Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 6 Band 5

Ein neuer Tag brach über Eversum herein, doch im Gasthaus hatte kaum jemand geschlafen. Alle waren lange wach geblieben, ihre Gedanken um das gleiche Thema kreisend: Was war hier los? Die Krankheit, die Gray und Emilia befallen hatte, war nicht nur ungewöhnlich, sie war eine Bedrohung, die niemand ignorieren konnte.

Alex betrat das Gasthaus mit müden Schritten, aber einer Spur von Zufriedenheit auf seinem Gesicht. Er hielt eine kleine Tasche in der Hand, in der einige Phiolen mit einer provisorischen Medizin klirrten. Es war keine perfekte Lösung, aber ein erster Ansatz, um Gray und Emilia zu helfen. Als er den Flur entlangging, hörte er gedämpfte Stimmen aus einem der Zimmer. Die anderen waren offenbar bereits versammelt.

Er öffnete die Tür und trat ein. Im Raum waren Ash, Chaid, Felix und Jake um einen Tisch versammelt, jeder mit einer Mischung aus Erschöpfung und Konzentration auf den Gesichtern. Felix lehnte lässig an der Wand, während Ash und Chaid über Notizen gebeugt waren. Jake stand mit verschränkten Armen daneben und nickte Alex zu.

„Endlich", sagte Jake. „Wie läuft es? Irgendwelche Fortschritte?"

Alex stellte die Tasche auf den Tisch und holte die Phiolen heraus. „Ich habe ein provisorisches Medikament entwickelt. Es ist kein Heilmittel, aber es könnte den Zustand von Gray und Emilia stabilisieren. Sobald sie wach sind, sollen sie das nehmen."

Felix hob eine Augenbraue. „Hoffen wir mal, dass es hilft. Ich habe vorhin nach ihnen geschaut – sie schlafen tief, sehen aber alles andere als gesund aus."

Alex nickte knapp und wandte sich an die Runde. „Wie sieht es bei euch aus? Ash, Chaid, Felix, seid ihr schlauer als vorher?"

Ash hob eine Probe in die Luft, die er gerade untersucht hatte. „Ich habe Fortschritte gemacht", begann er. „Die Probe, die ich aus dem Aquaris-Viertel habe, zeigt etwas Beunruhigendes. Es ist eine Essenz-destabilisierende Materie. Sie scheint sich speziell auf unsere natürliche Schutzfunktion auszuwirken. Bei normalen Dämonen stört sie den Energiefluss, aber bei uns könnte sie das Mana vollständig aus der Balance bringen."

Chaid hob den Kopf von seinen Notizen und fügte hinzu: „Ich habe das Aquaris-Viertel genauer untersucht. Es gibt einen Bereich mit stark verschmutztem Wasser, das anscheinend mit dem sauberen Wasser der Kanäle vermischt wurde. Ich habe keine Ahnung, wie das passieren konnte, aber ich vermute, dass dort etwas freigesetzt wurde, was diesen Zustand verursacht hat."

Felix schnaubte. „Und Gray? Wie passt er da rein?"

Ash drehte sich zu ihm. „Das ist das Interessante. Gray ist ein Wassergeist. Für ihn ist Wasser nicht nur etwas, das er nutzt, sondern ein integraler Bestandteil seines Körpers. Er hat wahrscheinlich das Virus direkt über die Flüssigkeiten aufgenommen, mit denen er in Kontakt war – Wasser aus dem Viertel oder sogar Obst, das er von dort gegessen hat."

Jake runzelte die Stirn. „Und Emilia? Wie hat sie sich angesteckt? Sie ist kein Wassergeist."

Alex verschränkte die Arme und sprach ruhig, aber bestimmt. „Das liegt an der Art, wie wir Essenzen miteinander teilen. Gray und Emilia haben sich über Körperflüssigkeiten ausgetauscht – sei es Speichel, Schweiß oder ... andere Flüssigkeiten." Sein Blick war bedeutungsvoll, aber er verzichtete darauf, es explizit auszusprechen. „Das Virus hat sich auf diese Weise von Gray auf Emilia übertragen."

Chaid zog eine Augenbraue hoch. „Andere Flüssigkeiten, hm?" Er grinste schelmisch, aber Felix schlug ihm leicht auf den Arm. „Reiß dich zusammen, Chaid. Das ist ernst."

Jake nickte langsam. „Das macht Sinn. Gray hat das Virus aufgenommen, und über den engen Kontakt mit Emilia hat es sich auf sie übertragen. Aber warum zielt es auf unsere Essenzen ab? Das ist kein Zufall."

Alex seufzte. „Ich vermute, dass das Virus speziell entwickelt wurde, um uns zu destabilisieren. Es ist zu gezielt, um natürlich entstanden zu sein."

Ash schüttelte den Kopf. „Das würde bedeuten, dass jemand hinter dieser ganzen Sache steckt."

Die Runde verfiel in nachdenkliches Schweigen. Die Erkenntnisse waren ein Fortschritt, aber sie warfen auch neue Fragen auf. Alex brach das Schweigen. „Für jetzt konzentrieren wir uns darauf, Gray und Emilia zu stabilisieren. Ash, arbeite weiter an den Proben. Felix, überprüfe das Aquaris-Viertel erneut. Und Chaid ... bleib wachsam. Wir dürfen nichts übersehen."

