Kapitel 10 Band 8
Es waren einige Tage vergangen, und die Familie Rosavelle hatte sich in eine harmonische Routine eingefunden. Chaylin wurde tatkräftig von Nyssa unterstützt, die sich hingebungsvoll um die Babys kümmerte. Chaylins Körper hatte sich weitestgehend normalisiert, und sie fühlte sich zunehmend kräftiger.
Emilia hingegen verweilte noch immer in der Geburtshütte, wo sie von Felix regelmäßig überwacht wurde. Chris wich kaum von ihrer Seite und wachte über sie. Emilia schlief viel, doch Felix versicherte der Familie, dass dies ein normaler Teil des Prozesses sei und sie sich keine Sorgen machen müssten. Alles verlief wie erwartet.
Die Sklaven und Mitarbeiter der Familie zeigten sich äußerst zuverlässig und effizient. Alles, was Tyrion und Niera ihnen beigebracht hatten, zahlte sich jetzt in der Praxis aus. Im Labor und in der Apotheke lief alles reibungslos, auch dank der neuen, vom Rat bereitgestellten Mitarbeiter. Diese waren wissbegierig und setzten die Anweisungen ohne Widerstand um. Nadine hatte im Garten des Mitarbeiterwohnheims zusätzliche Kräuter angebaut, sodass der Nachschub für das Labor gesichert war. Gray musste ihr kaum noch Anweisungen geben, da sie eigenständig und kompetent arbeitete.
Die Apotheke florierte, und besonders die von Gray entwickelten Gebäckkreationen fanden großen Anklang. Kunden, vor allem Familien mit Kindern, lobten die innovative Kombination von Heilwirkung und Geschmack. Das sprach sich schnell herum, und der Ruf der Rosavelle Apotheke wurde immer besser. Der Umsatz stieg stetig, was Jake sehr zufrieden stellte.
Allerdings erkannte Jake, dass die Nachtaufsicht verstärkt werden musste. Keldor und Rafe leisteten großartige Arbeit, doch auch sie hatten ihre Grenzen. Jake hielt es für notwendig, zusätzliche Sklaven für die Nachtwache zu erwerben, die speziell darauf geschult wären, das Gebäude zu schützen und Rafe zu entlasten. Die Idee eines nächtlichen Notdienstes in der Apotheke stand ebenfalls im Raum, doch die Familie entschied, dass es dafür noch zu früh sei. Die Koordination der aktuellen Abläufe war schon anspruchsvoll genug, und weitere Verantwortung wollte man erst übernehmen, wenn das Team noch stabiler aufgestellt war.
An diesem Morgen stand ein wichtiger Termin an: Jake plante, gemeinsam mit Shade den Sklavenhändler Kedric Vallon in dessen Etablissement „Domina Servitia" zu besuchen. Sie wollten zwei zusätzliche Sklaven erwerben, die speziell für die Nachtaufsicht ausgebildet würden. Der Schutz des Geschäfts hatte für Jake oberste Priorität, besonders da wichtige Informationen und Prozesse in Shades Abteilung abgewickelt wurden. Auch das Sklavenwohnheim bot noch ausreichend Platz, um neue Mitglieder der Belegschaft unterzubringen.
Doch als Jake und Shade gerade aufbrechen wollten, hielt Chaylin die beiden auf. „Wartet mal! Ich brauche etwas Normalität. Ich will mal wieder raus", sagte sie und verschränkte die Arme.
Jake sah sie skeptisch an. „Luna, bist du sicher, dass das eine gute Idee ist? Du bist gerade erst wieder auf den Beinen."
Chaylin hob die Augenbrauen. „Ich bin sicher. Ich fühle mich gut, und ich will mal was anderes sehen als Windeln und Fläschchen. Nyssa kommt wunderbar klar mit den Babys. Außerdem tut mir ein wenig Bewegung sicher gut."
Shade warf Jake einen belustigten Blick zu. „Sie hat ihren Willen gefasst, Jake. Widerstand ist zwecklos."
Jake seufzte. „Ich will nur, dass du dich nicht übernimmst. Es wäre furchtbar, wenn du mitten in der Stadt zusammenbrichst."
Chaylin lächelte süffisant. „Das passiert nicht. Ich verspreche dir, ich werde vorsichtig sein."
Jake schüttelte leicht den Kopf, ein Lächeln auf den Lippen. „Na schön. Aber keine Beschwerden, wenn es anstrengend wird. Shade und ich sind nicht dafür da, dich zu tragen."
Chaylin lachte. „Das würde ich nie wagen."
Nyssa trat in diesem Moment aus dem Babyzimmer und nickte den Dreien zu. „Keine Sorge, ich habe alles im Griff. Die beiden Kleinen sind bestens versorgt."
Jake atmete tief durch und wandte sich an Shade. „Gut, dann nehmen wir sie mit. Aber du hältst ein Auge auf sie, falls ich abgelenkt bin."
Shade grinste. „Das mach ich sowieso."
Mit einem letzten prüfenden Blick auf Chaylin machten sich die drei schließlich gemeinsam auf den Weg. Es war ein kleiner Schritt zurück zur Normalität, und Chaylin fühlte sich befreit, endlich wieder aktiv sein zu können.
Chaylin warf Jake einen nachdenklichen Blick zu. „Glaubst du, dass Nyssa mehr Unterstützung braucht, wenn Emilias Kind auf die Welt kommt? Drei Babys gleichzeitig – das ist doch eine riesige Aufgabe."
