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Kapitel 7 Band 5

Ein Heim mit Schatten

Das Gasthaus war in Aufruhr, allerdings dieses Mal aus einem freudigen Grund. Felix stand an der Rezeption und schloss den Checkout für den kommenden Tag ab. Mit einem charmanten Lächeln und einem lockeren Kommentar ließ er die Rezeptionistin etwas verlegen zurück, bevor er sich wieder den anderen anschloss.

Im oberen Stockwerk packten Ash und Alex in einem der Zimmer bereits ihre Sachen, während Jake und Chaid die letzten Vorbereitungen trafen, um die Übergabe des Hauses reibungslos zu gestalten.

Emilia und Gray waren weiterhin isoliert in einem der angrenzenden Zimmer. Emilia saß in einer dicken Decke eingewickelt auf dem Sessel, ihr blasses Gesicht von einem schwachen Lächeln erhellt. Trotz ihrer Erschöpfung strahlte sie eine freudige Energie aus. „Ein eigenes Zuhause", murmelte sie, ihre Stimme leise, aber voller Aufregung. „Endlich ein Ort, der wirklich uns gehört."

Gray lag im Bett, sein Zustand stabiler als noch vor ein paar Tagen, doch die Krankheit hielt ihn weiterhin gefangen. Seine Augenlider flatterten, und er murmelte unverständliche Worte, die von Zweifeln und Selbstvorwürfen geprägt waren. „Nicht genug ... nie genug ..." Er drehte sich auf die Seite, seine Stimme wurde leiser. „Sie alle ... besser als ich ..."

Emilia sah zu ihm hinüber, ihre Stirn leicht besorgt gerunzelt. „Gray, hör auf damit", flüsterte sie sanft, aber ihr Ton war fest. Sie wusste, dass die Krankheit seinen Neid und seine Selbstzweifel verstärkte, doch sie wollte nicht, dass er sich in diesen Gedanken verlor. „Wir sind alle zusammen. Das zählt."

Gray starrte sie kurz an, dann schloss er die Augen wieder. „Freust dich bestimmt mehr auf die anderen ..." murmelte er, seine Stimme brüchig. Doch in seinem Gesicht lag ein Hauch von Erleichterung, als er die Wahrheit in Emilias Worten spürte.

Währenddessen versammelten sich die anderen im angrenzenden Zimmer. Felix trat mit einem zufriedenen Grinsen ein und warf sich auf einen der Stühle. „Alles geregelt. Morgen früh ziehen wir aus. Die Schlüssel gehören uns."

Jake nickte zustimmend. „Gut gemacht. Jetzt brauchen wir nur noch, dass die beiden da drüben" – er deutete in Richtung von Emilia und Grays Zimmer – „schnell wieder auf die Beine kommen."

Alex warf ihm einen vielsagenden Blick zu. „Keine Sorge, Jake. Mit dem neuen Zuhause und der Ruhe, die es bieten wird, sind sie schneller wieder fit, als du denkst."

Ash, der auf dem Fensterbrett saß, verschränkte die Arme. „Ich hoffe nur, dass wir nicht gleich Chaos stiften. Wir ziehen immerhin als zwölfköpfige Katastrophenfamilie ein. Auch wenn wir jetzt nur sechs von uns sind.'' Sein Ton war sarkastisch, aber das Schmunzeln in seinen Augen verriet seine Zuneigung.

Jake warf ihm einen ernsten Blick zu. „Es ist nicht einfach nur ein Zuhause. Es ist ein Ort, an dem wir endlich alle zusammenkommen. Ein Ort, an dem wir stark werden können."

Felix hob gespielt dramatisch die Hände. „Oh, hört euch den Anführer an. So inspirierend." Doch das Grinsen auf seinen Lippen zeigte, dass er Jakes Worte nicht ins Lächerliche ziehen wollte.

Ein Klopfen unterbrach die Runde, und die Tür öffnete sich langsam. Emilia trat mit wackligen Schritten herein, immer noch in ihre Decke gehüllt. „Ich wollte nur ... hören, was ihr plant", sagte sie schwach, doch ihre Augen strahlten.

Ash sprang sofort auf und half ihr, sich in einen Sessel zu setzen. „Du solltest dich ausruhen, Emilia. Deine Freude bringt dich noch ins Grab."