Jake fügte hinzu: „Und wir sollten bald herausfinden, wer hinter all dem steckt."

Felix nickte. „Dann mal los. Wir haben Arbeit zu erledigen."

Jake suchte Alex in einer ruhigen Ecke auf, weg vom Trubel der anderen. Seine Miene war ernst, und seine Stimme trug einen Hauch von Sorge. „Konntest du Sei untersuchen?"

Alex nickte. „Ja, bei ihm ist alles in Ordnung. Keine Anzeichen von einer Infektion."

Jake atmete aus, aber seine Stirn blieb in Falten gelegt. „Und bei mir? Glaubst du, der kurze Kontakt mit Gray hat mich infiziert? Oder Chaid, der möglicherweise von Emilia angesteckt wurde?"

Alex schüttelte den Kopf. „Es ist möglich, aber eher unwahrscheinlich. Der Kontakt war zu kurz, Jake. Selbst wenn du infiziert wärst, würde es bei dir langsamer wirken. Du bist kein Wassergeist – dein Körper verarbeitet das Virus anders."

Jake runzelte die Stirn. „Und bei Emilia? Warum hat es sie so schnell erwischt?"

Alex lehnte sich gegen die Wand, seine Stimme ruhig, aber bestimmt. „Emilia hatte mehr Kontakt mit Gray. Nicht nur durch ihre Nähe, sondern auch durch ... intensivere Intimität. Ihr Mal schützt sie nicht vor körperlichen Übertragungen wie dieser."

Jake sah ihn prüfend an. „Also glaubst du, sie hat es sich nur durch Gray geholt?"

„Höchstwahrscheinlich, ja", erwiderte Alex. „Und selbst wenn du infiziert wärst, dürfte es bei dir nicht so schnell wirken. Dein Körper würde sich besser darauf vorbereiten. Aber das größere Problem ist das Wasser selbst. Wenn das Virus wirklich aus dem Aquaris-Viertel kommt, dann sind wir alle gefährdet. Wir benutzen alle täglich Wasser. Früher oder später könnten wir ebenfalls Symptome zeigen."

Jake verschränkte die Arme. „Das bedeutet, wir müssen schnell handeln. Wir haben kaum Zeit, bevor es uns alle erwischt."

Alex nickte langsam. „Richtig. Aber Grays schnelle Kontaktaufnahme mit dem Wasser und seine Natur als Wassergeist haben uns eine Spur gegeben, die wir nutzen können. Wir wissen, worauf wir uns konzentrieren müssen."

Jake runzelte die Stirn. „Und was ist mit Emilia?"

Alex sah ihn direkt an. „Mach dir keine Sorgen. Wir finden eine Lösung. Sie hat eine starke Konstitution, und ihr Mal gibt ihr Stabilität, aber ... sie darf sich nicht weiter überanstrengen. Für andere mag dieses Virus nur eine Grippe sein, aber für uns hat es eine Essenz-destabilisierende Wirkung. Das macht es gefährlich, vor allem für Gray und Emilia."

Jake nickte langsam. „Wir müssen das stoppen, Alex. Egal wie."

Alex legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Das werden wir. Aber wir müssen jetzt alle an einem Strang ziehen."
——

Emilia saß eingewickelt in eine Decke auf dem Sessel im Zimmer, während Gray auf dem Bett lag. Seine Temperatur war dank des provisorischen Medikaments von Alex gesenkt worden, und er wirkte stabiler. Doch die Atmosphäre im Zimmer war weiterhin bedrückend, fast erdrückend.

Gray schlief, aber seine Essenz war unruhig. Der Neid, der aus ihm strömte, hatte begonnen, sich auf die umliegenden Zimmer auszubreiten. Die Gäste des Gasthauses, die nichts von den Essenzen wussten, begannen, sich ungewöhnlich zu verhalten.

Ein lautes Streiten durchbrach die ansonsten stille Atmosphäre des Hauses. In einem der Nachbarzimmer war ein Ehepaar in einen heftigen Streit verwickelt. „Warum bekomme ich nie die Aufmerksamkeit, die ich verdiene?" rief die Frau, während ihr Partner mit zynischem Ton erwiderte: „Vielleicht, weil du nichts dazu beiträgst!"

Ein paar Etagen tiefer gerieten zwei Mitarbeiter des Gasthauses aneinander. Ein jüngerer Angestellter hatte die Arbeit eines Kollegen kritisiert, was in einem hitzigen Wortgefecht endete. „Warum bekommst du immer die besten Schichten?" knurrte einer, während der andere entgegnete: „Weil ich besser bin als du!"

Auch innerhalb der Gruppe begann die Stimmung zu kippen. Jake und Chaid, die sonst ein eingespieltes Team waren, wirkten gereizter als gewöhnlich. Ihre Gespräche wurden schärfer, die Worte spitzer. Jake stieß Chaid an: „Könntest du vielleicht einmal zuhören, anstatt ständig deine eigenen Pläne zu machen?"

Chaid verschränkte die Arme und spottete: „Ach, und du bist natürlich der Einzige, der hier alles im Griff hat, oder?"

Felix, der die Szene beobachtete, schüttelte den Kopf. „Ihr zwei seid schlimmer als zwei eifersüchtige Welpen", sagte er mit einem grimmigen Lächeln. Seine Worte brachten Jake und Chaid zwar kurz zum Schweigen, doch die Spannung blieb in der Luft.