Jake überlegte einen Moment, während sie weitergingen. „Das ist eine berechtigte Frage", begann er. „Bisher macht Nyssa ihren Job hervorragend. Sie hat alles im Griff, aber drei Babys sind eine andere Größenordnung. Vor allem, wenn Emilia nach der Geburt wieder aktiver wird. Sie wird sich irgendwann auch im Rosavelle-Geschäft einbringen wollen, und du hast ja auch deine Detektei. Du wirst bald alle Hände voll zu tun haben."
Chaylin nickte zustimmend. „Das stimmt. Und ich will nicht, dass Nyssa irgendwann überfordert ist. Sie gibt das vielleicht nicht zu, aber wir müssen sicherstellen, dass sie genug Unterstützung hat."
Jake seufzte leicht. „Wir sollten sie genau beobachten, wenn es soweit ist. Wenn sie Schwierigkeiten hat, können wir immer noch reagieren und jemanden dazu holen. Aber ich stimme dir zu – drei Kinder gleichzeitig sind selbst für jemanden wie Nyssa eine Herausforderung."
Chaylin legte Jake kurz eine Hand auf den Arm. „Es ist gut, dass du das im Blick hast. Ich möchte nur, dass sie und die Babys bestmöglich versorgt sind."
Jake lächelte sie an. „Das werden sie. Wir sorgen dafür, dass niemand überlastet wird – weder Nyssa noch irgendjemand anderes."
Chaylin lächelte leicht zurück, beruhigt von Jakes Worten, aber die Sorge über Nyssas künftige Belastung blieb ihr im Hinterkopf.
Kedric Vallon empfängt die Rosavelles;-
Der Empfangsraum von Domina Servitia war wie immer vornehm, mit schweren Samtvorhängen und edlen Möbeln ausgestattet. Kedric Vallon, ein gut gekleideter Mann mit einem Hauch von Überheblichkeit, trat den drei Rosavelles entgegen.
„Ah, Lady Rosavelle, was für eine Freude, Sie wiederzusehen! Meine herzlichsten Glückwünsche zur Geburt Ihrer Zwillinge. Ich höre, Sie und Ihre Familie haben alle Hände voll zu tun." Kedric verneigte sich leicht und warf einen anerkennenden Blick auf Jake und Shade. „Und natürlich auch Gratulation zu Ihrem Rosavelle Essence. Es spricht sich herum, dass Ihre Apotheke und Ihre Kliniken das Beste bieten, was Eversum je gesehen hat."
„Vielen Dank, Kedric," antwortete Chaylin mit einem höflichen Lächeln. „Es läuft tatsächlich gut, aber wir sind hier, um noch ein wenig mehr Ordnung zu schaffen."
Kedric nickte. „Natürlich. Dass Sie so bald wieder neue Sklaven benötigen, überrascht mich nicht – Ihre Familie ist bekannt für ihre Effizienz. Wie kann ich Ihnen helfen?"
Jake trat vor. „Wir benötigen zwei Sklaven für die Nachtwache. Sie sollen die Sicherheitskräfte in unserem Geschäft unterstützen, besonders in der Nachtschicht. Wir suchen loyale, starke und verlässliche Kandidaten."
Kedric nickte verstehend und zog eine schmale Mappe hervor. „Ich habe genau die richtigen Vorschläge. Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick in die Kataloge werfen. Ich habe einige Kandidaten, die perfekt in Ihr Profil passen könnten."
Kedric breitete auf einem eleganten Tisch einige sorgfältig zusammengestellte Dokumente aus. Die drei Rosavelles beugten sich darüber, während Kedric begann, die Profile zu erläutern.
„Hier haben wir Ikaros, einen Gargoyle. Perfekt für Wachdienste. Stark, wachsam und unbestechlich." Kedric zeigte auf ein Foto, das einen massiven, steinernen Dämon mit scharfen Gesichtszügen und einer imposanten Haltung zeigte.
„Und hier ist Marek, ein Schattenläufer. Er ist nicht nur wachsam, sondern auch diskret und äußerst schnell. Er könnte besonders nützlich sein, wenn es darum geht, Eindringlinge lautlos auszuschalten oder Alarme frühzeitig auszulösen."
Jake studierte die Profile aufmerksam. „Beide scheinen gute Kandidaten zu sein. Wie steht es um ihre Loyalität?"
Kedric lächelte. „Beide wurden speziell ausgebildet und geprüft. Ihre Loyalität ist garantiert, und sie haben in der Vergangenheit bereits hervorragende Dienste geleistet."
Chaylin lehnte sich zurück. „Jake, glaubst du, das reicht? Nyssa ist bereits stark ausgelastet mit den Babys. Wenn Emilias Kind kommt, werden es drei Kinder sein, um die sie sich kümmern muss. Vielleicht sollten wir jemanden suchen, der sie zusätzlich unterstützen kann."
Jake runzelte die Stirn nachdenklich und seufzte schließlich. „Du hast recht. Drei Kinder sind eine große Verantwortung, und Nyssa wird irgendwann Unterstützung brauchen. Vor allem, wenn du wieder in deiner Detektei arbeitest und Emilia im Geschäft mitwirken will. Ich wollte erst abwarten aber da wir ja jetzt hier sind.."