„Ich ruhe mich aus, keine Sorge", erwiderte sie mit einem sanften Lächeln. „Aber ich wollte einfach dabei sein. Ein neues Zuhause ... das ist etwas besonderes."

Gray folgte ihr nicht, blieb aber im Türrahmen stehen. Er lehnte sich gegen die Wand, seine Arme verschränkt, und sah auf die versammelte Gruppe herab. „Hoffentlich reicht es euch", murmelte er, sein Ton schwer zu deuten. Doch dieses Mal lag keine Bitterkeit in seinen Worten – nur Müdigkeit.

Alex sah von seiner Arbeit auf und lächelte. „Es wird uns reichen, Gray. Und es wird dir auch reichen. Zusammen schaffen wir alles."

Die Stimmung im Raum wurde heller, als alle realisierten, dass sie tatsächlich an einem Wendepunkt standen. Trotz der Krankheiten, des Chaos und der Herausforderungen hatten sie etwas erreicht, das ihnen allen Hoffnung gab: ein Zuhause.
——-

Der Tag verging langsam, und Chaid, Felix und Jake waren eifrig damit beschäftigt, das neue Haus auf Vordermann zu bringen. Ihre erste Aufgabe war es, die Schlafzimmer vorzubereiten und das Haus aufzuwärmen, damit es am nächsten Tag gemütlich für alle war. Sie stapelten Holzscheite in den großen Kamin im Wohnzimmer, der mit filigranen Schnitzereien verziert war, und entzündeten ein Feuer, das den Raum mit einem warmen, flackernden Licht erfüllte.

Die drei Schlafzimmer im ersten Stock waren geräumig und besaßen jeweils riesige Betten, die mit einer Mischung aus alten, aber edlen Stoffen bezogen waren. „Für Gray und Emilia machen wir eine Kuscheloase", schlug Felix vor, während er eine weiche Decke über das Bett drapierte. Er platzierte mehrere Kissen in warmen Farben, während Chaid in der Vorratskammer nach Kerzen und kleinen Lampen suchte, um den Raum einladend zu gestalten. Die Vorratskammer im Erdgeschoss war groß und man konnte ausreichend Lebensmittel einlagern.

Jake führte die Gruppe weiter durch das Haus, während sie alle Räume nach und nach entdeckten und überlegten, welche als Nächstes in Angriff genommen werden mussten. „Hier ist die Bibliothek", erklärte er und öffnete eine schwere Tür, die in einen staubigen Raum führte. Die Wände waren von deckenhohen Regalen gesäumt, in denen verwitterte Bücher standen. Ein paar waren noch intakt, doch die meisten sahen aus, als hätten sie bessere Tage gesehen. „Das könnte später ein schöner Rückzugsort werden," murmelte Jake und wischte mit einem Finger über ein Regal. Daneben entdeckten sie ein kleines Büro – offenbar Jakes Bereich, der im vergangenen Leben oft für Pläne und Strategien genutzt worden war. Es war chaotisch, aber vielversprechend.

Im Keller stießen sie auf ein altes Alchemie-Labor, das Alex gemeinsam mit Ash vor langer Zeit eingerichtet hatten. „Das werden sie lieben", meinte Chaid. Es war geräumig und es gab einen angrenzenden Schreibtisch auf dem sich Alex breit machen könne. „Aber da unten muss erst mal gründlich aufgeräumt werden. Alles voller Staub und alten Werkzeugen." Der Keller war kühl und roch nach altem Holz und Metall, doch die Struktur des Labors war noch intakt. Ein weiterer Raum daneben war als Vorratslager gedacht, in dem man Phiolen lagern konnte, dass noch gut erhalten war und sofort genutzt werden konnte.

Im Garten fanden sie eine kleine, verwitterte Hütte. „Werkzeuge, eine kleine Werkstatt vielleicht", murmelte Felix, während er die Tür öffnete und die Aragnefeden beiseiteschob. Der Garten selbst war verwildert, aber dennoch idyllisch, ein Brunnen und ein großer Pavillon zierten den Bereich. In der Ferne schimmerte ein kleiner Teich, und an den Rändern des Gartens standen alte, knorrige Bäume. Jake seufzte leise. „Das wird viel Arbeit, aber ich sehe Potenzial."

Zurück im Haus begutachteten sie die großen Badezimmer. Eines war eher funktional, mit Spiegeln, Waschbecken und einer Toilette, während das andere mit einer riesigen, eingelassenen Badewanne ausgestattet war, die problemlos Platz für mehrere Personen bot. „Perfekt für uns", meinte Chaid grinsend. „Ein gemeinsames Bad nach einem harten Tag."