Ash hingegen war auffallend ruhig geblieben. Er hatte sich die letzten zwei Tage auf die Analyse konzentriert, und selbst Felix schien sich besser unter Kontrolle zu haben als der Rest.

Alex war in den letzten zwei Tagen kaum zu sehen gewesen. Er pendelte unermüdlich zwischen dem Gasthaus und der Klinik hin und her, stets mit neuen Erkenntnissen oder Medikamenten im Gepäck. Jedes Mal, wenn er ins Gasthaus zurückkehrte, wirkte er erschöpfter, doch sein Blick blieb entschlossen.

Das Gasthaus schien zunehmend von Grays Essenz beeinflusst zu werden, und Alex wusste, dass sie nicht mehr viel Zeit hatten, bevor der Neid außer Kontrolle geriet. Doch er war entschlossen, die Ursache zu finden und die Gruppe zu stabilisieren – bevor die Situation endgültig eskalierte.

♾️

Die Gasse hinterm goldenen Tor lag still, doch die Luft war schwer, wie geladene Spannung, die jeden Moment entweichen konnte. Der schmale Pfad war kaum beleuchtet, nur ein schwaches Schimmern von Laternen und magischem Licht zeichnete Umrisse in das Dunkel. Der Boden war feucht, und ein fauliger Geruch stieg von den Pflastersteinen auf. Doch zwischen den Schatten glühten Augen – gelb, raubtierhaft, kalt.

Schade lehnte mit einer Gelassenheit, die nur Täuschung sein konnte, an der Mauer, während er die Szene vor sich beobachtete. Seine dunklen Haare fielen ihm fast ins Gesicht, und seine Präsenz war so gedämpft, dass selbst die Geister der Gasse ihn nicht gespürt hätten. Die scharfen Konturen seines Gesichts wirkten in der Dunkelheit fast übernatürlich. Seine gelben Augen stachen wie Dolche aus der Dunkelheit, fixierten die beiden Gestalten vor ihm.

Sedrick, der Gestaltwandler, sprach mit jemandem, der noch tiefer in den Schatten gehüllt war: Sigan, der Ritualmeister der Schwärze. Sedrick hatte sich in seiner wahren Gestalt gezeigt – keine Maske, keine Verkleidung. Seine Haut war blass, fast wie ein Hauch von Grau, was im Kontrast zu seinen leuchtend silbernen Augen stand. Sein Haar war lang, schwarz wie ein Rabenflügel, und fiel ihm in unordentlichen Strähnen über die Schultern. Die Kleidung war schlicht, aber dennoch fein – ein Kontrast zu seiner animalischen Aura. Eine seltsame Spannung lag in seinen Bewegungen, als ob er jeden Moment in eine andere Gestalt wechseln könnte.

„Wie sieht es bei den Essenzen aus? Sind sie infiziert?" Sedricks Stimme hatte einen hämischen Unterton, fast belustigt. Doch das Lächeln auf seinen Lippen war kalt, ohne Freude.

Sigan sprach langsam, bedrohlich. Seine Stimme war tief, fast ein Flüstern, das dennoch die Luft wie ein Messer durchschnitt. „Ich habe meine Leute darauf angesetzt. Sie befinden sich noch im Goldenen Tor, und selbst ihre Hüterin ist betroffen. Der Plan ist effizienter, als wir erwartet hatten."

Schade spürte, wie sein Herzschlag für einen Moment aussetzte, doch seine Haltung blieb unverändert. Kein Muskel regte sich.

„Ihr Wassergeist hat die Symptome schneller gezeigt und so konnten sie früher handeln, bevor alle angeschlagen waren," fuhr Sigan fort. „Manche halten sich noch ziemlich gut. Das ist ein Ärgernis."

„Solch unerwartete Komplikationen waren anzunehmen," erwiderte Sedrick. „Das Wichtigste ist, dass sie geschwächt werden. Dieses elende Pack muss verrotten. Sie wandeln schon zu lange durch unsere Welt und ziehen ihre Fäden. Es wird Zeit."

Sigan lachte leise, ein Laut, der sich wie ein Kratzen an der Seele anfühlte. „Unser Werkzeug des Erwachens dauert länger, als uns lieb ist, aber nun konnten wir den Essenzen einen Rückstoß geben. Damit sind sie beschäftigt, und wir haben einen Vorsprung."

„Ein weiteres Ärgernis ist der Kontakt zu Taurus Rex," warf Sedrick ein, und seine Stimme wurde schärfer. „Die Wachen haben zwar Kontaktversuche behindert, aber dennoch – ihre Bindung ist zu stark. Sie fanden einen Weg, um klarzukommen."

„Dieser Drache ..." Sigan spuckte das Wort fast aus. „Er stellt das größte Problem dar. Er ist zu mächtig und findet immer effektive Wege, Kontakt aufzunehmen. Dagegen lässt sich vorerst nichts tun."

Sedrick zog seine Lippen zu einem hämischen Grinsen. „Die Hüterin hat jedoch noch keinen vollständigen Kontakt zu allen Essenzen. Das muss so bleiben. Sie darf nicht noch mehr kennenlernen. Verhindere es um jeden Preis. Wenn sie alle vereint werden, können wir nichts mehr ausrichten."

„Diese dämliche Valkyrie ..." Sedricks Grinsen wurde breiter, doch in seinen Augen loderte etwas Düsteres. „Ich werde dafür sorgen, dass sie das noch früh genug erkennt. Ohne diese verdammten Totbringer ist sie nichts."