Kedric horchte auf. „In diesem Fall hätte ich einen weiteren Vorschlag." Er blätterte durch seine Unterlagen und zeigte auf ein neues Profil.
„Hier ist Elara, eine Halbdryade. Sie ist hervorragend im Umgang mit Kindern. Ruhig, geduldig und sehr einfühlsam. Sie könnte Nyssa perfekt unterstützen, sowohl bei der Pflege der Kinder als auch bei der Organisation ihres Alltags."
Jake nickte langsam. „Das könnte funktionieren. Zeig uns mehr über sie."
Kedric holte weitere Details hervor und erklärte, wie Elara ausgebildet worden war.
Nach kurzer Beratung entschieden die Rosavelles, sowohl Ikaros als auch Marek für die Nachtwache zu erwerben und zusätzlich Elara als Unterstützung für Nyssa einzuplanen. Kedric bereitete die Verträge vor und sicherte eine baldige Übergabe der neuen Sklaven zu.
„Sie werden es nicht bereuen," versprach Kedric. „Diese drei werden Ihre Familie und Ihr Geschäft wunderbar ergänzen."
Jake nickte zufrieden. „Gut. Ich erwarte, dass sie innerhalb der nächsten Tage einsatzbereit sind."
Chaylin lächelte. „Und keine Sorge, Kedric. Wir wissen, dass wir uns auf dich verlassen können."
..
Während Kedric die Dokumente durchging, lehnte sich Shade mit verschränkten Armen zurück und warf ihm einen durchdringenden Blick zu.
„Herr Vallon," begann Shade in seinem gewohnt ruhigen, doch eindringlichen Ton, „ich erinnere mich, dass unsere Emilia bei ihrem letzten Besuch hier einen Katalog eingesehen hatte. Darin war eine gewisse Schattengängerin aufgeführt, die für Spionageaufgaben prädestiniert war. Erinnern Sie sich?"
Kedric hob den Blick, blinzelte kurz überrascht, bevor er nickte. „Ah, Sie meinen Lyssa, nicht wahr? Eine bemerkenswerte Schattengängerin. Warten Sie, ich hole ihre Unterlagen."
Er zog eine Mappe aus einer Schublade und breitete sie vor Shade aus.
Lyssa, Schattengängerin:
• Kategorie: Jung, effizient, erfahren
• Alter: 145 Jahre
• Fähigkeiten: Perfekt für Spionage und Diebesaufträge; kann in völliger Dunkelheit unsichtbar werden und minimiert Geräusche.
• Vergangenheit: Gefangen während einer Schlacht zwischen rivalisierenden Gruppen, verkauft, um Schulden zu begleichen.
„Wie Sie sehen," erklärte Kedric, „ist sie äußerst geschickt in allem, was mit Heimlichkeit zu tun hat. Ihr Talent, sich in völliger Dunkelheit unsichtbar zu machen, macht sie zu einer unvergleichlichen Spionin. Ihre Vergangenheit war allerdings... nun, sagen wir, kompliziert. Sie wurde während eines Konflikts zwischen rivalisierenden Gruppen gefangen genommen und letztendlich verkauft, um eine Schuld zu begleichen. Seitdem ist sie im Sklavenhandel gelistet, wurde aber nie erworben – bis jetzt."
Shade beugte sich vor, sein gelbes Raubtierauge fixierte die Details auf dem Dokument. „Perfekt. Sie ist genau das, was ich brauche. Ich nehme sie."
Kedric nickte mit einem zufriedenen Lächeln. „Eine ausgezeichnete Wahl, mein Herr. Lyssa wird Ihre Erwartungen zweifellos übertreffen. Soll ich die Formalitäten vorbereiten?"
„Tun Sie das," antwortete Shade knapp, bevor er sich zurücklehnte. „Ich werde sie persönlich einarbeiten."
Nach kurzer Beratung mit Jake und Chaylin beschlossen die Rosavelles, neben den beiden Nachtwachen und Elara auch Lyssa zu erwerben. Kedric bereitete die Verträge vor, während Shade bereits Pläne für ihre Integration in seine Abteilung schmiedete.
„Das war eine sehr effiziente Auswahl, Herr Vallon," sagte Jake, als er die Dokumente unterzeichnete. „Wir erwarten eine reibungslose Übergabe. Alle vier müssen innerhalb der nächsten Tage einsatzbereit sein."
Kedric verneigte sich. „Natürlich. Ihre Zufriedenheit ist mir wichtig. Sie können sich auf mich verlassen."
Übersicht der neuen Sklaven;
1. Lyssa (Schattengängerin): Shades Abteilung, Spionage und Diebesaufträge.
2. Elara (Halbdryade): Kinderbetreuung, Unterstützung von Nyssa, ruhig und einfühlsam.
3. Marek (Schattenläufer): Nachtwache, lautloses Ausschalten von Eindringlingen, schnelle Reaktionen.
4. Ikaros (Gargoyle): Nachtwache, Wachdienste, stark und unbestechlich.
Chaylin wandte sich mit Neugier an Kedric Vallon. „Herr Vallon, was ist mit der jungen Valkyrie? Hat sie mittlerweile entbunden?"
Kedric nickte langsam, seine Miene blieb neutral. „Ja, sie hat vor kurzem entbunden."
Chaylin runzelte die Stirn. „Und das Baby? Was ist mit dem Kind geschehen?"