Für den Abend konzentrierten sie sich auf die wichtigsten Räume: die Schlafzimmer, die Küche und das Wohnzimmer. In der Küche lagerten sie Vorräte ein, die Felix besorgt hatte. Sie reinigten den massiven Esstisch und arrangierten Geschirr und Töpfe, damit Gray sich direkt zu Hause fühlen würde, sobald er sich erholte. Der Kamin im Wohnzimmer knisterte und verströmte Wärme, während Chaid eine Sternenbemalung an der Decke entdeckte. „Schaut euch das an", rief er begeistert. „Das ist ja wie ein kleines Planetarium."

Während sie arbeiteten, tauschten sie Erinnerungen an vergangene Leben aus. „Weißt du noch, wie Alex hier immer stundenlang in seinem Labor war?" fragte Chaid, und Jake nickte lächelnd. „Ja, und Gray war meistens in der Küche oder hat Obstsorten gesammelt." Felix lachte leise. „Ich glaube, er hat mehr Obst gegessen, als er je gekocht hat."

„Und Emilia", fügte Chaid hinzu, „wird diesen Ort lieben. Es hat genau die richtige Mischung aus Chaos und Gemütlichkeit für sie."

Am Ende des Tages waren die wichtigsten Räume vorbereitet: kuschelige Schlafzimmer, eine funktionierende Küche und ein gemütliches Wohnzimmer. Felix trat zurück, um das Feuer im Kamin zu überprüfen, während Jake noch einmal den Vorratsraum inspizierte. Chaid warf die Decke über die Couch im Wohnzimmer, bevor er sich zu den anderen gesellte.

„Es fühlt sich fast wieder wie Zuhause an", sagte er leise, und für einen Moment nickten alle stumm.

Chaid grinste selbstzufrieden, während er sich seiner Kleidung entledigte. „Wir sollten das Haus gebührend einweihen," verkündete er dramatisch, wobei er bereits seinen Beutel mit Seifen und anderen Pflegeutensilien griffbereit hielt.

Jake, der mit verschränkten Armen zusah, hob eine Augenbraue. „Was tust du da, Chaid? Warum ziehst du dich aus? Was soll das werden? Wir bleiben nicht hier – wir gehen zurück ins Gasthaus."

Felix schnaubte unbeeindruckt. „Wenn du uns zu verführen versuchst, vergiss es. Alex hat dir doch Quarantäne verordnet. Kein Sex, keine unnötige Nähe." Sein Ton war provokant, aber auch genervt.

Chaid verdrehte theatralisch die Augen und schnappte sich den Beutel. „Entspannt euch. Ich will euch nicht verführen – ich will einfach nur ein Bad nehmen. Ich bin gestresst, maximal gereizt und weiß nicht, wohin mit meiner angestauten Energie. Ihr könnt mitkommen, wenn ihr wollt, oder ich gehe allein."

Sein Ton hatte eine Spur Trotz, doch es war offensichtlich, dass er sich gerade zusammenriss, um nicht komplett durchzudrehen. Auch seine Essenz zeigte instabile Anzeichen, doch Chaid hatte bisher bemerkenswert gut die Kontrolle behalten – zumindest äußerlich. Das von Alex verhängte Kontaktverbot war ihm dabei jedoch keine wirkliche Hilfe; die Distanz zu den anderen heizte seine Ungeduld nur weiter an.

Jake seufzte und massierte sich die Schläfen. „Ein gemeinsames Bad widerspricht jeglichem gesunden Dämonenverstand, Chaid. Alex hat gesagt, wir sollen Abstand halten. Erinnerst du dich? Keine Körpernähe, keine Flüssigkeitsübertragung."

Felix nickte zustimmend. „Genau. Das letzte, was wir brauchen, ist, dass du irgendwen ansteckst, falls du doch was mit dir rumschleppst."

Chaid warf beiden einen müden Blick zu und ließ sich nicht beirren. „Oh, bitte. Ihr zwei seid doch genauso gestresst wie ich. Jake, du bist kurz davor, jemanden anzuschreien, und Felix – na ja, du bist kurz davor, nicht zu knurren, was dich noch unberechenbarer macht. Ein Bad würde uns allen guttun."