Schade verharrte in den Schatten, seine gelben Augen leuchteten. Kein Laut, kein Geräusch verriet seine Anwesenheit. Er nahm jedes Wort auf, wie ein Jäger, der auf die richtige Gelegenheit wartete. Doch ein Eingreifen war nicht der Moment. Nicht jetzt.

Seine Gedanken rasten. Eine Essenz nach der anderen ... schwächen, infizieren, trennen. Sie wissen, was sie tun. Aber ich weiß es jetzt auch.

Schade schloss die Augen für einen Moment, ließ die Dunkelheit ihn umhüllen. Dann verschwand er lautlos im Schatten, seine gelben Augen zuletzt verblassend wie ein Raubtier, das in der Nacht aufging.
——-

Sei stand inmitten der tobenden Menge im Kolosseum, seine apfelsinfarbenen Augen funkelten im Sonnenlicht, das durch die hohen Bögen fiel. Das Halbfinale stand bevor, und die Anspannung in der Arena war greifbar. Sein Gegner, ein massiver Sandelementar, bewegte sich langsam in den Ring, während die Zuschauer vor Vorfreude raunten. Der Kampf um den Einzug ins Finale hatte begonnen.

Die eiserne Klinge, sein möglicher Finalgegner, war ihm nicht aus dem Kopf gegangen. Doch jetzt galt es, diesen Kampf zu gewinnen. Seine Gedanken glitten kurz zu seinen Kameraden. Die Sorgen um Gray und Emilia waren tief in ihm verankert, doch dieser Moment gehörte dem Kolosseum und seinem Ziel. Ein Sieg würde mehr als nur Prestige bringen.

Der Gong erklang, und der Kampf begann.

Sei ließ seinen Umhang fallen und offenbarte seinen muskulösen, aber eleganten Körper, dessen Bewegungen von unglaublicher Präzision und Stärke zeugten. Der Sandelementar erhob sich und formte sich zu einem riesigen Wirbel, der direkt auf Sei zuschoss. Mit einem präzisen Sprung wich er dem Angriff aus und landete geschmeidig auf seinen Füßen.

„Beeindruckend," murmelte Sei leise und grinste, während er sich in Stellung brachte.

Der Elementar ließ sich nicht beirren und setzte zu einem weiteren Angriff an, diesmal streckte er sandige Tentakel aus, die sich auf Sei zubewegten. Doch Sei, mit der Schnelligkeit eines erfahrenen Kämpfers, wich aus und nutzte die Gelegenheit, um mit voller Kraft zuzuschlagen. Sein Schlag zerriss die sandige Oberfläche des Gegners, doch dieser formte sich augenblicklich wieder.

„Hältst du mich für dumm?" Sei grinste, während er den Staub abschüttelte. Seine Augen blitzten vor Entschlossenheit.

Der Kampf tobte weiter, und die beiden Kontrahenten lieferten sich einen erbitterten Schlagabtausch. Sei war kraftvoll, präzise und gnadenlos. Er nutzte die Schwächen des Elementars, der für kurze Momente seine Form nicht halten konnte, um entscheidende Treffer zu landen. Seine Bewegungen waren wie ein Tanz – kraftvoll und gleichzeitig voller Anmut.

Die Menge tobte, als Sei mit einem finalen Schlag den Sandelementar zerschmetterte. Der Gegner zerfiel in einen Wirbel aus Sand, der sich langsam auf dem Boden des Rings verstreute. Der Gong erklang erneut, und der Sieg gehörte Sei.

Er richtete sich auf, strich sich den Schweiß von der Stirn und hob eine Faust in die Luft. Die Zuschauer jubelten, während Sei ruhig den Ring verließ. Seine Gedanken wanderten zurück zu seinen Kameraden und dem, was noch vor ihnen lag.

„Ein Schritt näher," murmelte er leise, während er Richtung Umkleideraum ging. „Jetzt fehlt nur noch die eiserne Klinge."

Der Kampf war gewonnen, doch Sei wusste, dass der eigentliche Kampf außerhalb des Kolosseums stattfand.

_______

Ash beugte sich konzentriert über das Mikroskop, seine Hände leicht angespannt, während er die neuesten Proben untersuchte. Alex stand neben ihm, die Arme verschränkt, sein Blick wandte sich zwischen Ashs Gesicht und den Notizen hin und her.

„Ich glaube, ich habe es", murmelte Ash schließlich und richtete sich langsam auf. Seine sonst so entspannte Stimme war nun von Anspannung und einem Hauch Triumph durchzogen.

Alex trat näher, seine Augenbrauen hoben sich. „Erzähl."

Ash deutete auf zwei markante, schimmernde Substanzen in den Phiolen vor ihm. „Das hier", sagte er und hielt eine der Phiolen hoch, „ist Murniss-Extrakt. Es wird aus den tiefen Wurzeln der Murniss-Pflanze gewonnen, die in sumpfigen Regionen wächst. Es ist bekannt, dass es das Mana von Dämonenrassen beeinträchtigt, die stark mit natürlichen Energien verbunden sind – wie Gray als Wassergeist oder auch Felix, dessen Essenz die Nahrung direkt verarbeitet."