„Das Baby ist unschuldig", erklärte Kedric ruhig. „Wir haben es in die Obhut eines Waisenhauses gegeben, geführt von fähigen und fürsorglichen Personen. Die Mutter hatte keine Wahl. Wir haben ihr angeboten, das Kind bei sich zu behalten, aber das hätte ihren Wert als Erwerb stark gemindert. Die Valkyrie wollte kein Sklavenleben für ihr Baby, also entschied sie sich schweren Herzens, es freizugeben."
Chaylin seufzte und nickte langsam. „Das war die richtige Entscheidung. Diese Valkyrie ist viel zu jung, um eine solche Verantwortung zu stemmen. Ein Kind hätte sie nur noch mehr belastet."
Sie hielt kurz inne, dann hob sie ihren Blick wieder. „Und die Valkyrie selbst? Ist sie noch hier? Kann man sie sehen?"
Jake schüttelte entschieden den Kopf. „Luna, nein. Wir kaufen diese Valkyrie nicht. Unsere Prioritäten liegen woanders." Seine Stimme war kühl und bestimmend.
Chaylin hob eine Augenbraue, ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. „Immer so kühl, Flamme. So eiskalt – ich steh drauf, aber das ist nicht der Punkt. Ich will sie nicht kaufen. Ich möchte sie einfach nur noch einmal sehen, mehr nicht."
Kedric wirkte einen Moment zögerlich, bevor er schließlich antwortete. „Das wird leider nicht möglich sein, Lady Rosavelle. Man hat sie bereits gekauft. Ein junger Kunde mit einer Vorliebe für Walküren und Valkyrien hat sie erworben. Ich fürchte, es liegt nicht in meiner Macht, etwas über meine Kunden preiszugeben."
Er hielt kurz inne, bevor er leise hinzufügte: „Ich kann nur so viel sagen, dass es derselbe Kunde war, der auch die anderen Valkyrien erworben hatte.
Nach dem Entbinden wurde sie für den Käufer wieder zu einer attraktiven Ware."
Chaylin schwieg für einen Moment, ihre Augen glitzerten nachdenklich. „Ich verstehe", sagte sie schließlich mit ruhiger Stimme, aber die Neugier und Besorgnis schienen in ihr zu bleiben.
Jake beendete das Gespräch mit einem kühlen Tonfall. „Gut, Herr Vallon. Ich werde morgen früh persönlich hier sein, um die Sklaven wie vereinbart abzuholen. Ich bringe 15 Goldkronen und die Verträge mit. Ash Rosavelle wird sich erneut um das Anbringen der Sklavensiegel kümmern. Stellen Sie sicher, dass alles vorbereitet ist."
Kedric verneigte sich leicht. „Natürlich, Herr Rosavelle. Alles wird wie abgesprochen bereitstehen. Es war wie immer eine Freude, mit Ihnen Geschäfte zu machen. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie weiterhin viel Erfolg – und Lady Rosavelle, eine gute Erholung nach der Geburt."
Chaylin lächelte höflich, auch wenn ihre Gedanken noch immer bei der Valkyrie waren. „Vielen Dank, Herr Vallon. Ihre Professionalität ist stets beeindruckend."
Shade, der während des gesamten Gesprächs schweigend dagestanden hatte, warf einen letzten, prüfenden Blick auf die Räumlichkeiten. „Wir sollten gehen. Es gibt noch genug zu tun."
Jake nickte und wandte sich zur Tür, seine Haltung gewohnt aufrecht und entschlossen. „Komm, Luna. Wir haben alles geklärt."
Chaylin folgte den beiden Männern, warf aber beim Verlassen des Geschäfts einen letzten, kurzen Blick über die Schulter. Etwas in ihrem Inneren schien von der Geschichte der jungen Valkyrie berührt worden zu sein, doch sie schwieg.
Draußen atmete sie die frische Luft ein und ließ die Atmosphäre des Geschäfts hinter sich. Jake legte ihr eine Hand auf den Rücken. „Alles in Ordnung, Luna?"
„Ja, Flamme. Ich habe alles, was ich brauche", antwortete sie mit einem kleinen Lächeln, obwohl ihre Augen noch nachdenklich wirkten.
„Dann los", sagte Shade knapp. „Nyssa wartet sicher schon auf euch, und ich habe noch Arbeit im Keller."
Die drei stiegen in ihre Kutsche, bereit, ins Rosavelle-Anwesen zurückzukehren und die neuen Mitglieder ihrer Familie willkommen zu heißen.
Chaylin verschränkte die Arme und sah Jake mit einem bestimmten Blick an. „Ich will noch nicht nach Hause. Dass Nyssa Verstärkung bekommt, sage ich ihr heute Abend. Sie wird sich freuen. Aber Flamme, du hast mir ein Date versprochen! Nach der Geburt sollte ich mein Date bekommen!"
Shade, der schweigend neben ihnen saß, verdrehte leicht die Augen. „Also, ich habe zu tun. Ich werde euch jetzt verlassen. Macht, was ihr wollt, ich habe meine Aufgaben." Er klopfte gegen die Wand der Kutsche, und bevor Jake oder Chaylin antworten konnten, hielt der Kutscher an. Shade schwang sich elegant hinaus und verschwand im Schatten.
Jake sah ihm hinterher und schnaubte. „Weg ist er."
Chaylin grinste und lehnte sich näher an Jake. „Dann sind es nur noch wir beide, Flamme..."