Jake zögerte, sah zu Felix, der genervt die Arme verschränkte, und schüttelte schließlich den Kopf. „Das ist Wahnsinn. Aber ... vielleicht hat er recht. Ein Bad würde uns beruhigen." Er richtete sich auf und warf Felix einen entschlossenen Blick zu. „Wenn wir sicherstellen, dass wir nicht zu nah kommen und uns einfach entspannen, sollte es gehen."

Felix murrte. „Das ist bescheuert. Aber gut, ich hab auch die Nase voll von dieser Anspannung."

Mit einem tiefen Seufzen folgte Felix Chaid, der bereits vorauseilte und sich nicht umblickte. Jake blieb kurz stehen und schüttelte den Kopf, bevor er ebenfalls hinterherging. „Alex wird uns umbringen, wenn er davon erfährt," murmelte er leise, bevor er die anderen einholte.

Das Bad war groß, beinahe luxuriös, mit einer riesigen Wanne, die in den Boden eingelassen war. Das warme Wasser dampfte bereits einladend, und Chaid, der schon halb eingetaucht war, grinste die anderen an. „Na los, Jungs. Das wird euch guttun."

Jake und Felix warfen sich vielsagende Blicke zu, bevor sie ihre Schuhe und Jacken auszogen. „Kein unnötiger Kontakt", erinnerte Jake streng, als ob er vor allem sich selbst ermahnen wollte.

Felix lachte trocken, während er sich ebenfalls ins Wasser gleiten ließ. „Ach, mach dir keine Sorgen, Jake. Ich hab nicht vor, dir zu nahe zu kommen. Und Chaid ... der kann sich benehmen. Hoffe ich."

Chaid grinste breit, lehnte sich im Wasser zurück und ließ das warme Nass über seine Schultern gleiten. „Ihr seid so verdammt steif. Entspannt euch mal. Ich werde euch schon nicht anspringen. Vielleicht."

Jake und Felix warfen ihm fast synchron genervte Blicke zu, doch bald breitete sich eine entspannte Stille im Raum aus. Das warme Wasser linderte die Anspannung, die sich in den letzten Tagen angesammelt hatte.

Nach einer Weile murmelte Chaid leise: „Weißt du, Jake ... du solltest öfter einfach mal nichts tun. Dir selbst eine Pause gönnen. Das könnte dir guttun."

Jake schnaubte, doch seine Stimme klang weniger gereizt als vorher. „Vielleicht hast du recht, Chaid. Vielleicht."

Das Wasser dampfte sanft, während die drei in stiller Übereinkunft ihre Sorgen für einen Moment vergaßen.

Die Wärme des Wassers umhüllte die drei, doch die Ruhe im Raum war ungewöhnlich. Chaid, normalerweise derjenige, der immer mit einem provokanten Spruch oder einer spitzfindigen Bemerkung aufwartete, war still. Ungewöhnlich still. Er lehnte sich mit dem Rücken an den Rand der Wanne, sein Blick auf die glitzernden Wasseroberfläche gerichtet, während er sich tiefer ins Wasser sinken ließ. Keine Flirts, keine spielerischen Provokationen – nur ein ungewohntes Schweigen.

Felix war der Erste, der es bemerkte. Er hob eine Augenbraue und sah zu Jake, der ebenfalls verwundert den Kopf neigte. Schließlich brach Felix die Stille. „Chaid, was ist los? Du bist so ... ruhig. Das ist nicht deine Art."

Chaid zuckte nur mit den Schultern, ohne aufzusehen. „Gar nichts", murmelte er. Seine Stimme klang seltsam brüchig, fast gedämpft.

Jake lehnte sich leicht vor und musterte ihn genauer. „Nichts? Komm schon, Chaid, ich kenne dich besser. Du bist viel zu still, und das macht mich nervös. Was ist los?"

Chaid schloss die Augen, als wolle er die beiden ausblenden, doch seine Schultern zitterten leicht. Es war unmöglich, die Spannung in seinem Körper zu übersehen. Er drehte den Kopf zur Seite, doch als Felix näher kam, hob Chaid die Hand, um ihn aufzuhalten. „Bitte nicht", murmelte er, fast flehend. „Kein Körperkontakt. Ich ... ich kann das gerade nicht."

Felix und Jake tauschten besorgte Blicke, doch sie drängten nicht weiter. Felix blieb in seiner Ecke der Wanne, während Jake sich am anderen Rand niederließ. „Chaid", begann Jake leise, „du musst nicht allein damit klarkommen. Was auch immer es ist, sag es uns."