Alex nickte langsam. „Das erklärt, warum es besonders Gray so hart getroffen hat. Sein Körper reagiert viel direkter auf Veränderungen in seinem Wassergehalt."

Ash fuhr fort, seine Finger zeigten auf die zweite Phiole. „Und das hier ist Shardit-Pulver. Es stammt von einem seltenen Mineral, das unter hohem Druck in vulkanischen Zonen entsteht. Es hat die Eigenart, Essenzen anzugreifen, die stark mit spirituellen oder magischen Energien verbunden sind – wie Emilia und die zwölf von uns. Bei uns verstärkt es die Destabilisierung der Essenz, die unser Mana und unsere Kraft antreibt."

Alex nahm die Phiole mit Shardit in die Hand und hielt sie prüfend gegen das Licht. „Also haben wir eine Mischung aus Murniss, das auf körperlicher Ebene wirkt, und Shardit, das direkt auf die Essenz abzielt."

Ash nickte. „Genau. Und diese Kombination ist nicht natürlich. Jemand hat diese beiden Substanzen bewusst gemischt und in den Nexus-Kanal eingeleitet. Es wäre ohne diese Verbindung nur eine  normale Grippe ausgelöst durch diese Erreger, eine starke Infektion dieser Fremdkörper, für andere Dämonen. Aber bei uns – den zwölf Essenzen – stört es die Balance zwischen Mana und Essenz. Es destabilisiert nicht nur unser Mana, sondern auch unsere emotionale Kontrolle."

Alex ließ die Phiole sinken und sah Ash ernst an. „Das erklärt, warum Gray so launisch wurde und warum Emilia überhaupt anfällig war. Sie hat ihr Mana durch ihre Schamanenarbeit zu sehr belastet, und das Gift konnte direkt in Ihr überanstrengtes Immunsystem eindringen."

Ash stützte sich auf den Tisch, sein Blick wurde härter. „Wir haben es also mit einem gezielten Angriff zu tun, Alex. Wer auch immer das getan hat, wusste genau, wie er uns treffen kann. Das Gift wurde für uns – und nur für uns – maßgeschneidert."

Alex zog seinen Block hervor und begann, Notizen zu machen. „Das bedeutet, dass sie wissen, wer wir sind. Das ist nicht zufällig passiert. Und wenn wir es nicht schnell eindämmen, wird es sich weiter ausbreiten und noch mehr Dämonen treffen."

„Es gibt noch etwas", sagte Ash und deutete auf die Notizen. „Das Gift harmonisiert besonders gut in Flüssigkeiten. Es erklärt, warum Gray als Wassergeist so stark betroffen ist. Sein Körper hat das Gift direkt in seinen Energiekreislauf aufgenommen. Und Emilia ..."

„... sie hat es durch Gray bekommen", beendete Alex den Satz. „Flüssigkeitsaustausch. Speichel, vielleicht ..." Er zögerte kurz. „... intimere Körperflüssigkeiten."

Ash nickte, ein Hauch von Unbehagen in seinen Zügen. „Es macht Sinn. Das Gift verbreitet sich leichter, wenn Flüssigkeit im Spiel ist. Aber jetzt, wo wir das wissen, können wir daran arbeiten, ein Gegengift zu entwickeln."

Alex richtete sich auf und nickte entschlossen. „Dann legen wir los. Wir haben keine Zeit zu verlieren."

♾️

Die Gruppe hatte sich im Hauptzimmer des Gasthauses versammelt, ihre Gesichter ernst und voller Erwartung. Alex und Ash standen am Tisch, der mit Phiolen, Notizen und Analysegeräten bedeckt war. Felix lehnte mit verschränkten Armen an der Wand, während Chaid lässig in einem Sessel saß, doch seine Augen beobachteten jedes Detail. Jake stand am Fenster, sein Blick nach draußen gerichtet, während er konzentriert zuhörte.

„Also?" fragte Jake schließlich, ohne sich umzudrehen. „Was habt ihr herausgefunden?"

Alex hob den Kopf und sah in die Runde. „Wir haben es entschlüsselt. Es handelt sich um eine Mischung aus zwei seltenen Substanzen: Murniss-Extrakt und Shardit-Pulver."

Felix runzelte die Stirn. „Murniss kenne ich – das Zeug schwächt Mana. Aber was ist dieses Shardit-Pulver?"

Ash nahm das Wort, seine Stimme ruhig, aber eindringlich. „Shardit ist ein vulkanisches Mineral. Es greift Essenzen an, die mit spirituellen oder magischen Kräften verbunden sind – wie unsere. Es destabilisiert die Verbindung zwischen Mana und Essenz. Die beiden Substanzen wirken in Kombination wie ein Gift, das speziell auf uns zugeschnitten ist."

Chaid schnaubte und richtete sich auf. „Warte. Auf uns? Willst du sagen, das war kein Zufall?"

Alex nickte ernst. „Genau. Dieses Gift wurde gezielt entwickelt, um die zwölf Essenzen zu treffen. Für andere Dämonen wirkt es wie eine Grippe, die sie nach ein paar Tagen abschütteln können. Aber bei uns dringt es tiefer ein. Es destabilisiert unsere Essenz und verstärkt unsere negativen Emotionen. Bei Gray war es der Neid, bei Emilia die Erschöpfung."

Jake drehte sich langsam um, seine Augen fixierten Alex. „Das erklärt, warum Gray so außer Kontrolle war. Sein Zustand hat die Umgebung beeinflusst."