Jake sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Luna, ich habe wirklich keine Zeit. Das Geschäft wartet, und es gibt genug zu tun."
„Ich will das Geschäft auch sehen!" entgegnete Chaylin entschlossen. „Mein Dämonisches Observatorium wartet genauso auf mich wie deine Arbeit auf dich. Ich will endlich alles sehen, wie es läuft! Aber davor will ich mein Date. Lass uns aussteigen, eine Kleinigkeit essen, und dann gehen wir zum Geschäft. Es ist schließlich mein Recht, alles mit meinen eigenen Augen zu sehen."
Jake seufzte schwer, aber die leichte Kurve in seinen Lippen verriet, dass er Chaylins Wunsch nicht wirklich ablehnen konnte. „Fein."
Chaylin strahlte triumphierend. „Wusste ich's doch!"
Die beiden klopften an die Wand der Kutsche, und der Kutscher hielt an. Jake half Chaylin galant aus der Kutsche, ihre Hand sicher in seiner, während sie den Trubel der belebten Straßen Eversums betraten. „Also gut, Luna", sagte Jake und deutete auf die nahegelegenen Straßenstände. „Zeig mir, was du willst, und lass uns das schnell hinter uns bringen. Dann gehen wir zum Geschäft."
Chaylin lachte und hakte sich bei ihm ein. „Flamme, ich will das genießen. Es ist schließlich unser erstes Date nach der Geburt."
Jake murmelte etwas Unverständliches, aber ein kleines Lächeln zeigte, dass er Chaylins Freude nicht wirklich trüben wollte. Zusammen schlenderten sie durch die Straßen, bereit, sich eine kleine Auszeit zu gönnen, bevor sie ins Geschäft zurückkehrten.
Jake führte Chaylin durch die belebten Straßen von Eversum, vorbei an hell erleuchteten Ständen und kleinen Tavernen, bis sie eine ruhige Ecke fanden. Dort befand sich ein kleines, verstecktes Bistro, das von weichen, warmen Lichtern beleuchtet wurde. Die Wände waren mit Kletterpflanzen bedeckt, die einen leichten Duft von Jasmin verströmten, und leise, beruhigende Musik erfüllte den Raum.
Eine freundliche Bedienung führte sie zu einem abgeschiedenen Tisch in einer Ecke, wo sie auf weichen, mit samtigen Kissen bedeckten Sitzbänken Platz nahmen. Ein kleiner, runder Tisch stand zwischen ihnen, darauf eine flackernde Kerze, die die Atmosphäre in ein sanftes Licht tauchte.
Jake zog Chaylins Stuhl galant für sie zurück, bevor er sich setzte. „Ich hoffe, das genügt deinen Vorstellungen, Luna."
Chaylin lachte leise. „Es ist perfekt. Du bist so ein Gentleman, Flamme."
Sie bestellten ein einfaches, aber köstliches Mahl: knuspriges Brot mit würzigem Käse, gegrilltes Gemüse mit einer leicht rauchigen Note und saftiges Fleisch, das auf der Zunge zerging. Dazu ein leichter, spritziger Wein, der perfekt zu der entspannten Stimmung passte.
Während sie aßen, sah Chaylin Jake eine Weile nachdenklich an, bevor sie schließlich sprach. „Weißt du, Flamme, ich bewundere dich wirklich."
Jake hob eine Augenbraue und legte sein Besteck ab. „Das kommt jetzt aber unerwartet. Wofür genau?"
Chaylin legte ihre Hand auf seine. „Für deine Art, alles unter Kontrolle zu haben. Für viele magst du wie ein Kontrollfreak wirken, aber ich weiß, warum du so bist. Du bist der Anker dieser Familie. Du hältst alles zusammen, sorgst dafür, dass nichts auseinanderbricht. Du siehst die Gefahren, die andere übersehen, und sicherst uns alle ab. Es mag manchmal anstrengend sein, aber ich weiß, dass dein Herz immer am richtigen Platz ist."
Jake sah sie eine Weile still an, bevor er leise antwortete: „Ich tue nur, was getan werden muss, Luna. Es ist meine Aufgabe, euch alle zu beschützen. Dich, Emilia, unsere Kinder... die ganze Familie. Wenn ich es nicht tue, wer dann?"
Chaylin drückte seine Hand. „Genau das meine ich. Du bist wie ein Fels, auf den wir uns alle verlassen können. Ich weiß, dass du dir manchmal zu viel aufbürdest, aber ich hoffe, du verstehst, wie sehr wir das alle schätzen."
Jake senkte den Blick auf ihre verschränkten Hände, ein sanftes Lächeln spielte um seine Lippen. „Danke, Luna. Das bedeutet mir viel."
Chaylin grinste verschmitzt. „Aber vergiss nicht, auch mal loszulassen. Es gibt Dinge, die sich nicht kontrollieren lassen. Zum Beispiel mich."
Jake lachte leise. „Das weiß ich nur zu gut. Du bist unberechenbar, Luna. Aber genau das liebe ich an dir."
....
..
Sie verließen das Bistro, die kühle Nachmittags Luft brachte einen angenehmen Kontrast zur warmen, intimen Atmosphäre des Lokals. Jake straffte die Schultern und blickte entschlossen in Richtung der belebten Straßen des Klangblüten-Viertels. „Jetzt auf zum Geschäft. Wir haben noch einiges zu tun, Luna."