Ein leises Schluchzen entkam Chaid, bevor er es hastig unterdrückte. Er hob die Hand, um sein Gesicht zu bedecken, doch die Tränen ließen sich nicht verstecken. „Ich bin so ein Idiot", stieß er schließlich hervor, seine Stimme voller Selbsthass. „Emilia ... ihr geht es schlecht, und ich habe nichts getan, um ihr zu helfen. Ich ... ich habe sie nicht beschützt, sondern nur an meine eigene Lust gedacht. Ich könnte mich ohrfeigen dafür."

Felix runzelte die Stirn. „Chaid, das ist nicht wahr. Du bist immer für sie da, auf deine Art. Aber was ist es wirklich, das dich so fertig macht?"

Chaid schniefte und rieb sich über die Augen, doch die Tränen flossen weiter. „Ich habe versagt. Gray ..." Seine Stimme brach, bevor er sich sammelte und weitersprach. „Ich hätte merken müssen, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Er hat so viel durchgemacht, und ich war zu blind, zu beschäftigt mit meinen eigenen dummen Bedürfnissen, um es zu sehen. Sein Neid frisst ihn auf, und ich habe nichts getan."

Jake legte die Stirn in Falten und sprach ruhig: „Gray lässt nicht jeden an sich ran. Das weißt du. Aber du gibst dir zu viel Schuld, Chaid."

„Ich liebe ihn", flüsterte Chaid schließlich, seine Stimme kaum hörbar. „Ich liebe ihn, aber ich habe Angst. Angst, dass er sich in seinem Neid verliert und wieder so distanziert wird wie früher. Dass er uns alle wegstößt. Dass er mich wegstößt."

Felix und Jake waren still, ließen ihm Raum, seine Gefühle auszusprechen. Doch als Chaid erneut in ein leises Schluchzen verfiel, kam Felix näher. „Chaid", sagte er sanft, „du bist nicht allein. Du musst das nicht allein tragen."

„Bleib weg", murmelte Chaid, doch seine Stimme klang nicht überzeugt. Felix ignorierte den Protest und zog ihn sanft in eine Umarmung. Chaid versteifte sich zunächst, doch dann brach der Damm endgültig, und er ließ die Tränen frei fließen.

Jake, der bisher abwartend geblieben war, trat ebenfalls näher und legte eine Hand auf Chaids Schulter. „Wir machen das zusammen, Chaid. Niemand von uns ist perfekt. Aber wir sind ein Team, und das bedeutet, dass wir uns gegenseitig auffangen, wenn einer fällt."

Chaid nickte zögernd, seine Atmung langsam wieder ruhiger. „Es tut mir leid", murmelte er schließlich. „Ich wollte euch das nicht zumuten. Ich wollte nicht ..."

„Hör auf damit", unterbrach Felix sanft. „Du hast nichts falsch gemacht. Wir alle machen uns Sorgen um Gray und Emilia. Aber wir kommen da durch. Gemeinsam."

Chaid atmete tief ein und nickte erneut. „Danke", flüsterte er.

Die drei blieben noch eine Weile still im Wasser, die Wärme linderte ihre Anspannung, und zum ersten Mal seit Tagen fühlte Chaid, dass er nicht allein war.

Die Luft im Raum war drückend, nicht nur wegen der Wärme, die das Bad hinterlassen hatte, sondern auch wegen der unausgesprochenen Spannungen, die zwischen den drei Dämonen schwebten. Chaid war beschäftigt, seine Sachen in den Rucksack zu packen, und bemerkte nicht, wie Felix und Jake ihn beobachteten. Seine Bewegungen waren nervös, fast fahrig, als hätte er Schwierigkeiten, sich auf etwas zu konzentrieren.

Jake biss die Zähne zusammen und sah Chaid lange an. Felix bemerkte den Blick und trat näher. „Du willst es wirklich tun, oder?" fragte Felix mit einem leichten Grinsen, das jedoch nicht die Ernsthaftigkeit in seiner Stimme verdecken konnte. „Weißt du, Alex wird durchdrehen, wenn er es merkt. Und er wird es merken – besonders, wenn Chaids Anspannung plötzlich verschwunden ist."

Jake seufzte und fuhr sich durch das Haar. „Weißt du, was ich mehr hasse, als wenn Chaid ständig zur falschen Zeit seine lustvollen Bemerkungen macht?" Er hielt inne, bevor er mit einer schweren Stimme weitersprach. „Wenn er gar nichts sagt. Wenn er es in sich hineinfrisst, bis er zusammenbricht und weint. Ich hasse mich dafür, aber ich kann es nicht ertragen, ihn so zu sehen."

Felix nickte langsam. „Also wirst du es tun."

Jake nickte entschlossen. „Ja, ich werde. Wenn es das ist, was er braucht, dann gebe ich ihm das." Er hielt inne und sah Felix an. „Aber wenn du dich nicht daran beteiligen willst, dann verschwinde. Ich werde das Chaos allein mit Alex klären."

Felix lachte trocken. „Ich gehe nirgendwohin. Alex und Ash haben fast die Heilung in der Tasche. Warum sollte ich also nicht bleiben, wenn es interessant wird?" Seine Augen funkelten amüsiert.

Jake nickte knapp, dann gingen die beiden zu Chaid, der mit dem Rücken zu ihnen stand und noch immer in seine Tätigkeit vertieft war. Als er ihre Nähe bemerkte, drehte er sich um. „Seid ihr fertig? Wollen wir langsam los?" Seine Stimme klang erschöpft, aber auch höflich distanziert.

Jake trat direkt vor ihn, griff nach Chaids Handgelenk und zog ihn mit einem Ruck an sich. Ohne Vorwarnung legte er seine Lippen auf Chaids, der vor Überraschung nicht einmal reagieren konnte. Der Kuss war intensiv, fordernd, fast überwältigend. Chaid stieß Jake schließlich weg und taumelte ein paar Schritte rückwärts. Seine Hand fuhr hektisch zu seinem Mund, und seine Augen waren vor Schock geweitet.

„Jake! Das hättest du nicht tun sollen!" Seine Stimme klang brüchig, fast panisch, während sein Gesicht rot anlief und seine Atmung flacher wurde. Er drehte sich weg und versuchte verzweifelt, die Kontrolle über seine Essenz wiederzuerlangen. Seine Hände zitterten, und seine Knie gaben beinahe nach, als er sich an die Wand lehnte.

Felix trat näher und beobachtete ihn mit einem nachdenklichen Blick. „Bleib locker, Chaid", sagte er schließlich. „Gib dich der Lust hin. Es wird dir danach besser gehen."

„Seid ihr wahnsinnig?" Chaid schüttelte vehement den Kopf. „Ich reiße mich die ganze Zeit zusammen, damit ich nicht durchdrehe. Und ihr macht es nur schlimmer!" Seine Stimme brach fast, während er sich an die Wand klammerte und tief durchatmete, als wollte er die Flammen in seinem Inneren ersticken. „Hört auf, mit mir zu spielen. Ich schaffe das nicht mehr!"

Jake trat wieder vor, diesmal langsamer und mit einer gewissen Ruhe in seinen Bewegungen. Er legte seine Hände auf Chaids Schultern und drückte ihn sanft, aber bestimmt gegen die Wand. „Ich will nicht spielen, Chaid", sagte er leise, seine Stimme war warm und beruhigend. „Ich will dir helfen. Hier und jetzt. Ich will dich. Lass einfach los. Wir klären das mit Alex später."

Bevor Chaid etwas erwidern konnte, war Felix herangetreten und legte seine Hand an Chaids Kinn, zwang ihn, ihm in die Augen zu sehen. „Jake hat recht", sagte Felix leise. „Du musst das nicht allein durchstehen." Dann beugte er sich vor und küsste Chaid sanft, fast vorsichtig, bevor er sich wieder zurückzog.

Chaid starrte die beiden an, sein Körper zitterte unter der Last der aufgestauten Emotionen und der Essenz, die er nicht mehr kontrollieren konnte. Schließlich ließ er den Widerstand fallen, seine Schultern sanken, und er gab sich dem Moment hin. Jake und Felix nahmen ihn sanft in die Mitte, führten ihn langsam aus dem Badezimmer und die Treppe hinauf in eines der großen Schlafzimmer.

Die Tür schloss sich hinter ihnen, und Stille kehrte ein.

Die Atmosphäre im Raum schien sich zu verdichten, während Chaid, sichtbar verletzlich, langsam seine Klamotten abstreifte. Sein Blick war ungewohnt offen, fast schüchtern, und er wich rückwärts, bis seine Beine gegen das Bett stießen. Mit einem leichten Taumeln ließ er sich darauf nieder, als ob die Anspannung seines Körpers endlich nachgab. Jake und Felix folgten ihm, ihre Schritte ruhig, aber bestimmt.

Felix war der Erste, der sich nach vorne beugte, seine goldenen Augen blitzten vor Zärtlichkeit und Neugier, während er Chaid in die Matratze drückte. Seine Lippen suchten Chaid's Haut, setzten sanfte, fast federleichte Küsse entlang seiner Schultern und seines Schlüsselbeins. Chaid schloss die Augen, sein Atem ging flach, und er hörte auf, sich gegen die Situation zu wehren. Jake zog sich in einem schnellen Zug aus, keine Sekunde zögernd, und trat näher, seine Bewegungen fließend und sicher.

Die drei waren ein eingespieltes Team, zumindest Jake und Chaid hatten sich immer schon aufeinander verlassen können – in jeder Hinsicht. Doch jetzt war alles anders. Chaid war verletzlich, und seine Stimme zitterte leicht, als er plötzlich sprach.

„Ich liebe euch", sagte er mit einer Klarheit, die selbst ihn überraschte. Sein Blick glitt zwischen Jake und Felix hin und her, bevor er kurz nach unten sank. Die Worte schienen schwer auf seinen Lippen gelegen zu haben, und als sie herauskamen, ließ er sie ohne Zurückhaltung stehen.

Felix hob eine Augenbraue und summte tief in seiner Kehle. „Was ist los, Chaid? Das wissen wir doch. Wir lieben dich auch." Doch sein Ton war sanft, frei von seiner üblichen Neckerei.

Chaid richtete sich auf, seine Haltung war fest, aber sein Gesicht spiegelte Zweifel und Sorge wider. „Nein, ich meine es wirklich. Ich liebe euch, aber ... ich will nicht, dass meine Essenz die Kontrolle übernimmt und euch verletzt."

Felix lachte leise, ein warmer, tröstender Klang. „Mich verletzen?" Seine goldenen Augen funkelten. „Chaid, du bist viel zu zart gebaut, um mir wirklich Schaden zuzufügen."

Die Bemerkung löste einen unerwarteten Funken in Chaid aus. Mit einem schnellen, geschickten Ruck drehte er Felix, so dass dieser auf dem Rücken lag, die Arme gegen die Matratze gedrückt. Felix' Augen weiteten sich überrascht, und ein amüsiertes Grinsen zog sich über sein Gesicht.

„Siehst du? Es war ganz leicht", sagte Chaid, seine Stimme jetzt fest, aber immer noch von einem Hauch Unsicherheit getragen.

Felix blinzelte zu ihm hoch, seine goldenen Augen schienen ihn zu durchbohren. „Was für eine Kraft du in solchen Momenten entwickelst", murmelte er anerkennend. „Ich muss sagen, das war nicht schlecht, Chaid."

Jake trat näher, beugte sich über Chaids Rücken und begann, zärtliche Küsse entlang seines Halses zu setzen. Chaid schloss die Augen und gab ein leises, zitterndes Seufzen von sich. Jake flüsterte nah an seinem Ohr: „Ich liebe dich auch, Chaid. Und ich werde schon dafür sorgen, dass du uns nicht überwältigst. Lass einfach los."

Diese Worte schienen wie ein Schlüssel zu sein, der die letzten Barrieren in Chaids Geist öffnete. Er ließ sich zurückfallen, ließ jede Anspannung los, die ihn bis zu diesem Moment zurückgehalten hatte. Und dann ... ließ er los.

Die Küsse, die folgten, waren zuerst vorsichtig, fast tastend, als ob sie einen neuen Rhythmus finden müssten. Jake und Felix waren geduldig, sie kannten Chaid und verstanden, dass er sich nicht einfach hingab. Doch mit jedem Kuss, jedem sanften Berühren, jedem leisen Atemzug wurden die Bewegungen fordernder, intensiver. Die Wärme zwischen ihnen war greifbar, und jede Berührung schien wie ein Flüstern von Vertrauen und Liebe zu sein.

Chaid verlor sich in der Zärtlichkeit, in der Geborgenheit, die die beiden ihm boten. Die drei bewegten sich wie in einem Tanz, langsam, intim, und doch voller Leidenschaft. Die Welt draußen schien zu verschwinden, während sie sich gegenseitig Halt und Wärme gaben, ihre Essenzen ineinander verschmolzen und ihre Herzen die synchron schlugen.

Mit einem sanften Lächeln, das auf Chaids Lippen spielte, flüsterte er: „Danke ..."

Der Abend endete im Schlafzimmer, die Luft erfüllt von der unausgesprochenen Bindung zwischen ihnen, die in diesem Moment stärker war als je zuvor.
...
Es war bereits eine gute Stunde vergangen, doch die Atmosphäre im Zimmer blieb intensiv und geladen.

Chaid lag zwischen Jake und Felix, seine nackte Haut glühte immer noch vor Hitze, seine schnurr weißen Haaren leicht verschwitzt und zerzaust. Mit einem zufriedenen Lächeln schmiegte er sich enger an Jake und ließ seine Finger spielerisch über dessen Brust gleiten. Seine Lippen fanden den Weg zu Jakes Hals, wo er einen sanften, fast hypnotischen Kuss hinterließ. Jake seufzte, sein Blick halb genervt, halb amüsiert.

„Chaid," murmelte Jake, während er leicht den Kopf zur Seite drehte, „hast du noch nicht genug? Du hast mir bereits einen Knutschfleck verpasst. Lass es endlich gut sein."

Chaid schnurrte leise, seine Stimme ein verführerisches Flüstern. „Genug? Ach, Jake ... seit wann genügt es mir, wenn ich nur ein wenig bekomme? Bei dir werde ich immer gierig."

Felix, der hinter Chaid lag und dessen Rücken mit seinen Händen liebkoste, lachte leise. „Dein Feuer, Chaid, ist wirklich bemerkenswert. So greifbar, dass man fast meint, es würde den Raum füllen."

Chaid drehte sich leicht, sodass er Felix mit einem verführerischen Blick mustern konnte, während er Jake weiterhin Aufmerksamkeit schenkte. „Felix, dein Lob macht mich ganz schwach ..." Seine Stimme wurde noch tiefer und samtiger, als er hinzufügte: „Wobei du selbst nicht schlecht bist, mein großer Wolf. Deine Stärke und deine Geduld ... eine tödliche Kombination. Und dieser Geruch ..." Chaid zog die Luft tief ein, „wie ein wilder Sturm, der mich verschlingt."

Felix hob eine Augenbraue, sein Grinsen war selbstgefällig. „Das ist deine Art, mich zu einem zweiten Rundgang zu überreden, oder?"

Chaid lachte leise, während er sich zurück in die Kissen fallen ließ, eine Hand auf Jakes Brust, die andere spielerisch an Felix' Arm. „Ihr seid beide ... außergewöhnlich. Jake mit seiner unerträglichen Selbstkontrolle und Felix mit seiner wilden, ungezähmten Art. Ihr zwei seid wie Tag und Nacht, und doch ... kann ich nicht genug von euch bekommen."

Jake schüttelte leicht den Kopf und legte eine Hand auf Chaids Stirn, als ob er prüfen wollte, ob dieser immer noch Fieber hatte. „Du bist unglaublich, Chaid. Du schmeichelst uns, bis wir die Geduld verlieren. Aber ich warne dich: Lass Felix nicht zu sehr aufdrehen. Wir müssen uns langsam mal ausruhen."

Chaid, dessen Augen funkelten, hob sich leicht und legte einen weiteren Kuss auf Jakes Hals, diesmal direkt auf den Knutschfleck. „Ausruhen? Wie langweilig. Aber gut, Jake, ich werde dich verschonen ... für jetzt."

Felix beugte sich über Chaid und küsste seinen Hals, bevor er in sein Ohr flüsterte: „Du bist wirklich ein Unikat. Aber Jake hat recht – wir sollten uns langsam sammeln. Ich denke, wir alle haben bekommen, was wir wollten, oder?"

Chaid grinste und ließ seinen Kopf zurück in die Kissen sinken. „Vielleicht. Aber morgen seid ihr wieder dran, meine Lieben. Ich bin schließlich unersättlich."

Die drei lachten leise, während sie sich langsam beruhigten, die Hitze des Moments verflog und eine angenehme Ruhe einkehrte. Der Nachhall ihrer Zweisamkeit – oder besser Dreisamkeit – blieb im Raum spürbar, doch die Müdigkeit begann sie einzuholen.

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