Ash nickte. „Es versucht, uns von innen heraus zu brechen. Physisch, emotional – alles wird angegriffen. Es ist kein einfaches Virus, sondern ein Werkzeug."

Felix trat näher, sein Gesicht dunkel vor Zorn. „Ein Werkzeug? Du meinst, jemand hat das absichtlich getan? Um uns zu schwächen?"

„Ja", bestätigte Alex. „Und sie wissen genau, wer wir sind. Das ist keine Zufallsaktion. Jemand will uns aus dem Spiel nehmen."

Alex atmete tief durch, seine Stimme wurde ruhiger, als er erklärte: „Wir zwölf Essenzen haben einen einzigartigen Mana- und Essenzkern. Normalerweise schützt uns das vor Krankheiten, Flüchen oder Manipulation. Aber dieses Gift wurde so entwickelt, dass es diese Verbindung direkt angreift. Es greift unsere Essenz an, destabilisiert sie und bringt unser Mana ins Ungleichgewicht."

Chaid ließ sich zurücksinken, sein Gesicht nachdenklich. „Das erklärt, warum Gray und Emilia so schnell umgekippt sind. Sie haben die meiste Nähe zueinander gehabt, und das Gift hat sich direkt übertragen."

Ash nickte. „Genau. Und bei Gray war es besonders schlimm, weil sein Körper als Wassergeist das Gift direkt in seinen Energiekreislauf aufgenommen hat. Für ihn zirkuliert es nicht nur im Blut – es ist in seiner ganzen Substanz."

Felix ballte die Fäuste. „Das heißt, die Sache mit dem Wasser aus dem Aquaris-Viertel war kein Zufall. Sie haben es dort eingeschleust."

„Wahrscheinlich", bestätigte Ash. „Das Gift vermischt sich besonders gut mit Wasser. Und Gray hatte viel direkten Kontakt damit – sei es durch Trinken, Kochen oder seinen natürlichen Zugang als Wassergeist."

Eine angespannte Stille senkte sich über die Gruppe, bis Alex das Wort ergriff. „Jetzt, wo wir das wissen, können wir daran arbeiten, ein Gegengift zu entwickeln. Wir wissen, womit wir es zu tun haben."

Ash lächelte schwach und fügte hinzu: „Und wir wissen, wer dahintersteckt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir sie finden und zur Rechenschaft ziehen."

Jake nickte langsam. „Das ist unser Fokus. Gray und Emilia stabilisieren, ein Heilmittel finden und dann herausfinden, wer uns ans Leder will."

Felix blickte zu Alex. „Wie lange brauchst du, um das Gegengift zu entwickeln?"

Alex hob die Schultern. „Ich kann nichts versprechen. Aber mit Ashs Hilfe werde ich es so schnell wie möglich fertigstellen."

Die Gruppe nickte einstimmig, und eine neue Entschlossenheit spiegelte sich in ihren Gesichtern wider.

Ash stand auf und streckte sich, während er müde gähnte. „Ich sag's euch, ich bin fix und alle. Erstmal wird geschlafen. Und Alex – du brauchst auch eine Mütze Schlaf, sonst bist du bald selbst ein Fall für die Klinik."

Die anderen Jungs warfen ihm skeptische Blicke zu.

Jake verschränkte die Arme. „Ash, wirst du jetzt etwa auch schon beeinflusst? Reiß dich zusammen, wir brauchen dich."

Ash winkte ab, seine Stimme triefend vor Erschöpfung. „Ist es jetzt auch schon ein Verbrechen, mal etwas Schlaf haben zu wollen? Ich hab genug geschafft für heute. Und seht euch mal Alex an!" Er deutete auf den Vampir, der mit müden Augen an der Wand lehnte. „Der kippt doch gleich aus den Latschen."

„Ash, das ist kein Zeitpunkt für Pausen. Emilia und Gray—" begann Chaid, doch Ash schnitt ihm mit einer hochgehobenen Hand das Wort ab.

„Halt die Klappe, Chaid." Seine Stimme war fester als gewöhnlich. „Mir ist absolut bewusst, was mit Emilia und Gray los ist. Aber wenn ich jetzt nicht schlaf, mache ich morgen mehr kaputt, als ich helfe. Und Alex auch." Er sah in die Runde, seine Augen funkten entschlossen. „Wir beide gehen jetzt schlafen. Basta."

Chaid öffnete den Mund, doch Ash ließ ihm keine Gelegenheit. „Keine Diskussion. Wir sind nicht eure Maschinen."

Alex lächelte matt. „Das war das Klügste, was du seit Stunden gesagt hast, Ash."

Jake und Felix warfen einander einen Blick zu, sagten aber nichts. Schließlich nickte Jake knapp. „Na gut. Holt euch euren Schlaf. Aber morgen, Ash – wir zählen auf dich."

Ash gähnte und zuckte mit den Schultern. „Ja, ja. Morgen bin ich wieder am Start." Er klopfte Alex leicht auf die Schulter, bevor die beiden den Raum verließen.
——-

Während sich alle anderen ausruhten, um ihre Kräfte zu tanken, wippte Jake ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden. Ash und Alex hatten deutlich gemacht, dass ihre Grenzen erreicht waren. Besonders Ash, der regelmäßige Pausen gewohnt war, hatte betont, wie sehr er diese benötigte. Es entsprach seinem Naturell als Dämon der Trägheit.