Doch bevor er losgehen konnte, spürte er, wie Chaylin seine Hand energisch zurückzog. Sie hielt ihn fest und grinste verschmitzt. „Nein, nein, Flamme. Es gibt da etwas, was ich vorher tun will."
Jake runzelte die Stirn und zog eine Augenbraue hoch. „Was meinst du damit? Luna, jetzt nicht... wir haben doch—"
Chaylin ließ ihn nicht ausreden, zog ihn mit einer Entschlossenheit, die keinen Widerspruch duldete, von der belebten Straße weg. Sie führte ihn zielstrebig in eine diskrete Seitengasse und vor ein kleines, unscheinbares Gebäude mit dem Namen „Schattenveil-Suiten", ein schlichtes, aber gepflegtes Motel, bekannt für seine Ruhe und Diskretion.
„Luna, das ist doch wohl nicht dein Ernst...", begann Jake unbehaglich, doch sie ignorierte seinen Protest und betrat das Gebäude. Ohne zu zögern, buchte sie ein schlichtes Zimmer für ein paar Stunden.
Jake folgte ihr widerstrebend in den schmalen Flur, seine Schritte zögerlich. „Luna, wir haben keine Zeit für sowas. Kannst du nicht bis heute Abend warten?"
Chaylin drehte sich zu ihm um, ihre Augen funkelten mit diesem vertrauten, unberechenbaren Glanz, den Jake gleichermaßen liebte und fürchtete. Sie sagte kein Wort, sondern zog ihn weiter, öffnete die Tür zum gebuchten Zimmer und schloss sie mit einem deutlichen Klicken hinter ihnen.
„Luna, ich weiß nicht, ob das jetzt—"
Bevor er seinen Satz beenden konnte, drückte sie ihn mit einem entschlossenen Schwung gegen die Wand. Ihre Hände glitten über seine Brust, ihre Lippen suchten seine mit einer Leidenschaft, die jeden Gedanken an Widerstand in ihm erstickte. Ihre Lippen trafen aufeinander, verschmolzen in einem Kuss, der alles um sie herum verblassen ließ.
Jake ließ sich schließlich von ihrer Energie mitreißen, seine Hände fanden ihren Weg zu ihrer Taille, zogen sie näher, als die Welt um sie herum bedeutungslos wurde. Es war Chaylin in ihrer reinsten Form: wild, unaufhaltsam, und genau das, was Jake so unwiderstehlich fand.
Chaylin ließ sich von ihrer Leidenschaft vollkommen leiten. Mit einem schnellen, ungestümen Schwung streifte sie ihre Kleider ab, ohne dabei ihren Blick von Jake zu lösen. Ihr Atem ging schwer, und ihre Augen glühten vor Verlangen. Jake, der zuerst noch einen Anflug von Zurückhaltung verspürte, konnte sich ihrem Drang nicht länger entziehen.
Sein Herz begann schneller zu schlagen, das Blut rauschte in seinen Ohren, während Chaylin ihm das Hemd aufriss und ihn ebenso rasch von seiner restlichen Kleidung befreite. Ihre Hände waren überall, tastend, fordernd, gierig.
Jake ließ sie keine Sekunde aus den Augen, bevor er sie mit einem plötzlichen, festen Griff ins Bett drückte. Sein Körper bedeckte ihren, während er ihren Hals, ihre Schultern und ihren Oberkörper mit hungrigen Küssen bedeckte. Chaylins Finger glitten in sein Haar, zogen ihn näher, als ob sie ihn in sich aufnehmen wollte.
„Luna...", flüsterte er heiser, seine Stimme rau vor Verlangen.
„Kein Reden, Flamme", antwortete sie atemlos und zog seinen Kopf erneut zu sich, ihre Lippen trafen sich in einem wilden, fordernden Kuss. Ihre Zungen verflochten sich, und Chaylin ließ ihre Hände über seinen Rücken gleiten, als ob sie sich jeden Moment von ihm einprägen wollte.
Jake ließ sich von ihrer Energie mitreißen, ließ die Welt um sich herum verblassen, während ihre Körper in völliger Harmonie miteinander verschmolzen. Es war roh, intensiv und voller Emotionen – ein Ausdruck ihrer ungebrochenen Verbindung, die in diesem Moment stärker denn je schien.
Jake ließ jegliche Zurückhaltung fallen, als er sich über Chaylin beugte- sie tief in die Laken des Bettes drückte und tief in sie eindrang. Ihre Körper fanden in einem unverkennbaren Rhythmus zueinander, roh und leidenschaftlich, als ob die Zeit um sie herum stillstand. Chaylins Kopf war in den Nacken geworfen, ihre Lippen formten unkontrollierte Stöhne, die die Luft zwischen ihnen erfüllten.
Ihre Hände fanden Halt an Jakes Rücken, die Nägel gruben sich leicht in seine Haut, während sie ihn näher zu sich zog, fordernd, gierig. Sie biss sanft in sein Ohrläppchen, ein spielerisches, aber dominantes Zeichen ihrer Hingabe. Ihre Zähne verweilten, vorsichtig genug, um ihr Lähmungsgift nicht freizusetzen, aber intensiv genug, um Jake ein scharfes Keuchen zu entlocken.
„Luna...", murmelte er tief und rau, sein Blick glühte vor Verlangen, während er seinen Griff um ihre Hüften verstärkte und seine Bewegungen härter wurden.
