlag auf den Tisch.

„Hier, Leute. Wieder ein Brief. Ich bin neuerdings wohl der offizielle Postbote des Hauses. Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich mich darüber freue." Seine Stimme triefte vor Ironie.

Ash hob eine Augenbraue. „Von wem diesmal?"

Gray zuckte mit den Schultern. „Der Rat. Wahrscheinlich für dich, Jake."

Jake nahm den Umschlag neugierig auf. „Hast du ihn schon gelesen?"

Gray schnaubte. „Nein, keine Zeit für so was. Mach auf und lies selbst, ist eh meist für dich."

Doch bevor Jake den Brief öffnen konnte, schnappte Ash ihn sich plötzlich weg.

Jake sah ihn verwirrt an. „Was soll das?"

Ash runzelte die Stirn, als er den Umschlag in den Händen drehte. „Moment mal... das kommt mir bekannt vor." Er überlegte einen Moment und dann blitzte Erkenntnis in seinen gold purpurschimmernden Augen auf. „Ja. Als ich mit Mio im Zukunftsstrom war, habe ich diesen Moment gesehen. Ich glaube... dieser Brief ist für dich, Gray."

Er schob den Brief zurück zu Gray.

Gray blinzelte irritiert. „Ich? Warum ich? Ist das ein Liebesbrief oder was?"

Ash schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Bist du blöd?"

Gray grinste frech, ließ den Brief aber unberührt liegen und nahm stattdessen einen Schluck Kaffee.

Doch Ash blieb hartnäckig. Er schob den Umschlag erneut zu Gray.

Gray seufzte gespielt und warf den Brief demonstrativ zu Jake. „Lies du, ich hab heute frei und will nichts mit Arbeit zu tun haben."

Doch Ash blockierte Jakes Griff wieder.

„Nein", sagte Ash entschieden. „Der Brief ist für Gray. Er soll ihn selbst lesen."

Jake lehnte sich mit verschränkten Armen zurück. „Was ist los mit euch? Seit wann ist ein Brief vom Rat so ein großes Rätsel?"

Alex seufzte, schnappte sich den Brief und riss ihn endlich auf. Er überflog den Inhalt mit seinen scharlachroten Augen, las stumm... und grinste plötzlich breit.

Dann schloss er den Brief wieder und schob ihn zurück zu Gray.

„Oh ja... dieser Brief ist allein für dich, Gray. Du solltest ihn lesen."

Gray hob eine Augenbraue. „Was? Ist es doch ein Liebesbrief? Von wem denn?"

Ash lachte trocken. „Ich schwöre, du bist unmöglich."

Gray ignorierte ihn und trank seelenruhig weiter seinen Tee, während der Umschlag unbeachtet auf dem Tisch lag.

Sei beobachtete die Szene mit verschränkten Armen, bis er schließlich genervt aufstand, sich den Brief schnappte und ihn selbst las.

Seine gelben Augen huschten über die Zeilen – dann schnaubte er belustigt.

„Tja..." Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht, als er den Brief wortlos schloss und auf den Tisch legte. „Das nenne ich mal Anerkennung."

Jake stöhnte frustriert. „Also jetzt sagt endlich, was da drinsteht!"

Gray verdrehte die Augen, griff schließlich nach dem Umschlag und öffnete ihn.

Er überflog die Zeilen...

Seine meerblauen Augen wurden größer.

Dann, plötzlich – spuckte er den Tee, den er gerade im Mund hatte, quer über den Tisch.

Ein lauter Hustenanfall folgte, während er sich mit seinem Ärmel den Mund abwischte.

Emilia sprang erschrocken auf. „Gray?! Was ist los?"

Jake beugte sich interessiert vor. „Hast du deinen Tee verschluckt oder... steht da was Krasses drin?"

Sei schmunzelte amüsiert. „Tja, tja, tja... ich sag ja, Anerkennung."

Felix grinste. „Na komm schon, Wolke. Sag uns, was so schockierend ist, dass du fast erstickt wärst."

Chris beobachtete Gray mit einem wissenden Ausdruck. „Na, Glühwürmchen, was meinst du? Soll ich seine Zukunft aus dem Tee lesen, oder soll er es uns endlich verraten?"

Mio legte den Kopf schief. „Ich hab ja eine Ahnung... aber Gray, vielleicht klärst du uns endlich auf?"

Gray saß immer noch reglos da, hielt den Brief in der Hand, als würde er es nicht glauben können.

Sein Blick wanderte zu Ash, der ihn herausfordernd ansah.

„Ja, Gray. Liest du jetzt endlich vor oder muss ich es für dich tun?"

Offizieller Brief an Gray Rosavelle

Absender:
Elysiums Forum
Rat der Stadt Eversum
————————————-
Empfänger:
Herr Gray Rosavelle
Rosavelle Essence

Sehr geehrter Herr Rosavelle,

mit großer Bewunderung haben wir Ihre bahnbrechenden Entwicklungen im Bereich der Gastronomie und Medizin verfolgt. Ihre innovative Idee, medizinische Wirkstoffe in Süßwaren und Gebäck zu integrieren, hat nicht nur die Bevölkerung begeistert, sondern stellt einen bedeutenden Fortschritt für die Heilkunst und die kulinarische Vielfalt dar.