Jake musste zugeben, dass Ash sich in den letzten Leben stark gemausert hatte. Er war in diesem Leben deutlich zuverlässiger geworden als früher. Trotzdem ließ ihn die gegenwärtige Situation nervös zurück.

Alex war kompetent, keine Frage, aber Jake wusste, dass sie ihn nicht ausnutzen konnten, nur weil es ein Notfall war. Dennoch hasste Jake unproduktives Verhalten. Nichts tun zu können, brachte ihn fast um den Verstand. Seine Essenz begann, instabil zu werden, und Symptome der Infektion zeigten sich auch bei ihm. Aber Jake war Meister der Selbstbeherrschung und hielt die Essenz tief in sich zurück, anstatt sie herausfließen zu lassen.

Doch innerlich brodelte er. Seine aggressive Stimmung war kaum zu kontrollieren. Er wippte in seinem Zimmer mit dem Fuß und blickte frustriert in die Gegend.

Ein Klopfen ertönte, und bevor Jake antworten konnte, betrat Felix ohne zu warten das Zimmer. Jake blinzelte ihn an und knurrte: „Felix, was willst du? Meine Laune ist am Tiefpunkt. Wenn du gekommen bist, um mich zu bespaßen, spar dir den Aufwand."

Felix verschränkte die Arme und knurrte zurück. „Warum sind alle hier so aggressiv? Krieg dich ein, Jake. Ich weiß, du hasst es, nichts zu tun, und die Langeweile frisst dich auf. Ich bin gekommen, um deinen Tag zu versüßen."

Felix hielt eine schwere Geldtasche hoch. „Wenn du aber nicht willst, werde ich diese Summe wieder nehmen und verschwinden."

Jake hob eine Augenbraue, als Felix theatralisch so tat, als würde er gehen.

„Warte," rief Jake schließlich.

Felix grinste und drehte sich triumphierend um, lehnte sich lässig an die Wand. „Na, interessiert?"

Jake seufzte. „Erzähl mir mehr."

Felix warf die Geldtasche auf den Tisch. „Nun, ich habe diese Summe zusammengetragen. Mit dem, was wir bereits haben, kannst du zum Makler gehen und die erste Anzahlung leisten. Der Kaufvertrag ist doch bereits abgewickelt, oder?"

Jake nickte, seine Stirn jedoch gerunzelt. „Ja, aber die volle Summe haben wir noch nicht."

Felix hob die Hände. „Kein Problem. Verhandle mit dem Makler. Sag ihm, wir zahlen den Restbetrag in einer Woche. Nimm Chaid mit – seine Reize sprühen momentan förmlich Funken. Ein wenig Chaid-Magie und der Makler wird einwilligen."

Jake runzelte die Stirn. „Du bist dir da ziemlich sicher."

Felix zuckte mit den Schultern. „Setz einfach einen Vertrag auf. Du bist ein verdammt guter Verhandler, Jake. Und Sei wird bis dahin das Turnier gewonnen haben. Glaub mir, mein Gespür sagt mir, dass wir das Gasthaus räumen sollten, bevor hier noch etwas eskaliert. Emilia und Gray brauchen einen Ort, der nach Zuhause ruft, um wieder gesund zu werden."

Jake entspannte sich ein wenig und nickte schließlich. „Du hast recht. Ich werde das managen."

Jake blickte Felix nachdenklich an. „Aber sag mal ... wie hast du das ganze Geld in so kurzer Zeit aufgetrieben?"

Felix grinste breit. „Oh, ich wusste, dass du das fragen würdest."

„Ja, also?"

Felix setzte sich lässig in einen Stuhl. „Ich war in einer magischen Essens-Arena, weißt du. Die Art, wo sie auf alles wetten – Geschwindigkeit, Menge, sogar auf die magischen Effekte der Gerichte. Und rate mal, wer alle plattgemacht hat?"

Jake hob eine Augenbraue. „Du willst mir sagen, du hast dich durch Fressen reich gemacht?"

Felix lachte. „Nenn es, wie du willst. In einer Nacht hab ich mehr verdient, als mancher in einem Jahr. Sie haben ihre Wetten auf mich gesetzt, und ich habe geliefert. Ein bisschen Völlerei hat noch nie geschadet."

Jake konnte nicht anders, als zu schmunzeln. „Du bist wirklich unglaublich, Felix. Aber ... gut gemacht. Deine Aufmerksamkeit für das Ganze rettet uns gerade wirklich den Hintern."

Felix grinste noch breiter. „Du kannst mich ruhig öfter loben. Ich mag das."

Jake stand auf, nahm die Geldtasche und klopfte Felix auf die Schulter. „Danke. Ich bringe das in Ordnung."

Felix zwinkerte. „Ich wusste, du würdest das sagen. Also los, beeil dich."

♾️

Jake und Chaid betraten das markante Bürogebäude des Maklers, dessen massiver Eingangsbereich mit gläsernen Wänden und edlem Holz verkleidet war. Das Ambiente sprach von Prestige und einem Hauch von Überheblichkeit – ein typischer Ort für geschäftliche Verhandlungen. Jake, mit seiner kühlen und professionellen Haltung, führte den Weg, während Chaid sich lässig umsah, seine Hände in die Hosentaschen gesteckt.