„Kein Zurückhalten, Flamme", stöhnte sie heraus, ihre Stimme ein heiserer, ungezähmter Klang. Ihre Beine umschlangen seine Taille, und sie drückte ihn noch tiefer in sich, bis es keine Grenzen mehr zwischen ihnen zu geben schien.
Jake spürte, wie sich jede Faser seines Wesens nach ihr sehnte. Er war hungrig, seine Bewegungen wurden drängender, schneller. Seine Hände glitten über ihren Körper, als ob er jeden Zentimeter von ihr in sich aufnehmen wollte. Chaylin bog ihren Rücken durch, als sich ein Wogen reiner Ekstase durch sie zog, und sie rief seinen Namen, während sie ihn völlig an sich drückte.
Ihre Leidenschaft erreichte ihren Höhepunkt, als Jake sie mit einem letzten, kraftvollen Stoß gegen sich presste. Ihre gemeinsamen Schreie erfüllten das Zimmer, und für einen Augenblick schien die Welt um sie herum nichts weiter als ein verschwommener Schatten.
Jake keuchte heftig, sein Körper bebte unter der intensiven Leidenschaft, die zwischen ihnen tobte. Chaylin zog ihn mit ihren Beinen fester an sich, ihre Fersen gruben sich drängend in seinen Rücken, als ob sie ihn tiefer in sich spüren wollte, ihn vollständig in ihrer Liebe aufnehmen wollte. „Jake," hauchte sie, ihre Stimme bebend vor Ekstase und Verlangen, „lass mich dich fühlen... ganz."
Jake verlor jegliche Zurückhaltung. Sein Griff um ihre Hüften verstärkte sich, und er drang noch tiefer in sie ein, seinen Körper völlig an den ihren pressend. Ihre Augen trafen sich, ein ungesagtes Versprechen lag darin – ein Band, das niemand zu brechen vermochte. Mit einem tiefen, rauen Stöhnen ließ er los, gab sich völlig in ihr hin, seine Liebe und Hingabe strömten durch ihn, als er kam.
Chaylin war überwältigt, ihr Körper bebte unter dem Höhepunkt, der sie durchfuhr. Sie umklammerte ihn mit ihren Armen und Beinen noch fester, zog ihn mit einer ungestillten Gier und einer unbändigen Leidenschaft tiefer zu sich. „Jake... mehr," stöhnte sie, während sie sich aufbäumte, ihren Kopf in den Nacken warf und seine Lippen mit ihren suchte.
Sein Atem ging schwer, doch er gab ihr, wonach sie verlangte – seine Liebe, seine Hingabe, alles, was er war. Ihre Körper verschmolzen ein letztes Mal in völliger Harmonie, und sie verblieben eng umschlungen, als die Nachwehen ihrer Leidenschaft sie durchströmten.
„Luna... du bist mein Alles," flüsterte Jake schließlich, seine Stimme ein heiseres, ehrliches Versprechen, während er sanft über ihr Haar strich. Chaylin lächelte schwach, zog ihn noch einmal fest an sich und flüsterte leise: „Und du bist meine Flamme... für immer."
Chaylin lag noch eng an Jake geschmiegt, ihre Finger fuhren zärtlich über seinen Rücken, während ihre Beine sich immer noch leicht um ihn legten. Sie atmete tief ein, ein leises Lächeln spielte auf ihren Lippen, während sie murmelte: „Ich habe das so sehr gebraucht." Ihre Stimme war weich, doch voller aufrichtiger Erleichterung und Wärme.
Jake hob den Kopf und betrachtete sie mit einem Hauch von Überraschung, bevor ein Lächeln seine Züge erhellte. „Ich denke, ich auch," antwortete er ehrlich, während er seine Hand durch ihr Haar gleiten ließ. Sein Blick war sanft, aber in seinen Augen lag immer noch das Feuer der Leidenschaft, das gerade erst verglüht war.
Chaylin lachte leise, fast ein wenig schüchtern, und strich mit ihren Fingern sanft über seine Wange. „Manchmal vergisst du, wie sehr du gebraucht wirst, Jake," sagte sie mit einem Augenzwinkern. „Aber ich erinnere dich gern daran... und ich werde dich immer daran erinnern."
Jake zog sie noch fester an sich, sein Kinn ruhte auf ihrem Kopf, während er ihre Wärme in sich aufnahm. „Luna, ich weiß nicht, was ich ohne dich machen würde," flüsterte er. „Du bringst mich immer wieder zurück zu dem, was wichtig ist."
Chaylin hob ihren Blick und küsste ihn zärtlich, bevor sie mit einem schelmischen Grinsen murmelte: „Na, dann lass uns hoffen, dass ich dich nie daran erinnern muss, was wichtig ist, wenn wir gerade in einem Meeting sitzen."
Jake schnaubte amüsiert und küsste ihre Stirn. „Das hoffe ich auch."
Chaylin versuchte sich aufzurichten, doch Jake zog sie sanft zurück in seine Arme. „Jetzt, Liebling," sagte sie leise mit einem liebevollen Lächeln, „lass uns das tun, was du willst. Gehen wir zum Geschäft."
Doch Jake hielt sie fest und zog sie näher zu sich. Bevor sie protestieren konnte, legte er seine Lippen auf ihre und küsste sie tief und lange. Chaylin seufzte leise und ließ es zu, während ihre Finger über seinen Nacken glitten. Jakes Hände wanderten zu ihren weichen Brüsten, doch als er sie drückte, löste sich Chaylin aus dem Kuss.
„Jake," murmelte sie sanft, „nicht so fest. Ich stille noch."
Jake zog seine Hände sofort zurück, seine Augen weit vor Verlegenheit. „Oh, Entschuldige, ich... ich vergesse mich manchmal."
Chaylin schüttelte den Kopf und lächelte beruhigend. „Schon gut," sagte sie leise, „mach ruhig weiter, aber vielleicht ein bisschen sanfter."
Jake hielt inne und sah sie lange an, seine Augen wurden ernst. Er atmete tief ein und senkte leicht den Blick, bevor er mit leiser Stimme begann: „Luna, ich habe dich fast verloren. Nach der Geburt... als du kollabiert bist... ich dachte, ich verliere dich." Seine Stimme zitterte leicht, und Chaylin spürte die Tiefe seiner Worte.
„Ich war so verdammt hilflos," fuhr er fort. „Ich habe so viele Schlachten geschlagen, so viele Gefahren gemeistert, aber in diesem Moment... da konnte ich nichts tun. Ich konnte nur zusehen, wie Alex und Gray alles gaben, um dich zu retten. Es hat mich fast umgebracht, Luna."
Chaylin streckte ihre Hand aus und legte sie sanft an seine Wange. „Aber ich bin hier, Jake. Ich bin bei dir. Du hast mich nicht verloren."
Jake schloss die Augen und legte seine Stirn gegen ihre. „Ich weiß, aber die Angst... die Angst sitzt tief, Luna. Ich kann nicht ohne dich. Du bist mein Leben."
Chaylin zog ihn in ihre Arme, hielt ihn fest, als wollte sie ihm zeigen, dass sie da war, dass sie ihn niemals verlassen würde. „Ich bin hier, Flamme. Ich bin hier. Und wir haben eine Familie. Du bist stärker, als du denkst."
Jake hob den Kopf und sah sie mit brennender Entschlossenheit an. „Ich werde dich nie wieder in so eine Situation bringen, Luna. Ich werde alles tun, um dich zu beschützen, egal was es kostet."
Chaylin schenkte ihm ein sanftes Lächeln, zog ihn in einen weiteren Kuss und flüsterte dann leise: „Dann lass uns losziehen und unser nächstes Kapitel beginnen. Gemeinsam."
...
Während Jake sich sein Hemd zuknöpfte und Chaylin in ihren eleganten Mantel schlüpfte, sprach sie mit einem sanften Lächeln: „Haylin ist so ein ruhiges Baby, oder? Ich kann gar nicht glauben, wie friedlich sie ist. Und Arden... ich spüre jetzt schon, dass er so viel Energie hat. Er wird ein Wirbelwind, Jake."
Jake strich sich durch die Haare und sah sie mit einem nachdenklichen Blick an. „Ja, Arden wird mich definitiv auf Trab halten. Aber ich freue mich darauf. Sie sind beide so besonders, Luna. Ich will, dass sie alles haben, was sie brauchen. Ich will immer da sein, um sie zu beschützen."
Chaylin trat zu ihm und richtete den Kragen seines Hemdes. „Das wirst du, Flamme. Du bist der beste Vater, den sie sich wünschen könnten." Sie hielt kurz inne und lächelte schelmisch. „Und bald haben wir ja noch jemanden, den wir in unsere verrückte Familie aufnehmen dürfen."
Jake nickte und legte eine Hand auf Chaylins Hüfte. „Der kleine Fuchsjunge. Emilia hat sich in ihrer Geburtshütte komplett zurückgezogen. Sie schläft so viel, dass ich mir Sorgen mache. Aber Felix sagt, das sei normal."
„Das ist es auch", sagte Chaylin beruhigend. „Sonne weiß genau, was sie tut. Und Chris ist bei ihr. Sie wird bald ihr Baby in den Armen halten, und dann..." Chaylin hielt inne, ihre Augen blitzten vor einem geheimnisvollen Wissen.
Jake runzelte die Stirn. „Was willst du sagen, Luna?"
Chaylin grinste und zuckte mit den Schultern. „Ich glaube, dass es nicht bei drei Kindern bleiben wird. Unsere Familie wird noch wachsen."
Jake lachte leise, hielt sie jedoch an den Schultern fest. „Denkst du das, oder hast du... etwas gesehen?"
„Vielleicht beides", antwortete Chaylin und neigte den Kopf zur Seite. „Emilia hat da dieses Funkeln in den Augen, wenn sie über die Zukunft spricht. Sie sagt nichts, aber ich weiß, dass sie etwas gesehen hat. Sie leugnet es nicht, aber sie bestätigt es auch nicht." Sie seufzte und drückte Jakes Hand. „Ich denke, es wird mehr Kinder geben. Und weißt du was? Ich bin bereit."
Jake zog sie an sich und küsste sie sanft auf die Stirn. „Egal, wie viele es werden, Luna. Wir schaffen das. Solange wir zusammen sind, können wir alles bewältigen."
Chaylin schmunzelte und sah ihn tief in die Augen. „Dann komm, Flamme. Lass uns unsere Kinder stolz machen und dieser Familie die Stärke geben, die sie braucht."
Jake nahm ihre Hand, und gemeinsam verließen sie das Zimmer, bereit, die Herausforderungen des Tages anzugehen.
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