Ganz besonders hat mich persönlich das Gebäck aus Ihrer Teestube Tee im Rosenschimmer beeindruckt, welches ich vor Kurzem probieren durfte. Die Harmonie von Geschmack, Textur und Wirkung ist außergewöhnlich und spricht für Ihr Talent, Wissenschaft und Genuss in Einklang zu bringen.

Im Namen des Elysiums Forums und der zuständigen Abteilungen möchten wir Ihre Errungenschaften offiziell anerkennen. Es ist uns eine Ehre, Ihnen die folgenden Titel zu verleihen:
    1.    Pionier der Küche
Verliehen durch Ratsmitglied Sylara Velith, Abteilung für Gastronomische Ressourcen und Gewerkschaften.
    •    Für Ihre außergewöhnlichen kulinarischen Innovationen, die die Gastronomielandschaft Eversums nachhaltig beeinflussen.
    2.    Medicina Gourmet
Verliehen durch Ratsmitglied Iven Thariel, Abteilung für Medizinische Innovation.
    •    In Anerkennung Ihrer erfolgreichen Verbindung von kulinarischer Kunst und Heilkunde, die eine neue Ära der genussvollen Medizin einleitet.
    3.    Alchemist der Geschmäcker
Verliehen durch Ratsmitglied Kethra Vynoris, Abteilung für Wissenschaftliche Innovation und Technologie.
    •    Für Ihre außergewöhnliche Fähigkeit, durch präzise Rezepturen und alchemistische Prozesse Aromen zu verfeinern und heilende Effekte in Lebensmittel zu integrieren.

Die offiziellen Zertifikate mit den Titeln, unterzeichnet vom Elysiums Forums, werden Ihnen in Kürze persönlich überbracht. Eine offizielle Vertreterin unserer Abteilung wird sich mit Ihnen in Verbindung setzen, um Ihnen die Ehrung in feierlichem Rahmen zu überreichen.

Darüber hinaus sind wir sehr an einer zukünftigen Zusammenarbeit mit Ihnen interessiert. Ihre Forschung und Ihre kulinarischen Kreationen haben das Potenzial, neue Maßstäbe in Medizin und Gastronomie zu setzen. Wir würden uns freuen, wenn Sie unsere Einladung zu weiteren Gesprächen annehmen, um mögliche Kooperationen zu besprechen.

Wir hoffen, dass unsere Vertreterin Ihnen einen angemessenen Eindruck der Wertschätzung vermittelt hat und freuen uns auf den Moment, in dem wir Ihnen diese Auszeichnung offiziell übergeben dürfen.

Mit Hochachtung und Anerkennung,

Ratsmitglied Sylara Velith
Abteilung für Gastronomische Ressourcen und Gewerkschaften

Ratsmitglied Iven Thariel
Abteilung für Medizinische Innovation

Ratsmitglied Kethra Vynoris
Abteilung für Wissenschaftliche Innovation und Technologie

Ratsmitglied Lorean Draeven
Rat von Eversum

Gray Rosavelles Reaktion:

Gray ließ den Brief langsam sinken und starrte auf das Papier, als hätte er sich verlesen. Dann hob er eine Augenbraue, bevor er trocken bemerkte:

„Klingt wirklich wie ein Liebesbrief."

Er lachte ungläubig und nahm einen weiteren Schluck Tee – diesmal ohne ihn auszuspucken. Doch die Worte klangen in seinem Kopf nach. Pionier der Küche? Medicina Gourmet? Alchemist der Geschmäcker?

Das war nicht nur eine Ehrung – das war Anerkennung auf höchster Ebene. Selbst Jake, der ihn zuvor noch aufgezogen hatte, sah ihn nun mit einer Mischung aus Respekt und Amüsement an.

Chris grinste breit. „Tja, mein Wolke, dann wirst du wohl bald die Wände deiner Backstube hinten und meiner Teestube vorne mit offiziellen Zertifikaten schmücken können."

Felix verschränkte die Arme. „Heißt das, wir müssen dich jetzt mit ‚Meister Gray' ansprechen?"

Sei nickte gespielt ernst. „Oder sollten wir für dich einen goldenen Thron in der Teestube aufstellen?"

Mio lehnte sich auf den Tisch, seine Augen funkelten interessiert. „Ich sag's dir, Wolke – wenn sie dich jetzt schon so hofieren, wirst du bald eine eigene Gilde der kulinarischen Alchemisten leiten."

Gray seufzte, rieb sich die Schläfe und murmelte: „Ich wollte doch einfach nur backen..."

Doch trotz seiner gespielten Genervtheit war in seinen Augen ein Glanz zu sehen – ein Funkeln, das verriet, dass diese Anerkennung ihm vielleicht doch mehr bedeutete, als er zugab.

Gray war ungewöhnlich ruhig, seine Augen glänzten leicht, als würde er die Bedeutung des Briefes erst jetzt vollkommen erfassen.

Ash legte ihm eine Hand auf die Schulter und grinste warm. „Das hast du verdient, Gray. Wirklich!"

Alex nickte zustimmend. „Endlich mal eine Ehrung, die dir gebührt."

Gray schluckte, fuhr sich durch das Haar und lachte leise. „Ihr macht da zu viel Aufhebens drum... Ich hab doch bloß gebacken."

Doch trotz seiner bescheidenen Worte war nicht zu übersehen, dass ihn die Anerkennung tief berührte. Ein stolzes, wenn auch zurückhaltendes Lächeln spielte auf seinen Lippen, während er den Brief noch einmal durchlas – als müsste er sich selbst vergewissern, dass es wirklich real war.

Jake lehnte sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und sah Gray mit ehrlichem Stolz an. „Gray, das ist nicht nur Backen. Deine Ideen für Rezepte haben schon immer Anklang gefunden – nicht nur in unserer Familie, sondern weit darüber hinaus. Deine Kreativität hat die Art, wie wir Essen genießen, verändert. Du hast es verdient, diese Titel zu tragen."

Gray hob eine Augenbraue, sein Blick war skeptisch, aber Jake ließ ihm keine Chance, sich herauszureden.

„Du bist nicht nur irgendein Bäcker. Du bist derjenige, der aus simplen Zutaten etwas Einzigartiges erschafft. Deine Visionen haben bereits die Medizin revolutioniert, und jetzt verändert dein Talent die Gastronomie. Diese drei Titel gehören dir – genau wie dein Wasserextrapolation-Meistertitel. Sie machen dich als Gray aus, und du kannst sie mitnehmen, ins nächste Leben, in alle Leben danach."

Jake lehnte sich vor, sein Ton wurde sanfter. „Und genau das macht uns stolz. Du hast nicht nur unser Geschäft bereichert – du hast etwas geschaffen, das bleibt."

Für einen Moment herrschte Stille, bis Gray mit einem leichten Räuspern wegsah, seine Fingerspitzen auf den Tisch trommelten. „Ihr seid unmöglich... macht doch nicht so ein Drama daraus."

Doch sein leises Lächeln und der Funken in seinen Augen verrieten, dass Jakes Worte ihn ins Herz getroffen hatten.

Ash trat an Gray heran, zog ihn ohne Vorwarnung in eine feste Umarmung und hielt ihn eng an sich. Seine Stimme war warm, voller Zuneigung und fester Überzeugung.

„Du bist toll, auch wenn du es selbst nicht glaubst. Du machst mir immer mein Frühstück, sorgst für unser Abendessen, ohne ein einziges Mal zu murren. Du kochst aufwändig und mit so viel Liebe, immer viel zu viel, damit jeder satt wird – und bekommst nie wirklich Dank dafür."

Er drückte Gray fester an sich, während er weitersprach.

„Du hältst das Haus in Ordnung, kümmerst dich um die Wäsche, räumst die Vorräte hier und sogar im Wohnheim der Sklaven ein. Du bist der Grund, warum unser Zuhause wirklich ein Zuhause ist. Und selbst für Rosavelle Essence bist du unersetzlich. Wir alle wissen, wie viel du tust – aber du merkst gar nicht, wie viel du für uns alle bist."

Ashs Finger streiften sanft über Grays Rücken.

„Nie murrst du, wenn wir dir noch mehr aufhalsen. Du grummelst vielleicht kurz, aber dann machst du es trotzdem – und übertriffst dabei jedes Mal unsere Erwartungen."

Er zog Gray noch näher, sein Blick intensiv.

„Wir alle lieben dich, Gray. Und endlich erkennt selbst der Rat an, wie unglaublich du bist."

Gray starrte Ash an, als hätte er gerade behauptet, der Himmel sei plötzlich blutrot geworden. Seine Augen waren weit aufgerissen, seine Lippen leicht geöffnet, als hätte er den Faden zu einer schlagfertigen Antwort verloren.

Und dann – bevor er überhaupt Luft holen konnte – zog Ash ihn noch näher, überbrückte den letzten Abstand zwischen ihnen und küsste ihn.

Es war kein flüchtiger Kuss.

Es war warm, tief und raubte Gray für einen Moment den Verstand.

Grays Herz setzte aus – nur um dann mit unkontrollierter Geschwindigkeit gegen seine Brust zu hämmern. Eine plötzliche, heiße Welle rauschte durch seinen Körper, ließ seine Fingerspitzen kribbeln. Er fühlte sich, als hätte ihn eine unsichtbare Welle mitgerissen, sein inneres Gleichgewicht ins Wanken gebracht.

Seine Hände wurden schwitzig.

Er. Ein Wassergeist.

Schweiß war für ihn fast unmöglich.

Aber jetzt?

Er war völlig überfordert.

Gray riss sich los, drehte sich abrupt zur Seite und presste eine Hand auf seine Brust, als könnte er damit sein wild pochendes Herz beruhigen. Seine Wangen waren heiß – zu heiß – sein Blick huschte panisch durch den Raum, als suchte er verzweifelt nach Fluchtmöglichkeiten.

„Was zum...?!"

Er konnte nicht einmal einen vollständigen Satz formulieren.

Sein ganzer Körper fühlte sich an, als wäre er in siedendes Wasser gefallen.

Ash beugte sich leicht vor, seine Stimme wurde weicher, aber sein Blick blieb fest auf Gray gerichtet.

„Mein Wassergeist-Schatz, was ist mit dir?"

Gray wich reflexartig einen Schritt zurück, sein gesamtes Gesicht loderte in einem tiefen Rot. Seine Hände ballten sich unruhig zu Fäusten, und seine Lippen öffneten sich, nur um sich wieder zu schließen, als würde er nach den richtigen Worten suchen – und sie nicht finden.

Chaylin beobachtete ihn mit einem breiten Grinsen und verschränkte amüsiert die Arme vor der Brust.

„Schaut ihn euch an! Ihm ist das so peinlich." Sie beugte sich leicht zu Ash. „Schaut mal, wie rot er bis zu den Ohren wird! Er weiß gar nicht, wohin mit sich."

Ash blinzelte verwundert. „Warum denn? Ich habe doch nur die Wahrheit gesagt."

Chaylin seufzte theatralisch und schüttelte grinsend den Kopf.

„Na weil er dich wahnsinnig liebt! Und wenn du so etwas sagst, ist es eine totale Liebeserklärung." Sie deutete auf Gray, dessen Ohren mittlerweile eine fast schon alarmierende Farbe angenommen hatten. „Für Gray ist das einfach zu viel. Er ist es nicht gewohnt, so im Mittelpunkt zu stehen – und dann noch mit solchen Worten!"

Ashs Blick wurde sanfter, fast schon belustigt.

„Hm? Aber was ist daran schlimm? Ich sage doch nur, was jeder hier denkt."

Chaylin schüttelte lachend den Kopf. „Es ist nicht schlimm. Es ist einfach Gray! Schau mal, er wird ja noch röter." Sie musterte ihn genau, dann schnappte sie überrascht nach Luft. „Oh, warte. Ich glaube... ich glaube, er schwitzt!"

Die Runde wurde für einen Moment still.

Alex hob eine Augenbraue, dann lehnte er sich nach vorne, seine Stimme spielerisch und amüsiert.

„Schwitzen? Ein Wassergeist?" Seine Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen. „Das ist unmöglich."

Dann schüttelte er langsam den Kopf, als wäre die Lösung zu offensichtlich.

„Oder..." Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. „Das bedeutet nur eins."

Er warf Gray einen bedeutungsschweren Blick zu, während der Wassergeist mit seinem inneren Chaos rang.

„Liebe." Alex zwinkerte. „Oh, und zwar ganz tiefgehende, leidenschaftliche, wunderschöne Liebe."

Gray starrte ihn an – dann auf Ash – dann auf den Boden.

„Verdammt." Sein Blick wurde noch verzweifelter. „Hört auf damit."

Alex lehnte sich entspannt zurück, ein wissendes Lächeln auf den Lippen.

„Du brauchst nicht so zu reagieren, Gray. Du bist einfach tief berührt von Ashs Ehrlichkeit – und du liebst ihn sehr. Und das wissen wir alle. Warum also so peinlich?"

Gray blieb stumm, seine Augen weiteten sich leicht, doch er sagte kein Wort.

Ash ließ sich davon nicht beirren und zog Gray wieder an sich, seine Arme fest um den anderen geschlungen.

„Ja, Gray..." Seine Stimme war sanft, voller Zuneigung. „Ich liebe dich auch."

Das war der Moment, in dem es Gray endgültig zu viel wurde. Sein gesamter Körper schimmerte kurz, und ehe jemand reagieren konnte, verwandelte er sich in eine große, glibberige Schleimmasse – seine ursprüngliche Wassergeistschleim-Gestalt.

Er versuchte, durch die kleinsten Lücken im Raum zu entkommen, doch sein Pech war, dass er zwischen Jake und Ash eingeklemmt war. Es gab keinen Fluchtweg.

Ash bemerkte sofort, was passierte, und blinzelte überrascht.

„Oh?" Ein Grinsen zog über seine Lippen, als er den großen, glibberigen Schleim umfasste und leicht durch seine Finger gleiten ließ.

„Gray... hör auf, wegzurennen. Das ist doch nicht nötig." Sein Tonfall war sanft, aber belustigt.

Gray blieb stumm – oder besser gesagt, er blubberte nur leise in seiner Schleimform.

Alex betrachtete die Szene mit einem nachdenklichen Blick. „Interessant..." Er schüttelte grinsend den Kopf.

„Diese Gestalt ist ihm peinlich, aber die Situation gerade war ihm noch viel peinlicher als diese Form. Deswegen konnte er sich ohne Zögern vollständig verwandeln – nur, um die Flucht zu ergreifen."

Ash grinste. „Ich glaube, Gray hat zum ersten Mal wirklich gefühlt und begriffen, wie sehr wir ihn schätzen. Deswegen ist ihm das so peinlich." Seine Finger strichen sanft über die vibrierende Schleimmasse in seinen Armen.

„Normalerweise nimmt er unsere Worte nie so tief auf... aber heute?" Er lächelte liebevoll. „Zum ersten Mal kamen die Worte wirklich in seinem Herzen an."

Gray, noch immer in Schleimform, blubberte unzufrieden. „Ihr seid so peinlich! Das ist alles!"

Shade verschränkte die Arme und beobachtete die Szene mit einem amüsierten Funkeln in seinen Augen. „Ich glaube eher, Gray ist wahnsinnig verliebt gerade und weiß nicht, was er mit sich anfangen soll. Deswegen verkriecht er sich hinter dieser... mickrigen Form."

Ash lachte leise und drückte den Schleim sanft an sich. Dann – ganz unbeeindruckt – beugte er sich vor und drückte einen Kuss auf die schimmernde Oberfläche.

„Bleib locker..." Seine Stimme war warm und voller Zuneigung. „Ich fühle mich geehrt, dass du so reagierst."

Gray versuchte sich zu winden, sich irgendwie aus Ashs Griff zu befreien, doch der hielt ihn nur fester.

Schließlich gab Gray auf. Seine Schleimform vibrierte kurz, dann seufzte er – oder zumindest klang es wie ein seufzendes Blubbern.

„Ich liebe dich auch..." Es war nur ein leises Murmeln, kaum zu hören.

Ash blinzelte. „Was?"

Gray blubberte erneut gereizt. „Ich sagte, ich liebe dich auch – und... danke."

Ein Moment der Stille.

Dann strahlte Ash. „Na also." Er zog den Schleim noch ein bisschen fester an sich, seine Augen leuchteten vor Freude.

„Endlich hast du's gesagt, mein Wassergeist-Schatz."

Ash lächelte zufrieden und ließ Gray langsam los. Der Schleim in seinen Armen begann sich zu bewegen, zu pulsieren – und dann formte sich Gray langsam zurück in seine humanoide Gestalt. Seine Haut schimmerte noch leicht, als würde er sich erst wieder an seine feste Form gewöhnen.

Sein Blick war scheu, seine Wangen gerötet – aber in seinen Augen lag ein stilles Glück, das man bei ihm selten sah.

Alex grinste breit und lehnte sich leicht zu ihm. „Ich liebe dich auch, Gray." Er zwinkerte ihm zu und legte eine Hand auf seine Schulter. „Aber das weißt du ja längst."

Gray blinzelte überrascht, doch anstatt sich wieder verlegen wegzudrehen, hielt er dieses Mal inne. Er atmete tief durch, dann sah er jeden einzelnen im Raum an.

Seine Stimme war leise, aber ehrlich. „Ich danke euch..."

Er hielt kurz inne, suchte nach den richtigen Worten. Dann fuhr er mit einem sanften Lächeln fort. „Es ist einfach... schön, euch zu haben."

Seine Finger ballten sich kurz, als würde er mit sich selbst ringen – dann ließ er sie locker und nickte mehr zu sich selbst als zu den anderen.

„Ich bin froh, dass ich euch habe."

Emilia sah Gray neugierig an. „Was kann man eigentlich alles mit einem solchen Titel machen? Bedeutet das nur Anerkennung, oder eröffnet es dir auch neue Möglichkeiten?"

Gray zuckte mit den Schultern, nahm einen Schluck Tee und dachte kurz nach. „Na ja... ehrlich gesagt, habe ich mir darüber noch keine großen Gedanken gemacht. Aber wenn ich's mir so überlege..."

Jake lehnte sich zurück. „Diese Titel sind mehr als nur eine Auszeichnung, Gray. Sie bedeuten, dass du offiziell als Experte anerkannt bist. Das heißt, du könntest sie nicht nur nutzen, um unsere Geschäfte aufzuwerten, sondern auch für größere Kooperationen."

Alex nickte. „Du kannst jetzt offiziell als kulinarischer Berater arbeiten, wenn du das willst. Restaurants oder sogar Heilereinrichtungen könnten auf dich zukommen, um von deinem Wissen zu profitieren. Und wenn du Lust hast, könntest du eigene Workshops oder Lehrgänge anbieten."

Chris grinste breit. „Oder du nutzt es einfach, um Rosavelle Essence und Tee im Rosenschimmer noch beliebter zu machen. Stell dir vor: Kunden wissen, dass die Rezepte von einem anerkannten ‚Pionier der Küche' stammen – das bringt Prestige!"

Felix schnaubte belustigt. „Könntest sogar ein Buch schreiben, so eine Art ‚Alchemie der Geschmäcker' oder ‚Medicina Gourmet – Heilkunde trifft Genuss'."

Mio tippte sich ans Kinn. „Ganz abgesehen davon könnten diese Titel dir Türen zu hochrangigen Kooperationen öffnen. Die Ratsabteilungen, die dich ausgezeichnet haben, werden dich mit Sicherheit früher oder später kontaktieren. Wer weiß, vielleicht gibt's bald einen offiziellen Forschungsauftrag für dich."

Sei sah ihn ernst an. „Und du kannst sie ins nächste Leben mitnehmen. Diese Titel sind jetzt ein Teil deines Namens, Gray. Du bist nicht mehr nur ein Koch oder Bäcker – du bist offiziell ein Meister deines Fachs."

Emilia lächelte. „Also egal, was du daraus machst – es ist auf jeden Fall ein riesiger Schritt für dich."

Gray blickte in die Runde, dann auf den Brief. Langsam schlich sich ein Lächeln auf sein Gesicht. „Tja... klingt, als hätte ich jetzt eine Menge Möglichkeiten. Vielleicht sollte ich mir tatsächlich überlegen, was ich daraus mache."

Gray streckte sich ausgiebig und ließ sich mit einem müden Seufzen an Ash lehnen. „Ich weiß eines ganz sicher – ich lasse mich von keinem Rat der Dämonenwelt zu irgendetwas drängen. Und ich lasse mir keine zusätzliche Arbeit aufhalsen. Heute hab ich frei, und dabei bleibt es."

Ash schmunzelte und legte seine Arme glücklich um ihn. „Endlich mal eine vernünftige Entscheidung."

Emilia grinste und stützte ihr Kinn in die Hand. „Ich glaube, das ist das erste Mal, dass du dir wirklich eine Auszeit gönnst."

Gray blinzelte träge. „Auszeit? Hm... gar nicht mal so schlecht. Weißt du was? Ich will zu den Lyrillan-Quellen. Ash, bring mich dorthin. Ein bisschen Entspannung könnte mir nicht schaden."

Ash richtete sich sofort auf, seine Augen leuchteten auf. „Ja, lasst uns alle gehen! Ein Familientag. Wir nehmen die Babys mit – alle drei. Ein Ausflug mit der ganzen Familie. Ich transportiere uns."

Jake hob eine Augenbraue. „Du meinst etwa dorthin, wo Tavion Arelith und seine Familie ist?"

Ash winkte ab. „Ja, Alex, Gray und ich waren letztens schon dort..."

Bevor er noch mehr sagen konnte, zog Gray ihn demonstrativ am Shirt, seine aquamarinfarbenen Augen blitzten warnend auf.

Ash räusperte sich und tat unschuldig. „Ähm... wir waren dort und haben ein Bad genossen. Jedenfalls – gehen wir alle zusammen!"

Mio sprang begeistert auf. „Ja! Auf zu meinem Clan! Äh, zu dem meiner Nachfahren aus einem früheren Leben! Auf zu meinen Urenkeln!"

Die Familie lachte, und die Entscheidung stand fest – ein entspannter Ausflug zu den Lyrillan-Quellen wartete auf sie.

——

Ash öffnete mit einer fließenden Bewegung ein schimmerndes Portal, das die warme, klare Luft der Lyrillan-Quellen durchströmen ließ. Ohne zu zögern trat er hindurch, gefolgt von der Familie.

Kaum angekommen, streckte sich Ash genüsslich und atmete tief durch. „Endlich mal ein freier Tag. Wir haben den ganzen Tag für uns!"

Jake ließ seinen Blick über die friedliche Landschaft schweifen, kurz beeindruckt von der Harmonie dieses Ortes. Doch anstatt sich wie die anderen umzusehen, steuerte er zielstrebig auf das Hauptgebäude zu.

„Jake, die Quellen sind da nicht dort!", rief Ash genervt und zeigte in die entgegengesetzte Richtung.

Jake winkte ab. „Ich will kurz sehen, wie es Tavion Arelith geht."

Ash stöhnte laut und warf entnervt die Hände in die Luft. „Verflucht nochmal, mach doch was du willst! Ich habe heute frei und darum geh ich zu den Quellen." Ohne weiter auf Jake zu achten, stampfte er in die andere Richtung.

Gray und Alex tauschten einen wissenden Blick – sie kannten den Ort bereits und wussten genau, wo sie die besten Entspannungsmöglichkeiten finden würden. Wortlos folgten sie Ash zu den dampfenden, kristallklaren Quellen.

Der Rest der Gruppe blieb etwas verloren stehen, nicht sicher, wohin sie sich zuerst wenden sollten.

Mio grinste verschmitzt und nahm Emilias Hand. „Alle so beschäftigt... Komm, Herzlicht, ich stelle dir deine Urenkel vor."

Emilia runzelte die Stirn. „Meine... Urenkel?" Sie hielt Eaden fester im Arm und blinzelte Mio verwirrt an.

Mio nickte mit einem sanften Lächeln. „Ja, unsere Nachfahren aus einem anderen Leben. Wir hatten damals Kinder, und dieser Clan und dieser Ort sind das Ergebnis."

Emilia wirkte nachdenklich. „Also sind diese Kinder... meine?" Sie wiegte Eaden leicht, während sie über Mios Worte nachdachte.

Mio zuckte gelassen mit den Schultern. „Eaden ist dein jetziges Kind. Diese sind die eines anderen Lebens. Denk nicht zu viel nach, Liebes. Unsere damaligen Kinder sind längst verstorben, aber unser Urenkel und seine Familie leben hier. Ich zeige sie dir."

Ohne eine weitere Erklärung nahm er sowohl Herzlicht als auch Flauschherz an der Hand und zog sie mit sich.

Chaylin, die Haylin im Arm hielt, und Felix, der seinen Sohn Arden trug, blieben mit Sei und Shade zurück. Felix blickte Chaylin an und nickte in Richtung Gebäude.

„Komm mit, Luna. Wir denken wie Eltern und kümmern uns erst mal darum, dass es unseren Babys gut geht."

Chaylin schmunzelte und folgte ihm ins Hauptgebäude.

Shade und Sei standen sich einen Moment schweigend gegenüber. Schließlich zuckte Shade mit den Schultern. „Ich folge Jake."

Sei grinste und winkte lässig ab. „Ich gehe zu Gray, Alex und Ash baden. Bis dann." Er drehte sich um und schlenderte entspannt in Richtung der dampfenden Quellen.
...
Jake und Shade fanden Tavion Arelith entspannt in einer ruhigen Ecke der Lyrillan-Quellen. Der ehemalige Prestige, der Gesetzgebung wirkte völlig gelöst, ganz im Gegensatz zu der angespannten Atmosphäre, in der sie ihn zuletzt gesehen hatten. Die friedliche Umgebung schien ihm sichtlich gutzutun.

Tavion begrüßte sie mit einem zufriedenen Lächeln. „Ah die Rosavelles! Herr Jake, Herr Shade! Was für eine angenehme Überraschung. Setzt euch, setzt euch! Ich hoffe, ihr seid nicht aus dringendem Anlass hier?"

Jake ließ sich entspannt auf einer Bank nieder, während Shade wortlos neben ihm Platz nahm.

„Ganz im Gegenteil, Herr Arelith", begann Jake. „Wir wollten nur sicherstellen, dass es Ihnen und Ihrer Familie gut geht."

Tavion lachte leise und lehnte sich zurück. „Ihr seht mich an meinem bisher entspanntesten Punkt seit Jahren. Dieser Ort hält wirklich, was er verspricht. Die Sicherheit, die Ruhe – meine Frau ist völlig begeistert, und meine Kinder lieben es hier. Es ist genau das, was wir gebraucht haben."

Er ließ den Blick über die weiten Wasserlandschaften schweifen. „Natürlich weiß ich, dass es irgendwann zurück in die Normalität gehen muss, aber aktuell? Aktuell ist dies unser Rückzugsort, unsere Erholung. Selbst für meine Ehe war es gut – die letzten Jahre haben viel von uns gefordert."

Shade nickte, nahm Tavions Worte auf, bevor er das Gespräch in eine andere Richtung lenkte. „Sie haben sich die Ruhe verdient. Aber falls Sie sich fragen, was in Eversum vor sich geht – sagen wir es so: Mio hat dort ordentlich aufgeräumt."

Tavion hob überrascht eine Augenbraue. „Was genau meinen Sie?"

Jake lehnte sich vor und begann zu erklären: „General Duras hat den Rat verlassen müssen, Marcelo Martel wurde in Gewahrsam genommen, und Elarion Vaelthar wurde bloßgestellt. Derzeit wird eine vollständige Liste mit seinen Vergehen erstellt und alle Versäumnisse werden aufgearbeitet. Endlich."

Shade fügte mit einem zufriedenen Unterton hinzu: „Für Lorean Draevens Korruption haben wir inzwischen ausreichend Beweise. Er wird seines Postens enthoben, sobald die letzten Schritte in die Wege geleitet wurden."

Tavion blinzelte ungläubig. „Das... ist unglaublich. Das bedeutet, ihr habt die gesamte Unterwanderung im Rat zerschlagen?"

Jake grinste. „Noch nicht ganz, aber wir haben alle Maulwürfe in die Enge getrieben. Und ja, wir sind dran. Außerdem – wir wissen inzwischen, wo sich das Versteck von Nox Vigilia befindet. Wir planen gerade unsere nächsten Schritte."

Shade ließ eine bedeutungsschwere Pause entstehen, bevor er hinzufügte: „Bleiben Sie einfach entspannt. Wir kümmern uns um alles."

Tavion atmete tief durch, sichtlich beeindruckt.

„Das sind großartige Neuigkeiten."

Jake nickte. „Und es gibt noch mehr. Die Wanderflamme hat offiziell einen Bericht über unsere letzten Missionen erhalten. Draeven, der aktuell noch als Ratssprecher fungiert, hat sie über die Lage in der Gesetzlosen Zone informiert – basierend auf unserem Bericht den Mio überbracht hatte. Kaelith hat uns bereits bestätigt, dass unsere Quest als erfolgreich abgeschlossen gilt. Mehr oder weniger. Und wir sind gerade dabei, mit Kaelith über die nächsten Schritte zu verhandeln."

Tavion lehnte sich erstaunt zurück. „Ich hätte nicht gedacht, dass die Wanderflamme so schnell handelt. Das ist wirklich bemerkenswert."

Jake zuckte mit den Schultern. „Mio hat für alle Ratsmitglieder eine Gehaltserhöhung verhandelt – das betrifft auch Sie. Sobald Sie zurückkehren, wird auf Sie eine Menge Arbeit warten. Vier Plätze im Rat werden bald neu besetzt, und Lenara wird Sie rechtzeitig über alles informieren."

Tavion nickte langsam, nachdenklich. „Vier freie Plätze... das wird ein bedeutender Umbruch. Aber ich verstehe. Vielen Dank, dass Sie mich auf dem Laufenden halten. Ich werde die verbleibende Zeit hier genießen, solange sie mir bleibt."

Jake stand auf, reichte Tavion die Hand und schüttelte sie fest. „Tun Sie das. Und wenn Sie bereit sind, wissen Sie, wohin Sie gehen müssen."

Bevor sie sich verabschiedeten, stellte Jake noch eine letzte Frage: „Ich hoffe, Ash hat hin und wieder nach Ihnen gesehen?"

Tavion lachte. „Ja, er kam einmal vorbei. Aber er schien beschäftigt... ich wollte ihn nicht weiter stören."

Jake schnaubte amüsiert. „Ja, das dachte ich mir. Er kommt aus persönlichen Gründen hierher – so wie wir heute. Genießen Sie Ihre Ruhe, Herr Arelith. Wir sehen uns bald wieder."

Mit diesen Worten verabschiedeten sich Jake und Shade und verließen das Hauptgebäude, während Tavion ihnen mit einem nachdenklichen, aber zufriedenen Blick hinterhersah.

♾️
Währenddessen führte Mio Emilia tiefer in das Herz des Clans, der aus seinen und Emilias früheren Nachfahren entstanden war. Es war ein weitläufiger, friedlicher Ort voller sanft leuchtender Nebelströme und üppiger Vegetation – das Nebel-Tal. In der Mitte eines kleinen Platzes stand ein stämmiger Mann mit einer beeindruckenden Präsenz, seine leuchtenden Augen spiegelten die Mischung aus zwei mächtigen Blutlinien wider.

„Das ist Calithan," erklärte Mio mit einem stolzen Funkeln in den Augen. „Halb Irrlicht, halb Waldgeist – ein Naturwächter dieses Ortes. Mein Herzlicht, das ist unser Urenkel."

Emilia betrachtete den Mann vor ihr, der von einer starken Aura der Ruhe und Beständigkeit umgeben war. Seine Haut schimmerte leicht, wie von innerem Licht durchzogen, und sein Haar bewegte sich sanft, als wäre es mit der Luft selbst verbunden.

Calithan trat respektvoll näher, ein ehrliches Lächeln auf den Lippen. „Urmutter," sagte er voller Ehrfurcht und verneigte sich leicht vor Emilia.

Emilia blinzelte überrascht. „Urmutter?"

Mio grinste. „Ja, mein Herzlicht. In diesem Clan wirst du als Urmutter verehrt. Und ich bin der Urvater – der Wächter der Illusionen."

Bevor Emilia darauf etwas erwidern konnte, trat eine wunderschöne junge Frau an Calithans Seite – seine Tochter.

„Das ist Lysaria," erklärte Mio weiter. „Halb Nymphe, halb Irrlicht. Eine von vielen, die nach uns kamen."

Lysaria verneigte sich ebenso respektvoll. „Es ist eine große Ehre, Sie endlich persönlich kennenzulernen, Urmutter."

Um sie herum sammelten sich weitere Mitglieder des Clans – allesamt Nachkommen aus einer längst vergangenen Zeit, halb Irrlichter, vermischt mit anderen Blutlinien. Emilia war von all den warmen Blicken und der tiefen Anerkennung gerührt.

Sie wandte sich wieder Mio zu. „Wie ist das möglich, dass Calithan noch lebt?"

Mio lächelte weise. „Waldgeister und Irrlichter haben ein langes Leben. Damals, als ich in meinem früheren Leben abtrat, war Calithan gerade ein Baby. Und jetzt... schau ihn dir an." Er deutete auf seinen Urenkel, der stolz mit seiner Familie an seiner Seite stand. „Er hat seine eigene Familie gegründet, seine Kinder sind unsere Ur-Ur-Enkel."

Emilia betrachtete die Gruppe, spürte die Verbundenheit zwischen ihnen allen und lächelte sanft. „Wie viele Kinder hatten wir damals?"

Mio legte eine Hand auf ihren Rücken und sprach mit leiser Ehrfurcht. „Drei. Und sie alle haben diesen Clan gegründet und das Nebel-Tal geeint. Dieser Ort hier... das ist das Erbe unserer Liebe, ein anderer Abschnitt unserer Seelenreise."

Emilia atmete tief ein, ließ die Worte auf sich wirken. Ihre Vergangenheit war ein unendliches Geflecht aus Leben, aber in diesem Moment fühlte sie die Gegenwart am stärksten – mit Mio an ihrer Seite und all den Seelen, die aus ihren Entscheidungen hervorgegangen waren.

Chris flatterte mit eleganten Bewegungen um Calithan und Lysaria herum, seine drei weißen Fuchsschwänze wirbelten leicht in der Luft. Mit leuchtenden aquamarinfarbenen Augen musterte er die Nachkommen ihres alten Lebens voller Neugier.

„Oh, der süße kleine Calithan, das bist du?" Er betrachtete ihn aufmerksam, dann zwinkerte er belustigt. „Interessant! Wie die Zeit vergeht."

Dann drehte sich Chris um, hob Eaden sanft auf seine Arme und hielt ihn schützend an seine Brust. „Darf ich euch unser jetziges Kind vorstellen? Das ist Eaden – mein erstes Baby, gemeinsam mit Herzglanz."

Calithan und Lysaria traten ehrfürchtig näher. Lysarias Augen leuchteten auf, während sie das Baby musterte.

„Wahnsinn... wie bezaubernd."

Calithan nickte. „Das bedeutet, Ihr seid auch einer unserer Ur-Ahnen, nicht wahr?"

Chris grinste und zog Mio spielerisch näher zu sich. „Ganz genau. Es heißt, euer Urvater hatte immer einen Fuchsgeist an seiner Seite – und ja, das war und bin immer noch ich."

Mit einer liebevollen Geste schlang er seine Arme um Mio und drückte ihn eng an sich. „Ohne mein Glühwürmchen gehe ich nicht durchs Leben – niemals!"

Mio schmiegte sich mit einem leisen Schnurren an Chris. „Calithan, ich habe beschlossen, dass wir ein Grillfest für meine Familie veranstalten. Wir sind schließlich alle zusammen hier – das ist selten genug."

Calithan und Lysaria sahen sich überrascht an. „Alle Ahnen sind anwesend?" fragte Calithan mit geweiteten Augen.

Mio nickte mit einem nachdenklichen Lächeln. „Zwei fehlen noch... aber die meisten von uns sind hier."

Lysaria strahlte. „Dann werde ich sofort mit den Vorbereitungen beginnen. Es soll ein Fest werden, an das sich alle erinnern!"

Mio winkte ab. „Nichts Großes, nur wir – das genügt mir."

Calithan schlug sich mit der Faust auf die Brust, seine Stimme fest entschlossen. „Verlass dich auf uns. Wir werden es perfekt machen!"

Chris warf Emilia einen liebevollen Blick zu und hielt Eaden etwas höher. „Na dann, mein Täubchen – ein Fest unter Ahnen. Das wird ein besonderer Abend."

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