„Netter Laden," murmelte Chaid, während er Jake mit einem schelmischen Lächeln ansah. „Wetten, ich bringe den Makler innerhalb von zehn Minuten dazu, uns freiwillig noch ein paar Möbel dazuzugeben?"

Jake schnaubte und warf ihm einen Seitenblick zu. „Mach einfach deinen Job, Chaid. Wir brauchen keine Spielereien."

Chaid grinste. „Oh, Jake. Ich bin das Ass im Ärmel. Lass mich nur machen."

Mit diesen Worten öffnete Jake die Tür zum Büro des Maklers, bereit, die Verhandlungen zu beginnen.

Der Makler, ein kleiner, geschäftiger Dämon mit scharfen Zügen und einem präzise gebundenen Schal, stand hinter seinem Schreibtisch. Seine Augen musterten die beiden Neuankömmlinge skeptisch. „Ah, meine Herren. Ich nehme an, Sie sind hier wegen des Hauses?"

Jake nickte kühl, zog einen schweren Beutel aus seiner Tasche und legte ihn mit einem hörbaren Klirren auf den Tisch. „Hier ist die Anzahlung. Wir möchten die Formalitäten abschließen und einen Vertrag aufsetzen, um die verbleibende Summe innerhalb einer Woche zu begleichen. Sobald der Vertrag steht, möchten wir die Schlüssel zum Haus übernehmen."

Der Makler hob eine Augenbraue. „Innerhalb einer Woche? Das ist ... etwas unkonventionell."

Chaid trat näher, sein Lächeln einnehmend. „Unkonventionell, vielleicht. Aber wer will schon langweilig sein? Und kommen Sie, ein solch professioneller Mann wie Sie – Sie wissen, dass wir zuverlässig sind."

Der Makler wirkte einen Moment lang unsicher, bevor Jake das Wort ergriff. „Unsere Finanzierungsquelle ist bereits gesichert. Es fehlt nur noch der Abschluss des Turniers, an dem unser Partner teilnimmt. Er ist so gut wie im Finale. Das Geld wird da sein."

Jake lehnte sich nach vorne, seine Stimme wurde leiser, aber eindringlicher. „Das Haus ist bereits auf uns zugeschnitten. Wenn wir heute die Schlüssel bekommen, können Sie sicher sein, dass wir den Vertrag pünktlich erfüllen. Sie haben meine Garantie."

Chaid legte charmant eine Hand auf die Tischkante und zwinkerte. „Und sehen Sie es mal so: Wenn wir das Haus übernehmen, machen wir Ihnen den besten Ruf im Viertel. Jeder wird wissen, dass dieser Vertrag dank Ihrer Flexibilität zustande kam."

Der Makler runzelte die Stirn, doch Chaids Charme schien zu wirken. „Nun, ich könnte eine Ausnahme machen ... Aber die Vertragskonditionen müssen absolut bindend sein."

Jake zog bereits einen vorbereiteten Vertrag aus seiner Mappe. „Das versteht sich von selbst. Hier sind die Details, die wir vorschlagen. Sie können sie gerne überprüfen."

Der Makler blätterte durch die Seiten, während Jake und Chaid warteten. Schließlich nickte er. „Das scheint in Ordnung zu sein. Aber ich brauche ein unterschriebenes Versprechen."

„Natürlich," antwortete Jake. Er und Chaid unterzeichneten, und nach einem Moment zögerlichen Überlegens tat der Makler dasselbe.

Der Makler erhob sich und öffnete eine kleine Schublade in seinem Schreibtisch. Mit einem leichten Lächeln reichte er Jake die Schlüssel. „Hier. Das Haus gehört vorläufig Ihnen. Aber vergessen Sie nicht die Frist."

Jake nahm die Schlüssel mit einem knappen Nicken entgegen. „Vielen Dank. Sie werden nicht enttäuscht sein."

Chaid grinste und klopfte dem Makler freundschaftlich auf die Schulter. „Ich wusste doch, dass wir uns einig werden."

Als sie das Büro verließen, hielt Chaid Jake am Arm zurück. Sein Blick wurde spielerisch, und er trat ein wenig näher. „Also, großer Zornmeister. Jetzt, wo wir das geregelt haben, sollten wir vielleicht ein bisschen entspannen, findest du nicht?"

Jake warf ihm einen scharfen Blick zu. „Entspannen? Wir haben ein Haus zu organisieren und einen Haufen Arbeit vor uns. Keine Zeit für Spielereien, Chaid."

Chaid grinste nur und trat noch ein wenig näher. „Komm schon, Jake. Du bist doch sonst nicht so verkrampft."

Jake schob ihn sanft, aber bestimmt weg. „Nicht jetzt, Chaid. Konzentrier dich. Wir haben noch genug zu tun."

Chaid seufzte theatralisch, ließ aber ab. „Du bist echt schwer zu knacken, weißt du das? Aber gut, ich lass dich fürs Erste in Ruhe. Nur fürs Erste."

Jake schüttelte den Kopf, konnte sich ein kleines Schmunzeln aber nicht verkneifen. „Lass uns gehen. Es gibt noch viel zu tun."

Mit den Schlüsseln in der Hand und dem Vertrag in der Tasche machten sich die beiden auf den Weg zurück ins Gasthaus, wo sie die Neuigkeiten den anderen mitteilen würden. Der erste Schritt war getan – und ein großer Schritt näher zu ihrem neuen Zuhause.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro